Rio 2. Teil
Boa tarde Brasilienkenner, kannst Du die Frage von Blackcat beantworten, die würde sicher viele Rioreisende interessieren. Ich kann leider nur über Touri-Thermas berichten.
Und beispielsweise über das BARBARELLA, das nun sicher auch jeder kennt und jeder erzählt, dass dort die schönsten Frauen Rios verkehren.
Wir waren dort kurz nach 24 Uhr, ich wollte an zwei amigos de copo ein Bier spendieren. Der Kellner wollte uns aber kein Bier bringen. Kein Bier war für uns Biertrinker ungewöhnlich, so verlangten wir die Getränkekarte. Nach einigen Minuten warten bestellten wir bei einem der vielen fragenden Kellner aus Verlegenheit zwei Copa-Libre. Es folgten zwei Gläschen Cola auf einem Silbertablett. Inzwischen konnten wir noch keine begehrenswerte Garota erspähen. Auf der Tanzfläche tummelten sich die Piranhas aller Sorten in Strassenkleider, ab und zu wurden wir angesprochen, aber leider zählten die nicht zu den Schönsten. Zudem hatte ich immer noch die tanzenden Sexy-Bundas vom Solarium im Kopf. Also habe ich zu den wartenden weissbefrackten Kellner: A conta! gerufen. Worauf der Kellner uns nochmals zwei so billige Colas auf dem Silbertablett servieren wollte. Auf diese konnten wir nun gut verzichten. Auf mein „Quanto custa“ holte er die Rechnung, überreicht auf dem Silbertablett, lag ein Zettel, dort stand 150 Real. Im Glauben es sei eine Null zuviel legte ich 15 aufs Tablett und wollte gehen. Jetzt plötzlich bewegten sich die Kellner und versperrten uns den Weg mit der Begründung: 50 Real pro Person sei die Mindestkonsumation. Ich erklärte, dass wir anfangs eine Getränkekarte bestellt und nicht erhalten haben. Nach einigem hin und her brach das ital. Temparament eines Kollegen durch und er erklärte in seiner Sprache, dass ein solcher Preis nicht einmal in der teuren Schweiz akzeptiert würde und sie von mir eingeladen waren und somit der Preis von 50 Real noch viel zu teuer sei. Zudem könnten wir das weltbekannte Lokal in Europa nicht mehr empfehlen. Inzwischen stiess ein vornehm gekleideter Herr zur Diskussionsrunde der verständnisvoll zuhörte. Er erklärte ebenfalls in italienisch, dass diese Consumation Minum in den Clubs üblich sei und diene als Eintritt. Man sollte zuerst den Kellner über die Höhe der Consumation fragen und wieviele Getränke in diesem Preis enthalten sind. (Alles klar und jeder hats gewusst. Jedenfalls weiss ich jetzt, dass um diese Zeit in der Sonne im 4i mehr los ist und das Bier nur einen 10er kostet.)
Mit neuen Erkenntnissen haben wir nun an der ganzen Av. Princesa Isabell die Consumation- Minimum-Preise erfragt und einen Augenschein der anwesenden Garotas unternommen. Alle besser und billiger als im Barbarella, war ja nicht schwierig zu übertreffen. Schlussendlich sind wir an der Av. Prado Junior gelandet, dort haben uns die Schlepper gleich die Türen geöffnet, aber von den Preisen keine Ahnung gehabt. In der gleichen Strasse gibt es eine Sackgasse, wo ca. vier Clubs nebeneinander liegen. Im hintersten ich glaub der hiess Baccara waren die meisten Garotas. Hübsch, jung, einige oben Ohne die Bundas in voller Pracht. Ganz klar da waren wir richtig und ich wollte gerade da demonstrieren wie man nicht abgezockt wird.
Da wie überall wenig Gäste waren wollte ich jetzt keine Consumation-Minimum, sondern habe einen Einzelpreis für ein Bier zu 5 Real ausgehandelt. Die Bierdosen standen noch nicht einmal auf dem Tisch umschwärmten uns die (fast)nackten Garotas. Ich versuchte die Hände in der Tache zu halten, doch dies schien unmöglich. Ungefähr fünf appetitanregende haben wir nicht verscheucht und liessen sie grabschen usw. Leicht nervös haben wir gebechert und gebechert und auch die Mädchen haben anfänglich Bier getrunken. Nachher wollte die eine einen Martini die andere Gin und die andere Whisky. Die Stimmung war so ausgelassen, erotisch prickelnd, dass man nicht abwehren konnte. Erstaunt hat mich, dass der Kellner gleich die ganzen Flaschen der Spirituosen gebracht hat und dann noch auf dem Tisch stehen liess zur Selbstbedienung. Bevor die Whiskyflasche leer war wollte ich auch noch einen Schluck nehmen, doch der Kellner hinderte mich und wollte sofort eine neue Flasche bringen. Misstrauisch geworden wehrte ich ab. Zwischenzeitlich verschwand ein Kollege mit einer schlanken, jungen Mulatin im Séparee und kam nach rund 10 Min. schon wieder mit verklärtem Blick zurück. Was war geschehen? er stammelte etwas von Blow Job. Klar war, die Uebersicht für die Konsumation hatten wir völlig verloren, keiner konnte sich erinnern was er geschluckt hatte und die Mädchen zeigten auf die nun leeren Flaschen. Eine Stunde war wie ein Augenblick und acht TrinkerInnen hatten schon etwas glasige Augen vom Rauch, also war ein Zahlungszwischenstand nötig. Kassier und Kellner diskutierten heftig unsere A Conta: Ohne Silbertablett betrug es etwas weniger als 1’000 Real.
Sofort klar denkend wollte ich wissen, was so teuer ist. Martini, Gin, Whisky seien Importgetränke mit Steueraufschlag. (Vielleicht weiss unser Brasilienkenner wie das ist, jedenfalls werden viele Alkoholgetränke die wir auch kennen in Brasilien billig hergestellt. Auch im Supermercado sind diese Getränke viel billiger als bei uns.) Wir haben dann nicht weiter diskutiert weil der Türsteher mit Narbengesicht weniger gütig ausgesehen hat als der Herr mit schwarzem Anzug im Barbarella. Ich hab dann beim Kreditkartenbeleg den Betrag nach unten abgerundet und dafür dem aufmerksamem Kellner einen 10er in die Hand gedrückt. Wir liessen uns die Stimmung deshalb nicht verderben und dachten an die Preise in den Schweizer-Cabarets wo wir bei einer Totengräberstimmung mit depressiven Mädchen mindestens das 3fache bezahlt hätten und dem Kollege der immer noch entzückt schaute hätte bestimmt niemand so schön geblasen.
Saude - Cabrito