Working Girls und wir

aus dem Internet:

Prostitution professionell
Über die Sozialtechniken von Sexarbeiterinnen

von Martina Schuster

Prostitution ist ein hartes Geschäft, bei dem sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt gehandelt werden. Dennoch wünschen sich die meisten Freier für ihr Geld ‚echte Zuneigung und wahre Leidenschaft‘. Die Kunst einer Prostituierten ist es, ihnen diese Illusion zu schaffen. Gleichzeitig darf sie trotz des engen Kundenkontaktes ihre emotionale Unabhängigkeit nicht verlieren, um die Belastung durch die Sexarbeit möglichst gering zu halten.

„Ich wage zu behaupten, daß der Eros der echte Verbündete der Dirne ist. Die Dirne als Priesterin der Aphrodite verkauft nicht bloß Sexualität, sondern sie macht sie, wenn sie klug ist, zu einer spannenden und erregenden Angelegenheit – ganz im Sinne des Eros. Darin liegt ihre wahre Stärke“. (Girtler)
„Das oberste Gebot der Prostituierten ist: Liebe nie, wenn Du liebst. Während es ansonsten in der Gesellschaft als falsch oder leichtsinnig angesehen wird, miteinander zu schlafen, ohne eine starke Empfindung für die andere Person zu haben, ist es in der Prostitution falsch oder leichtsinnig, überhaupt irgendeine Art von positiven Gefühlen während des sexuellen Verkehrs zu haben. Vom Standpunkt der Mädchen und Frauen aus betrachtet, ist der Inhalt des Sexhandels ein grotesker Maskenball, wo nichts das ist, wofür es sich ausgibt.“ (Hogard/Finstad )
Obwohl sich die Zitate beim ersten Lesen sehr unterschiedlich anhören, handeln beide von demselben: der Professionalität einer Prostituierten. Girtler beschreibt unter Bezugnahme auf die griechische Mythologie literarisch die Kunst der Sexarbeiterin, dem Kunden neben der sexuellen Befriedigung ein erotisches Erlebnis zu verschaffen. Hoigard/Finstad interessiert dagegen, wie die Sexarbeiterinnen ihren Beruf bewerkstelligen; die Idee der Kunst, die dahinter steckt, wird entmystifiziert und als „grotesker Maskenball“ bezeichnet. Diese beiden Vorstellungen von Professionalität scheinen sich zu widersprechen. Kann ein Freier ein erotisches Erlebnis haben, ohne daß die Sexarbeiterin ihre Gefühle einbringt? Und wenn nicht, was ist dann professionell, die Bezauberung des Kunden durch eine erotische Ausstrahlung oder das Ausblenden von Gefühlen während des Geschlechtsaktes mit dem Freier?

Diesen Fragen wurde während einer zweimonatigen Feldforschung im Nürnberger Prostitutionsmilieu nachgegangen, bei der neben teilnehmender Beobachtung in der Prostituiertenselbsthilfe und Beratungsstelle Kassandra e.V. auch sieben narrative Interviews mit Sexarbeiterinnen geführt wurden. Die Interviewpartnerinnen wurden gefragt, wodurch sich eine professionelle Hure auszeichnet. Ihre Antworten unterschieden sich wenig voneinander. Nie ohne Kondom arbeiten, wurde meist zuerst genannt. Kein Küssen, keine Gefühle, keine Zärtlichkeiten, war ein weiteres zentrales Gebot. Ebenso hielten alle Frauen ein selbstbewußtes Auftreten und das Einhalten der Absprachen mit dem Kunden für wichtig. Manche Frauen erwähnten, daß eine gute Prostituierte an ihre Zukunft denkt. Dazu gehören Altersversorgung und Krankenversicherung. Eine regelmäßige Gesundheitskontrolle und das Vermeiden gesundheitsschädlicher Aktivitäten wurden ebenfalls angesprochen. Einige betonten, daß eine gute Hure schauspielerische Begabung braucht, denn der Kunde sollte zum einen das Gefühl haben, der wichtigste zu sein und zudem den Eindruck bekommen, die Sexarbeiterin genieße die Aktivitäten mit ihm.

Diese Antworten geben die beiden Perspektiven wieder, die auch in den Zitaten deutlich wurden. Einerseits versuchen die Sexarbeiterinnen, sich vom Kunden zu distanzieren, andererseits soll dieser ein erfreuliches Erlebnis haben. Dies kommt aber nur dann zustande, wenn er das Gefühl hat, die Sexarbeiterin empfinde Zuneigung zu ihm. Die Kunst einer professionellen Prostituierten besteht also vor allem darin, zwei Ergebnisse gleichzeitig zu erzielen, die sich nicht gerade gegenseitig bedingen: Der Kunde soll mit der gebotenen Leistung zufrieden sein, und die Sexarbeiterin möchte trotz des engen Kontaktes zum Freier ihre emotionale Freiheit beibehalten.

Zufriedene Kunden
Die meisten Kunden kommen nicht nur wegen der sexuellen Praktiken, sie möchten auch unterhalten werden oder gar ein Abenteuer erleben. Spontaneität und Einsatzbereitschaft einer Sexarbeiterin können wesentlich zu einem gelungenen Erlebnis für den Kunden beitragen. Christine berichtet:

„Mir ist immer irgendein Scheiß eingefallen, und wenn ich gemerkt habe, daß die Zimmer alle besetzt sind, aber noch ein Haufen Gäste da, dann habe ich gesagt: ‚Sammelt Euch einmal, dann mach ich Euch schnell mal einen Striptease auf der Theke.‘ Oder irgend so was, Einfälle habe ich immer gute gehabt, immer irgendwas Außergewöhnliches.“
Ein Striptease ist zwar nicht besonders ungewöhnlich in einem Club und kommt auch hin und wieder in einem Apartment vor. Das Entscheidende ist aber, wie dem Kunden das Erlebnis schmackhaft gemacht wird, und daß solche Einlagen zur richtigen Zeit geboten werden. Eine gute Prostituierte weiß, wann eine solche Zugabe sinnvoll eingesetzt wird. In Christines Erzählung sollten die Gäste dazu gebracht werden, im Club zu verweilen, obwohl alle Zimmer besetzt sind. Durch ihren Striptease bleiben die Kunden und haben zudem das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben.

Für die Zufriedenheit der Kunden ist es wichtig, daß die Sexarbeiterin in der Lage ist, sich schnell und umfassend auf den Freier einzustellen. Sie muß herausfinden, was er wünscht und seine Vorstellung in möglichst kurzer Zeit verwirklichen, ohne dabei emotional zu sehr beteiligt zu sein. Carola stimmt sich deswegen bereits vor der Arbeit auf ihre Gäste ein:

„Ich muß mich vom Kopf her drauf einstellen, ist ganz klar. Du bist ja nicht privat, sondern es ist ja Business, […] und ich arbeite so, daß ich mich nach Möglichkeit auf den Freier einstelle. Der Freier soll die Illusion haben, daß er das, was er will, was er sich wünscht, daß er das auch bekommt. Und meine Aufgabe ist es, ihm die zu geben. Und das kann ich jetzt nicht mit meinem eigenen Denken, sondern […] dann rede ich ihm natürlich nach dem Mund, mache ihm auch Komplimente, versuche, es ihm durch kleine Gesten so angenehm wie möglich zu machen, daß er das Gefühl hat, er ist gut aufgehoben bei mir und daß er im Moment der wichtigste ist.“
Carola fügt hinzu, daß eine gewisse schauspielerische Fähigkeit vonnöten ist. Sie muß in der Lage sein, mit dem Freier eine Unterhaltung nach seinem Geschmack zu führen, auch wenn sie in Wirklichkeit völlig anders denkt. Franziska beschreibt weitere Gründe, weshalb eine gute Prostituierte schauspielern können sollte:

„Die Männer, die wollen die Traumfrau auf dem Zimmer haben. Wenn ich eine Beziehung habe, die auch länger geht, stöhne ich nicht durch die Gegend oder schrei ordinäre Ausdrücke. Mal stöhnen vielleicht ein bißchen, ja, aber im Bereich des Normalen. Und was die wollen (lacht): ‚Meine Stute, mein Hengst, mein was weiß ich‘ (lacht). Klar mußt du das [schauspielern]. Oder wenn sie dich dann fragen: ‚Kommst du auch?‘ Depp du Blöder, ‚Ja, natürlich komm ich.‘ (Wir lachen beide.) Und je mehr du schauspielerst, desto schneller kommen die Männer. Du wärst blöd, wenn du’s nicht tust, denn dann hast du mehr Arbeit. Und mehr Arbeit geht dann mehr auf die Psyche. Also machst du’s automatisch.“
Der Kunde bekommt vorgespielt, daß er in diesem Moment der interessanteste und attraktivste Mann für die Sexarbeiterin ist, und daß sie die Zeit mit ihm genießt. So kommt er am schnellsten zu seinem Höhepunkt und hat dabei das Gefühl, sein Geld auch lohnend angelegt zu haben. Sowohl Franziska als auch Carola stellen ihre Kunden mit wenig Anstrengung zufrieden. Eine Prostituierte mit schauspielerischer Begabung kann mit relativ geringem Einsatz eine erotische Atmosphäre schaffen.

Birgit betont, daß eine gute Prostituierte auch geduldig zuhören muß, damit ihr Gast sich ernst genommen fühlt:

„Viele kamen, die haben gesagt, ‚[…] komm, wir setzen uns hin, wir rauchen zwei, drei Zigaretten, wir trinken einen Kaffee, und wir reden nur.‘ Passiert oft. Und du hilfst auch viel mit Reden. Die brauchen dann nur jemanden, der ihnen zuhört.“
Hier spricht Birgit die therapeutische Funktion an, die eine Sexarbeiterin immer wieder übernehmen muß. Manche Kunden wollen nicht in erster Linie eine sexuelle Dienstleistung, sondern erwarten von der Sexarbeiterin Verständnis und Einfühlungsvermögen. Die Prostituierte muß sich die Probleme der Männer anhören und ihnen die Aufmerksamkeit geben, die sie in ihrem Alltag bei anderen Menschen vermissen.

Grenzen der Intimität
In keinem anderen Beruf ist der soziale und physische Kundenkontakt so nah, wie zwischen einer Prostituierten und ihrem Freier. Um die Sexarbeit über längere Zeit hinweg ausüben zu können, muß sich die Sexarbeiterin ihre emotionale Unabhängigkeit gegenüber dem Kunden erhalten. Dazu setzt sie verschiedene Strategien ein. Zum einen versucht sie sich weitmöglichst vom Freier abzugrenzen. Zum anderen halten viele Prostituierte Privat- und Berufsleben strikt getrennt.

Für die Abgrenzung der Prostituierten zu ihrem Kunden ist es wichtig, daß sie den Kontakt klar als Geschäftsverhältnis definiert und dabei deutliche Grenzen setzt. Dies bewerkstelligen die Sexarbeiterinnen, indem sie sich durch die Einführung von Tabubereichen eine eigene Intimsphäre schaffen und bewußt Sex und Gefühlswelt trennen.

Dazu gehören körperliche Tabuzonen, die dem Lebensgefährten oder Ehemann vorbehalten sind und die der Freier zu respektieren hat. Birgit berichtet, wie sie von einer erfahrenen Prostituierten eingelernt worden ist:

„Gesicht und obere Hälfte des Körpers, also ab dem Kopf, war für die Freier tabu. Und nicht an dich ranlassen, das war alleroberstes Gebot. […] Das war tabu, absolut tabu. Kein Küssen, der Freier durfte auch nicht mit seinem Kopf an deinen Hals oder so, das war einfach damals so.“
Die Sexarbeiterinnen brauchen Körperteile, die für andere Frauen zum Intimbereich gehören, für ihre Arbeit mit dem Freier; daher bilden für sie andere Körperbereiche die Intimsphäre. Zur Wahrung dieses Intimbereiches gehört auch die Weigerung der Prostituierten, ihre Kunden zu küssen. Ingrid erläutert:

„Ich finde, ein Zungenkuß ist das Intimste, was es überhaupt gibt. Wenn ich heute einen Geschlechtsverkehr habe, dann mache ich da einen Präser drüber, das ist nicht so intim, als wenn ich mit einem Mann einen Zungenkuß austausche. Ich finde, ein Zungenkuß ist was ganz Intimes, das sollte man wirklich bloß mit seinem Partner machen und nicht mit irgendeinem, der ein Gebiß drin hat oder Knoblauch gegessen hat oder sonstiges.“
Viele Frauen, die nicht im Sexgeschäft tätig sind und deshalb von Prostituierten als ‚Solide‘ bezeichnet werden, empfinden den Geschlechtsverkehr als ihre intimste Begegnung. Für die Sexarbeiterinnen ist dagegen der Kuß das innigste Zeichen ihrer Zuneigung. Deswegen bleibt Küssen dem Lebenspartner vorbehalten, der Kopf wird zur Tabuzone erklärt. In der Durchführung von Oralsex sehen die Prostituierten keinen Widerspruch dazu, da sie dabei Kondome benutzen.

Die Schaffung einer eigenen Intimsphäre hat zwei Konsequenzen. Einerseits kann sich die Sexarbeiterin zum Kunden hin abgrenzen und ihre emotionale Unabhängigkeit bewahren. Andererseits gelingt es ihr dadurch, sich nicht zu weit von den in der Gesellschaft hegemonialen Moralvorstellungen zu entfernen: Obwohl sich eine Prostituierte den gesellschaftlichen Anforderungen an eine Frau, den Geschlechtsverkehr nur mit ihrem Lebensgefährten auszuführen, widersetzt, löst sie sich nicht von der Vorstellung, daß einer Partnerschaft bestimmte Intimitäten exklusiv vorzubehalten sind. Um diesen Widerspruch aufzulösen, schafft sie sich eigene Tabuzonen und erfüllt dadurch auf ihre Weise die Wertvorstellung von der ‚monogamen‘ Beziehung, obwohl sie häufig wechselnde Sexualpartner hat.

Sex und Gefühlswelt
Damit es zu keinem emotionalen Kontakt zum Freier kommt, versuchen die Sexarbeiterinnen, Sex und Gefühlswelt auseinanderzuhalten. Um diese Trennung zu gewährleisten, werden dem Freier Zärtlichkeiten verweigert und persönlicher Kontakt vermieden. Nadine betont:

„Ich habe meine Arbeit immer so gemacht, daß ich dieses Geknuddele und Gekrabbele möglichst raushalten wollte, ich habe Sex verkauft und nicht Zärtlichkeit. Natürlich kommt man in Situationen, wo man einen Mann da hat, der echt sympathisch und nett ist und der einen vielleicht auch recht anmacht, das kommt vor. Aber da, denke ich, ist Professionalität, daß man sich dann sagt, ‚ich übe hier meinen Beruf aus‘ und daß man da gar nichts zuläßt und das vollkommen trennt. Das sind Kunden, das sind Freier, das sind keine Menschen, mit denen ich in meinem Privatbereich Kontakt haben möchte.“
Ein Freier ist für Nadine kein Mensch, zu dem sie ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut, er ist nicht mehr und nicht weniger als ein Geschäftspartner. Sie verkauft ihm Sex, ihre Gefühle haben mit dem Geschäft nichts zu tun. Meine Interviewpartnerinnen berichten auch, daß sie einem Freier nie etwas von sich preisgeben. Er kann gerne über seine Probleme oder sein Privatleben sprechen; die Sexarbeiterin aber hält sich mit Persönlichem zurück, oder sie erzählt ihm eine erfundene Geschichte. Die Distanz zum Kunden verstärkt sich durch die Verkleidung, in der viele Prostituierte schon wegen ihres Doppellebens arbeiten. Läßt sich die Sexarbeiterin unter einem anderen Namen ansprechen, erfährt der Kunde noch weniger über ihre Person.

Damit der Kunde trotz der Trennung von Sex und Gefühlsleben den Eindruck gewinnt, daß die Prostituierte sich ihm voll und ganz widmet, setzt sie, wie bereits erwähnt, ihre schauspielerischen Fähigkeiten geschickt ein und täuscht beispielsweise einen Orgasmus vor. Durch das Rollenspiel kann sie so einerseits ihre Gefühle aus dem Prostitutionsgeschehen fern halten und andererseits trotzdem den Wunsch des Kunden nach Nähe erfüllen oder ihn glauben machen, sie hätte Freude an den Aktivitäten mit ihm. Nina erklärt, warum eine Prostituierte ihre Kunden nicht als Sexualpartner wahrnimmt:

„Als Prostituierte zu arbeiten, hat recht wenig mit einfach hinlegen und Beine breit machen zu tun. Ich bin die Aktive, die arbeitet. Und bei der Arbeit kann ich mich eben nicht auf Erotik und Sexualität konzentrieren. Um einen Orgasmus zu bekommen, muß ich wenigstens eine entspannte Atmosphäre haben, und das habe ich bei der Arbeit nie. Ein Frauenarzt packt mir auch in die Scheide und bekommt davon keine Erektion – das ist genauso“ (in HWG).
Eine Sexarbeiterin befindet sich in der Rolle derjenigen, die eine Dienstleistung durchführt und sich auf ihre Tätigkeit konzentrieren muß. Sie verkauft Sex und Aufmerksamkeit und ist in der Rolle der hart Arbeitenden, die dem Kunden gegen Entgelt seine Wünsche erfüllt, soweit diese innerhalb der von ihr gesetzten Grenzen liegen. Diese Rolle macht es ihr einfacher, ihre Gefühlswelt von der Arbeit zu trennen.

Schimpfen, Täuschen und Belächeln
Im Laufe der Gespräche fielen weitere Strategien auf, die dazu beitragen, daß die Sexarbeiterin ihre emotionale Unabhängigkeit gegenüber ihren Kunden behält. Sie werden von den Frauen meist nicht bewußt zur Abgrenzung eingesetzt, haben aber dennoch diesen Effekt.

Manche Sexarbeiterinnen schimpfen über ihre Freier und verschaffen sich dadurch den nötigen Abstand. Auf die Frage nach Gefühlen gegenüber ihren Kunden antwortet zum Beispiel Franziska, daß sie ab und zu böse über ihre Freier herzieht. Sie kommt gar nicht auf die Idee, daß sich die Frage auf positive Empfindungen beziehen könnte. Sie kanalisiert ihre Emotionen gegenüber ihren Kunden durch Schimpfen. Dadurch wird sie ihren Ärger über das unangemessene Verhalten mancher Freier los und distanziert sich gleichzeitig von ihnen.

Auch das ‚Falle schieben‘, bei dem der Geschlechtsverkehr nur vorgetäuscht wird, indem die Sexarbeiterin den Penis des Mannes an ihrer Schenkelinnenseite reibt, hilft manchen Sexarbeiterinnen, sich von ihren Kunden abzugrenzen. Franziska erzählt von einem Hochgefühl, wenn sie es geschafft hat, einen Freier durch die ‚Falle‘ zu täuschen:

„Also ich lach dann oft, mei sind die blöd die Männer, aber das gibt mir wieder einen Kick, wo ich sag: ‚wow super‘. Und dann bin ich wieder eine Stunde gut drauf und lache (lacht).“
Die Falle, die nur noch wenige Sexarbeiterinnen wirklich beherrschen und noch weniger Frauen regelmäßig anwenden, hat für Franziska zwei Effekte. Einerseits kommt es nicht zum Geschlechtsverkehr, was die Nähe zum Freier verringert. Andererseits fühlt sie sich ihrem Kunden gegenüber überlegen, weil er die Täuschung nicht bemerkt hat.

Weiterhin ist auffällig, daß viele Sexarbeiterinnen sich über außergewöhnliche Wünsche ihrer Kunden, wie zum Beispiel den Einsatz von Fetischen, lustig machen. Sie distanzieren sich von ihren Freiern, indem sie zeigen, daß sie kein Verständnis für deren ‚abstruse‘ Vorlieben haben.

Eine Sexarbeiterin wendet meist nicht alle dieser Strategien an. Manche Prostituierten lassen auch bei ihren Freiern mehr Nähe zu als andere. Für die meisten Sexarbeiterinnen ist aber ihre emotionale Autonomie notwendig, um ein Privatleben zu führen, das nicht von ihrem Berufsalltag dominiert wird, vor allem wenn sie über längere Zeit in der Prostitution arbeiten.

Beruf und Privatleben
Um von ihrem Beruf nicht zu sehr vereinnahmt zu werden und immer wieder den nötigen Abstand zu bekommen, trennen die meisten meiner Interviewpartnerinnen Beruf und Privatleben. Carola hat sich ihren gesamten Bekanntenkreis außerhalb des Milieus aufgebaut, um nach der Arbeit wirklich abschalten zu können:

„Ganz einfach aus dem Grund, wenn ich hier rauskomme, das ist wie für jeden anderen, der aus dem Büro kommt. Er möchte erst einmal abschalten und möchte dann privat sein. Ich denke, man kann es sonst nicht trennen. Wenn man sich mit Kolleginnen nach Feierabend trifft, dann spricht man zwangsläufig übers Geschäft, […] und das will ich nicht. Ich will abschalten, ich will meinen Ausgleich haben, der ist wichtig, grad für den Beruf ist es wichtig, ihn zu haben und mein Bekanntenkreis, die haben alle mit der Prostitution nichts zu tun.“
Für Carola ist ein Ausgleich zu ihrer Arbeit notwendig, um sich von den Strapazen ihres Berufes erholen zu können. Sie kann es sich im Gegensatz zu manchen Kolleginnen auch nicht vorstellen, im selben Apartment zu leben und zu arbeiten. Sie braucht ein vom Arbeitsplatz getrenntes Privatleben, um ihren Beruf professionell ausführen zu können. Christine hat eine andere Begründung, warum sie Beruf und Privatleben trennt:

„Ich war nicht die Frau, die von der Arbeit rausgegangen ist und sich dann gleich wieder mit anderen Leuten aus dem Milieu getroffen hat und dann Tage und Nächte lang die Sauftouren und diese ganzen Sachen gemacht hat, die einfach dazu gehören im Milieu, sondern ich hab mich da schon abgekapselt vom Milieu.“
Um im Milieu anerkannt zu werden, ist Christines Meinung nach ein ausschweifendes Leben notwendig, das sie selbst nicht führen möchte. Deswegen trennt sie Beruf und Privatleben, um die negativen Nebeneffekte, die der Aufenthalt dort mit sich bringt, zu vermeiden. Sie schont ihre Gesundheit, indem sie zumindest in ihrer Freizeit auf übermäßigen Alkoholgenuß verzichtet.

Die Illusion der Leidenschaft
Die Kunst einer Prostituierten liegt vor allem darin, den Widerspruch zu verbergen, den das Prostitutionsgeschehen mit sich bringt. Einerseits ist die Sexarbeit ein knallhartes Geschäft, andererseits erhofft sich der Kunde echte Leidenschaft. Eine professionelle Prostituierte kann dem Freier durch Einfühlungsvermögen und schauspielerische Fähigkeiten die Illusion einer persönlichen Beziehung schaffen. Nach Abschluß des Kaufvertrages beginnt sozusagen die ‚Vorstellung‘, bei der dem Kunden scheinbar wahre Zuneigung entgegengebracht wird. Gleichzeitig bleibt der Sexarbeiterin immer bewußt, daß sie bei ihrer Arbeit mit dem Kunden in eine Rolle schlüpft; sie kann sich so trotz des engen Kundenkontaktes ihre emotionale Unabhängigkeit bewahren. Je professioneller eine Frau arbeitet, desto größer ist ihre Autonomie, und die Belastung durch die Sexarbeit ist geringer. Dies ist vor allem für Prostituierte wichtig, die über längere Zeit in ihrem Beruf arbeiten.

Für Ergänzungen, Meinungen, Widersprüche gibt es ein Diskussions-Forum zum Artikel.

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Interessant, dass DU das postest, Chomi…

Du wirst deine Meinung natürlich beibehalten und ganz so abgebrüht sind die wenigsten Girls, die ich kenne aber trotzdem, einige Punkte sprechen mir quasi aus dem Herzen. Vorallem der Teil mit der „Intimsphäre“…

Und immer wieder das alte Märchen: Kein Küssen, offenbar nicht mal den Hals berühren („Gesicht und obere Hälfte des Körpers, also ab dem Kopf, war für die Freier tabu. Und nicht an dich ranlassen, das war alleroberstes Gebot. […] Das war tabu, absolut tabu. Kein Küssen, der Freier durfte auch nicht mit seinem Kopf an deinen Hals oder so, das war einfach damals so.“)
So was kommt raus, wenn Sozialarbeiter (wahrscheinlich „SozialarbeiterInnen“) mit gewerkschaftlich organisierten Huren reden, die immer noch „Falle schieben“ wie vor 25 Jahren. Ich wiederhole mich, aber ich find’s gut, dass diese Sorte von Huren langsam aber sicher (z.T. im Wortsinn) am Aussterben ist. Vielleicht merken das auch diejenigen, welche diese Untersuchungen gemacht haben. Und zum Glück gibt es Frauen aus anderen Ländern, aber auch eine junge Generation von Einheimischen Frauen, welche die (auch sonst lausige) Servicekultur in der Schweiz mit Zungenküssen und FO erhöhen.

John Dick

Es ist einfach hoffnungslos mit einigen von euch…
Und die ganz jungen Girls auf die du dioch freust, naja, die wissen es oft nicht besser, respektive Knutschen auch sonst mit jedem, der will rum, da macht es keinen Unterschied, ob sie jetzt dafür noch Geld nehmen. Ausser natürlich, dass sie damit etwas MEHR Geld verdienen.
Ich kanns nicht verstehen aber ich bin auch nicht die, die an Parties rummachte. Was mich nicht zur schlechteren SEX-Partnerin macht aber eindeutig zum Klassenschlechtesten, wenn es um austauschbares, bedeutungsloses Benehmen geht das von Geldgeilheit getrieben ist.

Ich denke auch, dass die „Old-School“ Damen im Gewerbe oft einfach eine Nummer zu gross für gewisse Herren sind, da ihnen oft in vielen Sachen um Klassen überlegen. Ich meine damit nicht diese Damen, die sich einfach hinlegen und machen lassen, sondern die, die sich mit ihrer Art viele Fans gewonnen haben.
Und bitteschön, auch wenn ich das Abzockerische dieser Ladies im Bericht nicht so toll finde (hatte von diesem „Falle machen“ noch nie gehört), wieso sollen sie nicht eine Gewerkschaft haben?
Nee nee, ich denke, ihr Herren seht oft die grösseren Zusammenhänge im Leben nicht. Und ich behaupte jetzt mal, man braucht oft ein GANZES Leben um die zu sehen.

Strubbeli-die-nie-eine-lausige-Kultur-von-irgendwelcher-Art-hatte

@strubeli
Ach, Strubeli, was willst du wissen was ein Mann denkt oder braucht, du kannst es vielleicht erahnen, jeder denkt und fühlt anders, hoffe du verstehst was ich damit meine.

Es gibt Männer die eine Hure als Fleischbrocken ansehen, ja das gibt’s, zum Glück eher die Minderheit.
Es gibt Männer denen ist es schei…egal wie sich eine Frau fühlt
Es gibt Männer … usw.

Dies gibt’s eben auch unter Frauen und Huren.

Es gibt aber auch Männer die gerne Küssen würden, denke (hoffe) das es die Mehrheit ist.

So nebenbei, am Küssen erkenne ich den Typ Frau bzw. den grossen Teil des Charakters der Frau.
Strubeli, da kannst du nicht mitreden, da du nicht küssen tust:
Es gibt viele Kussarten, es gibt einige die küssen ähnlich, aber keine küsst gleich. Es ist wie der genetische Abdruck jedoch mit den Sinnen.

Ich bin einer der gerne Leidenschaftlich küsst und das ist das was ich suche. Das andere ergibt sich von selbst.
Ohne Küssen macht es mir nun mal keinen Spass, das andere, was du meinst was ein Mann braucht, könnte ich auch selbst von Hand erledigen.

So, mehr ist dazu nicht zu sagen.

Grüschen Sergio

@Strubbeli: Du wirst mich nie verstehen, und da ich Dich nicht ins Kaufleuten einladen darf, kann ich es auch nicht im Detail erklären. Ich war absolut happy, ohne Zungenküsse „bedient“ zu werden. FO halte ich, mit Vorsicht, für problemlos. Aber um was es in der Diskussion geht:
EIN TREND IST EIN TREND UND MUSS ANGEBOTEN WERDEN! Stell Dir vor: die Modefarbe ist blau. Du hast eine Boutique. Aber Du sagst: diese Farbe mag ich nicht, ich kaufe nur gelbe Kleider ein. Du wirst die Kunden verlieren… Die EU hat im Sex-Business neue Tatsachen geschaffen und so bleibt es.

@Sergio
Der Punkt ist, dass es viele fordern, weil man es einfach fordern kann. Es geht darum, diese letzte Intimsphäre auch zu durchbrechen, egal, was es längerfristig für einen Effekt hat. Die es als Mass der Naturgeilheit ansehen, was beschränkter nicht sein könnte.

Und jetzt mal ganz sachlich gesehen. Vielleicht mit 40, ok, da kann Mann sich noch vorstellen, dass das Teenie in seinen Armen das Küssen als sinnlich empfinden könnte. Mit fünfzig auch noch, wenn auch vielleicht die Dame, die mitmacht dann etwas älter ist. Aber mit sechzig, siebzig Jahren sich einreden, dass ein Teenie gerne und nur aus purer Geilheit küsst. Neeein, so naiv bist du doch sicher auch nicht…

Und wie du so schön sagst, jede Frau küsst anders. Und ich bin nun mal von natur aus kein Zungenkussfan, ausser es ist von der feinen Sorte. Küsse ich deshalb schlecht? Und glaub mir, ich bin zu oft schlecht geküsst oder sagen wir mal, musste zu oft Kussversuche über mich ergehen lassen um daran noch leichtfertigen Spass zu finden. Denn wenn ein Mann schlecht küsst, dann wird mir richtig schlecht, anders kann man’s nicht sagen. Dann muss einem noch der Geschmack passen und und und.
Also sagen wir mal, ich werfe meine Prinzipien über Bord und argumentiere damit, dass es mir, völlig unabhängig von der Situation und dem Geld, keinen Spass macht einfach irgendjemanden zu Zungenküssen? Wie steht es dann, Sergio?

Es ist doch völlig falsch, davon auszugehen, dass ich aus Faulheit, Überheblichkeit oder was auch immer nicht küsse. Für mich hat es einfach zu sehr mit Intimität zu tun und um diese Intimität zu finden, da muss es auch im Kopf stimmen. Genau die gleichen Herren, die so gerne in Abkürzungen schwärmen wollen partout nichts über die Dame die sie gerade anwichsen wissen, das ist „zu persönlich“ und „diese üble Freundinnentour“. Wie man so schön sagt:
On ne pas avoir le beurre et l’argent du beurre!!!

Und das du ALLES von Hand erledigen könntest, das bezweifle ich.

@sergio: Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich denke, dass meine erogene Zone Nr.1 der Mund ist. Kann ich ein Girl nicht küssen (was ich immer akzeptiere) vergnüge ich mich meist in der 69-er Stellung und habe so trotzdem Lippen, die ich mit meinem Mund verwöhnen kann. Offenbar habe ich bisher Glück gehabt bzw. fast noch nie eine „professionelle“ Dame des Gewerbes getroffen, sondern immer nur diletantische Anfängerinnen, die sehr gerne und leidenschaftlich Küssen. Eine perfekte Mundhygiene ist für selbstverständlich und das erwarte ich auch von einem Girl, welches küsst.

Wenn eine Dame nur bei sympathie küsst dann ist es gut so. Aber Küsse erzwingen ist nicht klug.
Küssen ist Kunst. Wenn beide Energien ineinander fliessen und beide fühlen es und bei beiden kribbelt es, ja dann küsst man sich gerne und leidenschaftlich.

Ein küssender
blue

@strubbeli: Vielleicht haben wir, Sigmund Freud lässt grüssen, den Punkt gefunden, der Dich so stresst. Du schreibst:
„Es geht darum, diese letzte Intimsphäre auch zu durchbrechen, egal, was es längerfristig für einen Effekt hat.“
Da heisst, dass Du zwei Leben führen willst - aber das schliesst die Prostitution aus. Sex im Job und gleichzeitig Sex aus Liebe soll man ausschliessen. Ich kenne viele WGs, die keine Beziehung wollen, weil sie wissen, dass das nicht geht. Erst, wenn die WG-Zeit vorbei ist. Das Strubbeli, ist wichtig. Und ganz ehrlich: kein Top-Mann duldet es, dass die Freundin f…en geht.

@MadMax
Siehst du, du kommst der Sache schon näher. Viele finden es gar nicht mehr speziell und putzen sich so wenig die Zähne wie sie sich den Schwanz waschen, bevor sie ins Puff gehen.
Was die dillettantischen Anfängerinnen anbelangt, die steigen oft total jung ein, machen viiiel Kohle indem sie einfach den Sex haben, den sie mit ihren Altergenossen teilen. Das geht dann immer ein paar Monate gut und dann kommt plötzlich der gaaaanz grosse Durchhänger, wo sie irgendwie plötzlich merken, was sie tun. Und es ist traurig anzuschauen, glaub mir.
Die älteren Damen haben oft ganz einfach eine Milchrechnung gemacht, die dann, entsprechend dem Trend, halt eine Weile lang aufgeht. Oft langweilt sich der Kunde aber genauso schnell, wie sie ihn geküsst hat und schwupps, ist er weg…

@Chomi
Nee, der Vergleich zieht nicht. Und MÜSSEN tut niemand, sonst ist es Nötigung und nicht Sex. Was einladen anbelangt: Was kann ich dafür, dass du nicht meine Art Schuppen frequentierst??? Aber du bist dort genau am richtigen Ort, falls du ein paar „private“ Geschichten arrangieren willst, das hast du schon mal richtig gemacht.

Jetzt gibt es ein Durcheinander mit den Postings.
Sorry Chomi, ich bezweifle, dass das, was du verlangst, möglich ist. Du willst allen Ernstes, dass wir Girls dieses NEBENJOBS wegens leben wie Tempeldienerinnen? Die ganze Zeit? Leere, für Geld gebotene Zuneigung bringen, Tag für Tag ohne Verpflichtungen und ohne Sicherheit um am Abend in die leere Wohnung zurückzukehren und sich wundern, ob einen eigentlich noch jemand als Mensch mag?

Das gibt dann diese Girls mit dem Abwesenden Blick, die vielleicht sogar schnell etwas ZU anhänglich werden.

Nein, Chomi, wir sind Menschen, wir haben Menschenrechte wie du auch, auch wenn du dir immer ein bisschen MEHR Recht herauszunehmen versuchst.
Ich wollte eigentlich mehr dazu schreiben aber es wird dann zu persönlich und irgendwie mag ich nicht meine tieferen Gedanken, meine Gefühle hier zum Zerreissen anbieten.

Jedenfalls glaube ich, dass der Gast etwas zu kaufen versucht, was man sonst nur mit harter Arbeit kriegt. Und was nicht alle im Leben bekommen. Und die, dies entdeckt haben verstehen wahrscheinlich, wieso man nicht jeden X-Beliebigen in diese „Intimsphäre“ reinlässt. Unter Fünfzig Mails geht da GAR nichts. (Es soll jetzt bitte kein Spassvogel durchnummerierte Mails schicken…)

So, fertig. Aber Chomi, du bestätigst nur, was ich über dich denke, ich befürchte, ein Aufeinandertreffen würde explosiv werden. Und nicht unbedingt gewalttätig. Ich bin jetzt mal so arrogant und behaupte, dass du einen Narren an mir fressen könntest. Oder so…
Unterdessen „begnüge“ ich mich mit einem anderen charmanten Herrn als Abendbegleitung. Im Gegensatz zu dir versteht er seine persönlichen Bedürfnisse nicht als Norm, die erzwungen werden muss.

@Chomi: Interessanter Bericht.

Küssen ist für mich etwas vom schönsten. Die „Illusion“ ist in diesen Augenblicken wohl auch am grössten. Beim Küssen sind jedoch die Unterschiede riesig. Einige Küssen nur rasch und oberflächlich, andere versuchen dich mit ihrer Zunge zu erschlagen oder möglichst viel Flüssigkeit auszutauschen. All das ist etwa so antörnend wie Mundgeruch, faule und schiefe Zähne oder ein ausdrucksloses Gesicht beim Küssen. Also dann lieber nicht.
Selbstverständlich respektiere ich es, wenn ein WG nicht Küssen (oder was auch immer) will. Es gibt ja genügend andere schöne Dinge.
Es muss sich ergeben, einseitig erzwungen macht’s einfach keinen Spass.

Zum Glück gibt es aber auch diejenigen WG’s bei denen ich echt das Gefühl bekomme, dass es ihnen in dem Augenblick ebenfalls gefällt. Vielleicht nur gespielt, doch auch ich sage nachher tschüss und gehe alleine (mit einem guten Gefühl im Bauch) nach Hause. Frei von jeglichen Verpflichtungen. Denn meine Zuneigung währt auch nicht viel länger als ein paar Minuten/Stunden. Es ist ein Spiel. Oft ein sehr schönes sogar. Verlieben sollte Mann und Frau sich dabei allerdings nicht.

Odysseus’ Hymne auf’s Küssen.

@ alle das ist ein gutes Thema die Ihr hier angezettelt habt. Also ich bin auch eine die sehr gerne Küsst.Und ich brauche es auch um so richtig in Fahrt zu kommen. Wenn einer gut küssen kann geht mir das durch den ganzen Körper und Knochen. Aber einige Bedingungen müssen schon sein.Er darf nicht aus dem Mund stinken,kein abgebranntes Negerdörfchen haben. Und vorallem was ich total abstossend finde,was leider etliche machen sie schlucken Ihren Speichel nicht! Passiert so was höre ich sofort auf zu Küssen.Aber das Küssen alleine macht es nicht aus eine gute Hure zu sein. Wichtig ist meiner Meinung nach wie oben sehr gut beschrieben ist:

1.Jedem Gast das Gefühl zu geben der Beste zu sein und im das auch mitteilen.Da ist die Schauspielkunst sehr oft auf eine harte Probe gestellt.

  1. Jedem Gast das zu geben was er sich wünscht sofern es im Rahmen des Möglichen ist.Mein Motto ist ganz einfach: Ich mache nur das was ich will und was mir gefällt!Und dann wirds schon gut und geil.

  2. Man sollte die Sexualität geniessen auch wenns im Job ist. Lustgefühle sind nicht die gleichen wie die Gefühle im Sex bei einem geliebten Mann. Bitte nicht falsch verstehen. Beim Job darf man einfach nie das Herz mitsprechen lassen.Dann wirds gefährlich!
    Aber solange man das trennen kann sollte man den Job gerne haben.Und wieso sollten wir den Sex nicht auch geniessen können? Wir sind ja schliesslich keine Maschinen,sondern Frauen mit Lustgefühlen.

  3. Wie auch oben schon erwähnt sind wir ein Ersatz für den Psychiater
    denn wir müssen so einiges hören und geduldig mit dem Gast darüber diskutieren. Manchmal kann man helfen manchmal nicht.

5.Sicher ist es manchmal schwierig den Job auszuführen. Vorallem wenn einer sehr Arrogant ist,oder wie ich schon viel erlebt habe : meint er müsse grob sein weil wie ich zum beispiel etwas schwerer bin.Oder eben wenn Sie halt schon älter sind,obwohl die alten sehr süss in Ihrer Art sind und doch sehr nett.

6.Und was mir ganz besonders am Herzen liegt,ist das man nicht nach Shema arbeitet sondern die Situation so geniesst wie sie gerade ist!So wird es sicher auch nie langweilig.

so jetzt habe ich genug senf abgelassen smile ich wünsche allen noch eine gute Nacht Kiss Carmen

@Strubbeli

Ich denke, dass das Küssen in der Prostitution auch darum so an Bedeutung gewonnen hat, weil es im Gegensatz zum GV ohne auch in HIV Zeiten weitgehend ungefährlich geblieben, aber vergleichbar intim ist.

Du machst immmer wieder den gleichen Fehler, indem Du die Interessen von Freiern und Prostituierten zu harmonisieren versuchst. Glaub mir, 99% der Männer (mich eingeschlossen) ist absolut egal, was die küssende Prostituierte denkt oder empfindet, solange sie es gut macht. Das übrige 1% der Männer ist nicht etwa besonders einfühlsam, sondern besonders eitel.

Pamlover,
der die Teenies nicht fürs Küssen bezahlt,
damit es den Teenies Spass macht

Liebes Strubbeli: Da ich momentan keine feste Beziehung habe, suche ich nicht nur irgend welche neuen Bums-Stellungen, die ich Zuhause nicht kriegen kann. Für mich ist das Küssen auch sehr intim und sehr speziell und es ist für mich die grösste Erfüllung, wenn ich mit einem Girl küssen darf. Ich betrachte dies keineswegs und niemals als Selbstverständlichkeit! Aufgrund meiner Situation muss allerdings der Mix der Dienstleistung stimmen. Nur den Schwanz irgendwo reinzwängen kanns für mich nicht sein. Das Gesamt-Package muss stimmen; und da gehört, wenn immer möglich, für mich das Küssen dazu. Wenn ich mit einem Girl zusammen bin, investiere ich nicht nur etwas Geld, sondern auch meine Gefühle. Klingt doof, ist aber so. Wenn die halbe oder ganze Stunde für mich „gut“ war, war ich auch ein bisschen verliebt. Klingt vielleicht pubertär, ist aber so…und ist auch gut für mich.

Bezüglich den „dillettantischen“ Anfängerinnen muss ich allerdings sagen, dass ich eigentlich sehr oft zum Küssen komme, d.h. auch bei Damen oder Girls, die schon lange im Business etabliert sind. Und ich denke, dass es nicht unbedingt schlecht sein muss, mit einem Kunden einige intensive Minuten zu erleben, falls die Sympathie beiderseits stimmt. Auch in meinem Business habe ich einige Kunden, mit denen ich auch ausserhalb des Geschäftes sehr gute Beziehungen pflege und die heute zu meinem Freundeskreis gehören. Damit meine ich eigentlich nur, dass man nicht immer alles nur schwarz/weiss sehen kann, bzw. Geschäft/privat strikte trennen kann. Dass dies zu Problemen führen kann, habe ich selber schon schmerzlich erfahren müssen. Aber was wäre das Leben ohne schmerzliche Erfahrungen?

@Strubeli
Ich rede nicht von Männern die es fordern, ich von meiner Seite nehme die Situation so wie sie ist, wenn ein Girl nicht mit mir küsst, dann war ich das letzte mal bei ihr, das heisst aber nicht das der Service schlecht war.

Ich verstehe auch das mit den Mundgeruch, den Zahnfleischschwund, aber was ich nicht verstehe ist, das mit dem Grundsatz „es wird nicht geküsst“, auch wenn alle faktoren passen würden.

Ich verstehe auch dein Beispiel mit den 70-80 jährigen Freiern, soweit habe ich nicht gedacht, dachte immer irgendwann hört das übel (Studiobesuche) bei mir auf, das sind jetzt schöne perspektiven woher soll ich das Geld nehmen wenn ich in Rente bin.

übrigends das wäre noch ein interessantes Thema bzw. Umfrage, mache vielleicht ein neuen Thread auf, mal sehen.

Ich gehe sicher nicht zu der Hure und sage ich will küssen. Küsse fordern, sicher nicht, aber das schönste ist, wenn das küssen spontan und unverhofft kommt. Es zeigt ein wenig Zuneigung und das es der Dame auch spass macht.

Ich bin kein Gigolo (männliche Hure für Frauen), weil ich vermutlich kein Erfolg hätte, aber ich würde bei den besuchen versuchen die Partnerin für die gekaufte Zeit glücklich zu machen mit allem was dazugehört. Falls mir die Frau unsympatisch wäre oder ich gar ekel empfinden würde, wäre ich der erste der zu ihr sagen würde, bitte geh zu jemand anderem mit uns wird nichts.

War hier im ST mal ein Bericht drin, wie eine Pro zum Freier sagte, „du bist mir zu Jung“ und schickte ihn zu einer anderen. Das habe ich sehr mutig aber gleichzeitig so toll gefunden. Ich kenne die Dame und sie ist wirklich spitze, nenne den Namen nicht, weil sie im Moment eh nicht da ist und sonst gibt eine Suchfunktion.

Das ist vielleicht das was fehlt, die Ehrlichkeit zum Freier, den Mut zu haben Ihm zu sagen: Du bist nicht mein Typ, Junge du stinkst, pfleg dich oder was auch immer. So kannst du den Gast erziehen.

Tja strubeli, der Gast stinkt aber sein Geld nicht, nicht war?

Liebe:
Warum darf man sich nicht halbverlieben oder sagen wir mal (Favoritin) war einige male verliebt, war ein sehr schönes Gefühl, masochistisch war das, verliebt zu sein ohne es zu zeigen aber intensiv zu geniessen (wichtig, keine Besitzansprüche nur den Moment geniessen).
Weisst du, strubeli, Männer sind nicht immer so wie sich sich zeigen und schon gar nicht wie Frauen denken dass sie sind.

Gruss Sergio

Tja, mit Fleiss bemerkt: Da scheinen verschiedene Weltanschauungen aufeinander zu prallen. Let every man become … Aber das fällt eben bisweilen ein wenig schwer.
Nur so am Rande bemerkt: In gewissen Kulturkreisen hebt man die Hand und zeigt sie leer und offen vor, so dass zu sehen ist, dass darin keine Waffe steckt. Das gilt dann als höfliche Begrüssung.
In gewissen andern Kulturkreisen gibt man sich die Hand zur Begrüssung, wobei man sich nicht nur Hautpilze mit Fleiss übertragen kann, sondern z. B. auch Grippeviren. Und dabei treten auch noch verschiedene Varianten auf, so gibt es etwa den Brauch, die Hand des Gegenübers mit beiden Händen zu umschliessen u. dgl. m.
Wiederum in andern Kulturkreisen gehört es dazu, dass man sich zur Begrüssung und zum Abschied küsst, und dies wiederum in verschiedenen Varianten: Auf den Mund, auf eine Wange, auf beide Wangen, einmal auf die eine und zwei Mal auf die andere Wange usw. Oder man umarmt sich zum Küssen auch noch.
Der langen Rede kurzer Sinn: Wer in einer Kultur aufgewachsen ist, in der regelmässig aus Höflichkeitsgründen geküsst wird, wird ziemlich sicher eine andere Einstellung zum Küssen haben und eine andere Grenzziehung von „Intimem“ und Nicht-Intimem als eine Person, die in einer Kultur aufgewachsen ist, in der z. B. der Inbegriff der Höflichkeit darin besteht, nicht zu küssen, sondern einander so kräftig als möglich auf die Schulter zu hauen und dazu kehlig eine Begrüssung zu brüllen.
In einem modernen Salon nun können wir durchaus Vertreterinnen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen finden, aus allen Teilen der Erde, die ihre je eigene Vorstellung von Höflichkeit und Intimität mitbringen. Und ebenso muss man damit rechnen, dass auch die Kunden aus den verschiedensten Teilen der Welt stammen können.
Vielleicht findet sich jemand im Salon wieder, dessen Inbegriff von Höflichkeit in einer tiefen Verneigung besteht - und das hat dann absolut nichts mit einem SM-Szenario zu tun.
Tja, um zum Ende zu kommen: Am ratsamsten dürfte es doch wohl sein, mit Fleiss auf seinem höchsteigenen, individuellen Standpunkt zu beharren und diesen allein für den einzig richtigen, höflichen, allgemeingültigen und massgeblichen zu halten. Wer anders denkt - anathema!

@Reiner Fleiss was Du hier geschrieben hast hat mit dem Thema sehr wenig zu tun. Denn das Küssen wo Du hier ansprichst hat sehr wenig zu tun mit dem Küssen was die Gäste lieben. Denn ich habe noch nie gesehen das man einen Zungenkuss austauscht bei der Begrüssung. Und davon ist hier die Rede und nicht nur von einem Schmatz auf die Wange. Und ich kann immer wieder das Gleiche sagen: So wie man in den Wald hinein ruft schallt es wieder zurück! Gruss Carmen

Hmm, wieso Begrüssen dann einige Escorts ihre Gäste mit fast überfallartigen Zungenküssen? Was die klugen Gäste dann sehr richtig als ein „Augen zu und durch“-Manöver interpretieren?

Und ich denke Fleiss spricht damit nicht wortwörtlich das Küssen per se, sondern das Konzept der Toleranz anderer Meinungen und Vorstellungen an.

Ich beharre ja auch ein auf meinen Standpunkt. Deshalb bin ich ja nicht intolerant, Toleranz bedeutet für mich nämlich nicht, einem Druck nachzugeben. Etwas akzeptieren, was einem in irgendeiner Weise physisch oder psychisch schadet, seis der Raucher am Nebentisch oder der &/*!!@ der findet, man müsse jeder in den Mund spritzen, das ist für mich nicht Toleranz, das ist eine Notlage.

Und Pamlover - was ist guter Sex wenn nicht das übereinstimmen von Bedürfnissen?
Man kriegt die Damen und die Gäste, die Mann verdient, zumindest meistens, wahrscheinlich im Studio eher als im Escort-Bereich. Und wenn ich so lese, was hier gewisse von sich geben, da wundert es mich nicht, das so viele von sich aus gesehen „id Schiissi langed“, um es auf gut Züritüütsch zu sagen.