Archiv bis und mit 16. Dezember, 2006

@torro62

Es ist immer gut wenn Damen ihre festen Vorstellungen haben. Aber im Millieu ist das umso bewunderswerter, da die meisten Damen Ihren Idealismus über Bord werfen, sobald die Dollars winken. Somit hat es für jeden etwas dabei in diesem Forum.

Es denkt ja schliesslich auch nicht jeder Mann gleich. Was auch wiederum gut ist.

Skål - tschok di - cheers… und was es sonst noch für den anderen Lebensgrundsatz braucht…

Rita

@torro
Ich weiss schon, dass es so rüberkommt… Aber weisst du, ich verliere nichts, wenn du so denkst und du gewinnst die Möglichkeit zu überlegen, dass die „alles geil, tabulos versaut“ Masche des Milieus in vielleicht mehr als einem Fall bloss billigste Marketingbläserei ist. Natürlich will „Mann“ das nicht wissen aber auch das kann mir egal sein, da ich nicht hier bin, um mein Business anzukurbeln.

Zudem braucht es einfach ein paar „unbequeme“ Elemente in einer Welt voller Einbildungen, sonst vergisst man schnell mal, wo eigentlich die Realität angesiedelt ist. Nicht, dass es nur eine Realität gäbe und ich ein Anrecht auf die Definition derer hätte aber diese „alle Frauen warten nur darauf mir die Zunge in den Mund zu stecken und mein Sperma zu schlucken“ Geschichte ist es dann doch auch nicht.

Seit wann ist common sense „bünzlig“?

Unnötige Risiken (für sich und andere): nein

Es ist doch ganz einfach…

® antwort auf diesen posting, admin sexy-tipp ¬

@raubtierbändiger

Dein letzter Satz hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Man sollte doch meinen es ist jedermann(-frau) bekannt, dass die Gefahr von AIDS mit den neusten Medikamenten nur gebannt ist und nicht geheilt wird. Was soll in dem Fall dieses sorglose Umgehen mit Ihrer und der Gesundheit Ihrer „Kunden“?
Kein Wunder kann die Zahl der Neuansteckungen wieder ansteigen!

Ich will nicht den Moralapostel sein, aber dies zu schreiben lag mir am Herzen.

Sigi

Süddeutsche Zeitung von heute:

Kampf gegen Aids
Beschneidung verringert HIV-Risiko
Meist werden klinische Studien abgebrochen, wenn man um die Gesundheit der Teilnehmer fürchtet. Die Gründe der US-Gesundheitsbehörde NIH, zwei Untersuchungen in Afrika vorzeitig zu beenden, sind dagegen gute Nachrichten.

Von Markus C. Schulte von Drach

Die US-Gesundheitsbehörde NIH hat zwei klinische HIV-Studien in Afrika abgebrochen, da die Daten bereits vor dem eigentlichen Ende der Untersuchung ein deutliches Ergebnis zeigen.

Es sei nicht nötig die Studien in Kenia und Uganda fortzusetzen, erklärte das NIH, nachdem die Fachleute vor einigen Tagen festgestellt haben, dass das Risiko einer HIV-Infektion bei beschnittenen Männern in Kenia um 53 Prozent und in Uganda um 48 Prozent niedriger war, als bei unbeschnittenen Studienteilnehmern

In den beiden afrikanischen Ländern hatten fast 8000 nicht infizierte Männer an den Untersuchungen teilgenommen. Die Studien waren von der NIAID initiiert worden, nachdem Forscher beobachtet hatten, dass in Gebieten, in denen männliche Babies üblicherweise beschnitten werden, die HIV-Infektionsrate auffällig niedrig ist. Dies gilt besonders für muslimisch geprägte Länder Afrikas.

Eindeutige Datenlage
Die Studien sollten ursprünglich bis Mitte 2007 laufen. Doch bereits Anfang Dezember war die Datenlage eindeutig:

In Uganda waren 2784 Männer untersucht worden – die Hälfte davon beschnitten. Während sich in dieser Gruppe nur 22 Teilnehmer bislang mit dem Virus infizierten, waren es unter den unbeschnittenen 43.

Und von den 4996 Kenianern wurde das HIV bei 22 beschnittenen Männern nachgewiesen, aber bei 47 unbeschnittenen Studienteilnehmern.

Angesichts dieser Ergebnisse wurde allen bislang nicht operierten Männern in der Kontrollgruppe angeboten, sich ebenfalls beschneiden zu lassen.

„Die Ergebnisse sind aufregend“, kommentierte Daniel Halperin, HIV-Experte des Harvard Center for Population and Development der New York Times.

„Ich habe keine Zweifel, dass Millionen afrikanische Männer sich beschneiden lassen werden, wenn diese Daten bekannt werden.“ Und dies, so Halperin, werde viele Leben retten.

Bereits im letzten Jahr hatten französische Wissenschaftler eine Studie in Südafrika abgebrochen, nachdem sich gezeigt hatte, dass das Risiko einer HIV-Übertragung bei Männern nach einer solchen Operation um 60 Prozent niedriger war, als ohne den Eingriff. Erstmals vermutet wurde der Effekt bereits in den 80er Jahren.

NIH: Zusätzliche Strategie
Elias Zerhouni, Direktor des amerikanischen National Institute of Health, erklärte laut NYT, Beschneidungen bei Männern – so sie in angemessener Weise vorgenommen werden – könnten demnach eine zusätzliche Strategie zur HIV-Vorbeugung dar.

Auch Anthony Fauci vom NIAID setzt große Hoffnung in die Praxis: Die Beschneidung könne nicht nur das persönliche Infektionsrisiko senken, „sondern hoffentlich auch die Ausbreitung von Aids in der Gesellschaft“, erklärte Fauci der Nachrichtenagentur AP.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO kündigte an, dass sie nun spezielle Empfehlungen aussprechen werde, um die Praxis der Beschneidung zu unterstützen.

„Kein vollständiger Schutz vor HIV“
Zwar zeigten die Daten, dass die Beschneidung „das Risiko der Infektion bei Männern reduziert, doch die UN-Behörden betonen, dass sie keine vollständigen Schutz vor HIV bietet“.

Deshalb sei es notwendig, die Männer zugleich weiter aufzuklären, damit sie „kein falsches Gefühl der Sicherheit entwickeln“. Sonst bestünde die Gefahr, dass die schützenden Effekte durch riskante Verhaltensweisen aufgehoben würden.

Die WHO und UNAIDS wollen deshalb Richtlinien entwickeln, die unter anderem auch ethische und klinische Aspekte der Beschneidung berücksichtigen. Dies ist unter anderem deshalb notwendig, weil in Afrika nach Beschneidungen noch immer viele Jungen an Infektionen sterben.

Zwei der größten Organisationen, die den Kampf gegen Aids finanzieren, kündigten an, die Methode in Zukunft mit Geld zu unterstützen. Wie Richard Feachem vom Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria im Fernsehen erklärte, sprächen die neuen Daten dafür, dass Beschneidung als Vorbeuge-Technik anerkannt werde.

Und Mark Dybul vom Emergency Plan for AIDS Relief der US-Regierung kündigte in der New York Times an, man werde dafür Geld aufbringen – wenn die internationalen Gesundheitsbehörden dies empfehlen würden.

Schutz für die Partnerinnen noch unklar
Unklar ist weiterhin, ob eine Beschneidung von bereits infizierten Männern auch ihren Partnerinnen einen gewissen Schutz vor einer Infektion bieten kann. Hinweise darauf gibt es. Derzeit findet in Uganda eine Studie der Johns Hopkins University in Baltimore statt, die die Vermutung überprüfen soll.

Auch gilt der Schutz vor einer Verbreitung der Viren nur für Geschlechtsverkehr zwischen Männern und Frauen. Das Risiko einer Ansteckung über Analverkehr oder verunreinigte Spritzen wird davon nicht beeinflusst, erklärte Anthony Fauci vom NIAID der New York Times.

Beschneidungen schützen vermutlich deshalb vor Infektionen, weil sich in der Unterseite der Penis-Vorhaut, die entfernt wird, besonders viele Langerhanssche Zellen befinden – Zellen des Immunsystems, die besonders anfällig für das HI-Virus sind.

Auch kommt es hier häufig zu winzigen Verletzung während des Geschlechtsverkehrs, über die die Viren in den Körper eindringen können.

an Chomi

was denkst du darüber???

@guguss: Ich finde die wissenschaftliche Grundlage etwas riskant, aber der Artikel war in der SZ und die Quellen sind sehr seriös. Aber eben: Aids ist Aids. In der Dritten Welt muss man aber das Thema leider viel komplexer angehen, als bei uns. So ist ev. die Forschung zu verstehen…

Ja Chomi, denkst du nun wirklich laut im Internet darüber nach, dich doch noch nach Jahrzehnten eventuell etwa beschneiden zu lassen?

Oder bist du ein in der afrikanischen Fremde lebender Auslandsschweizer, für den die propagierten Thesen der Schweizer Aidshilfe ohne Wenn und Aber zu befolgen sind?

der das riskiert riskiert nicht nur sich sondern auch seine Familie Mann Frau Kinder und andere Personen! Nach diesem Artikel ist doch klar ein grünes Licht aller Männer und Frauen ohne Gummi zu poppen und die Aids Rate steigt…ein Witz ich glaube der 1. April ist schon da!!!
Die das in Kauf nehmen sich und andere nach so einem Artikel aids bekommen und verbreiten sind verantwortungslose Menschen…

Das heisst

MORD auf RATEN

Da könnt Ihr Euch von Kopf bis Fuss beschneiden lassen und trotzdem Aids oder welche Krankheiten auch immer einfangen. Eine Beschneidung ist wohl empfehlenswert was die Hygiene und/oder deren Folgekrankheiten betrifft. Wenn eine Beschneidung bei Jungs/Männern wirklich schützen (insbesondere vor Aids) sollte, dann wäre die Aidsrate wohl tiefer als in den Studien dargestellt.

Ich bin auch der Meinung, dass solche Artikel AO-Popper & Co noch mehr animiert.

Rita

O.K. liebe Leute, bitte mal eine Armeslänge Abstand, Fakten auf der Zunge zergehen lassen, Nachdenken und dann erst Schlüsse ziehen, denn:

a.) Studie bezieht sich auf Population in Schwarzafrika
b.) es darf angenommen werden, dass die Beschneidung eine wesentliche Verbesserung der Hygienesituation an der betroffenen Körperstelle erzielt. Damit dürfte die Verweil- und Überlebensdauer eventueller Viren deutlich geringer sein.
c. dadurch erscheint die angeblich gefunden Reduktion des effektiven Ansteckungsrisikos durchaus nachvollziehbar und glaubwürdig.
d. Angesichts der oft gehörten Durchseuchungszahlen, erscheint andererseits die Anzahl der Rund 50, bzw. 25 HIV-Infizierten auf eine Untersuchte Probandenzahl von ca. 5000, also „nur“ ca. 1, bzw. 0,5%, erstaunlich. Es stellt sich hier die Frage nach der Zusammenstellung und dem sozialen Hintergrund der untersuchtenProbandengruppe.

Fazit aus meiner subbjektiven und ganz persönlichen Sicht: Die publizierten Befunde sind mit Sicherheit eine weitere Prüfung wert und könnten in diesem Umfeld (Schwarzafrika) durchaus ein taugliches Mittel sein, um eine Weiterausbreitung von AIDS zu reduzieren. Auf andere Gesellschaften, z.B. die unsrige, treffen vermutlich wegen gänzlich anderer Hygienevoraussetzungen die Schlüsse in der Gewichtung nicht zu.

Allgemein kann wiederum daraus gefolgert werden, dass das effektive Ansteckungsrisiko für dem Mann, vorausgesetzt die Sexualpraktik ist 100% unblutig, was wohl eher die Regel als die Ausnahme ist, ziemlich geringfügig zu sein scheint. Was aus Letzterem abzuleiten ist, muss jeder für sich selbst bewerten und ausmachen, sofern die Entscheidung tatsächlich nur ihn selbst betrifft (kleiner Hinweis für verheiratete und andere Seitenspringer ;-)).

So, nun warte ich auf den Nächsten der „WOLF“ schreit und ziehe mich zum wohlverdienten Feierabend zurück. Have a nice hunting-weekend!
Tucson

tucson: danke für die klugen und klärenden Worte. Einen Artikel der Süddeutschen Zeitung darf man in das Forum stellen. Wir alle wissen, um was es bei Aids geht. Das ist ja wohl klar.