@Amona: Im Grunde genommen hast Du da vollkommen recht. Aber oftmals gibt es da im Kopf eine Blockade. Aber die ist sicher überwindbar, wenn sich zwei lieben und sich absolut vertrauen. Denn dann finde ich es nur natürlich, wenn man auch über seine sexuellen Fantasien und Wünschen spricht. Wichtig ist doch, dass es beiden dabei wohl ist. Wie Du selber schreibt, ein Feingefühl für den richtigen Zeitpunkt ist sicher angebracht.
Nun muss meine Unmassgeblichkeit doch mal auch was sagen (und Amona gleich ein bisschen zwischen den Krummhörnern im Widderpelzchen kraulen):
Es ist doch auch eine Generationenfrage. Mir will scheinen, dass jüngere Frauen die Sache wohl ein wenig anders sehen als solche, die heute 40 sind. Auch das Phänomen der Teilzeitprostitution gab es früher kaum im heutigen Ausmass, da war Frau stärker eingeteilt. Auch die Männer haben eine Entwicklung durchgemacht: Früher machten zwar die meisten auch Abstecher in die Salons, haben das aber eben versteckt und sich dafür geschämt.
Natürlich gibt es auch eine Haltung, die da etwa lautet: „Dass so ein potenter Typ das nötig hat, dass er keine findet, die’s ihm umsonst macht!“ Das entspricht dem tradierten Männerideal des starken, harten, allzeit bereiten usw. Mannes, der sich die Frauen „nimmt“ und sie „erobert“ usw. Das Bild spukt zwar immer noch durch manche Gehirne, ist aber in der Realtiät längst überholt, wenn es denn je Realität war.
Es gibt also gleich kumulative Gründe, weshalb Mann lieber nicht zugibt, in Salons zu verkehren. Hinzu kommt, dass Männer sich vor Frauen ungern eine Blösse geben, gerade auch in sexualibus. So geben Männer statistisch signifikant eher an, mehr Erfahrung zu haben, weniger Schwierigkeiten usw. als Frauen, die lieber untertreiben. Schüchternheit, Angst vor einem ersten Versuch (gleich welcher Art) u. dgl. geben Männer daher nicht zu, lieber verzichten sie auf eine bestimmte Praktik als zuzugeben, dass sie diese das erste Mal versuchen, keine Erfahrung und vielleicht sogar ein wenig Angst haben. Folglich ist es die bessere Wahl aus Männersicht, eine bestimmte Sache erst einmal in einem Salon auszuprobieren, bevor sie sich getrauen, dies im Rahmen einer „normalen“ Beziehung überhaupt nur zur Sprache zu bringen.
Und dann gibt es da noch das Phänomen, das als Hure-Heilige-Syndrom bezeichnet wird: Die jeweils eigene Frau/Freundin/Partnerin/Bettgenossin/LAG/… wird moralisch und sogar religiös überhöht, mit ihr darf Mann daher nichts „Schmutziges“ machen, allenfalls ein bisschen lieb kuscheln und vielleicht sogar ein Kindlein zeugen, aber alle andern Frauen sind Huren, mit denen Mann ohnehin nur alles Schmutzige machen kann, aber gewiss nicht eine Beziehung unterhalten.
Sehr anschaulich wird dies in dem Spike-Lee-Film „Summer of Sam“ illustriert: Die Hauptperson des Films, ein junger, jungverheirateter Italo-Amerikaner, hat eine wunderbare, schöne junge Frau, die ihn liebt und ihn gerne glücklich machen möchte. Er ist der absolute Platzhirsch bei allen Tanzveranstaltungen, äusserlich Travolta-Verschnitt, und legt so nebenbei die eine oder andere Frau flach, auch mal die Cousine seiner Frau, die er eigentlich nur nach Hause fahren sollte, und schreckt dabei vor gar keiner sexuellen Praktik zurück. Zu Hause bei Muttern aber liegt grad mal die Missionarsstellung drin, und auch da nur, wenn er vorher und nachher zu Maria gebetet hat, zudem klappt es oft auch nicht. Seine Frau fragt schliesslich eine Freundin, von der sie weiss, dass sie früher mit ihrem Mann eine vorübergehende Beziehung hatte, was sie machen könnte, um ihn im Bett zu befriedigen. Antwort: „Du darfst nicht seine Frau sein!“
Liebe und Sexualität sind bei vielen Männern zwei getrennte Bereiche, die sie auf verschiedene Frauen aufteilen können. Frauen ticken da meist ein wenig anders, und das gibt dann auch Probleme. Die Versicherung „Sie bedeutet mir aber nichts“ eines Mannes ist meist ernst gemeint, eine Frau versteht das aber selten, denn sie kann nicht begreifen, dass Liebe und Sexualität bei einem Mann zwei unterschiedliche Dinge sein können.
Dagegen lässt sich am Ende wenig machen; es wird noch einige Generationen brauchen, bis sich da in den Köpfen von Männlein und Weiblein Grundlegendes geändert haben wird.
„es wird noch einige Generationen brauchen, bis sich da in den Köpfen von Männlein und Weiblein Grundlegendes geändert haben wird.“
Wenn du da nur nicht irrst Rainer. Ebenso weiter oben im Text.
Ich kann dir sehr wohl, und aus ganz eigener Erfahrung sagen dass Amona so ziemlich auf der richtigen Spurt ist. Die Wünsche von Frau und Mann sind so die gleichen. Und sie gehen auch gleich um damit.
Jeder hat Angst/Respekt es dem anderen zu sagen. Man könnte ja sein Gesicht verlieren und was soll der andere nur denken von mir wenn ich diesen Wunsch äussere.
Egal ob es BDSM, NS oder weiss ich was ist. Wenn man einfach nicht den Mut hat darüber mit dem Partner zu sprechen so würde ich es, ganz so wie Amona es beschrieben hat, sehr spielerisch angehen. Dabei stellt sich dann sehr rasch heraus ober der andere an dieser oder jener Leidenschaft auch seinen Spass finden kann.
Und es sind VIEL mehr die an nicht 0/15 Sex Spass haben als man sich vielleicht vorstellen mag. Und das sind bei weiten nicht blutunge Teenager sondern Frauen in jedem Alter.
So probierte es doch einfach mal. Play the game…
Leider ist es immer noch so, dass der grössere Teil der gebunden Menschen in unserem Ländle nicht darüber sprechen wollen, weil sie damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es geht hier nicht darum, das Gesicht zu verlieren, sondern eher die Partnerin oder mühsamem Zoff auszuweichen. Das Löst zwar die Probleme nicht, aber oft ist es wirklich besser so.
Es wäre schön wenn jede/jeder so denken würde wie Amona (ich übrigens auch) und Du und sicher auch viele andere. Manchmal nützt alles spielerische nix, wenn die Herzdame stock-konservativ ist. Klar ist das bei jungen Menschen heute ganz anders. Ich habe so einige Paare die nach langem Kampf des Mannes (oder auch der Frau) zu mir in Therapie kommen.
Du fragst Dich nun zu Recht: in Therapie? Wie bitte??
Nun es gibt ja auch Ehefrauen (zwar sind sie an einer Hand abzuzählen), die wohl ihrem Ehepartner erlauben, die verbotenen Früchte über den Gartenzaun zu naschen. Und doch leiden beide darunter. So wird dann meist eine Therapie daraus. Ich erlebe immer wieder dieselben Ursachen für das Schiefhängen des Haussegens: fehlende Kommunikation. Nicht dass sie gar nix miteinander reden, nein sicher nicht. Aber einfach nicht über das Wesentliche, über ihre sexuellen Vorlieben und auch Blockaden.
Junge Menschen gehen sicher in etwa gleich mit ihren Wünschen, Sehnsüchten und Vorlieben um. Aber bei den etwas Reiferen ist dies ganz und gar nicht so. Im Gegenteil! In den meisten Fällen möchte er mehr oder Neues ausprobieren und sie klemmt und dreht den Hahn dadurch ganz zu. In jungen Jahren bin ich absolut mit dem spielerischen Angehen der Sexualität & Co, darunter vielleicht auch das Beichten eines WG-Besuchs im passenden Zeitpunkt einverstanden. Aber später… ne da würde ich der Frau den tiefen Schmerz der Demütigung ersparen. Es muss jeder selbst wissen, wie er mit seiner Geheimniskrämerei zurecht kommt.
Glaub mir, es braucht wirklich noch ein ganzes Stück Zeit. Aber es ist im Aufwind und das finde ich super!
Rita
@affidavit
Interessante Gedanken - ich bin auch Deiner Meinung, dass im Salon die Männer oft Sex haben wollen, den sie sich bei der eigenen Frau nicht zu wünschen trauen.
Gar nicht einverstanden bin ich mit Deiner Aussage, dass Frauen nicht begreifen wollen, dass viele Männer Sex und Liebe auf verschiedene Frauen aufteilen können. Sie können es genausowenig und genauso gut wie Männer. Im Grunde will es wohl keiner trennen, Sex ohne Liebe ist wie Burger oder Muesli fressen. Es ist wohl eher so, dass leider selten beides zusammen in der gleichen Beziehung vorhanden ist. Wenn es da ist, gibt es nichts Schöneres, es ist die Erfüllung des Lebens!
Wenn Du meine letzten Postings liest, weiss Du was ich meine.
Ich glaube gerade die jüngere Generation von Frauen kann viel hemmungsloser nur des Genusses wegen Sex haben, als das die Frauen früherer Generationen konnten. Ob dabei Empfindungen und Qualität auch so gut sind, ist eine andere Frage.
Good luck
Swamper
Alles Quatsch ,als ich darüber sprach dachte ich es bricht ein Krieg aus,mein gott hatte ich alle A- karten damit die man ziehen kann,also Reden ist silber Schweigen ist gold, liebe dich selber so lieben dich alle.Das schönste ist danach vermisst ein niemand .Gut das ich darüber geredet hab.Es war wie eine Pusteblume kurz und weg.