Heute möchte ich wieder einmal ein gewiss kontroverses Thema zur Sprache bringen:
Gibt es objektivierbare Kriterien dafür, wie gut Sex war?
Oder anders gefragt: Was macht Sex gut? (bzw. schlecht?)
Hintergrund meiner Fragestellung ist folgender: Es gibt immer wieder Postings des Inhaltes: „langweilig“, „einfallslos“, „nicht engagiert“ beim Sex u. dgl. Das sind zwar alles Werturteile, aber gewiss keine objektiven. In ihrer Subjektivität sind sie auch nicht intersubjektiv vermittelbar bzw. objektivierbar.
Damit werden derartige Werturteile für andere mehr oder weniger wertlos.
Gesucht wären daher Kriterien, die einerseits objektivierbar und somit intersubjektiv vermittelbar sind, die anderseits aber auch für die tatsächliche Qualität von Sex aussagekräftig sind.
Bspw. ist die Aussage, XY schaffe 10 Stösse pro Sekunde, objektivierbar, weil sie sich notfalls nachmessen lässt. Fragt sich bei einem solchen Kriterium nur, ob es über die Qualität etwas aussage.
Schon eher gehören Aussagen wie „führt zu Herzflimmern“ oder „Busen schwoll um 12% Volumen an“ zu Kandidaten objektiverbarer und aussagekräftiger Kriterien.
Die Sachlage ist also komplex, wie mir scheinen will.
Fänden sich aber solche Kriterien, die beide Bedingungen erfüllen, liesse sich eine Art Raster erstellen, mit dessen Hilfe die Postings für beliebige Leute aussagekräftig und gewissermassen verbindlich würden, was bei subjektiven Aussagen über bunt wechselnde Aspekte nicht der Fall sein kann.
Reiner, ich frage mich nur wie du immer auf solche Ideen kommst.
Sex ist doch etwas sehr persönliches und menschliches. Was willst du da jetzt mit technisch abstrakten quanitativen und qualitativen Massstäben etwas quantifizieren, bzw. qualifizieren?
Denn da wären wir wieder bei meiner, übrigens schon vor Jahren, vorgeschlagenen DIN oder besser, ISO Norm. Aber das war eigentlich damals mehr ein Scherz.
Wenn du die Postings hier drin wirklich einschlägig verwerten möchtest so fokussiere doch ein paar User die deine Leidenschaft teilen und gehe diesen Tipps nach.
Alles andere ist Schwachsinn. Genauso wie die Bewertungszahlen wo einige das Gefühl haben sie müssen nach dem Schuss noch Punkterichter spielen.
Sex hat sehr viel mit Gespühr und Gefühl zu tun und ist eine sehr subjektive Sache. Entweder passt’s oder es passt eben nicht. So sind mir die Poster die einfach ihren persönlichen, subjektiven Eindruck schildern wesentlich näher als die Zahlenakrobaten und sonstigen Technokraten.
Objektive Kritik am käuflichen Sex ist wirklich etwas schwierig. Bewertungen in Form von Punkten kann jeder für sich selbst machen. Das Resultat solcher Bewertungen zeigt sich dann wenn ein Kunde, anhand der grossen Punktezahl mit sehr hohen Erwartungen zu diesem WG geht und dann ein enttäuschendes Erlebnis hat. Vielleicht weil das WG - Geilheit und Sex hin oder her, auch nur ein Mensch mit besseren und schlechteren Tagen ist. Nach dieser Erkenntnis ist der Kunde nicht viel weiter als ohne diese Bewertungen.
An allen Ecken und Enden wird der Mensch mit Richtlinien, Qualifikationen und was es sonst noch so alles gibt erdrückt. Heute mehr den je. Sex sollte nun doch wirklich nicht in ein solches Schema gedrängt werden. Zumindest nicht für den Kunden. Es reicht wenn die Sexanbieterinnen dies für sich selbst tun müssen.
Was Sex gut oder schlecht macht, ist eine Frage der momentanen Verfassung und zwar von beiden Parteien. Nicht zuletzt das wichtigste, der Funke, der das Feuer der Leidenschaft entfacht. Mir wird diese Frage sehr oft gestellt. Sei’s von Freundinnen oder auch von Kunden. Eine gscheite Antwort gibt es darauf nicht, da es sich um Gefühlsbelange handelt.
recht hast du, romeo: der veltliner beim skifahren wäre ja auch so ein beispiel.
aber auch in der käuflichen liebe (?) geht es mir manchmal so, dass ich ein super-mega erlebnis hatte, ein paar tage später das gleiche girl wieder besuche und es ist nichts mehr übrig von der seinerzeitigen magie …
schaust mal Delphi’s F-Klassenliste an, war letztes Jahr so ein Spleen von mir… nachdem ein Kollege im ST von einem genialen FO Note 9 schrieb, es auf Nachfrage dann aber mit Dauer 30 sec bezifferte… da musste ich was machen!
Huch… wenn der schöne Zauber nur 30 sec dauert, dann ist das schon ein Quick-FO. Da lohnt es sich ja fast nicht anzufangen. Auch wenn’s ein Schnellschütze ist, sollte die gute Zauberin doch etwas Rücksicht nehmen. Aber eben… frau sollte es dann auch gerne tun, sonst bringt’s nix.
Ich hatte gestern den Vergleich mit einem guten Wein auf der Terrasse gemacht. Am Abend kann man gar doch jeweils nicht genug davon kriegen, aber morgens würde es einem lupfen, müsste man nur einen kleinen Schluck aus der nicht ganz leeren Flasche nehmen. So ist doch alles relativ. Habe mein Posting aber aus einer Laune heraus wieder gelöscht. Pepsi hat aber bereits Bezug dazu genommen. Genau so hab ich das gemeint. Die exakt gleiche Performance kann einem am Montag göttlich vorkommen und nächste Woche Donnerstags soso lala, oder auch umgekehrt…
Auf die Gefahr hin, mich wieder einmal unbeliebt zu machen, wage ich heftigen Widerspruch zu üben:
Wie bei allem andern auch ist methodisches Vorgehen immer und überall besser. Auch in sexualibus gilt dieser Satz uneingeschränkt.
Es gibt gewiss unzählige Arten, eine Kaffeetasse zu waschen. Allerdings haben die allermeisten Nachteile, etwa dass sie umständlich, langsam, wasservergeudend, mühselig, ineffizient usw. sind. Alle diese Arten abgezogen, bleiben vielleicht noch zwei oder drei Vorgehensweisen, die schnell, zuverlässig, effizient und erfolgreich zum Ziel führen. Das sind dann eben die Methoden.
Auch beim Sex verhält es sich so, dass mal ein bisschen herumprobieren es nicht bringt. Bei aller Spontaneität und Improvisation sollte man auch beim Sex wissen, was man will und wie man es erreicht. Daraus ergibt sich auch die Methode.
Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als auf der Matte zu liegen und die Frage zu hören: „Was möchtest du jetzt machen?“ Spätestens dann ist es Zeit, aufzustehen, sich schnell anzuziehen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Aber offenbar ist heute die Haltung Mal-sehen-was-sich-ergibt nicht allein in sexualibus, sondern ganz allgemein weit verbreitet, entsprechend kläglich erscheinen dann auch die allermeisten Ergebnisse solcher Haltung.
Es sei nur beispielhaft an die Probleme um Analverkehr erinnert: Da wird mal ein bisschen herumgestochert, es klappt nicht wie gewünscht, eigentlich läuft sogar gar nichts, dann landen einige Frustrierte mit ihren Fragen hier im ST, und es ist an unsereinem, sie mit Anleitung, wie man’s richtig macht, aufzupäppeln. Ob sie’s dann auch schaffen, wissen wir naturgemäss nicht. Ja, und dieses Anleiten besteht - in Methode. QED.