Strubbeli, Du findest den Paedo-Look eines bestimmten Studios in Wipkingen zum Kotzen. Wagen wir uns einmal aufs WIRKLICH dünne Eis…
In der Prostitution geht es unter anderem darum, Illusionen zu erzeugen. Manche Männer lieben es, als der beste und potenteste Liebhaber nördlich der Alpen bewundert zu werden, ein WG kann ihnen diese Illusion geben. Andere suchen die Illusion, zärtlich geliebt zu werden, auch diese wird ihnen erfüllt (der berühmte Girlfriend-Sex). Einer will verführt, der andere dominiert, der dritte bemuttert werden, alles kann von WGs erfüllt werden, und immer handelt es sich um eine Illusion.
Die genannten Wünsche haben gemeinsam, dass sie auch in Wirklichkeit, also als Nicht-Illusionen, akzeptabel wären. Bewundert, geliebt, verführt, dominiert oder bemuttert werden ist weder verwerflich noch strafbar.
Nun gibt es aber auch sexuelle Wünsche und Phantasien, bei denen es nicht akzeptabel wäre, sie real umzusetzen. Dazu gehören zum Beispiel Vergewaltigungsphantasien. Es mag immer Leute geben, die das anders sehen, aber den meisten Menschen ist völlig klar, dass es inakzeptabel und deswegen strafbar ist, seine Vergewaltigungsphantasien real auszuleben. Das gleiche gilt für sexuelle Praktiken mit Kindern: auch hier ist es nicht akzeptabel, sie real auszuleben.
Doch wie steht es mit der Auslebung als inszenierte Illusion im Erotikgewerbe? Im SM-Bereich dürften Rollenspiele, die Vergewaltigungen umfassen, gar nicht so selten vorkommen. Ist das akzeptabel oder verwerflich?
Und wenn man es grundsätzlich als akzeptabel ansieht: wie nah an der Realität darf die Illusion sein? Ist es OK, wenn sich jemand bei einem Escort-Service eine Frau in den dunklen Stadtpark bestellt, um sie - wie vorher abgemacht! - im Gebüsch zu vergewaltigen, wobei sie sich aber möglichst überzeugend wehren soll?
Und weiter: ist es akzeptabel, in der Werbung ein WG als „echt veranlagte Sklavin, die es braucht, von dir auch gegen ihren Willen so richtig hart rangenommen zu werden“ zu beschreiben? Also die Vergewaltigungsphantasie anzutippen, um sie dann in einer inszenierten Illusion(!) zu befriedigen?
Die gleichen Fragen stellen sich auch in Bezug auf pädophile Phantasien: ist es akzeptabel, sie als inszenierte Illusion in einem Rollenspiel auszuleben? Das heisst: mit einer Frau, die vorgibt, minderjährig zu sein, sich so kleidet und so benimmt? Wie weit darf die Illusion gehen? Und darf man diese Phantasien in der Werbung antippen, um sie dann in einer inszenierten Illusion zu befriedigen?
Man könnte sagen: solange es nur eine inszenierte Illusion ist und die beteiligten einverstanden sind, spricht nichts dagegen. Doch es handelt sich, wie gesagt, um dünnes Eis. Ich sehe zwei weitergehende Überlegungen, die in unterschiedliche Richtungen führen: die eine spricht für Akzeptanz der genannten Illusionen, die andere für Ablehnung.
Die eine ist die klassische „Ventil“-Überlegung: wenn jemand seine Phantasien im Rollenspiel verwirklichen kann, dann ist das ein Ventil für seine Phantasie, das ihn daran hindert, sie vielleicht anders in die Realität umzusetzen. Sprich: wenn ein (volljähriges, mit der Rolle einverstandenes) WG die Rolle des Vergewaltigungsopfers oder des Kindes spielt, hindert dies möglicherweise den Betreffenden daran, seine Phantasien durch reale Vergewaltigung oder realen Kindsmissbrauch auszuleben.
Die andere ist die ebenso klassische „Slippery Slope“-Überlegung: wenn jemand seine Phantasie im Rollenspiel verwirklichen kann, wird die Verwirklichung der Phantasie für ihn akzeptabel. Dadurch sinkt die Hemmschwelle, er kommt vielleicht sogar erst recht auf den Geschmack, die Phantasie auch real zu verwirklichen und eine Frau zu vergewaltigen oder ein Kind zu missbrauchen.
Genauso kann man auch die Werbung für solche Services in zwei Richtungen betrachten. Man kann, vereinfacht, sagen: die Werbung mit kindlichen Attributen (Teddybären, Schleckstängeln) weckt oder fördert die Lust auf Sex mit Kindern, stellt solchen Sex als akzeptabel dar und ist daher abzulehnen. Oder aber: die Werbung mit kindlichen Attributen holt Männer mit pädophilen Phantasien von der Strasse ins Studio, wo sie ihre Phantasie als inszenierte Illusion ausleben können, ohne dass jemand zu Schaden kommt.
Ob man nun der einen oder der anderen Überlegung den Vorzug gibt: ich denke, das Eis ist hier in beiden Fällen wirklich dünn.
Manuel
(der Leute mit solchen Phantasien kennt und froh ist, dass seine eigenen Phantasien deutlich harmloser sind)