Angry Young Ladies in RO
Ein paar Tage in Bukarest
Um ein paar freie Tage zu überbrücken und da ich noch nie dort war,
beschloss ich, nach Bukarest zu fahren. U.a. auch durch diverse Berichte angeregt Leider fand sich jedoch kein Mitstreiter und alleine wollte ich auch nicht in dieser 2,5 Millionen Stadt herumschlurchen.
Also fragte ich kurzerhand bei www.youngladies69.de.vu nach. Ich fragte nach einem Mädchen für 2,5 Tage, das auch Englisch oder noch besser Deutsch sprechen sollte, schliesslich wollte ich von der Stadt auch etwas sehen und erzählt bekommen. Selbstverständlich erwarte ich keine Fremdenführerin, aber so ein bisschen in der Stadt umherschlendern sollte doch drin sein.
Zu meiner großen Überraschung konnte Young Ladies sogar sehr kurzfristig ein Mädchen organisieren. Gemäss Telefon kann sie Englisch und „Dana ist aus Bukarest, sie kann dir die Stadt zeigen…“. Also, perfekt!!!
Als ich ein paar Tage später am Bahnhof Bucuresti Nord eintraf, wurde ich auch schon erwartet. Kurze Begrüssung und dann Fahrt zum Appartement mit einem organisierten Fahrer. Das Appartement war auch sehr gut eingerichtet, groß, hell und sauber. Wirklich der versprochene „Weststandart“.
Mein Mädchen, Dana, geschätzte 23 war auch sehr süss und fing dann auch gleich mit Zungenküssen im Appartement an.
Die Sprache war dann aber schon ein Problem. Wir einigten uns recht schnell, das meine paar Brocken Italienisch besser sind als ihr Englisch. Also nix mit leichter Kommunikation, aber gut zum mal wieder üben…
Relativ schnell landeten wir auch schon im Bett. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt :-)))))) Da wir schon bei den Sprachen sind, Französich kann sie auch sehr gut!
Da es dann schon früher Abend war und sich langsam ein Hungergefühl
einstellte, wollte ich „in die Stadt“, was essen und etwas herumlaufen. Von Dana kam dann der Vorschlag, sie kenne einen Taxifahrer, der würde uns für „nur“ 50 Euro den Abend herumfahren und alles zeigen. Er könne auch Deutsch und Englisch.
Da ich auf den div. Seiten gelesen habe, der durchschnittliche Monatsverdienst betrage ca. 250,- Euro, kam mir das reichlich viel vor.
Ich bot 25,- Euronen an, was zu einer längeren Diskussion zwischen ihr und dem Anderen am Handy führte.
Später fuhr man für ca. 3,- Euro mit einem normalen Taxi in die Stadt zum Essen. Der von Dana vorgeschlagene Italiener war recht gut und doch auch günstig.
Da sie aber nur äusserst freizügige Kleidung dabei hatte und ich
ja am nächsten Tag in die Stadt wollte, fuhren wir noch bei ihr vorbei, um stadttaugliche Kleidung und Schuhe zu holen.
Mit Taschen bepackt ging’s dann wieder ins Appartement. Ein Nümmerchen und dann wollte ich eigentlich schlafen, die Anreise war doch recht lang…
Dana entwickelte nach einem kurzen Telefonat auf einmal recht ungewohnte Aktivität. Sie wolle noch ausgehen. In einen Club. Ein Musikclub und etwas tanzen. Naja, bei dem Blick wurde ich dann auch weich und noch ein bisschen was trinken und etwas vom Nachtleben der Stadt sehen, warum nicht.
Als wir im Taxi sassen (Wieder nur ca. 3,- Euro, keine 25,- …) gab sie dem Chauffeur auch eine recht konkrete Anweisung, wohin er fahren solle.
Sonst kannte sie sich nicht so gut aus in Bukarest und auch der Italiener war erst nach langem Überlegen ein Thema. Als wir aus dem Taxi stiegen, ahnte ich schon, welche Art von Club es dann war. „Mit ein bisschen Musik. Und zum Tanzen.“ Ja, und vielen anderen Mädchen und so…
Ein Nightclub wie in allen anderen Großstädten auch mit durchaus westlichen Preisen. Eigentlich wollte ich einen Espresso, aber nicht für 10,- Euro.
Dana hatte in diesem Etablissement plötzlich Lust auf Champagner. Als ich ihr sagte, das ich in diesem Club kein Getränk zahlen werde, aber sie könne
mich gerne einladen ;-), sank ihre Stimmung schlagartig. Ich schlug vor, woanders hinzugehen, was aber sie nicht wollte. "Das wären hier NORMALE!!! Preise, woanders wären die Getränke auch nicht günstiger. (Für wie blöd hält die mich??)
Zwischendurch kam dann auch immer mal wieder dieser sehr
gut durchtrainierte Herr, der uns vom Bahnhof abholte, durch den „Musikclub“ gelaufen. Dana tanzte dann etwas an der Stange und versuchte immer wieder, den Champus aus mir rauszuleiern.
Nach einer halben Stunde gab sie auf und wir fuhren mit dem Taxi wieder nach Hause. (-> wieder nur ca. 3,- Euro). Zuhause ging es dann schnurstracks ins Bett. Ich war wirklich hundemüde.
Am nächsten Tag zog der Mann aus, um Beute für das Frühstück zu erlegen und kam vollbepackt wieder zurück. Direkt vor dem Haus war eine Backstube, deren Duft konnte ich nicht widerstehen…
Nach dem Frühstück wollte ich in die Stadt. Die Antwort lautete, da gebe es nichts zu sehen. Nach langem hin und her, ging man in dem Viertel hier etwas herum. Sehr viele, sehr hässlich Betonklötze aus kommunistischer Zeit, aber dahinter stehen dann doch immer wieder schöne Häuschen herum.
Aber vieles recht heruntergekommen und der Strassenverkehr ist auch äusserst chaotisch. Da habe ich mich damals in Neapel sicherer gefühlt…
Die Suche nach einem Strassencafé verlief leider erfolglos, so das wir auf dem Heimweg noch einen Espressokocher kauften…
Dana bediente unablässig ihr Handy, zwei sehr gute Nümmerchen und dazwischen kam MTV in der Glotze. Toll. Aber in der Stadt gibt es nichts, wurde mir immer wieder gesagt.
Abends beschloss dann ich, wohin es zum Abendessen geht. Taxi bestellt und los. Die rumänische Küche ist sehr deftig aber gut und während meines ganzen Aufenthaltes bekam ich auch nirgendwo schlechtes Bier zum trinken.
Die Zutaten des Essens schmecken auch sehr intensiv, da halt noch nichts aus Holland oder Spanien kommt, sondern noch großteils mit Handarbeit, ohne Chemie, von den Feldern stammt.
Als ich für die Rückfahrt vom Essen dem Kellner bitten wollte, er möge uns ein Taxi bestellen, meinte Dana, sie hätte schon eines bestellt. Oft genug hat sie ja telefoniert…
Während der Wartezeit hätte ich locker noch zwei Bier nehmen können. Aber ich wollte ja später noch in die Stadt. Dana wusste zwar nicht, wo sich normale Bars befinden und auch nicht, wo das Studentenviertel ist, aber evtl. weis das ja der Taxifahrer. Der wäre in guter Freund von ihr und würde auch Deutsch und Englisch sprechen. (Da war doch was???)
Endlich war das Taxi da, der Chauffeur wurde herzlich begrüsst und viel erzählt. Meist auf rumänisch. Naja, mann kennt sich halt. Als wir dann am Appartement waren, meinte er dann, er bekomme 250.000 Lei, das wären ca. 10,- Euro. Die Fahrt zum Restaurant mit einem Chauffeur, der nicht befreundet war und daher auch das Taxameter laufen lies, kostete 80.000 Lei.
Ich sagte ihm dies, worauf er meinte, er hätte leer durch die ganze Stadt fahren müssen (Daher die lange Wartezeit…) und überhaupt BlaBlaBla…
Ich gab ihm einen 100.000er, weil ich nichts Kleines mehr hatte und sagte ihm, Dana hätte ihn bestellt, den Rest soll er mit ihr ausmachen! Sie sind ja schliesslich gute Freunde. So nicht!!!
Dana und ich waren dann beide sauer, der Ausgang an diesem Abend hatte sich somit auch erledigt. Ich hatte keine Lust mehr,
mich weiterhin für blöd verkaufen zu lassen.
Gegenüber war eine Bar, da wollte ich mich noch etwas reinsetzen, lies mich aber dann doch bequatschen, dies nicht zu tun. So ging ich nur auf die Jagd nach ein paar Hülsenfrüchten (Dosenbier), die es rund um die Uhr für sehr wenig Geld an jeder zweiten Straßenecke zu kaufen gibt. Ursus-Bräu, sehr lecker und hilft, etwas Frust runterzuspülen.
Zuhause gab´s dann die nächste Überraschung. Die Besitzern der Wohnung
hätte angerufen, wir müssten um 8 Uhr Morgen raus. (Mein Zug fuhr um
17.00 Uhr) Ich lies Dana ein SMS an den Organisator von YL schreiben, weil jetzt unbedingt gegengesteuert werden musste! Dieser rief auch kurz darauf in der Wohnung an und ich erläuterte ihm das Problem. Nach etwas hin und her stellte sich heraus, Dana hatte mich angelogen ,
nicht die Wohnungsbesitzern, sondern meine herzallerliebste Dana hatte für den nächsten Tag ein Date für Aktfotos, was ihr eine Million einbringen hätte sollen. Das wurde aber dann doch abgesagt.
„Leicht“ angesäuert habe ich!! dann noch ein Nümmerchen geschoben (anders lässt sich das nicht formulieren…) und dann war Nachtruhe.
Den nächsten Morgen verbrachte sie überwiegend am Telefon, nachdem ich
durchblicken lies, ich hätte nochmal Lust, hiess es „Basta dormire“ und sie verschwand im Bad. Als ich im Bad fertig war, verkündete ich, meine sieben Sachen zu packen, mir ein Taxi zu schnappen und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Sie könne im Appartement bleiben und auf die Schlüsselübergabe warten.
Zum Schluß wollte sie dann doch noch mit, ich verkündete dem
Fahrer wohin und siehe da, es gibt sogar etwas zu sehen in der Stadt.
Läden, Lokale, Studenten, Leben.
Das war dann auch der Zeitpunkt, wo Dana verkündete, sie sei erst seit 9 Monaten in Bukarest (Nochmal Zitat YL: „Dana ist aus Bukarest, sie kann dir die Stadt zeigen“ Zitat Ende.) Die Stadt muß vor vielen Jahren mal sehr schön gewesen sein, ein paar schnuckelige Ecken gibt es immer noch.
Z.B. eine Miniaturausführung der Arkaden in Mailand, sehr schöne Parks und im angeblich nicht vorhanden Studentenviertel schöne Kneipen und Läden. Das habe ich allerdings alles ohne Dana besichtigt, Sie war in der Zwischenzeit unterwegs Richtung Appartement, um den Schlüssel abzugeben.
Der Abschied war dann auch frei von Sentimalitäten. Ein einfaches „Bye“ ohne thanks oder Grazie.
Das nächste Mal werde ich mit dem PW nach RO fahren, in die Karpaten, da hat mir so auf den ersten Blick das Land besser gefallen und die vielen interessanten Bekanntschaften, die ich im Zug gemacht habe, haben mir das auch bestätigt…
Wenn Ihr dort seid, passt auf, das Ihr nicht abgezockt werdet und das der Taxler auch immer brav seinen Beleg ausdruckt. Taxifahren ist dort sehr günstig!