Archiv bis und mit 16. Februar, 2006

@amona: well done!

Wow, da streichelt man, nach tausend Seitenhieben und Gemeinheiten, einmal das Meerschweinchen und prompt kriegt man die Arschleckerkarte präsentiert. Dabei befinden sich ganze Autorenrotten permanent an Strubbelis Auspuff. Naja, das Billet geben ja auch immer nur die ab, die einmal im Jahr ein Gläschen zuviel vor dem Heimfahren getrunken haben. Und vielleicht ists ja gar kein Schimpfwort, aber dazu kenne ich Strubbelis Hintern zu wenig…

@romeo
Um dir einen weiteren angelsächsischen Spruch zum Thema zu geben: „Consider the source“.

Strubbeli, die sich ernsthaft fragt, ob gewisse Teilnehmer wirklich über 18 sind…

@onlinereader
Natürlich hab ich vereinfacht, hab ich ja auch so klargestellt.
Aber: Es ist doch einfach eine Tatsache, dass die Mehrheit der verheitrateten Männer (zumindest ab einem gewissen Alter) es sehr schätzt, wenn sie nichts mit dem Haushalt zu tun haben. Das Ideal wäre natürlich Jobsharing oder eine andere Lösung, bei der beide Partner einer Erwerbsarbeit nachgehen UND den Haushalt führen. Aber welche Männer wollen das schon? (Ich hätte auch nicht das Reissen danach, muss ich zugeben…) Und bei der Scheidung bezahlen die Männer dann eben rückwirkend für diese Bequemlichkeit.

Die Kinderbetreuung lassen wir mal beiseite, das ist eine Glaubensfrage ob die Kinder von den Eltern oder "fremd"betreut werden sollen…

Die Kriterien aus ZGB 125II sind ganz klar, nämlich:

  1. die Aufgabenteilung während der Ehe (dazu Herr Kollege rechtsanwalt);
  2. die Dauer der Ehe;
  3. die Lebensstellung während der Ehe;
  4. das Alter und die Gesundheit der Ehegatten;
  5. Einkommen und Vermögen der Ehegatten;
  6. der Umfang und die Dauer der von den Ehegatten noch zu leistenden Betreuung der Kinder;
  7. die berufliche Ausbildung und die Erwerbsaussichten der Ehegatten sowie der mutmassliche Aufwand für die berufliche Eingliederung der anspruchsberechtigten Person;
  8. die Anwartschaften aus der eidgenössischen Alters- und Hinterlassenenversicherung und aus der beruflichen oder einer anderen privaten oder staatlichen Vorsorge einschliesslich des voraussichtlichen Ergebnisses der Teilung der Austrittsleistungen.

Wie man sieht, handelt es sich dabei weitgehend um „objektivierbare“ Kriterien - und das wollte das Parlament bei der Beratung auch so. Es ist u. a. am neuen Scheidungsrecht kritisiert worden, es reduziere die Gerichte im wesentlichen auf die Rolle eines Rechenapparates. In der Tat gibt es für die allermeisten dieser Kriterien Skalen und Berechnungsformeln, die auch grossenteils durch Präjudizien bestätigt worden sind.
Absatz 3 lässt Ausnahmen zu, nämlich 1. bei grober Verletzung der Unterhaltspflicht während der Ehe, 2. bei mutwillig herbeigeführter Bedürftigkeit (bspw. das weiter oben von jemand erwähnte Jobschmeissen), 3. bei einer schweren Straftat gegen die unterhaltspflichtige Person oder eine diesem nahe verbundene Person. Diese Kriterien dürften allerdings in den seltensten Fällen zur Verweigerung einer Rente führen, weil die genannten Tatbestände auch ziemlich selten sein dürften. Es müsste bspw. schon dokumentiert sein, dass eine Frau sich über Jahre geweigert hat, mindestens einen Teilzeitjob anzunehmen, und sich ausschliesslich als Hausfrau und Mutter sah oder gar auf Shopping-Touren zu gehen pflegte, während der Mann sich abkrampfte. Allein der Beweis dafür dürfte schwer genug zu erbringen sein.
Nach Absatz 1 setzt eine Unterhaltsrente allerdings generell voraus, dass die anspruchberechtigte Person nicht selbst für ihren angemessenen Unterhalt einschliesslich Altersvorsorge aufkommen kann. Damit in Verbindung ist Ziffer 5 von Absatz 2 zu sehen: Einkommen- und Vermögensverhältnisse. Das läuft summa summarum darauf hinaus, dass generell Unterhaltsbeiträge vom finanzkräftigeren Teil an den finanzschwächeren zu gehen pflegen.
Wenn ein Mann also eine Frau heiratet, die finanziell deutlich besser gestellt ist als er selbst, dann hat er durchaus Chancen, im Falle einer Scheidung ohne finanzielle Verpflichtungen davon zu kommen oder aber sogar selbst Unterhalt geltend zu machen.
In den Kreisen, in denen meine Wenigkeit verkehrt, sind es allerdings meist die Männer, die das grössere Einkommen erzielen als ihre Frauen.

Nicht zuletzt, weil man in diesem Land für die gleiche Leistung nach wie vor als Frau vielereorts weniger Lohn bekommt und für Kaderstellen gar nicht in Betracht gezogen wird… Von wegen Emanzenland.

Einnern wir uns: Ausgangspunkt der Diskussion war Strubbelis Befremden über Major Grubert, worauf mehrere Poster sagten, Major Grubert habe in wenigstens einem Punkt recht, nämlich dem, dass die Schweiz eine männerfeindliche „Emanzenzickenwüste“ sei. Zur Untermauerung dieser These wurden Fälle angeführt, wo nach einer Scheidung Männer ihren Ex-Frauen hohen Unterhalt bezahlen müssen, während ihnen selbst nur wenig zum Leben bleibt.

Inzwischen haben wir vom Herrn Kollegen und von Reiner Fleiss lesen dürfen, was denn die Kriterien dafür sind, dass eine Frau nach der Scheidung Unterhalt bekommt. Und man kann es drehen und wenden wie man will: „Emanzenzicke“ passt einfach nicht auf die unterhaltsberechtigten Frauen. „Emanzenzicken“ legen wert auf Arbeitsteilung im Haushalt, auf eine eigene Erwerbstätigkeit. „Emanzenzicken“ wollen nicht aus dem Berufsleben aussteigen und nach einigen Jahren weg vom Fenster sein.

Unterhaltsberechtigt nach einer Scheidung ist nicht die „Emanzenzicke“, sondern das Heimchen am Herd. Unterhaltsberechtigt ist insbesondere die Frau, die in der Ehe keiner Erwerbstätigkeit nachging, keine genügende Ausbildung und damit wenig Aussichten auf einen Arbeitsplatz hat, sich während der Ehe vor allem um den Haushalt gekümmert hat… Und damit zeigt sich, dass es nicht die selbstbewussten emanzipierten Schweizerinnen sind, die im Falle einer Scheidung eine „Gefahr“ für des Mannes Portemonnaie sind, sondern die zwanzig Jahre jüngeren Thaifrauen und Philippinas, die kaum Chancen auf eine Eingliederung im Arbeitsmarkt haben.

Deshalb: mit Schlagworten wie „männerfeindliche Emanzenzickenwüste“ kann man trefflich Stimmung machen - doch einer genaueren Überprüfung halten sie nicht stand.

Manuel

In den meisten der etwa 200 Länder dieser Erde werden Frauen oftmals, aber nicht immer benachteiligt.
Dennoch gibt viele Frauen aus vielen Ländern, die gerne in dieses Land kommen und die es nur sehr ungerne wieder verlassen.

Dennoch bin ich sehr für Emanzipation und ich bin auch dafür, dass es für die gleiche Leistung immer den gleichen Lohn geben sollte.
Das sollte auch dann gelten, wenn dem working girl des Freiers Gelecke gefällt, oder wenn es sogar zum Orgasmus kommt.
Bisher ist mir aber noch kein so emanzipiertes working girl begegnet, das mir etwas für meine nicht ganz altruistischen Tätigkeiten gelöhnt hätte.

Ist den anderen Freiern jemals so was begegnet?
Oder gibt es in diesem Forum schreibende working girls, die sich gegenüber dem Freier jemals finaziell erkenntlich gezeigt hätten?

Gibst du deinem Chef auch den Lohn zurück, wenn du die Arbeit gerne machst?

Und nun ein kleiner Auszug aus dem Bereich „Gründe, wieso Huren „teuer“ sind“.


quote:

Hallo zusammen. Ich stehe sehr auf sehr junge Girls. Gibt es bei euch wirklich junge Girls, bei denen man das Gefühl hat, dass sie Brüstchen noch kaum ganz ausgewachsen sind und die schön schlank sind? Welche Girls wären das z.B.? Und würde sich eines von denen bereit dazu erklären mit Kindersprache zu sprechen und so zu tun, als hätte sie noch NIE einen Schwanz gesehen. Sie wäre aber extrem gwundrig - würde sich halt ein wenig ungeschickt und unerfahren anstellen - aber sie würde alles tun was ich ihr zeige. Sie würde z.B. den Schwanz völllig falsch in der Hand halten, aber ich zeige ihr dann wie es geht. Auch wäre sie ganz ab meiner Reaktion erstaunt und fragt immer wieder, wieso ich denn so tief atme und fragt ganz erschrocken mit Kinderstimme, ob ich Schmerzen habe, wenn ich beginne zu stöhnen... etc.

Wer würde so ein Rollenspiel machen?<!-/quote-!>


Der bezahlt genau gleich viel, wie derjenige, der nur eine halbe Stunde lang mit einem reden möchte. Und es ist nicht so sehr eine Ausnahme, wie ihr jetzt finden werdet. Als ich ganz neu im Business war, kamen sich zwei in der Art pro Woche zu mir, man muss sich soooo beherrschen, nicht völlig auszurasten. Einerseits denkt man sich „lieber ich als ein Kind“ aber andererseits, verwischt man Grenzen, die klar bestehen bleiben sollten?
Später habe ich durchgesetzt, dass ich da passen darf, aber jedesmal hiess es von der GL „also wirklich, eigentlich machen wir keine solchen Ausnahmen, ist doch nicht schlimm“. Well fuck, it gives me nightmares, wie schlimm muss es denn noch sein?
Vorallem, zu jedem Zeitpunkt, wo ich gearbeitet habe, hat es immer mindestens zwei oder drei Frauen im Team gehabt, die Opfer von sexueller Gewalt gewesen sind.
Aber wir machen keine Ausnahme, man muss die Dienstleistung erbringen, egal was es die Dienstleisterin selbst kostet. Zum Glück habe ich jetzt ein anderes Arbeitsverhältnis.

Wer jetzt findet „ICH mache sowas nicht, ICH bin supernett, ICH müsste doch weniger bezahlen“ - so funktioniert es nicht. Wer fordert, dass ein Girl ein gleiches Programm für alle Gäste bietet darf sich zum Beispiel nicht wundern, wenn „Topshots“ plötzlich verschwinden. Wenn ich lese „sie bot so tooollen GFS, mit FT und Anal und KEIN Aufpreis, wieso ist sie plötzlich weg???“, dann kann ich nur ein bisschen bitter lachen.
Das machst du keine Ewigkeit, ich habe selber schon die „zu allen zärtlich, liebevoll und trotzdem geil“ Masche probiert, während man es tut merkt man es nicht, die „projizierte Girlfriendatmosphäre“ reflektiert auf einen selbst, man fühlt sich im Moment toll, der Gast hat das Gefühl man geht voll auf ihn ein aber seltsamerweise kann ich mich gerade an die Gäste aus dieser Phase nur fetzenhaft erinnern, einzelne Elemente blitzen im Verstand auf. Die will ich auf der Strasse auch nicht kennen. Die anderen, wo der Deal für beide fair war, die kriegen ihre Blicke mit einem Lächeln erwiedert. Erstere erinnern mich an eine Zeit, wo ich blind den Anweisungen eines Chefs folgte, der nur eine Art von Sex anerkannte und als gewinnbringend erachtete. Es hat mir nicht gut getan, viel mehr noch als meine hier sichtbare Abneigung gegen Rufe von Standardisierung.

Und es soll mir bitte keiner damit kommen, dass ich Mitleid schinden will. Schliesslich bin ich nicht aus kommerziellen Gründen hier, was würde es mir bringen, wenn ich das provozieren möchte? Aber Mensch, das bin ich und auch wenn es nicht in die sexuellen Fantasien der Männer passt, mit sehr vielen Gästen macht der Beruf Spass doch einige wenige machen dir mehr kaputt, als im Moment klar ist.
Erst wenn man eine Pause macht wie ich momentan, wo ich mir keine Gedanken über die Straffheit meiner Haut und meinem damit verbundenen Marktwert oder der Perfektion meiner Blastechnik Gedanken machen muss merke ich, wie sehr es einen beeinflusst. Man geht davon aus, dass Mann einen sofort verlässt, wenn was jüngeres und schlänkeres antanzt, dass sich von jedem in den Arsch vögeln und dann in den Mund spritzen lässt. Egal wie oft einem gesagt wird, wie faszinierend der Geist und der Humor ist, im Kopf ist immer dieses „aber“.
Die Gesetze des Business scheinen plötzlich für alles zu gelten, mein Wert ist durch meine Schale definiert. Und die wird älter. Wenn man bedenkt, dass ich noch nicht mal für eine Quarter-Life Crisis reif bin und mich doch schon alt fühle, dann ist das doch ein bisschen krank.

Was ich mit diesem etwas langen und wahrscheinlich wieder zu Tode bombardierten Posting sagen will - es bringt niemanden weiter, wenn jeder nur seinen privaten kleinen Bedarf der Dienstleistung ansieht und meint, alles sei quantifizierbar. Der Mensch ist per Definition keine untrübbare Konstante, nur weil er sich einen Berufstitel gegeben hat. Dies zu erwarten kann nur in Unzufriedenheit münden. Für beide Parteien, wenn ich davon ausgehe, dass jeder Gast dasselbe will, dann gehe ich kaputt und er kriegt nicht mehr als einen guten Standard. Einzigartig sind ja meist eben die Frauen, die vielleicht NICHT genau ein gewisses Programm durchziehen…

Wer einen dermassen langen Attention Span hat und das eine oder andere versteht, dem sei gedankt. Wer findet „wieder ein langes Posting, die blöde Kuh putz ich aus Prinzip runter“, der ordne sich bitte in die Kategorie deren ein, die ein solches Posting provozieren. Wäre alles eitler Sonnenschein und viel Geld in diesem Business, es gäbe keine Unzufriedenen Kunden, keine abgelöschten Frauen ohne Perspektiven und wir würden uns hier drin alle super vertragen.

@Strubbeli, wie definierst du „sexuelle Gewalt“? Könntest Du ein paar Beispiele geben?

(Der Anstieg der SM-Anzeigen in den letzten Jahr(zehnt)en soll wohl auch auf die 68er-Jahre zurückzuführen sein. Auf die Befreiung, und dass weniger Tabus noch Tabus sind?)

Bei deiner nachträglich noch herrschenden Frustration finde ich es gut, dass du dich aus dem Business verabschiedet hast. Vor allem auch für die Kunden, die bekanntlich immer König sind und auch nicht selten königlich abgezockt werden.

@Strubbeli
Tolles Thema ergriffen, habe vollstes Verständnis für deine Einstellung bezüglich abartigen Wünschen von angeknacksten Männer.
Ich hoffe es ist nicht die Regel, deswegen bin ich der Meinung, dass sich eine Pros. eine Stammkundschaft zulegen soll und diese Pflegen muss, egal wie (wir haben ja Beispiele wo es gut funktioniert).
Ich habe meine favorisierten Dienstleisterinnen gefunden, leider gibts ab und zu die eine welche sich aus dem Gewerbe zurückzieht und/oder ich mal etwas neues ausprobieren (nicht auf sexuellen Pratiken bezogen) möchte. Aber in der Regel bin ich meinen beiden Favoritinnen treu.

Strubbeli, sage mal: deine Probleme die du geschildert hast, sind hoffentlich nicht real. Ansonsten stellst sich bei mir die Frage ein: durch mehr Geld zu verlangen, werden deine Probleme auch nicht kleiner bzw. verschwinden!?
Oder gedenkst du mit dem „mehr Geld“ dir Verjüngungsoperationen zu finanzieren um auf dem Markt länger abzuzocken?
Wie auch immer, es verfestigt meine Meinung: du hast den Job verfehlt!

Gruss Sergio,
P.S. und altern tun wir alle, und arbeiten auch, und und und…
und wirklich Geld verdienen tun wir nur, wenn wir arbeiten lassen.

@ Strubbeli

Puh…wirklich ein langes Posting – aber blöde Kuh ? Doch eher nicht, denn es ist wieder einmal eines Deiner tiefsinnigeren und ehrlichen Postings, die ich so liebe. Ich glaube Du hast damit gesagt was Dir am Herzen liegt und somit ist die Länge Deines Beitrags sicherlich gerechtfertigt.

Nun zum Inhalt: Deine fast Quarter-Life Crisis ist durchaus zu verstehen, denn es ist auch kein alltäglicher Job, den Du hier bietest. Man merkt aber auch, dass Du für eine so junge Person enorm viel an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis angeeignet hast. Wie ein Schwamm der alles in sich aufgesogen hat. Nun ist dieser Schwamm übervoll und schwer – es ist also logisch, dass Du Dich „alt“ und ausgebrannt fühlst und Dein Leben kritisch überdenkst. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass Du diese Phase gut überstehst und auch die für Dich richtige Marschrichtung für die Zukunft einschlägst. Ich bin zugegebenermaßen sehr erstaunt darüber, dass Du dir jetzt schon den Kopf einer 40-jährigen WG zerbrichst – das zeugt von außerordentlicher Weitsicht und Intelligenz. Ich wage es zu vermuten, dass Du gleichaltrige Partner intellektuell völlig überforderst mit Deinem Esprit……

Das „aber“, welches Du ansprichst, ist nicht nur bei WG’s welche um ihren „Marktwert“ bangen im Hinterkopf verankert, sondern auch bei nichtgewerblichen Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen. (Wovon würde sonst die Kosmetikindustrie leben? biggrin) Wie Du ja weißt, stehe ich auf reifere Frauen und das hat auch seine Gründe. Genau diese Ideale schlank, jung, glatte Haut etc. sind bei meiner Damenwahl nicht ausschlaggebend, sondern die Ausstrahlung und Wirkung, die eine Frau auf mich hat. Wichtig sind dabei die Augen, das Lachen und die „Verpackung“. Natürlich achte ich auch bei den reifen Damen auf ein gepflegtes Äußeres und ein attraktives Outfit. Das wirkt aber 10-mal besser, wenn die Ausstrahlung stimmt. Der Vorteil bei reiferen Sexualpartnerinnen ist, dass sie wissen, warum man auf sie steht, denn das rein Äusserliche kann es ja nicht sein. Mit der Zeit und dank regelmäßigen Besuchen erfahre ich auch mehr über den Esprit der Damen und manchmal gefällt er mir oder auch nicht. Im zweiten Fall beende ich dann meine Besuche. Du siehst also, nicht jeder steht nur auf junges „Fleisch“, dass man überall „rein vögeln“ kann. Ich bin sicher, hier im Forum gibt es Einige, die ähnlich denken wie ich.

In diesem Sinne: Mach Dir keinen Kopf über Deinen “Marktwert“ (welch grässliches Wort für einen Menschen…), bleib Du selbst……und so wie ich das bis jetzt aus der Ferne beurteilen kann, bist Du auf einem sehr guten Weg und ich bin sicher, dass Du auch in 20 Jahren noch „Kunden“ hast, die Dich schätzen und vielleicht auch lieben.

Greets chrigu

Ich dachte mir schon, dass die Reaktionen so ausfallen. Schliesslich ist es ja gänzlich unmöglich, dass die immer extremer werdenden Bedürfnisse der Gäste IRGENDEINEN Einfluss auf die Mädels haben. Tatsache ist, jede Frau die ich kenne, die über ein Mindestmass von Gefühl und Ethik verfügt, hat irgendwann echte Probleme mit diesem Beruf. Wie ich oftmals betonte nicht währenddessen, weil man ja auch wirklich das Positive in den Vordergrund stellt, oft hat man ja nicht wirklich eine Wahl über das was man macht.

Erst, wenn man ein bisschen von dem Ganzen weg ist, wird einem einiges bewusst. Und wie ich sagte, ich bin nicht allein damit. Eine meiner Freundinnen hat entschieden, dass die ein ganzes Jahr keinen Sex mehr will und für jeden vergangenen Gast eine Kerze anzünden muss, um sich davon zu reinigen. Wenn ich sagen würde, wer es ist, ich glaube einige würden die Welt nicht mehr verstehen, genauso wie es für mich der Ausschlag war, ein bisschen über die Sache nachzudenken.

Viele im Forum gerühmte Stars kenne ich privat und was vorneherum gezeigt und hintenherum gesagt wird ist selten deckungsgleich, in manchen Fällen sogar diametral verschieden.

Was die äusserlichen Probleme anbelangt, die privaten Männer versichern mir, dass sie nicht real sind, doch glauben kann ich es trotzdem nicht, was zu erheblicher Spannung führt. Nach wie vor erinnere ich mich an das was die anderen Frauen gelästert haben, an blöde Sprüche von Kunden wie „ich glaube du hast zugenommen, pass auf, kein Mann mag eine Fette“, wobei ich dort absolutes Normalgewicht hatte und das spätere Wiegen zeigte, alles war gleich wie vorher. Ja, wir altern alle, aber tun dürfen es eigentlich nur die Männer, wie man zum Beispiel Major Gruberts Site entnimmt macht eine Frau das Altern aus purer Bosheit, damit der Mann fremdgehen muss. Zumindest kommt es so rüber.

Es gibt einen einzigen Kunden von dem ich weiss, dass er sich abgezockt gefühlt hat aber er hat mir nie gesagt warum und sogar diejenigen, die die anderen Mädels aus vielen Gründen nicht wollten, ich konnte damit umgehen. Eine Stammkundschaft hatte/habe ich sehr wohl aber es sind diese seltsamen Hundertertypen, die dir die Haare im Nacken aufstellen.
Der eine duschte nach eigenen Angaben extra an dem Tag nicht, weil eine Nutte auch einen stinkenden Gast nehmen muss. Während des Service stellte er die ganze Zeit irgendwelche Fragen oder unterstellte einem Zeug wie „Ich würde gerne sehen, wie du einen Hund vögelst, du hast sicher schon einen Hund gevögelt“ oder „ich glaube ich ziehe den Gummi ab und pisse dich an“. Der Andere versuchte immer wieder, einfach so anal einzulochen, ein weiterer stand darauf, einen ohne Warnung in die Nippel zu kneifen und so weiter.
Wenn du pro Woche drei, vier solche Typen hast, dann ist es wirklich schwer. Die Meisten gehen wegen der Abwechslung ins Puff aber viele tun es, weil eine Frau „gratis“ nie mit ihnen was zu tun haben möchte.

Sexuelle Gewalt definiere ich als sexuelle Übergriffe gegen den Willen der Frau, wobei sich diese nicht nur auf tätliche Übergriffe beschränkt. Oft waren es Übergriffe vor dem 16. Lebensjahr. Die seltensten Frauen in diesem Business haben eine intakte Lebensgeschichte. Vielleicht herrscht die hohe Dichte (in der „Normalbevölkerung“ geht man von 20-25% Frauen aus, die Opfer von sexueller Gewalt waren) deswegen vor, weil man es nicht seltsam findet, wenn ein Mann, den man sonst nicht wählen würde, Sex mit einem hat. Oder weil man den Körper und den Kopf besser trennen kann.

Was den Vorwurf der Abzockerei betrifft, keine Frau hält sich fünf Jahre recht gut in diesem Business, wenn sie eine Abzockerin ist. Und sowieso, eben den Abzockerinnen geht es wohl am besten in der Geschichte, denn sie sehen das alles viel sachlicher, was der Gast sagt oder will ist eigentlich egal, hauptsache es bringt Geld. Mir ist es NICHT egal was der Gast fühlt und denkt, ich wurde oft zusammengeschissen, weil ich zu lange im Zimmer war, weil mir jemand gerade erzählte, wie es ihm ging.
Ich kann nicht rausgehen, wenn einer sagt, dass dieser kurze sexuelle Kontakt die einzige Wärme ist, die er in seinem Leben erfährt und zu weinen beginnt. Aber das passiert und „das ist nicht mein Problem“ entspricht nicht meiner Denkensart. Wenn sich jemand in dich verliebt und immer wieder Geschenke bringt, dann denke ich nicht „toll, Geschenke“ sondern „Mist, wie kann ich ihm aus dieser Verblendung wieder raushelfen“, schliesslich haben wir wohl alle schon unerwiederte Liebe erfahren müssen und es ist kein schöner Zustand.

Aber schlussendlich kann ich ja nicht gleichzeitig das kratzbürstige Strubbeli und eine empfindsame Frau sein, das wäre ja eine mehrdimensionale Persönlichkeit, das ist zu kompliziert für einige. Wo ich aber übereinstimme, solange ich mich so fühle lasse ich es besser bleiben mit dem Business, ein paar wirklich tolle Stammgäste ausgenommen, die auch eine ganz andere Auffassung von Sex haben als der Grossteil der Männer hier und andere Kriterien gelten, als dass ich am besten 16 und möglichst tabulos sein soll. Wegen solchen Gästen bin ich nicht gewillt, ganz aufzuhören, einfach weil es zu sehr Spass macht und man einiges von ihnen lernen kann. Es ist definitiv nicht alles schlecht, so ist es nicht.

Aber es ist unrealistisch zu denken, dass alle Frauen über längere Zeit das aktuelle Klima mitmachen können. Ihr merkt ja selbst, dass in den meisten Clubs ein unglaublich reger Wechsel stattfindet, das war vor zwei, drei Jahren nicht so, auch wenn es ähnlich viele Girls hatte. Natürlich wird das den Marktkampf oder die gewachsenen Bedürfnisse nicht ändern. Der harte Umgangston von allen und diese „am besten Gratis“ Haltung der Gäste könnte man aber überdenken, das ist nur eine sich immer enger abwärtsdrehende Spirale.

Mein „Lohn“ wird durch die allgemeinen Bedingungen nicht wirklich beeinflusst aber wenn mein Chef darüber diskutieren muss, ob zu diesem Tarif AV Ohne inbegriffen sei oder wenigstens CIM, wo doch bei mir klar steht, was ich biete und was nicht, dann ist das ein bisschen doof. Vorallem, weil ich ja ehrlich bin, was die angebotenen Leistungen betrifft und nicht mit schreiendem „Tabulos“ Gäste ködere um sie dann zu enttäuschen. Wichtig ist doch, dass klare Konditionen vorherrschen. Insofern wird auch niemand abgezockt, er hat sich für etwas entschieden, was ihm dann auch geboten wird.

Zum Schluss noch, danke für die netten Mails diesbezüglich, ihr wisst wer ihr seid.

@strubbeli
Dein Post gelesen, nachgedacht, wieder hingesetzt und jetzt erst geschrieben. Alright, vertehe eigentlich ganz gut was Du rüberbringen willst. Vor dem Hintergrund Deiner speziellen Job-Experience, beschreibst Du, was vermutlich ziemlich jedem in dieser Gesellschaft am eigenen Leib/Seele widerfährt. Zerrisssen zwischen dem was wir wollen (können?) und dem was wir müssen, oder meinen tun zu müssen und prostituieren tun wir uns alle in wechselndem Ausmass und Grad.

In der Reflektion stellt sich zum Beispiel bloss die Frage, ob der bewusst in Kauf genommene AV gegen relativ gutes Geld im Puff nicht weniger belastend ist, als der still erduldete und vergleichsweise miese bezahlte im mobbingverseuchten Grossraumbüro…? Naja, indirekt auch eine Antwort auf die Frage „weshalb die H**** so teuer sind“ (sic!).

Aber wiklich auf der Zunge brennt die Frage, welcher Teufel Dich geritten hat, solch einen einerseits tiefgründig-aufschlussreichen (intimen)Post, der andererseits wieder als provokativ empfunden werden könnte, ins Forum zu stellen?
Tucson

Tucson, there comes a time when you don’t care about what others think anymore. Oder vielleicht schon. Ich werde so oft angegriffen, meine Haltung wird als „Kundenfeindlich“ beschrieben, man macht Witze, die einfach nicht passen, schliesslich kann man es mit mir machen.
Der Punkt ist, ich begann mitzuschreiben, weil ich, auf Deutsch gesagt, die Haltung gewisser User beschissen finde. Nur was sie wollen zählt, ohne Rücksicht auf Verluste, immer noch geiler, noch billiger. Frauen schienen oft nur das Fleisch um das Loch herum zu sein, dass eine eigene Gedanken und Gefühle hat stand extrem im Hintergrund. Nicht bei allen Usern aber vielen.

Anfänglich verteidigte ich meinen Arbeitsort, erklärte genau, was wie funktioniert aber im positiven Sinne, weil ich meinem damaligen Chef vertraute und sein Konzept gut fand. Dann kamen so Sprüche wie „man darf nicht auf die Risiken von gewissen Praktiken hinweisen, jede soll machen, was sie kann“. Da wurde ich stutzig und es war ehrlich gesagt ein bisschen der Anfang vom Ende. Mittlerweile inseriert dieser Betreiber hauptsächlich im Ausland für Girls, weil sie alles mögliche mit sich machen lassen ohne gross zu fragen, respektive solche Verhältnisse gewohnt sind.

Und doch, es wird nach wie vor zum Teil sehr abfällig über Frauen geschrieben, für Dinge, die bedingt unter ihrem Einfluss stehen. Man hat mich ermahnt, doch nett zu sein, weil Mizzi mitliest aber meine Herren, wenn ich gewissen Besuch habe, dann heisst es spätestens nach einer halben Stunde „und, stand etwas über mich im ST? Kann ich ein bisschen reinschauen?“. Während ich einen weiteren Tee aufsetzen gehe entsteht bei der Lesenden oft das Fazit „Vielleicht sollte ich aufhören, das ist nicht mehr normal“.

Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn die Frauen nicht mitlesen, ich war viel unbeschwerter und selbstsicherer, bevor ich mit all diesen Ansprüchen hier konfrontiert wurde. Objektiv gesehen kann ich das Meiste schon erfüllen aber sicher nicht mit jedem und einiges sicher nicht gegen Geld. Und doch, man will ja nicht nur als Mittelmass gelten…

Mein grundlegender Charakter ist sehr loyal, was ich gut finde und wen ich mag, den verteidige ich mit aller Macht. Was sich der Andere wünscht steht oftmals über meinen eigenen Bedürfnissen. Ich versuche immer den Standpunkt des Anderen einzunehmen und verstehen, was diesen ausmacht. Dafür wird man aber nicht zwingend mehr geliebt, sondern zieht Leute an, die dies ausnutzen respektive einen niedertrampeln. Somit wird man härter, bissiger und verstellt sich zum eigenen Schutz. Aber so bin ich nicht und ich habe es satt, behandelt zu werden als ob ich es sei.

@strubbeli
echt warum schreibe du solche sachen hier in forum? wenn du hast probleme dann sprich mit andere girl oder so aber hier ist falsche platz dafür. diese 40000 mann hier in forum wollen sex und nicht immer nur schlecht gewissen haben. ist besser wenn du nie mehr machst diese job den in diese job gibt nur eine play the game or let it and never think about. mann wenn saft ist weg er geht und vergisst dich und du? du immer noch denken? du will aus tiger schaf machen geht nicht. und dann wenn eine mann sagen zu dir du bist dick oder nicht schön dann gibt 2 moglichkeit A er habe recht B er ist idiot dann nimm B.
Sicher gibt weniger geld nicht nur in wg buisness uberall ist so. wenn nur in buro sitzen und nagel schleifen gibt nicht viel und wenn in studio nur beine offen auch nicht. diese buisness brauchen viel neue idee und fantasy dann kann leben gut. und diese forum ist da genau für das billiger und geiler finden.

Strubbeli ich habe so viel lesen von dir. gibt krank von diese und krank von dem und das ist nicht gesund. ja wenn du falsche job macht wird au kopf krank und das sicher schade denn denke du habe gute kopf. ich bin nicht sportgirl darum ich au nicht versuche an olympia gehen.

Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass viele Erwachsene nicht mehr dazulernen wollen oder können. Vor allem im sexuellen Bereich zeigt sich dies, zumindest hier im ST. Eine einmal gebildete Meinung wird vertreten, auch gegen sachlich logische Argumente die einfach und klar nachvollziehbar sind. Dass dies zu vielen Postings führt die sich dann z.T. in regelmässigen Abständen wiederholen ist einleuchtend, macht den ST aber leider nicht interessanter. Ich schreibe dies im wissen, dass ich mich auch schon wiederholt habe. Trotzdem finde ich es beachtlich wie Strubbeli hier immer wieder auf die gleichen Einwände und Anwürfe geduldig, interessant und fundiert antwortet oder ein Thema wieder aufgreift.
Auch wenn sich vieles ändert, die Grundlagen der Biologie bleiben die gleichen, egal was Betreiber von Studios sagen oder meinen. Ob nun mehr WS aus dem Ausland kommen oder nicht und deswegen der Marktdruck Richtung „tabulos“ steigt, jeder ist für sich, und seinen privaten Partner, selber verantwortlich was sie/er anbietet oder erwartet.
In diesem Sinne, Strubbeli, lese ich auch lange Postings nicht ungern wenn sie interessant geschrieben sind.
Und vor allem gibt es auch noch Kunden die bald nicht mehr wissen wo sie noch WS finden die konsequent „Safe“ arbeiten.

Man sollte sich in diesem Beruf nicht zuviele Gedanken über Kunden und ihre Wünsche machen. Es findet sich immer etwas negatives. Wenn das Negative dann überwiegt, sollte man eher über sich und die eigene Einstellung nachdenken und dann die Notbremse ziehen. Und das bevor man psychisch am Boden ist. Natürlich spielt es eine grosse Rolle, aus welchen Beweggründen eine Frau diesen Job ausübt. Logischerweise hat eine Frau, welche nicht selbständig anbietet weniger Möglichkeiten, einen Kunden abzulehnen. Nur das zu tun, zu dem sie selbst stehen kann. Je nach dem, wie man sich dem Kunden gegenüber gibt, so wird man dann eingestuft.

Es liegt in unserer Macht, die Männer sanft in die Richtung zu dirigieren, in die wir sie haben möchten ohne dass er gross etwas davon merkt. Aber dazu braucht es innere Überzeugung und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Genau diese Attribute sollten dann auch zum Selbstschutz dienen.

Mein liebes Strubbeli, es ist nicht das Mitlesen das Dir die Selbstsicherheit und das Unbeschwerte nahm, sondern eher weil Du die Jungs und ihre Ansprüche zu ernst nahmst. Schreiben tun sie alle vieles, aber wenn’s dann um die Verwirklichung geht, ist nicht weit her. Die, die „es“ dann auch ausleben wollen schreiben es in keinem Forum. Wenn Du dann den Mann mit den etwas speziellen Wünschen vor Dir hast, dann solltest Du es ernst nehmen. Aber nur während dieser Zeit, danach solltest Du abschalten können. Sonst machst Du diesen Job nicht lange. Die psychische Belastung wird zu gross.

Du wirst im Forum so behandelt wie Deine Beiträge rüberkommen. Je härter und bissiger Du schreibst, umso eine grössere Angriffsfläche bietest Du. Seinen Standpunkt und seine Meinung sollte man vertreten. Aber sich gegen jede Vorliebe quer stellen und über den Beruf/die Männer zu klagen bringt Dir nicht’s. Es ist ein Teufelskreis mit einem unangenehmen Ausgang.

Rita

Strubbeli,

Dein Beitrag Nr. 733, mit dem Du diese Diskussion ausgelöst hast, hat mich beeindruckt. Ich habe mich überlegt, ihm fünf Herzen zu geben. Doch ich hab’s bleiben lassen. In meinen Augen läuft dieses Posting „hors concours“. Es ist vielleicht das wichtigste Posting, das Du je im Sexy-Tipp geschrieben hast.

Ich sage „das wichtigste“, nicht „das beste“. Ehrlich gesagt empfand ich es streckenweise als verwirrend, unausgegoren und unfertig. Aber Du hast darin eine enorm wichtige Frage angeschnitten, die zugleich so schwierig ist, dass ein Posting dazu vielleicht gar nicht anders sein kann als verwirrend, unausgegoren und unfertig.

Die Frage, die ich meine, lautet: was tut diese Roticht-Welt mit einem Menschen, der sich darin bewegt? Wie verändert sich die eigene Persönlichkeit, wenn man im Geschäft der käuflichen Erotik tätig ist?

Erlaube mir, dazu ein paar ebenso unausgegorene und unfertige (und vielleicht auch verwirrende) Gedanken zu schreiben. Es ist ein Wagnis, weil ich nicht weiss, ob Du sie annehmen kannst - und wenn ja, ob Du sie von mir annehmen kannst.

Du hast völlig recht: die Arbeit als Prostituierte verändert die Persönlichkeit, und diese Veränderung geht schleichend vor sich, so dass die Betroffene es unter Umständen gar nicht oder erst spät bemerkt. Nun ist diese Persönlichkeitsveränderung nicht bei allen gleich. Bei manchen geht sie eher in Richtung Abstumpfung, Nicht-mehr-ernst-nehmen oder gar Verachtung der Männer, Verdrängung - und was der ähnlichen Strategien mehr sind.

Bei Dir läuft die Persönlichkeitsveränderung darauf hinaus, dass Du, so scheint mir, die Erfahrung der Austauschbarkeit internalisiert hast. Ganz gleich, wie oft Dir Deine Stammgäste sagen, dass Du etwas ganz besonderes bist, lebst Du weiterhin mit der Stimme im Hinterkopf, die Dir sagt: wenn ich ihm nicht mehr passe, nimmt er eine andere.

Du sagst, Du hast mit Deinen Stammgästen gute Erfahrungen gemacht, dies sei ein Grund, weiterhin in diesem Geschäft tätig zu sein. Mir ist ein Gedanke gekommen, der möglicherweise falsch ist, aber ich sage ihn trotzdem: Könnte es nicht sein, dass Du deshalb am Beruf festhältst, um nicht auch noch von Deinen Stammgästen die Erfahrung der Austauschbarkeit aufgedrängt zu bekommen? Wenn Du aufhörst, werden die Stammgäste sich „Ersatz“ für Dich suchen - würde dies bei Dir das Gefühl „auch ich bin halt austauschbar“ auslösen? Wie gesagt, das ist nur ein Gedanke, vielleicht ein völlig falscher, ich kenne Dich zu wenig und bin auch nicht Psychoanalytiker. Aber es könnte sich (für Dich) lohnen, diesem Thema „Austauschbarkeit“ auf der Spur zu bleiben.

Das Gefährliche an der Persönlichkeitsveränderung ist, wie Du sagst, dass sie schleichend vor sich geht. Übrigens nicht nur bei Prostituierten, sondern auch bei ihren Kunden. Manch einer wird deswegen in einer Liebesbeziehung sexuell nicht glücklich, weil er internalisiert hat, dass er seine sexuelle Bedürfnisse jederzeit für ein bis zwei Hunderter stillen kann und deshalb gar nicht mehr ernsthaft bereit ist, in die Sexualität innerhalb der Liebesbeziehung etwas zu investieren (und mit „etwas“ meine ich nicht Geld).

Andere Persönlichkeitsveränderungen auf der Seite der Kunden sind die schleichende Übernahme der Haltung „jede ist käuflich“ oder „sind eh alles Schlampen“. Auch das allgegenwärtige Grundmisstrauen, das ich an anderer Stelle erwähnt habe, geht in diese Richtung.

So sehr ich Amona und Rita schätze, ich rate Dir eigentlich, Dich nicht ihren Ratschlägen anzuvertrauen. Amonas Weg mag für sie stimmen, Ritas Haltung für sie ebenfalls, doch Du würdest Deine Persönlichkeit wiederum verändern, wenn Du ihnen folgen würdest, und zwar in einer Weise, die nicht zu Dir passt.

Lass es mich so sagen: gerade in dem, was Dir so zu schaffen macht, widerspiegeln sich Deine wertvollsten Eigenschaften. Und diese sind es auch, die Dich von der „Austauschbarkeitsfalle“ bewahren können, weil sie Dir Deine unverwechselbare Persönlichkeit geben.

Übrigens: gegen schleichende Persönlichkeitsveränderungen kann man sich wehren. Es gibt Strategien, seine Selbstbestimmung in Bezug auf die eigene Identität wahrzunehmen, man kann das lernen, es gibt dazu Kurse (was für Kurse, sage ich jetzt nicht, jedenfalls nicht hier).

Manuel