Mo,Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Deine Meinung teile ich völlig. Die Angst vor dem wie bei einer Rückkehr ins richtige Leben entfacht bei den Mädchen einen nicht zu unterschätzenden Druck.
Mit Pickeln meine ich genau,Deine Vermutung.Nun,ein solches Mädchen kannst Du nicht zum Aufhören auffordern.Du kannst ihr lediglich die Folgen ihrer Betätigung aufzeigen und hoffen,dass sie es erkennt.Irgendwann wird sie das auch,aber eben wann??
Ich möchte keineswegs den Stab über den Mädchen brechen,aber in solchen Momenten spielt oft auch die Festigkeit des Charakters eine Rolle.
Ich habe die bisherige Diskussion mit Interesse verfolgt. Der springende Punkt ist für mich das rechte Verhältnis zwischen Nähe und Distanz. Für mich ist eine erotische Beziehung nur möglich, wenn auch die „Chemie“ stimmt. Körperliche Nähe setzt gegenseitige Sympathie voraus. Alles andere gibt bei mir ein ungefreutes Erlebnis und nachher ziemlich viel Frust. Sympathie kann ich über die Sprache, aber auch über Berührungen, Augenkontakt, den Gesichtsausdruck mitteilen. Aber wo ist die Grenze? Wie kann ich einer Frau nahe sein, ohne ihr zu nahe zu kommen? Mir ist es auch schon passiert, dass ich eine Frau, die im Erotikbereich wirkt, zu gern bekommen habe. Und damit kann ich schlecht umgehen.
Was mich hingegen in der bisherigen Diskussion geärgert hat, ist die Pauschalisierung. Sätze wie „Diese Frauen haben sich an ein Luxusleben gewöhnt, es ist immer genug Zaster da“ oder „Mädchen in diesem Beruf verlieren den Sinn für die Realität“ oder „…hat sich das Mädchen an den Job gewöhnt, geht alles wie von selbst“ sind hier nicht angebracht. Und wenn dann auch noch die Charakterfestigkeit der Frauen in Zweifel gezogen wird, dann hört es bei mir einfach auf.
Keine der Frauen ist gleich wie die andere. Keine empfindet gleich und keine denkt gleich. Was weiss ich schon über ihre Ängste, ihre Wünsche, ihr Leben, ihren Charakter?
Wäre es nicht sinnvoller, hier persönliche Erlebnisberichte mit einer der Frauen niederzuschreiben? Da mag es dann stimmen, dass jemand eine Frau kennenlernt, die den Bezug zur Realität verloren hat oder einen miesen Charakter hat. Ich kenne eine Frau aus dem Erotikbereich (siehe 1. Abschnitt), die einen sehr gemütvollen Charakter hat, mit beiden Füssen auf dem Boden der Realität steht und ihr Leben im Griff hat. Auf diese Frau passt keine der oben beschriebenen Pauschalurteile.
Bernhard, Dein erster Abschnitt ist exzellent geschrieben, da kann ich Dir 100% beistimmen. Besonders das Problem, die richtige Nähe/Distanz zu finden. Es ist eine ständige Gratwanderung. Bist Du auf Distanz, so zieht es Dich langsam wieder näher. Dann aber macht man sich bald wieder Sorgen und überlegt ‚den Bettel ganz hinzuschmeissen‘. Das wiederum wäre bitter, bei all den schönen Erinnerungen. Und so geht das hin und her. Wie gesagt, ich könnte mir eine ersthafte Beziehung mit einer Dame des Gewerbes auch nicht vorstellen. Schon eine gute Freundschaft zu führen ist schwierig. Im zweiten Abschnitt kritisierst Du die Pauschalisierungen, davon auch eine von mir. Ich wollte nicht pauschalisieren, sondern gab das wieder, was ich mitbekommen habe. Es ist halt so, dass die meisten Frauen in dieser Branche eine bescheidene Ausbildung genossen haben und entsprechend nicht für besserbezahlte Jobs in Frage kommen. In diesem Job verdient sie nun - wenn auch nur für eine bestimmte Zeit - verhältnissmässig viel Geld, kann sich also auf einmal teurere Kleider, ein schickes VW-Cabi oder Ferienreisen leisten. (Ich pauschalisiere hier nicht). Daran kann man sich gewöhnen. Das meinte ich. Und ich muss auch Berti in Schutz nehmen, der das Wort ‚Charakterfestigkeit‘ erwähnte. Ich gehe da mit ihm einig. Eine Frau mit labilem Charakter, die also leicht beeinflussbar ist durch druckausübende, zwielichtigen Typen im Hintergrund oder grosse Nötli von Kunden, die wird über kurz oder lang untergehen. Eine charakterfeste Frau hingegen, so wie diejenige, die Du kennst, steht über all dem, die weiss genau was sie tut und wo die Grenzen sind.
Bei allem Respekt möchte ich Dich darauf hinweisen,dass ich nie alle Mädchen in einen Topf geworfen habe.Ich habe mit Nachdruck festgehalten,dass es natürlich auch die andere Seite gäbe.Desweiteren hättest Du bei genauerem Lesen festgestellt,dass meine Erfahrungen sich auf eine Beziehung(Nicht freundschaftlich…) mit einem Mädchen aus dieser Branche stützen.Aufgrund dieser Beziehung kam ich mit,ich wage es zu sagen,vielen Mädchen aus dem Millieu in Kontakt,woraus sich meine Feststellung entwickelt hat.Natürlich gibt es sehr starke Frauen in diesem Business,aber Du wirst gerade diese Damen kaum dreimal in der Woche in Luxusrestaurants antreffen.Warum ? Weil sie sich über den Mechanismus in diesem Business bewusst sind und daher die finanziellen Vorteile richtig einschätzen können.
Ein Mädchen,welches dies nicht kann,muss noch lange nicht dumm sein.Vielleicht hat sie aber aufgrund ihrer Herkunft damit eher Probleme,als ein Mädchen,dass in „guten“ Verhältnissen aufgewachsen ist.
Es geht mir nicht darum,die Mädchen als arme Opfer darzustellen,denn das sind sie beileibe nicht.Aber ich möchte einfach darauf hinweisen,dass es eine sehr realitätsfremde Sichtweise ist,den TV.gerechten Interviews einiger "Protagonistinnen"Glauben zu schenken und zu meinen,dass wir es mit Self-Made Managerinnen zu tun haben,die alles so genial unter Kontrolle haben.
Es passiert doch immer wieder,
nun auch mit mir: nach einer Liebe auf den ersten Blick mit einem lieben Girl aus der Branche und nach einer recht schwierigen Phase kann ich nur sagen: Ich gehe es an, das Abenteuer Liebe und gemeinsame Zukunft trotz aller Warnungen … vielen Dank an alle, die in diese Rubrik geschrieben haben und damit geholfen haben, etwas Verständniss zu finden …
Gruss, Traveller
Kleiner Zwischenstopp für alle, die ähnliches erleben… vorab: Die Liebe meiner (Thai)geliebten zu mir ist real und doch kann sie sich nach mehrjähriger Zeit in dem Gewerbe nicht von alten Kontakten lösen die sie intensiv pflegt, wir haben keinen gefühlvollen Sex miteinander und irgendwie komme ich mir manchmal als Finanzierer diverser Probleme und als Vorzeigeobjekt vor - in einer Branche, die zwar nach aussen zusammen hält, jedoch intern ihre Interessen verfolgen- sei es durch Vortäuschung, Drohung, … Hat jemand mal etwas von einer Asien-Connection oder ähnlichem gehört? (Ist hier in der Schweiz im Sexgewerbe activ und kontrolliert diverse Thaisalons). In Freundeskreisen kann ich diese Situation nicht ansprechen, wie sieht ihr es?
Gruss…Traveller