@DonSky. Ich verstehe Deinen Missmut über Deine gestrige Weltreise um den Globe, die Dich offenbar nicht an die ersehnten weiten exotischen Ziele brachte und Dich an der Globe-Bar stranden liessen – und dies ohne dass Dich eine Groundhostesse vorgängig informiert hätte, dass die Flüge ausgebucht seien und Dich die Tour demnach nicht viel weiter brächte als nach Volketswil, Hegnau oder Dübendorf und retour (oder auch nicht).
Wie Du weißt, war ich ja gestern auch in der Abflughalle, und ehrlich gesagt, sah ich trotz regem Flugverkehr noch einige bezaubernde Reisebegleiterinnen (Alana und Alice, um nur einige dieser flight attendants zu erwähnen), die Dich wohl gerne eine Weile lang an die Strände der Copacabana entführt hätten. Auch wäre Doris nach dem Verzehr der obligaten Pizza Napoli und dem regen Verkehr auf ihrer Rückreise aus Neapel zur Verfügung gestanden. Ich habe eher den Eindruck, dass Du Dir nicht im Klaren warst, wohin der Flug gehen sollte oder der Flugzeugtyp war Dir nicht geheuer.
Trotz alledem kann ich verstehen, dass Du Dich alles andere als wohl fühltest in dieser Hektik von Dreibeinern mit der Flinte in der Hand, die nur darauf warteten, dass sich in ihrem Wildreservat das Gätterli öffne und sich vor ihnen ein hübsches Reh ins Fadenkreuz ihrer Träume bringe. Wie kann einen dieses wilde Treibe stimulieren, dieses Treiben, wo unverhofft hinter den Säulen des „Pseudo-Foro-Romano“ sich etwas regt um husch wieder zu verschwinden und sich so den Blicken zu entziehen, die dieses etwas als spärlich behaartes flinkes Reh oder hoppelndes ebenso spärlich bekleidetes Häschen erkannt hätten? Vielleicht hast Du Dich im hektischen Treiben des Kommen (einige müssen ja – unüberhörbar- tatsächlich auch gekommen sein…) und Gehens etwa so verloren und vom Weg abgekommen gefühlt wie Dante im finsteren Wald am Anfang seiner Divina Commedia (… ah, irgendeinmal muss ich ja meinem Pseudonym Ehre antun). Es tut mir leid, dass ich Dir dabei trotz Versuchen der Orientierungshilfe kein Vergil sein konnte, um Dich aus diesem dichten Gestrüpp der verzehrenden Sinnlichkeit herauszuführen – oder besser Dich in dieses Gestrüpp finden zu lassen.
Dein Erlebnis zeigt aber deutlich, dass es für einen, der erstmals oder nach langer Zeit wieder das Globe aufsucht und dabei einen besonders „heftigen“ Tag erwischt, nicht einfach ist, sich dort zurecht zu finden. Die ausgelaugte Stimmung einzelner Damen gepaart mit dem hektischen Gehabe einiger Dreibeiner, die den Mädchen besonders zuvorkommend bereits in der Dusche, im Gang oder auf der Treppe ihre Aufwartung machen, um ihnen dann lechzend ihre (meist besonders elegant artikulierten) Wünsche vorzubringen ist tatsächlich nicht gerade fördernd für ein sinnliches Rendezvous. Du, Don Sky, hast die Konsequenzen gezogen, Konsequenzen, die das Köpfchen weiter unten meist nicht - oder nicht mehr - zu ziehen im Stande ist. Ich empfehle Dir aber dennoch, das Globe so gegen den 20. des jeweiligen Monats (oder schon etwas früher) wieder aufzusuchen, dann nämlich, wenn ein Grossteil der „Tripedi“ bereits ausgeschossen ist....
Gruss Galeotto fu il libro (dessen Köpfchen sich gestern dennoch bestens amüsiert hat…)