Kleiner Guide für einen nächtlichen Streifzug
Dem unnötigen Stress beim Parkieren entgehen horny Men vorzüglich, indem sie ihren PW im Parkhaus über der Sihl, Zufahrt Gessner Allee vis-à-vis Sihlpost, unterbringen. Per pedes oder mit dem Tram Nr. 3 oder 14 gehts von der nahe gelegenen Kaserne (Kasernenstrasse sihlaufwärts) zur Haltestelle Stauffacher. Zweimal rechts abgebogen, erst in die Bäckerstrasse, danach in die Rebgasse, und man befindet sich an der Verzweigung Müllerstrasse.
Rechter Hand ein mediterranes Restaurant, bei dem sich einzukehren durchaus lohnt. Ich empfehle aber, erst mal einen Augenschein im Milieu zu nehmen, weshalb es dann links die Müllerstrasse entlang geht. Für den ganz geilen Zeitgenossen bietet sich schon nach etwa einer Minute Spazierens rechts die billige Möglichkeit, im „New Dimension“ ersten Druck abzulassen. Gleich anschliessend fällt der Blick auf die beleuchteten Photopräsentationen der Girls vom „Crazy Horse“ und vom „Irma la Douce“. Nur wenige Schritte weiter steht aber meist ein recht adrettes Girl (womöglich auch zwei oder drei) im Foyer des rosaroten Hauses Nr. 46. Klopfen sie an die Vitrine, bist du ihr Typ und es kann sich im oberen Stockwerk durchaus eine aufregende Session für wenig Zaster ergeben. Allergings rate ich auch hier noch zum Zuwarten – die Mädchen laufen ja nicht weg, und man kann sie sich am späten Abend immer noch ins hygienischere Hotel „Regina“ einladen. An der Ecke Müllerstrasse/Ankerstrasse liegt die „Bunny’s Bar“, wo gelegentlich die glatthaarige Superstute Giovanna mit ihren Diensten locken soll.
Es geht in derselben Richtung weiter, am „After Dark“ vorbei in die Hohlstrasse. Auch an Nr. 92 muss keiner dem charmanten Augenzwinkern absagen. Es gilt jedoch das Gleiche wie für die Müllerstrasse 46. Rechts erscheint das Hotel „Regina“, die Auslagen mit den Tänzerinnen vom „Falstaff“ und ein düsterer Schlund für Typen, die auf sehr, sehr reife Frauen stehen, bevor die „Sonne“ aufgeht.
An der Verzweigung Hohlstrasse/Langstrasse wird der Gentleman nicht selten von durchaus süssen Mädchen freundlich nach seinem Befinden gefragt, was sich für sie als günstig erweist, sollten sie zuweilen an einen Zivilfahnder von der Sitte gelangen. Da sich langsam Grummeln im Magen bemerkbar macht, biegt man rechts in die Langstrasse ein und treibt im bunten Lichtermeer, vorbei an der „Lugano-Bar“ und dem „Red Dogs“, manchmal leider auch an beduselten Girls, die unsanft aus dem einen oder anderen Lokal spediert werden, Richtung „Alexandros“ (Militärstrasse, zwischen Lang- und Tellstrasse).
Man gönnt sich mit Kumpels oder einem Girl im Schlepptau köstliche griechische Speisen und süffigen Hauswein zu einem moderaten Preis in freundschaftlich-heiterer Atmosphäre. Spätestens danach ist es Zeit zum Abspritzen, weshalb man sich mit dem ausgeführten Girl ins „Regina“ zurückzieht oder an der Kreuzung Langstrasse/Militärstrasse in die Sihlhallenstrasse einbiegt. Linker Hand das „Sans-Souci“ im roten Backsteinhaus, wo diverse langhaarige Mädchen aus den Fenstern hängen. Ob man da allerdings ohne Sorgen wieder rauskommt, darf bezweifelt werden. Vor dem „Amazonia“ jede Menge Mulattas, gleich vis-à-vis meist ein werbendes Asian-Girl hinter der Fensterscheibe. Durch eine Querverbindung landet man in südwestlicher Richtung bald in der Rolandstrasse.
Wer jetzt Lust auf eine kinky Bitch hat, läutet bei Nr. 17, nachdem er zuvor durch die drei, meines Erachtens aufregendsten Fenster im Kreis 4, geäugt hat und den verführerischen Sirenen natürlich nicht widerstehen kann (Für die schnelle Nummer ganz klar geeignet, auf Wunsch mit Dusche danach). Wer zuwartet, macht an der Diener-, Nieten- oder Brauerstrasse meist keinen besseren Fang mehr (Ausnahmen mags natürlich geben). Ob der Flut an frequentierenden Wagen mit SZ-Kennzeichen darf man sich aber trotz des einen oder anderen übern Durst Getrunkenen richtigerdings noch in Zürich wähnen.
Die gehobene Kundschaft mags derweil in ein Cabaret spühlen: Empfehlenswert sind das „Le Privé“ an der Ecke Bäckerstrasse/Kernstrasse (in der Kernstrasse zwischen Hohlstrasse und Brauerstrasse wartet für die ganz Mutigen im Übrigen östlicherseits eine skurrile Überraschung; selten sieht man in einer Gasse dermassen viele Herren mit hochgestellten Kragen), das „Red Lips“ Ecke Langstrasse/Hohlstrasse und das bereits gestreifte „Falstaff“. Hier schlürft man in wohliger Stimmung an seinem gerührten Eastwind on the Rocks (2 cl Wodka, 2 cl Vermouth Dry, 2 cl Vermouth Rosso, ½ Orangen- und Zitronenscheibe) oder am geschüttelten Ostgirl. Und wenn man bei fortgeschrittener Morgenstunde noch die Musse hat, sich wieder zu benehmen, lassen sich bei gegenseitiger Zuneigung und für ein angemessenes Trinkgeld Dance Table und Separée in Bettakrobatik mit der ausgewählten Go-go-Tänzerin* ummünzen.
*Dank den Inspirationsquellen Nadja und Katharina für ihre tatkräftige Unterstützung mit Mund und Becken.