@scorpio
Selbstständig zu sein bedeutet oft, sich mit Leib und Seele dem Job zu verschreiben. Das will nicht jede. Ich habe jahrelang in Studios gearbeitet (wohlgemerkt genau bis zu dem Zeitpunkt, wo man noch 40% abgeben musste) weil es einfach die einfachste Lösung ist für jemanden, der noch ein normales Leben nebenan führen will. Sobald man sich selber um Telefone kümmern muss, ist es vorbei mit der Ruhe, wenn du wüsstest, wieviele traurige Vögel da manchmal anrufen… Und ich kann mir vorstellen, was hier drin die Quittung wäre, wenn ich einmal zwei Tage lang das Telefon nicht beantworten würde.
Soviel dazu.
Ob es blöd ist, für etwas, was für einen selber absolut stimmt so und soviel zu bezahlen, das sei dahingestellt. Günstiger würd ich mich zumindest nicht anbieten.
Der Verdienst hat in den letzten Jahren massiv abgenommen. Als ich begann, war es sogar für die optisch gar nicht prickelnden möglich, mindestens 300.- pro Schicht zu verdienen. Die Top Shots lagen bei zwischen 1000.–1500.-. Das meiste was ein mir bekanntes Girl während einer 12 Stunden Schicht verdient hat war 2350.-. Das war aber vor mehr als 3 Jahren.
Als ich den Club verliess waren die Topshots ab 500.- aufwärts schon sehr zufrieden, sprich, es stellte nicht den Standard dar. Mittlerweile waren aber pro Schicht 10 Frauen anstatt der 5-6 von vorher. Gegen den Schluss erlebte ich, dass jeden Tag nicht nur eine unter 100.- heimnahm.
Die Begründung nur bei der üblichen Debatte zu suchen ist meines Erachtens zu einfach. Die Stimmung im Club war durch die Überfüllung am Boden, der schnelle Frauenwechsel vertrieb die treuen Seelen, die neuen Gäste kamen oft nur, um die vielen nackten Girls zu sehen und waren viel aggressiver. Selber konnte ich zum Glück auf eine nette, treue Stammkundschaft zählen sodass ich nie ganz leer ausging. Aber es gab wirklich Tage, da studierten sämtliche Frauen den Stellenanzeiger.
Eine gerechte Entlöhnung ist schwer anzusetzen. Ich würde mal sagen sie sollte auf den Tag verteilt im Bereich des Psychologen liegen, so leid es mir tut, die verdienen etwa 120.- die Stunde vor Abzügen für Miete und Sozialleistungen. Die meisten Gäste sind absolut normale Herren aber wenn man zwei Stunden lang so einen hat, der „spezielle“ Wünsche durchbringen will, dann will man nachher nur noch nach Hause. Im Escort Bereich muss man immer noch den ganzen Reiseaufwand mitberechnen, nicht jede Agentur verrechnet diesen. So kann es sein, dass mich der 1 Stunden Termin bis zu 3 Stunden Zeit kostet, inklusive der ganzen Vorbereitung wie gründlich Rasieren, Outfit nach Wunsch anziehen oder je nach dem organisieren, schminken und und und. Und es soll jetzt bloss keiner kommen und sagen, das sei nicht sein Problem, ich habe schon SEHR oft gelesen, wie die Unterlassung obiger „Rituale“ mit bitterer Kritik quittiert wurde.
Ich beklage mich nicht sondern ich geniesse es, mich auf ein Date vorzubereiten weil es in dem Zusammenhang den Zeitaufwand rechfertigt, den ich sonst fürs Lernen oder sonstiges „Nützlicheres“ verwenden würde.
Zum Vergleich: Models werden mit sehr viel mehr Geld entlöhnt, dafür, dass sie nur rumstehen und gut aussehen. Von WGs wird mittlerweile verlangt, mindestens so gut auszusehen UND das sie günstiger sind. Und nicht allzu doof und was es sonst noch alles gibt. Gut aussehen kostet Geld, in Studios wird richtiggehend Druck gemacht, dieses Geld auch zu investieren. „Geh doch mal ins Solarium“ ist noch das Netteste, was du an den Kopf kriegst.
Folglich könnte man also rechnen - je gepflegter und manierlicher die Dame sowie je höher der Enthusiasmus (andere Leistungswerte lassen wir mal bleiben, da ist jeder verschieden), desto mehr kann sie verlangen. Das dies bis zu einem gewissen Grad eben doch wirkt sieht man an den Dumpingpreisen im Drogenmilieu. Aber im grossen und ganzen stimmt es eben doch nicht.
Und wie Spider andeutet, 5000-6000 sind eher so der Richtwert, wobei meist mehr als 12 Tage dafür nötig sind. Das ist übrigens auch das Einstiegssalär für einen komplett unerfahrenen Junior bei vielen Grossfirmen, zumindest bei meinen Kollegen, die ihr Studium abbrechen. Ihr Job macht ihnen (normalerweise) keine Beziehung kaputt, sie behalten den einwandfreien Leumund und niemand hat das Gefühl, sie auf der Strasse blöd anmachen zu können. Und sie setzen sich keiner grösseren gesundheitlichen Gefahr aus, sogar die alles Safer Girls sind massivem Passivrauch ausgesetzt.