Ich finde das Langstrassen Plus Projekt der Stadt Zürich generell eine sehr gute Sache. Vor allem als Direktbetroffener aus diesem Kreis wurden meines Erachtens schon mehrere wegweisende Entscheidungen getroffen. Ich denke da primär an das Quartierzentrum und die Rückeroberung der Bevölkerung auf der Bäckeranlage. Auch würde ich den Kauf der Sans Souci-Bar erwähnen und die Eröffnung der coolen Bar (Rossi) an der Sihlhallenstrasse finde ich begrüssenswert und ist wohl auf dem Mist der Stadt bzw. dem Projekt gewachsen. Darüber hinaus wurden vor allem im Kampf gegen die um sich greifende Drogenszene weitere Erfolge erzielt. Die Strategie des Projekts ist die Aufwertung der Kreise vier und fünf, die über Jahrzehnte von der Stadt vernachlässigt wurden. Es geht hier auch um Erhöhnung der Wohnqualität, die eben nicht so einfach den Wohnort wechseln kann.
Nicht ganz einig gehe ich mit der Stadt in Bezug auf Vorgehensweise gegen die (illegalen) Prostitution. Einen ziemlich Bock haben sie mit der harten Intervention gegen das Verbot der Fensterprostitution geschossen. Einfach hilflos und repressiv! Schwieriger zu beurteilen ist der Fall Restaurant Sonne. Es ist wohl unbestritten, dass die Liegenschaft an der Hohlstrasse 32 zu den berüchtigsten Ecken in der Stadt zu zählen ist. Es gibt einerseits die Restaurant Sonne, das schon ein traditioneller Ort in der Stadt Zürich ist und eine Schliessung würde ich sehr bedauerlich finden. Ich bin nicht der typische Gast von solchen Lokalitäten, doch wäre es schade um ein spannendes Original. Andererseits scheinen in den oberen Etagen an der genannten Adresse sich ziemlich wilde Sache abzuspielen. Inwieweit das Restaurant von der restlichen (problemhaften) Liegenschaft abgekapselt werden kann, kann ich nicht beurteilen. Sieht man aber eine Kausalität, was die Stadt offensichtlich tut, dann kann man bei allem Bedauern die Entscheidung der Stadt nachvollziehen, schliesslich ist ihr Ziel die Beruhigung des Quartiers.
Glücklicherweise ist es aber (noch) nicht soweit. Die Stadt hat die Liegenschaft erst einmal unter die Lupe genommen und Verhandlungsgespräche sind noch nicht einmal geplant. Also mal schauen, was passiert.
Und noch ein Wort @ prses
- Der Staat hat in dieser Sache nichts zu entscheiden. Es liegt also in der alleinigen Entscheidungskompetenz der Stadt Zürich.
- Die Willkür findet sicher irgendwo statt, hat aber meistens auch seine Gründe.
- Die Verlagerung der Schulhäuser aus dem Kreis vier ist wohl einer der zynischsten Bemerkungen, die ich je im ST gelesen habe.
Bitte versuche nicht alles so zu pauschalisieren und versuche bitte etwas verknüpfter zu reflektieren, bevor du das nächste Mal einen Rundumschlag gegen jegliche staatliche, kantonale oder lokale Behörde lostrittst.
Ich habe auch fertig.