Isch alles rächt gsi?
Das nervt: Ich wollte nach harter Arbeit wieder mal was fürs Gemüt tun und so habe ich letzte Woche nach SAM Ausschau gehalten. Nach einem Blick ins Internet und einem Kontrollanruf bekam ich die Bestätigung – sie sei heute ab 15.00 Uhr im Globe.
Um 18.15 Uhr kam ich an, duschte, ging runter zur Bar, schaute nach links, nach rechts – keine SAM. Aha, die arbeitet wohl… Nun, dann ab ins Sprudelwasser. Scheisse! Dieses ist kalt wie ein Bergbach. Da hat jemand auf den falschen Knopf gedrückt. Na dann, rein ins Kino. Da läuft gerade der Vorspann. Alain Deloin (!) spielt die Hauptrolle in diesem Porno.
Nach 10 Minuten zurück an die Bar: Wo ist SAM? Ein Cola, bitte. Na ja, 1 Stunde ist bald rum, ich gehe mal nach oben gucken: Keine SAM unter den Duschen! –Arbeitet die immer noch? Ein Millionär (oder, hehe, ein Marathonläufer!) hat wohl eine Doppelbuchung gemacht. Schön für ihn. Rumspazieren. Rein ins Kino. Immer noch der gleiche Vorspann: Alain Deloin! Da muss wohl auch jemand auf den falschen Knopf gedrückt haben!
Zurück an die Bar. Bitte ein Bier. Ich warte hier. Auf SAM. Kleine WG’s aus Rumänien möchten mir beim Zeitvertreib liebevoll behilflich sein. ICH WILL ABER KEINE KLEINEN GIRLS, MIT DENEN ICH MICH NICHT VERSTÄNDIGEN KANN! Ich will eine Grosse. Eine Blonde. Eine Deutsche. Ich will SAM. - Aber die kommt… definitiv… nicht!
Rauf zur Garderobe, anziehen, Schlüssel abgeben. „Isch alles guet gsi bi Innä?“ Nein, gar nichts war gut, denn ich kam wegen SAM – und die ist ja gar nicht da, obwohl die Homepage… „Ja wüsset Sie, da heit einä ufs falsche Chnöpfli druckt.“ (Die falschen Knöpfe haben hier ganz offensichtlich Hochkonjunktur).
Tja, Humor hat der Mann! Ich habe mit An- und Anreise zweieinhalb Stunden in diesen ersten sommerlichwarmen Abend investiert, plus 90 Stutz Eintritt. Plus 8 Stutz für ein Bier (ich nehme an, dass dieses wenigstens offeriert wird, der Getränkehändler lieferts für Fr. 1.48 an und ich war im letzten halben Jahr sicher ein Gutes Dutzend Mal im CG, aber hallo, der sportliche Mann mit Jeans und rotem Porsche (st-insider wissen, wen ich meine), der mich vom Sehen her kennen dürfte und dieser Konversation etwas (gelangweilt?) zuhört, verdrückt sich husch hinter die Trennwand. Der Scherzkeks hingegen macht auf naiv, grinst und sagt leutselig: „Da isch no Ihres Usägäld: En Zweifränkler für Sie retuur.“
„Danke“.
Dr. Jekyll
Wird sich den Namen des Filmschauspielers merken und diesen Ort einige Zeit lang nur noch „de loin“ sehen.