Taxifahren in Bangkok
Ein weites Thema. Wenn man einige Grundregeln beachtet kann eigentlich nichts schief gehen. Regel Nummer eins: Fahre niemals mit einem Tuk Tuk (das sind die halb offenen Dreiräder). Nicht nur dass man bei der Affenhitze und der Luft, was sich vor allem in den zahlreichen Staus bemerkbar macht, sowie den Witterungsbedingungen wie Regen in den nach drei Seiten offenen, knatternden und stinkenden Gefährten schutzlos ausgeliefert ist. Nicht nur dass einem jedes Schlagloch und jeder Höcker im Asphalt voll ins Kreuz geht und man, wenn man über 1,70 groß ist, von der Stadt nichts sieht, weil man mit dem Kopf unter der Decke hängt. Nicht nur dass man im Falle eines Unfalls ziemlich ungeschützt wäre. Die Dinger haben auch keinen Taximeter, und das ist für einen BKKer Taxifahrer bei einem Farang als Fahrgast, dem der Kurztrip Tourist natürlich schon auf 100 Meter anzusehen ist, eine Einladung zu legalisiertem Straßenraub. Denn, wenn man nicht vorher den Fahrpreis ausgemacht hat werden in aller Regel Mond- und Fantasiepreise bezahlt. Dann hat man selber Schuld, und muss zahlen. Dagegen käme man noch nicht mal mit der Touristenpolizei an.
Vielleicht tue ich dem einen oder anderen Tuk Tuk Fahrer Unrecht, aber die meisten sind spezialisiert auf Touristen. Und wenn sie auch Thais zum ganz normalen Fahrpreis befördern oder vollgepackt bis unters Dach mit irgendwelchen Kartons von A nach B düsen, Farangs werden in aller Regel ausgenommen wie die sprichwörtlichen Weihnachtsgänse. Auch wenn man einen Fahrpreis vorher aushandelt und man kennt den eigentlichen Preis für die anliegende Strecke nicht, hat man schlechte Karten. Man kann über den Daumen den vier- bis fünffachen Fahrpreis annehmen, den der Spaß kostet. Viele der Tuk Tuk Fahrer haben sich darauf spezialisiert vor touristischen Einrichtungen wie Tempeln oder anderen Sehenswürdigkeiten zu stehen und auf Ihre Opfer zu lauern. Oder in der Sukhumvit Rd z.B. stehen sie gerne an der Ecke Soi 5 oder 7, dort wo extrem viele Farang vorbeikommen. Sollte man von ihnen angesprochen werden mit “Hello, Sir! How are you today, Sir?” oder gar als “my friend” tituliert werden, ist allerhöchste Alarmstufe angesagt. “Where you go?” ist eine weitere beliebte Frage, man bekommt dann regelmäßig das Angebot zum Ziel gefahren zu werden, natürlich für nur 10 Baht.
Dass man unterwegs einfach unter irgendwelchen Vorwänden (ich muss noch tanken) bei chinesischen Souvenirshops abgeladen wird oder einem unterwegs eine “Massage, Sir?” Veeeeery nice Ladies, Sir!”, unter Zuhilfenahme des breitesten, freundlichsten, vertrauenserweckendsten Lächelns das man je gesehen hat, sowie eines ziemlich nett gemachten Prospektes eines Massage Houses mit noch netter gemachten Fotos von den dort anschaffenden Künstlerinnen “verkauft” wird, spielt da fast schon keine Rolle mehr. Jedenfalls kommt man nie und nimmer irgendwo für 10 Baht hin, es sei denn man hat den Fahrer mit Hilfe von fetten Provisionszahlungen aus dem Souvenirshop oder der Massage reich gemacht. Stattdessen vertrödelt man eine Menge Zeit indem man irgendwo herumgekarrt wird wo man niemals hinwollte.
Das gilt mit einigen Einschränkungen auch für die Motorbike Taxen. Vor allem was den Preis anbelangt heißt es auch hier: Immer vorher aushandeln. Die Strecke vom NANA nach Patpong z.B. kostet etwa 70 Baht auf dem Bike. Im Taximeter Taxi würde das nur etwa 50 kosten, aber der Preis ist korrekt. Man spart dadurch u.U. einiges an Zeit, denn zu bestimmten Zeiten steht man auch auf dieser relativ kurzen Strecke mal schnell eine Stunde im Stau. Allerdings sind Motorbikes selbstverständlich viel gefährlicher (Unfallgefahr) als ein Auto. Und wer die Berichte über Verkehrsopfer in BKK kennt und weiß was die alles mit einem machen - bzw. NICHT machen, sollte sich das lieber gründlich überlegen. Als Alternative käme gerade bei dichtem Verkehr übrigens noch der SKYTRAIN in Frage, ein von Siemens gebauter, fast futuristischer Zug mit Magnetschwebetechnik, der über den Straßen BKKs ein eigenes Streckennetz hat. NANA - Patpong kostet hier 25 Baht, klimatisiert, sauber, sicher. Einmal umsteigen (am Schalter fragen oder auf den Plan schauen), und man ist spätestens 10 Minuten später angekommen. Der Skytrain kreuzt übrigens an mehreren Stellen die nagelneue U-Bahn.
Aber wie fahren wir denn nun “richtig” Taxi in Bangkok? Ganz einfach, in dem wir uns eines der viel zu zahlreichen “Taximeter” Taxen (haben ein entsprechendes Schild auf dem Dach, nicht zu übersehen) aus dem fließenden Verkehr fischen und uns unter der Angabe des Fahrtzieles klimatisiert, sehr billig und relativ sicher durch die Stadt fahren lassen. Die Wagen sind meist gelb - grün oder blau - rot lackiert. Wobei der Lack oft das Beste am ganzen Auto ist. Warum aus dem fließenden Verkehr? Nun, es gibt auch bei den Taximeter Drivern eine Gattung, die mit den oben beschriebenen Tuk Tuk Fahrern eng verwandt sein muss. Die stellen sich mit Vorliebe vor Hotels. Verlässt man das Hotel, kommt schon ein Fahrer angewetzt und fragt “Taxi, Sir?” Man kann das getrost verneinen, denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde entweder ein überhöhter Fahrpreis genannt, oder wenn man den Wagen besteigt die Uhr nicht angestellt, was im Resultat ebenso zu obigen Mondpreisen führt.
Man fischt sich also einen raus indem man kurz die Hand hebt. Die Taxen haben vorne ein kleines rotes Lämpchen - wenn dieses eingeschaltet ist ist das Taxi frei und hält. Zwar sprechen die meisten Taxler kein Wort Englisch - manche haben vielleicht noch nie einen Farang gefahren. So gehäuft treten wir ja eigentlich nur an ganz wenigen Stellen in BKK auf. Aber das Fahrtziel wird doch verstanden. Kaum hat man sich in das angenehm kühle Auto gesetzt achte man sehr genau darauf, dass die Uhr auch eingeschaltet wird. Andernfalls deute man bestimmt auf die Uhr und sagt “Taximeter!” Kommt dann die dumme Ausrede es sei kaputt, hat man mit Sicherheit einen Gauner getroffen. Man besteht sofort darauf dass der Wagen angehalten wird und verlässt ohne ein weiteres Wort (und natürlich ohne zu bezahlen) das Taxi, um sich das nächste zu suchen, welches mit einiger Wahrscheinlichkeit genau hinter einem hält. Es sei denn dem Fahrer fiel doch noch ein dass die Uhr funktioniert, dann ist ja alles in Butter…
Taxifahrer haben es nicht leicht in BKK, die Autos mieten sie meist für 12 Stunden und einen Festbetrag, den müssen sie erwirtschaften, plus Benzingeld. Dann kommt noch des Öfteren die Polizei und kassiert ab… entsprechend sind die Taxifahrer auf die Polizei zu sprechen. Da kann so manch einer der Versuchung 100 oder 200 Baht extra zu “verdienen” nicht widerstehen, und versucht es. Der Mindestlohn für einen Tag beträgt in Thailand 180 Baht, dass sind ungefähr 3 - 4 Euro. Trinkgeld ist nicht üblich und wird nicht erwartet. Dass heißt nicht, dass man sich unbedingt noch die letzten 5 Baht rausgeben lassen muss. Das gilt auch für Restaurants, Thais geben selten Trinkgeld über 10 Baht. By the way, es ist absolut empfehlenswert sich vor dem Besteigen eines Taxis zu vergewissern, dass man auch Kleingeld dabei hat. Das ist eine weitere beliebte Masche: Der Fahrer behauptet die 100 Baht Note z.B. nicht wechseln zu können in der Hoffnung, der dumme, aber reiche Farang gibt den Rest als Trinkgeld. Notfalls muss man am Fahrtziel halt wechseln. Besser ist es immer einen Vorrat an kleinen Scheinen in der Hosentasche zu haben.
Beste Grüße
Grubert
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