Archiv 2005 - 2006

Hier wieder ein interessanter Beitrag:
nzz.ch/2006/11/25/zh/articleEOGPW.html
Offensichtlich beginnt sich etwas zu regen und wir alle sollten die Augen offenhalten und unhaltbare Zustände melden und vor allem solche Buden auch meiden…oder evt. frequentieren, um uns bessere Einsicht zu verschaffen, die Situation der Girls zu verstehen und sie aufmuntern zur Polizei zu gehen. Wir sollten auch mutiger werden und selbst zur Polizei gehen, wenn wir unhaltbare Zustände entdecken. Das sind wir doch irgendwie den Girls schuldig, oder? Es ist auch wichtig, dass die seriösen Etablissemnts als solche beschrieben werden, so dass auch das Geschäft sich dorthin verlagert, wo es seriös betrieben wird…

Lieber John
Danke für den Beitrag. Bin voll mit Dir einverstanden. Ich weiss nur leider nicht sicher, wie ich seriöse Etablissements erkenne.

Die meisten Salons (hier in Basel) zeichnen sich durch einen hohen Anteil von entweder osteuropäischen oder asiatischen Working Girls aus. Die Besetzung der meisten Salons wechselt sehr oft, die gleichen Girls bleiben 1-2 Monate weg, dann kommen sie wieder und bleiben einen Monat. Die gleichen Girls arbeiten in verschiedenen Städten, wie auf einer Tournee. Die Arbeitsbedingungen sind geprägt durch hohe Präsenzzeiten in z.T. recht schmuddligen Wohnungen, es werden riskante oder gar gesundheitsgefährdende Praktiken (FO, FT, KV, NS passiv) verlangt. Welche maximale Arbeitszeit zeichnet einen seriösen Salon aus? Ist ein Salon, der FO anbietet noch als seriös zu betrachten?

Die Entlöhnungsmodalitäten sind in den unterschiedlichen Salons unterschiedlich. Was ist ein seriöses Etablissement: Wenn das Working Girl täglich einfach 100CHF für Zimmermiete blechen muss und die Werbung selbst bezahlt? Oder ist es seriös wenn das WG täglich 200CHF fix abgeben muss und die Werbung wird auch noch vom Salonbetreiber erledigt? Oder ist es seriös wenn das WG einfach 50% des Umsatzes abgeben muss (Werbung inkl.)? Oder ist es seriös wenn das WG selber Werbung machen muss und dafür nur 30% abgeben muss? Gehört es mit zum Business, dass der Zimmerwirt oder Salonbetreiber ab und zu selber das WG ‚testet‘ oder muss in einem serösen Etablissement auch der Chef den vollen Preis bezahlen? Oder ist es absolut tabu für den Chef die eigenen WGs anzufassen? Ist ein Club mit 16jährigen Girls unseriös (die juristischen Aspekte wurden in diesem Forum schon diskutiert)?

Ich kenne die Antworten nicht. Die Fragen beschäftigen mich schon eine zeitlang, seit Beginn meiner Freier-Karriere. Der Beitrag von John und der NZZ Artikel haben das wieder etwas stärker in Erinnerung gerufen.

Es wir natürlich immer schwierig sein Kriterien zu finden, aber irgendwo könnte man ja anfangen:

  1. Das Girl macht es freiwillig
  2. Das Girl bestimmt selbst, was es für einen Service anbieten will.
  3. Arbeitsbedingungen müssen Verhandlungssache sein und nicht Diktat.

Es wäre auch eine gute Sache wenn sich mehr Salons dazu entschliessen könnten, nur noch „alles safer“ anzubieten, also Schluss mit FO und so.

Vielleicht sollten wir anfangen, hier vor allem die positiven Beispiele zu nennen…