Archiv 2001

Hallo, manchmal ist sogar im BLICK was gescheites gedruckt. Unter dem Titel AIDS-ALARM wird am Montag berichtet, dass gerade die über 45-jährigen oftmals sehr riskant vorgehen. Dann sind einige Fragen/Antworten aufgelistet, die ich hier mal kopiere:

Das müssen Sie über HIV wissen
Hätten Sie es gewusst? Der Arzt und Aids-Spezialist Marco Rossi beantwortet fünf wichtige Fragen.

Ein einziges Mal ohne Kondom ­ habe ich mich trotzdem angesteckt?

Ungeschützter Sex kann immer zu einer Ansteckung führen. Je mehr Kontakte, desto höher das Risiko.

Ist Oralverkehr sicher?

Nein, sobald Samen- oder Scheidenflüssigkeit mit der Mundschleimhaut in direkten Kontakt kommt, ist eine Ansteckung möglich.

Bietet das Kondom einen absoluten Schutz?

Das Präservativ schützt nicht nur vor einer HIV-Infektion, sondern auch vor Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten. Die 100-prozentige Sicherheit gibt es allerdings nie ­ die bietet nur eine feste Beziehung ohne Fremdgehen.

Was soll ich tun, wenn ich nicht weiss, ob ich mich angesteckt habe?

Der Hausarzt, die örtliche AIDS-Hilfe oder eine anonyme Teststelle (Universitäts-Spital) können helfen. Gewissheit bringt der HIV-Test, der aber erst drei Monate nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr gemacht werden kann. Bis dahin unbedingt nur geschützten Sex!

Was ist ein Schnelltest?

Der Schnelltest zeigt das Resultat schon 20 Minuten nach der Blutentnahme, doch muss auch mit diesem drei Monate gewartet werden.

Insbesondere ist dass Ammenmärchen, dass ungeschützter Oralsex für die Frau ungefährlich sei wenn sie es nicht schlucke, ad absurdum geführt. Die Ansteckung erfolgt tatsächlich bereits über die aufgerauhte/verletzte Mundschleimhaut oder leicht beschädigtes Zahnfleisch. Und diese Verletzungen sind so minim, dass sie oft gar nicht bemerkt werden. Und dass Menstruationsblut tödlich sein kann, müsste ja wohl auch bald jeder geschnallt haben. Wer kann sich wirklich darauf verlassen, dass eine gerade NICHT die Tage hat…?

Sorry, aber das ist wieder mal eine richtig hysterische Kampagne für sterilen Sex oder Treue.

Die wichtigste Information wird stets bewusst vorenthalten. Aids entsteht nicht durch Sex - man steckt sich an durch Sex. Das setzt voraus, das bereits ein Partner infisziert sein muss. Diese Kampagnen versuchen einem aber immer wieder vorzumachen, dass Aids nur schon alleine durch ungeschützten Verkehr entsteht. Das ist schlicht falsch.
Wenn Deine Partner nie mit dem Virus in Kontakt kamen, wirst auch Du nicht angesteckt.

Warum soll eine feste Beziehung ohne Fremdgehen eine 100 % Sicherheit sein? Da kommt ja erst recht Sperma in die Mundschleimheit und der GV ist erst noch ungeschützt?
Was machst Du, wenn Du nach zwei gescheiterten Beziehungen eine neue eingehen möchtest? Bist Du dann sicher?

Da macht man bereits Jugendlichen Angst vor Sex und seinen Krankheiten. Als ob Jugendliche schon mit HIV-Positiven Personen in Kontakt waren. Aus meiner Jugend ist jedenfalls bis heute keiner infisziert. Uns hat man seinerzeit aber jegliche Freude ausgeredet, indem man nur noch über die theoretischen Gefahren sprach. Noch weniger als mit der Krebsgefahr beim rauchen.

In meinem Bekanntenkreis ist sicher niemand infisziert, also warum sollte dann Verkehr ohne Gummi gefährlich sein? Auch meine Arbeitskolleginnen sind sicher gesund.

Ich bin sehr für offene Informationen, aber diese Zeitungsberichte sind für mich Panikmache und nicht sachlich. Typisch Boulevard halt.

Du hast 100% recht. Man sieht es ja jeder/jedem an, der den Virus trägt. Nur soviel: eine Freundin einer guten Kollegin von ist daran erkrankt. Sie hatte diesselben Ansichten wie Du. Der Blick ist eine Boulevard-Zeitung, okay, aber wenn die sich dort auf Professoren und Untersuchungen von Uni’s berufen, dann sollte selbst den Naivsten ein Licht aufgehen… Ich bin sicher, Dein Beitrag ist ironisch gemeint.

Tut mir leid Captain, war nicht ironisch gemeint.

Wenn Du mit einer sympathischen Frau ins Bett gehst, sagst Du dann:

Halt, ich zieh mir ein Kondom über, diese Frau ist vermutlich HIV-positiv? Wie schmeichelhaft für die Frau.
Wenn ich so über diese Frau denke, warum fasse ich sie überhaupt an?

Oder soll die Frau sagen: Zieh Dir ein Kondom über, Du bist sicher positiv?
Auch das sicher schmeichelhaft. Auch da frage ich mich, was will sie dann eigentlich von mir?

Und wie steht es mit all den unzähligen Pornodarstellern? Ich kenne nur einen, der an Aids gestorben ist. Was ist mit Rocco, der angeblich mit 3’000 Frauen Sex hatte? Und was ist mit diesen 3’000 Frauen? Oder Laetitia? Theresa Orlowsky? etc. etc.

Diese Darsteller sehen sich die Gesundheit auch nicht gegenseitig an und leben immer noch.

Kurz: Ich verkehre sicher nicht im Langstrassenviertel oder in Drittweltländern - da würde es mir auch mit Gummi ablöschen. Aber nicht jede(r), der frei rumläuft ist ein Virenverbreiter. Und ich wehre mich dagegen, wenn man mir unterstellt, ich gefährde Frauen bei franz. ohne, obwohl ich kerngesund bin.

Und die Frauen, die ich kenne, sind ebenso gesund.

Okay, jedem seine Meinung, kein Problem. Aber wenn Du in Deiner Selbstbeschreibung als Motto „Leben und leben lassen“ reinschreibst, dann vergiss den zweiten Teil Deines Mottos nicht. Und: was glaubst Du, was passieren würde, wenn wirklich mal alle zum Test gingen? Das hier ist erst die Spitze des Eisberges, manche erfahren es erst bei Routine-Tests. Genau diejenigen, die grössere Risiken auf sich nehmen, winden sich mit Billigstausreden…und lassen sich in den seltensten Fällen testen. Weil sie es nicht wissen wollen. Ich für meinen Teil hatte noch nie die kleinsten Probleme, wenn ich anfangs einer Beziehung locker sagte: „natürlich mit Gummi, ist ja klar“. Kommt halt darauf an, wie man das rüberbringt. Vom Typ, der Reife, Humor her. Klar fällt sowas nicht allen leicht, weil sie glauben, die Frau könnte beleidigt reagieren. Bei all meinen Bekannten läuft das gleich: Erst mit Gummi, nach einigen Monaten gemeinsam zum Test, danach fliegen die Fetzen…‚barfuss‘ wie Du zu pflegen sagst. Natürlich ist das Risiko in der Langstrasse oder in Olten viel höher als sonstwo. Aber: es gibt auch gutaussehende Discoschönheiten, die angesteckt sein können. Diese Seuche kriegt man nur einmal. Im Gegensatz etwa zum Schnupfen. Uebrigens: hast Du und all Deine Freunde/Innen letzthin mal einen Test machen lassen? Leider, leider ist es so, dass man selbst mit Antikörpern im Blut jahrelang prächtig und unversehrt leben kann, in dieser Phase aber ansteckt. Bei einigen geht es bis 10 Jahre, bis der erste Ausbruch kommt. Es ist diese Einstellung, die gefährlich ist. Und unterstellen will ich Dir gar nichts.

Hey Michael. Mich erstaunt nur eins, nämlich mit welcher Selbstverständlichkeit Du weisst, dass alle in Deinem Kollegen- und Bekanntekreis gesund seien. Oder dann das Beispiel mit den Pornodarstellern. Meinst Du ernsthaft, von denen würde einer hinstehen und sagen: „mich hat’s leider erwischt!“ - Uebertreibungen mag ich auch nicht. Das einzige, was beim Blick störte, war der Aufreisser AIDS-ALARM. Aber die Beiträge im Innern hatten alle Hand und Fuss, da war alles korrekt. Auch mich nähme es wunder, was passieren würde, wenn in der Schweiz - wie etwa in gewissen deutschen Bundesländer - alle Professionellen regelmässig zum Bluttest müssten. Gerade jene von der Strasse. Seltsam, bei uns gibts für jeden Mist (Strassenverkehr!) irgendeine Vorschrift, aber da will sich keine Politiker oder Partei die Hände verbrennen und man verweist auf den gesunden Menschenverstand. Und der ist rarer gesät als auch schon.

Michael, bei diesem Thema geht es nicht darum, ob es gut ankommt, sondern um das Leben beider. Einerseits möchte ich mich nicht anstecken, auch wenn ich keiner neuen Partnerin unterstelle, dass sie infiziert ist. Und trotzdem gilt für mich immer, ohne Dings kein Bums. Und dann kommt auch noch die umgekehrte Möglichkeit, dass ich meine Partnerin infizieren könnte. Ich weiss nicht ob ich noch sehr ruhig leben könnte, wenn ich wegen einer Unterlassung jemanden anstecken würde. Auch wenn ich keine Risikosituationen in meinem Leben hatte ist es doch so, wie immer wieder betont wird, 100% sicher ist man nie.

Und wie Captain Cook gesagt hat, nach 3 Monaten in einer neuen Partnerschaft und dem gemeinsamen Aidstest kanns dann ohne weitergehen.

Über den Blick-Bericht selbst möchte ich mich nicht auslassen, da ich ihn nicht gelesen habe. Aber 100%ig stimmen die oben aufgeführten Angaben bezüglich Oralverkehr auch nicht, resp. sind nicht vollständig, wenn sie denn so gedruckt wurden. Wie ich auch schon geschrieben habe, die Seiten der Aidshilfe Schweiz enthalten einige Informationen, auch betreffend Oralverkehr, wie etwa Wie lauten die Safer-Sex-Regeln beim Oralsex (Befriedigung mit dem Mund)? und Besteht für mich ein Übertragungsrisiko, wenn ich einen Mann oral (mit dem Mund) befriedige? sowie Besteht für mich ein Übertragungsrisiko, wenn ich eine Frau oral (mit dem Mund) befriedige?. Das ganze ist in der Rubrik Die häufigsten Fragen - Risiko zu finden. Die Lektüre lohnt sich.

Hallo Michael

Ich teile Deine Meinung, dass viele sehr schnell und ohne HIV-Test in der Beziehung auf den Gummi verzichten.

Was mich aber an Deiner Argumentation stört ist, dass Du die Krankheit verharmlost und den Eindruck vermittelst, man könne jemand die Antikörper im Blut ansehen. Die Frage, warum denn Verkehr ohne Gummi gefährlich sein soll löst fast schon Alarmglocken aus.

Auch ich kenne niemand, der offen HIV-positiv oder an AIDS erkrankt ist. Das heisst jedoch nicht, dass wir nicht bald jemanden zu diesen Gruppen zählen können. Wir verkehren vielleicht nicht in den gefährdeten Kreisen. Prominente Pornodarsteller sind vielleicht nicht das beste Beispiel für Deine Argumentation. Sie achten wie der Teufel darauf, mit wem sie drehen und gehen immer noch ein hohes Berufsrisiko ein.

Ungeschütze Geschlechtspraktiken erhöhen das Risiko, sich anzustecken. Es ist wie russisches Roulette. Einige spielen es mit einer Kugel (gelegentlicher ungeschützter Verkehr ausserhalb der festen Beziehung), andere mit fast voller Trommel (häufiger Sex mit Unbekannten, Fixern, Prostituierten).

Ich wünsche Dir, dass Du Dich nie ansteckst. Noch mehr wünsche ich allerdings Deinen Sexpartnerinnen, dass sie nicht von Dir angesteckt werden.

Gruss,

Kleiner Prinz

Leute, AIDS ist zwar eine Gefahr, aber Hepatitis ist 300’000 mal ansteckender; das ist die viel grössere Gefahr in diesem Gewerbe.

Bob, richtig ist, dass Hepatitis B sogar noch ansteckender als Aids ist. Dass es gleich der Faktor 300’000 sein soll, bezweifle ich jedoch. Das tönt ja fast so, als Aids bloss eine Erkältung sei… Im Ernst: Hepatitis B ist eine verdammt mühsame Sache, jeden Tag stecken sich in der CH rund 8 Personen damit an, diese Hepatitisart ist durch ungeschützte Sexkontakte übertragbar (oral, auch via Scheidenflüssigkeit, Blut, vaginal, anal). Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt gewissen Personengruppen (z.B. Aertze, Pfleger, Polizei, Gefängniswärter, aber auch Prostituierten) zur Schutzimpfung. Doch welche Frau macht das schon. Etwa jene von der Strasse oder aus Osteuropa? Viele Infiszierte merken gar nichts vom Befall, stecken aber an. Ich für meinen Teil habe mich impfen lassen; aber nicht aus ‚sexuellen‘ Gründen, sondern weil ich eventuell bald mal eine Fernreise machen werde. Eine kaputte Leber kann die Lebensqualität wohl auch auf den Nullpunkt bringen, es tönt halt nicht so spektaktulär wie Aids. Allerdings sind viele Fälle heilbar, wenn auch mit viel Geduld. Dennoch: Vermutlich sind die wirklich professionellen Frauen aus der CH, die in wirklich guten Salons tätig sind, schon aufgeklärt. Null Verständnis hab ich für Frauen und Kunden die schutzlose Dinge praktizieren. Ist es blosse Dummheit, Unwissen oder die Lust am Risiko?

Es gibt im www genügend Info über Hepatitis, zudem arbeite ich in der Pharma-Branche: die Zahl 300’000 stimmt schon, und Hepatitis B heilt nie mehr ganz aus, es gibt bleibende Schäden.
Captain Cook, du willst eine Fernreise machen weswegen du dich impfen liessest. Das ist gut so, in der Regel genügt die Hepatitis A dafür (Ueberrtagung durch Wasser); B vor allem, wenn man auf der Fernreise auch einem Abenteuer nicht abgeneigt wäre.

Uebrigends: neuerdings weiss man, dass die Impfung nicht bei allen Leuten wirkt. Man das aber testen.

Und noch was: auch die professionellen Frauen in sog. „guten“ Salons wissen das nicht. Die haben vor allem Angst vor Aids; und das ist im Vergleich mit Hepatits wirklich viel weniger ansteckend.

Hey Bob, danke für Deine Insider-Infos. Und wegen der Fernreise: ich machte die Impfung wirklich nicht wegen ‚möglichen sexuellen Abenteuern‘. Vielmehr ist es ja so, dass diese Hepatitis-Impfung, die in 3 Phasen durchgeführt wird, gegen Hepatitis A und B wirken soll. Aber eben: schon merkwürdig, dass kaum jemand über diese üble Krankheit redet, welche u.a. auch sehr leicht via ungeschützten Oralsex übertragen werden kann.

Ganz Deiner Meinung. Ja es stimmt, dass heute meistens eine kombinierte Impfung A und B gemacht wird.A sollte man auch bei uns haben, wobei diese Krankheit nicht so schlimm ist wie die anderen B, C usw. die kaum zu heilen sind. Aber auch Hepatitis A kann mühsam sein.

Uebrigends: als bei uns die Hygiene noch nicht so perfekt war, so vor 50 Jahren war man automatisch immun weil man als Kind schon in kontakt kam mit den Erregern. In den Entwicklungsländern u.a. in Thailand sind die Leute auch heute noch „natürlich geimpft“ gegen Hepatitis.

Ja Ja, die Krankheit kommt nicht so schnell zum
Ausbruch wie bei uns, aber den Virus tragen sie
trotzdem in sich und können ihn sehr schnell,beim
Liebesakt auf Dich Uebertragen.

Tja etwas muss ich irgendwie doch noch loswerden, bevor ich mich dann später schlafen lege.
Neulich im „Explorer“ (Basel, siehe Bericht dort) hab ich mal Silke gefragt, ob denn bei Ihnen nun auch Französisch pur/Wie in alten Zeiten/ohne Gummi etc.,etc. angeboten würde. Irgendwie hats mich gepackt und wollts halt auch mal wieder so wie bei einer richtigen Freundin.
Sie hat mich verständnislos angesehen und auch nicht verstanden, das irgendwer in ZH das anbieten würde.
Laut diversen Berichten, Rundschau etc. ist das aber doch schon bald an der Tagesordnung „angeblasen“ oder wie im „Paradies“ in Zürich bis zum Schluss fertig gemacht zu werde, (entschuldigt den Ausdruck).
Ich hatte irgendwie ein echt schlechtes Gewissen, obwohl ich von mir weiss, dass sich die Mädchen bei mir nichts holen könnten (wurde alles getestet, was so geht, hab deswegen auch Themen wie „Käfer&Pilze“ etc. gestartet).
Irgendwie in einem Dilemma (ich liebs halt pur), Verständnis für die Mädchen die’s nicht machen wollen und dann wieder die „Angst“ was von den „Kollegen“ zu holen…
Ach, ihr da draussen, was meint ihr dazu?
Bleiben lassen? (Obwohl es sooo geil ist?)
Nicht mehr ins Puff gehen? (Würde sicher eine Menge Kohle sparen)
Eine neue Freundin suchen? (Aber wirds mir dann nicht schnell wieder langweilig? es gibt so viele, schöne, geile Frauen)


Tja Nyxis - ich kann dir gut nachfühlen - mir geht es genauso. Ich denke schon, dass die Girls generell ein recht grosses Risiko eingehen, wenn sie Französisch pur/total anbieten. Aber eines müssen wir uns auch vor Augen führen: Sie tun es ohne Zwang, d.h. um uns einen wirklichen Dienst zu erweisen. Heisst dies, dass sie evtl. auch Spass daran haben? Zumindest in einem Fall habe ich den Eindruck: Linda Vanhinda von N&B (www.happysex.ch) hat bei unserem letzten Zusammentreffen auch alles GESCHLUCKT! Sie wollte gar nicht mehr aufhören zu saugen… Ich für meinen Teil, werde es wieder tun, allerdings nicht bei Mädchen, die täglich 20 Männer bedienen…

Da was Du beschribst, kommt für mich ausschliesslich in einer festen Beziehung in Frage. Wenn eine nicht darauf steht, kein Problem, kein Beinbruch. Leider sind nicht alle derart professonell wie diese Silke. Für mich ist es schlicht nicht Wert, wegen einigen Sekunden, Minuten Vergnügen danach Monate lang oder noch länger mit einem schlechten Gefühl/Gewissen rumzulaufen. Wie Du ja richtig schreibst geht es sicher nicht nur um HIV - und vor allem NICHT NUR UM UNS MÄNNER! Der Respekt der Frau gegenüber, auch wenn es ‚nur‘ eine Dame des Gewerbes ist, darf nicht verloren gehen. Auch sie hat Wünsche, Hoffnungen und möchte gesund leben. Kein Verständnis hab ich für das Statement von Thomas, der locker schreibt, dass sie es ‚ohne Zwang‘ tun, oder gar noch Spass haben könnten. Ich kannte mal eine Dame des Gewerbes persönlich und sie bestätigte mir immer wieder wieviel Show in ihrem Job notwendig sei. Keine, die sowas anbietet hat ein sorgenfreies Leben, wer soweit geht (sinkt?), der hat meist massive finanzielle Probleme. In der kleinen Schweiz, wo in jedem hintersten Kaff schon x STOP AIDS-Plakate an der Bushaltestelle klebte, regelmässig am TV, Radio und Printmedien über Risiken und richtiges Verhalten aufgeklärt wird, stecken sich bis heute täglich drei Leute neu mit dem Virus an. Eigentlich ein unglaublicher Schwachsinn. Wieviele von den dreien holten es sich im horizontalen Gewerbe? Sicher einer, auch wenn wir alle wissen, dass man sich das auch mit einer Disco-Bekanntschaft oder einer Arbeitskollegin holen kann. Beim Franz ohne liegt fast das ganze Risiko (was die HIV, Hepatitisansteckung) betrifft bei der aufnehmenden Frau. Naiv zu glauben, dass Mann da völlig gefahrlos seinen Gelüsten nachgehen kann. Diejenigen, die sowas anbieten (oft genug jene auf der Strasse) tun das mit manchen, auch wenn sie behaupten, sie tue es nur gerade mit ‚Dir‘ (alter Trick, um den Finger wickeln) - wenn Mann Pech hat, so machst man noch mit den Resten des ‚Vorgängers‘ Bekannschaft. Dann jedoch ist auch die Gefahr für den Mann gross. Vergessen wir nicht: ein Erguss hat über 400 Mio Zellen, ist einer infiziert, dann gehen Unmengen Viren mit. Da kann die betroffene Frau Minuten lang ausspucken, sie bringt sie niemals alle raus, umsomehr dass Viren bei der Körpertemperatur im Mund auch noch eine gewisse Zeit überleben. Bei allem Reissen, bei aller Lust: es ist es nicht wert. Habt Ihr den Beitrag von Tele24 auch gesehen? Immer im Februar und Mai (drei Monate später) gibt es einen sprunghaften Anstieg von Aids-Test in den Kliniken. Grund: Manche haben im Fasnachtssuff alle guten Vorsätze vergessen - und haben jetzt den grossen Bammel, lassen sich gleich testen. Eine Episode zum Schluss: vor vielen Jahren hatte ich mal Schiss und ging zum Test (in ein weit entferntes Spital, damals machte man sich ja fast verdächtig), bei der Hinfahrt hatte ich schon die Hose voll, das Blut entnahm eine Krankenschwester aus Asien (!), das musste ich schmunzeln, das Schlimmste aber war die damalige Wartezeit von über einer Woche. Nie werde ich wieder solche Risiken eingehen, das mach ich nicht mehr mit. Die Aerztin (war eine jüngere, recht attraktive Frau) fragte mich, weswegen ich mich testen lasse, ich sagte, wegen einer Begegnung mit einer ‚leichten Dame‘. Danach setzte es noch eine Standpauke ab und sie sagte mit einem Lachen, ich solle die Hände ‚von solchen Weibern‘ lassen. Uff, danach fiel mir ein Stein vom Herzen.

Starker Beitrag, Giorgio! Bleibt noch anzufügen, dass die drei Neuansteckungen/pro Tag der Zahl entspricht, die durch Tests nachgewiesen wurden. Was aber mit der Dunkelziffer? Gerade die gröbsten Ignorierer gehen doch niemals zum Test (weil es ihnen wurscht ist, nicht aufgeklärt sind oder aus lauter Angst). Und zwar auf Frauen- wie auf Männerseite. Müssten tatsächlich ALLE mal zum Test, käme wohl Unerfreuliches zu Tage. Kennen nicht viele Bundesländer in Deutschland diese HIV-Test-Pflicht immer noch? Ist natürlich auch keine Garantie, jedoch werden die Frauen alles daran setzen, dass sie diesen Test bestehen. Vergessen wir eins nicht: manche erfahren von ihrem Pech erst bei Routinechecks oder bei Blutproben vor Operationen. Ich kann dieser ‚Silke‘ aus Basel nur gratulieren. Wenn eine Frau schon diesen Nebenjob verrichtet, dann professionell. Mit ihrem Verhalten macht sie schlussendlich beste Werbung für sich selber.

Möchte nur noch hinzufügen, dass ich - bei allem Respekt vor der Arbeit der professionellen Damen - glaube, dass viele der Prostituierten, die schnell für ein paar Wochen in die Schweiz kommen, sich gar nicht über das hohe Risiko bei Französich pur bewusst sind. „Rausspucken und warm ausspülen genügt“. Irgendwie sollte man auch diese Damen mit entsprechender Info erreichen können. Oder die Leute, die Frauen aus Ungarn, Polen, Ukraine etc. in die Schweiz holen, müssten da schon besser aufklären. Aber das ist wohl ein frommer Wunsch… wenns um Kohle geht, ist halt vieles tabu.
Und übrigens: das ganze Leben lang komische Bläschen auf der Eichel ist wahrscheinlich auch nicht sooooo lustig.