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Knapp 60 Prozent der Frauen erlebten laut einer neuen Studie sexuelle Belästigung in Form von Berührungen, Umarmungen oder Küssen. Die Opfer schweigen oft.
«Me too» – das könnten unzählige Frauen sagen. Über die Hälfte aller Frauen ab 16 Jahren in der Schweiz hat bereits eine Form von sexueller Belästigung erlebt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Forschungsinstituts GfS Bern zur sexuellen Belästigung und und sexuellen Gewalt an Frauen im Auftrag von von Amnesty International.
Opfer schweigen mehrheitlich
Solche Vorfälle ereignen sich überwiegend auf der Strasse, im öffentlichen Verkehr und im Ausgang . Doch auch am Arbeitsplatz ist sexuelle Belästigung verbreitet: Jede dritte Frau hat dort bereits einen Vorfall erlebt. Sexuelle Gewalt, die 22 Prozent der befragten Frauen bereits erlebt haben, kommt jedoch viel eher zuhause vor, so die Studie.
Die Hälfte aller Frauen behält ihre Erlebnisse für sich und erzählt ihrem Umfeld nichts davon. Nur jede zehnte Frau ging danach zu einer Beratungsstelle oder meldete den Vorfall der Polizei. 64 Prozent schämen sich dafür und gut 60 Prozent fühlen sich chancenlos oder haben Angst, dass die Polizei einem nicht glauben werde.
Die Studie kommt zum Schluss, dass es «eine breitere und vertiefte Diskussion um die staatlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Hintergründe im Umgang mit sexuellen Übergriffen» brauche. Drei Viertel aller befragten Frauen wünschten sich zudem «einen Effort in der Bekämpfung sexueller Gewalt».