@Reto und andere
es freut mich, dass in dieser mir allmählich leidig gewordenen Diskussion mit Patrics und Shiraz’ intelligenten postings die Kernpunkte der Diskussion ans Licht gekommen sind.
Ich kann es mir aber doch nicht verkneifen, Deine letzten ja an mich gerichteten Sätze, insbesondere, den letzten „Wieso ist der Service im Globe so gut? Ich glaube nicht an Zufall. Also siehst du gewissen Druck braucht es anscheinend um Erfolg zu haben.“ zu kommentieren. Mit Deiner einschränkenden Formulierung „gewisser Druck“ bist Du schon ein wenig zurückgekrebst. Und wenn Du im Zusammenhang von Globe von Erfolg sprichst, sollte man sich fragen: wessen Erfolg und zu welchem Preis?
Globe ist im Grossen und Ganzen ein gut bis exzellent geführter Laden, denn sonst würde ich persönlich nicht gerne dort einkehren.
Worin liegt nun deren Erfolg ? Im Druckausüben auf die Frauen oder im guten Konzept ?
Ich glaube es ist das letztere. Das bedarf einer Erklärung.
Das Konzept gibt uns Konsumenten eine gewisse Infrastruktur, die im Globe offenbar stimmt. Preis-„Leistung“, äusserliches Drum und Dran und ganz primär die Frauen und deren „Service“. Globe definiert die „Service-Leistung“ und legt den Massstab dabei zu recht sehr hoch – wäre vor zehn Jahren und mehr in der Form undenkbar gewesen. Wie bei Meisterschaften der Turner sind auch hier in der globalen Fuckolympiade gewisse Übungen vorgeschrieben. Die werden vom Globe (ohne Druck N.B) vorgeschrieben, die Damen entscheiden sich, ob sie an der vom Globe organisierten Fuckolympiade mitmachen wollen oder nicht. Wenn sie’s nicht tun rangieren sie unter „Fernerliefen“ oder werden disqualifiziert. So weit so gut, “that’s part of the game”.
Die Angst jener, die sich hier melden und sich durch einen guten Ratschlag unsererseits die Garantie für ein tolles Erlebnis erhoffen oder die negativen Voten, wo WGs in die Pfanne gehauen werden, gehen doch meist nicht da lang, die versprochenen Turnübungen nicht zu erhalten oder nicht erhalten zu haben. Ich persönlich habe bis jetzt fraglos sämtliche von mir gewünschten Fuckdisziplinen erhalten, wenn das Erlebnis trotzdem flau war (in 0,5% der Fälle) lag es nicht an den mangelnden vorgeturnten Übungen, sondern an was ganz anderem, nämlich am nicht vermittelten Gefühl der Nähe und Teilnahme bei diesen global durchgeführten Übungen.
Dies ist der Pudelskern der Negativerlebnisse, denn der Entzug von Nähe und menschlicher Teilnahme wirkt verletzend (in unserer Männlichkeit) und verunsichernd und deshalb frustrierend. Genau dort ist auch der Ursprung der negativen postings zu den Girls zu orten und nicht nur das, sondern auch die zuweilen über Gebühren verletzende und zotige Form, wo in der Frustration jegliche Souveränität über Bord geworfen wurde.
Genau an diesem Kernpunkt erhebt sich nun die Frage, können solche Negativerlebnisse, wie Reto und andere meinen, durch Druck der GL oder höhere Preise und anderes mehr verhindert werden?
Jeder, der die Tassen noch im Schrank hat, muss sich doch bewusst werden, dass der Unterschied zwischen einem zwar gut aber mechanisch (mal auch widerwillig) geturnten Pflichtprogramm eines WGs und einem sexuellen Erlebnis mit Passion Nähe und Teilnahme, weder durch äusseren Druck noch durch das liebe Geld gesteuert werden kann.
Wenn wir vom Girl Sinnlichkeit und menschliche (und möglichst geile) Teilnahme erhoffen und erwarten wollen, ja dann wäre doch die nächste Frage aus der Warte jenes WGs zu stellen, das sich mit einem Freier in spe konfrontiert sieht. Sie wird sich nämlich dann fragen, an was nehme ich da teil ? Mit wem soll ich denn da warm werden ?
Und genau an dem Punkt, der sich weder durch Clubinfrastrukturen, noch auf WGs auferlegten Druck beeinflussen lässt, geschieht das Entscheidende und dafür sind wir nun selbst und alleine verantwortlich.
Ein Mensch nimmt nur am anderen teil, wenn das Gegenüber durch sein Verhalten, seine Art, seine Bewegungen, sein Äusseres, seinen Witz, seine Intelligenz, seine Gesten, seine eigenes Wohlwollen und Aufmerksamkeit, kurz seinen Charme oder - besser- seine Persönlichkeit, diese Teilnahme und Neugier für den anderen auch erwecken kann. Das Feuer, welches entscheidet ob ein späteres sexuelles Erlebnis teilnahmslos oder eben, wie gewünscht, intensiv-sinnlich-geil wird, muss zunächst angefacht werden. Nicht schleimend, sondern echt und natürlich, so als ob man sich irgendwo in der Welt um einen Mitmenschen bemühen würde. Um Auszuloten, ob eine geile intensive Stimmung mit einem WG – eben die berühmte Chemie – aufkommen kann, ja dazu bietet das Globe mit seinen Infrastrukturen und seiner Formel bestens Hand und meist auch genügend Zeit.
Es liegt an uns selbst, an unserer Menschenkenntnis und unserer eigenen Persönlichkeit, ob wir zu unserem angestrebten geilen Erlebnis kommen oder eben nur zum mechanisch durchgespielten distanzierten Kunstturnen, dessen einzelne Disziplinen allerdings vom Club vorgegeben und –wenn nötig - durchaus (aber mit Takt) durchgesetzt werden dürfen.
So, lieber Dingsbums, ich hoffe, dass Du und andere Dich beim Durchfressen meines „üppigen Fünfgang-Menüs“ nicht verschluckt hast resp. habt, sonst gibt’s ja genügend „Landknillen“, wo eine Bratwurst zu verzehren wäre.
Galeotto fu il libro (der für sich nun definitiv Ende Feuer erklärt)