Kontaktbar Hotel Schloss, Nidau/BE
und wieder mal zugeschlagen:
NIDAU/TUGGEN – In der Nacht auf heute fand in unserem Land die grösste je durchgeführte Aktion gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution statt.
Mehr als 200 Polizisten haben in der Nacht auf heute in den Kantonen Bern und Schwyz zu einem Schlag gegen den Menschenhandel mit Prostituierten ausgeholt. 15 Personen, meist Türken und Rumänen, wurden in Nidau und in Tuggen verhaftet.
Den Razzien im Hotel «Schloss» in Nidau bei Biel sowie in der Kontaktbar «Bolenberg» in Tuggen im Kanton Schwyz waren umfangreiche und sehr aufwendige Ermittlungen vorangegangen, wie die beiden Polizeikorps mitteilten. In Nidau wurden sieben Männer und eine Frau wegen Verdachts auf Menschenhandel und Förderung der Prostitution verhaftet. Sie sind laut der Mitteilung vorwiegend türkischer und rumänischer Herkunft. Zudem wurden 17 Frauen wegen illegaler Prostitution festgenommen und in Ausschaffungshaft gesetzt. Es handelt sich meist um Rumäninnen.
Im gleichen Etablissement in Nidau hatte die Polizei bereits am vergangenen 5. Dezember eine Personenkontrolle durchgeführt, die zur Ausschaffung von gegen 20 Prostituierten führte. An der Razzia im Kanton Bern waren gegen 100 Mitarbeitende der Kantonspolizei Bern und der Stadtpolizei Biel beteiligt.
Zeitgleich schlugen etwa 130 Beamte der Kantonspolizei Schwyz in Tuggen zu, weil die Ermittler davon ausgehen, dass zwischen den beiden Betrieben Verbindungen bestehen. Hier wurden acht Personen, sieben Männer und eine Frau, verhaftet. Es handelt sich vorwiegend um Staatsangehörige der Türkei, Rumäniens und Serbien-Montenegros.
Laut dem Sprecher der Kantonspolizei Bern, Jürg Mosimann, handelt es sich um eine der grössten, wenn nicht sogar die grösste je in der Schweiz durchgeführte Aktion gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Die Polizei stelle fest, dass solche Fälle in letzter Zeit zunähmen, sagte Mosimann am Mittwoch im Schweizer Radio DRS.
Nach offiziellen Schätzungen sind in der Schweiz bis zu 3000 Menschen Opfer des Menschenhandels. Zu Urteilen kommt es aber selten. Die Bundesbehörden gehen beim Menschenhandel von einer hohen Dunkelziffer aus. Eine der Ursachen ist das Anzeigeverhalten der Opfer. Aus Angst vor den Tätern und aus Misstrauen sind die Opfer von Menschenhandel selten zur Anzeige ihrer Peiniger und zur Aussage gegenüber den Behörden bereit. Die Aussagen der Opfer sind aber für die Strafverfolgung oft entscheidend.
Vor einem Jahr wurde ein Fall bekannt, in dem die Bundesanwaltschaft international koordinierte Ermittlungen wegen Zwangsprostitution mit Brasilianerinnen ermittelt. Im Januar dieses Jahres wurde in Solothurn der Betreiber eines Lokals wegen Verdachts auf Menschenhandel verhaftet.
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