@Pecker
Die Frage ist natürlich je nach Person anders zu beantworten, da die eigenen Interessen ja stets im Vordergrund stehen, nicht wahr.
Für Studios halte ich die klassische 60/40 Aufteilung in Ordnung, da man als Girl die ganze Infrastruktur geniessen kann. Wenn man jetzt zum Beispiel aufrechnet, dass in der Studio-Situation für den Gast die zusätzlichen Kosten eines Hotelzimmers wegfallen, dann ist es im Prinzip angemessen, wenn das Girl von der Stunde à 500 jeweils 200 an den Besitzer abgibt. Somit zahlt das Girl faktisch das „Hotelzimmer“, muss aber dafür nur den Weg ins Studio auf sich nehmen, hat fixe Arbeitsstunden, eine grössere Sicherheit, je nach Studio auch ein tolles Teamgefühl, das „Arbeitsmaterial“ wird zur Verfügung gestellt und, je nach Studio, muss nichts weiter als der Service geboten werden. Der Studioboss hat Arbeitszeiten die sich mit den Öffnungszeiten der Clubs decken, was also auch gerne mal 17 Stunden auf Abruf sein bedeutet, mitunter muss man persönlich im Studio vorbeigehen etc.
Also wie gesagt, 40 Prozent sind absolut angemessen.
Was den Escort anbelangt, so kommen andere Prozentsätze zur Überlegung. Der Besitzer hat kein Studio instandzuhalten und muss oft nur Werbung, eine Website und Telefonkosten berappen. Wer da vierzig oder gar mehr verlangt, zockt meines Erachtens die Girls gnadenlos ab, ohne Grosse Vorteile an die Gäste weiterzugeben. Des weiteren liegt ein viel grösserer Aufwand beim Girl, da Anreisezeit dazukommt. Man kann auch nicht wie im Studio nur mit seiner Standardkleidung an Dates gehen, da hier vielleicht auch Wünsche angebracht werden. Wenn der Kunde zusätzlich Dinnerbegleitung sucht, dann sind wieder entsprechende Sachen zu kaufen, die man vorallem als junges Girl wohl eher nicht hat. Für ihre Sicherheit ist weniger gesorgt, sie muss ihr eigenes Material organisieren und zu allem hin noch diese Sachen irgendwo daheim verstauen, was ein Doppelleben noch mehr erschwert. Der Gast muss meist noch zusätzlich zu den oft hohen Escorttarifen für ein teures Hotelzimmer zahlen, da viele Agenturen nicht einmal einen „Vorzugstarif“ zu offerieren verstehen.
Hingegen hat er ganz eine andere Atmosphäre „zur Verfügung“, was den hohen finanziellen Aufwand vielleicht rechtfertigt. Aufgrund der herrschenden Konkurrenzrangeleien in Studios sowie die oft etwas „demotivierende“ Atmosphäre, wo man auch gerne am Aussehen der Girls rumkritelt und immer das Risiko besteht, von einer Mitarbeiterin geoutet zu werden wie auch von Kunden die einen sogar nur gesehen haben, würde ich aber trotzdem den Escort als Arbeitsweise vorziehen.
Escortgäste sind meines Erachtens auch oft etwas andere Persönlichkeiten, eher am Girl als Menschen interessiert und darauf bedacht, jemanden mit einem gewissen Niveau zu buchen, sei es jetzt optisch, innerlich oder idealerweise beides. Somit ist das Girl aber auch viel mehr „involviert“ als in der relativ anonymen Studiosituation.
Daher würde ich bei Escortdiensten allerhöchstens 20% als „vernünftige Abgabe“, verstehen.
Diese Zahlen sind aber leider nur theoretisch klar aufzuführen. Wenn viel los ist, der Studiobesitzer also seine 10 Girls am Tag und mehr vermittelt, dann ist 20% bei theoretischen 500 pro Service ein netter Verdienst für einen angenehmen Job mit nicht allzuvielen Auslagen. Ist es aber nur ein Girl, so ist es natürlich „Peanuts“.
Auch ist laut Aussagen von Studiobesitzern nur bei einem konstant guten Umsatz möglich, ein Studio mit den 40% rentabel zu führen. Wenn ich so überdenke, wann genau bei einem gewissen Studio die vierzig Prozent plötzlich erhöht wurden, dann ist der gewünschte Umsatz bei etwa 400-500 Franken pro Girl, sprich, bei sieben arbeitenden Girls 2800-3500 Franken pro Studio und Schicht, gesamthaft also, pi mal Handgelenk, 6000 Franken Einnahmen für den Besitzer pro Tag. Früher erwirtschaftete man sogar mit weniger Girls die gleichen oder gar höheren Zahlen, also auch mit weniger Aufwand.
Die Erhöhung der Abgaben ging mit einem „schlechter Laufen“ des Studios ein, jedenfalls sah ich ein paar Mal Girls mit weniger als 200 Franken oder sogar gar nichts nach Hause gehen. Die Kosten des Clubführens bleiben aber gleich, weshalb man immer mehr Kosten paradoxerweise auf die immer weniger verdienenden Girls abwälzt, anstatt ein gute Atmosphäre zu gewährleisten wo sich Girl und Kunde wohlfühlen und der Umsatz auch eher wieder steigt.
Wenn man wenigstens den Girls ehrlich aufführt, wofür sie bezahlen, dann ist es für mich vertretbar. Die meisten Girls löhnen aber ohne zu Fragen Tausende von Franken pro Monat. Der Boss soll ja klar auch etwas verdienen, was seinem Pensum und seiner Verantwortung entspricht, doch ist es etwas bitter für die Mädels, wenn sie immer wieder weniger als in einem normalen Job verdienen und der Boss davon schwärmt, sich einen neuen Mercedes gekauft zu haben. Nicht aus Neid sondern weil SIE schliesslich dieses Geld verdient haben und es manchmal überhaupt nicht für ein verschwenderisches Leben reicht.