Beschneidung beim Mann?

Natürlich Parker, der andere ist ja der vom „Projekt“…

@Strubbeli

… ob das dritte Inserat im folgenden Link wohl DEINES war

sexy-tipp.ch/cgi/show.cgi?tp … POST147018

Danke prof temp, danke Fuck. Ich wusste irgendwie, dass es mit dem amerikanischen Puritanismus zu tun haben musste, und das Zitat bestätigt dies nun. Uebrigens ist die ganze Seite phimose-info.de/ sehr interessant.

Es wäre vielleicht an der Zeit, hier eine saftige Verschwörungstheorie aufzubauen und eine Kampagne gegen die Verstümmelung der Knaben zu starten. Etwa: Mein Schwanz gehört mir! Alle denken immer nur an die Frauen.

Nachtrag. Wie ich mich eben erinnere, litt ich während meiner präkopulativen Jugendzeit gewaltig an einer Vorhautverengung, von der aber nach einigem Ueben gar nichts zurückgeblieben ist. Ist ja doch eigentlich klar!

geburtskanal.de/Wissen/B/Bes … hichte.php

Zitat aus dem obigen Artikel:
Besonders in den prüden USA fand die Beschneidung ab 1860 Verbreitung. Dort erschienen nämlich etliche Publikationen, die die Beschneidung als Prävention gegen „Selbst-Missbrauch“ oder zur Bestrafung dafür propagierten, wie die folgenden Auszüge belegen:

„In Fällen von Masturbation müssen wir, wie ich glaube, die Angewohnheit brechen, indem wir die betreffenden Körperteile in einen solchen Zustand bringen, dass es zu viel Mühe macht, mit der Praktik fortzufahren. Zu diesem Zweck, falls die Vorhaut lang ist, können wir den Patienten beschneiden mit gegenwärtigem und wahrscheinlich auch zukünftigem Vorteil. Auch sollte die Operation nicht unter Chloroform vorgenommen werden, so dass der erlittene Schmerz mit der Angewohnheit, die wir auszurotten wünschen, in Verbindung gebracht werden kann.“
Athol A. W. Johnson, On An Injurious Habit Occasionally Met with in Infancy and Early Childhood, The Lancet, vol. 1 (7 April 1860): Seiten 344-345.

„Eine Abhilfe für Masturbation, die bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung… Die Operation sollte durch einen Chirurgen ohne Betäubung vorgenommen werden, da der damit verbundene Schmerz einen heilsamen Effekt auf den Geist hat, insbesondere wenn er mit der Vorstellung von Bestrafung verbunden ist.“

Für die Mädels hat sich der Autor auch etwas Nettes ausgedacht:
„Bei weiblichen Personen fand der Autor, dass das Auftragen reiner Karbolsäure auf die Klitoris ein hervorragender Weg ist, um die abnormale Erregung zu dämpfen.“
Dr. John Harvey Kellogg [ja, genau, der mit den Cornflakes!], in: Plain Facts for Young and Old, Burlington, Iowa, F. Segner & Co., 1888, S. 295

„Clarence B. ergab sich dem geheimen Laster, das unter Jungen verbreitet ist. Ich führte eine Beschneidung an ihm aus … Er verdiente die gerechte Bestrafung durch den Operationsschmerz nach seinen unerlaubten Lustempfindungen.“
N. Bergman, Report of a Few Cases of Circumcision, Journal of Orificial Surgery, vol. 7 (1898):
Seiten 249-251.
Zitat Ende.

Bei der Diskussion um das Pro un Kontra von medizinischen Eingriffen, darf der wirtschaftliche Aspekt nie vergessen werden. Zur Erlangung einer FMH Zulassung gibt es Operationskataloge, worin die genaue Anzahl der einzelnen Eingriffe festgelegt sind, die ein Arzt in seiner Ausbildung absolvieren muss. Die Circumcision (Beschneidung) und die chirurgische Behebung der Phimose (Vorhautverengung) sind natürlich in den Katalogen der Chirurgen aufgelistet. Als z.B. die Anzahl der verlangten Gebärmutterentfernungen im erwähnten Operationskatalog stark gesenkt wurde, sind die tatsächlich durchgeführten Operationen drastisch gesunken. Der Entscheid eines Arztes seiner Patientin oder seinem Patienten eine Operation vorzuschlagen ist demnach nicht nur von medizinischen Erwägungen bestimmt. Es ist dabei egal, ob es sich bei dem zu entfernenden Körperteil um einen Weisheitszahn, Mandeln, Gebärmutter oder eben die Vorhaut handelt.

In dem Sinne ‚Frohe Ostern und gute Gesundheit‘ :slight_smile:

HIV-PRÄVENTION - New York empfiehlt Beschneidung von Männern


quote:

Der oberste Gesundheitshüter von New York will Männer der Stadt mit einer Kampagne von den Vorteilen der Beschneidung überzeugen. Die Maßnahme soll die Ausbreitung von Aids in der Metropole stoppen - ist jedoch durchaus umstritten.

Während andere noch beraten, soll es in New York City möglichst schnell Schnipp-Schnapp heißen. In den USA sei die Stadt am Hudson River immer noch „das Epizentrum der Aids-Epidemie“, sagte Thomas Frieden, Health Commissioner, also so etwas wie der Gesundheitsamtsleiter der Metropole. In dieser Funktion plant Frieden eine öffentliche Kampagne, die Männer von den Vorteilen der Beschneidung überzeugen soll.

Sie sollen ihre Vorhaut gegen einen Sicherheitsvorteil tauschen, der mittlerweile unter Wissenschaftlern als erwiesen gilt: Männer ohne Praeputium sind einem geringerem Risiko durch sexuell übertragbare Krankheiten ausgesetzt - allen voran die Immunschwächekrankheit Aids.

Besonders den Vertretern von Communities - bestimmter Gruppen und Gemeinschaften - will Gesundheitsexperte Frieden das Sicherheitsplus durch die sogenannte Zirkumzision schmackhaft machen. „In einigen Bevölkerungsgruppen gibt es hier Prävalenzraten von 10 bis 20 Prozent, genauso wie in Teilen Afrikas“, sagte er der „New York Times“. So trage in Manhattan jeder fünfte Schwarze zwischen 40 und 50 Jahren das HI-Virus in sich. Rund zehn Prozent aller Homosexuellen in der Stadt seien infiziert, im Stadtviertel Chelsea gar ein Viertel.

Gratis-Beschneidung für Unversicherte

Dem Betreiber der städtischen Krankenhäuser, der Health and Hospitals Corporation, hat Frieden bereits vorgeschlagen, dass Männer ohne eigene Krankenversicherung eine kostenlose Beschneidung erhalten sollen. Die Sprecherin des Betreibers, Ana Marengo, äußerte sich indes nur vorsichtig: „Sie wissen ja, dass die Forschung zu diesem Thema noch recht frisch ist.“

Die Forschung, das sind vor allem zwei Studien aus Uganda und Kenia, die Mediziner Ende Februar in der Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlicht hatten. Für Schlagzeilen hatten die Projekte mit fast 7800 Teilnehmern bereits Mitte Dezember gesorgt: Sie mussten abgebrochen werden - und das war für die Mediziner durchaus ein Erfolg.

Eine Untersuchungsgruppe von Probanden war kostenlos beschnitten worden, während eine Kontrollgruppe unbehandelt blieb. Die Männer führten das jeweilige Sexualverhalten fort, dass sie auch vor Beginn der Studie an den Tag gelegt hatten: Bereits bald zeigte sich, dass unter Berücksichtigung unterschiedlicher individueller Risiken, die beschnittenen Teilnehmer nur ungefähr halb so oft eine HIV-Infektion erlitten wie die unbeschnittenen. Obwohl das Ende erst für Mitte 2007 geplant war, brachen die Mediziner angesichts dieser Zwischenergebnisse vorzeitig ab - weil eine Fortsetzung ethisch nicht vertretbar gewesen wäre.

Aufmunternde Ergebnisse aus Afrika

„Beschneidung beim Mann kann sowohl das Infektionsrisiko des Einzelnen vermindern, als auch hoffentlich die Verbreitung von HIV in der Gesellschaft verlangsamen“, sagte damals Anthony Fauci, Aids-Experte des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, einer Abteilung des US-amerikanischen National Institute of Health. Kevin de Cock, Direktor des Aids-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hingegen kommentierte verhalten: Die Zirkumzision sei „kein Wundermittel, aber eine wichtige Möglichkeit“ für den Schutz.

Zwar hatte bereits eine ältere Arbeit französischer Ärzte in Südafrika auf ein um 60 Prozent geringeres Infektionsrisiko für Beschnittene hingewiesen, doch sehen Aids-Experten die Maßnahme mit gemischten Gefühlen: Es dürfe nicht dazu verleiten, etwa beim Gebrauch von Kondomen zu schludern.

Außerdem waren in Uganda und Kenia Männer als Probanden ausgewählt worden, die heterosexuellen Geschlechtsverkehr ausübten. In New York aber sind es vor allem homosexuelle Männer, die der health commissioner als Hauptproblemgruppe betrachtet. Frieden sagte der „New York Times“: Das Risiko für eine Infektion sei für den Penetrierenden vergleichbar. Sein Partner sei aber einem statistisch fünf Mal höheren Risiko ausgesetzt als die Probanden in den afrikanischen Versuchen. Der New Yorker Aids-Aktivist Peter Staley bezeichnete Friedens Pläne der Zeitung gegenüber zwar als „faszinierend“ - bezweifelte aber, ob sich aus den afrikanischen Studien allzu große Parallelen ziehen lassen.

Bloß 1000 Zirkumzisionen könnten schon helfen

In den USA werden rund 65 Prozent aller männlichen Babys nach der Geburt beschnitten. Nach WHO-Angaben sind es im weltweiten Durchschnitt rund 30 Prozent, in Deutschland sollen es nur halb so viele sein. Die Beschneidung beim Mann gehört beispielsweise in muslimischen Gesellschaften zur Tradition und ist - sofern steril vorgenommen - ungefährlich. Mit der Verstümmelung weiblicher Sexualorgane, die beschönigend mit demselben Begriff bezeichnet wird, hat die Zirkumzision nichts gemein.

Nach der „Lancet“-Veröffentlichung hatte die WHO Ende März ihren Mitgliedsstaaten empfohlen, Beschneidung als Element in die nationalen Anti-Aids-Strategien aufzunehmen. Keines hat dies indes bisher getan. „Ich hoffe, dass unsere Empfehlung einige dazu motivieren wird“, sagte WHO-Aids-Direktor de Cock.

New York City könnte zum Vorreiter werden. Die Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta beginnen gerade erst damit, Beratungen, Untersuchungen und Formulierungsvorschläge für die gesamten USA zu entwerfen - das kann noch dauern. Gesundheitspolitiker Frieden plädiert für schnelles Handeln: Sogar bloß 1000 Beschneidungen in der richtigen Bevölkerungsgruppe könnten die Verbreitung von Aids schon verlangsamen.<!-/quote-!>



quelle: www.spiegel.de