Archiv bis und mit 12. Juni, 2006

Danke, Sandmann - Du bist meine Rettung.

Und alle andern sollen sich einen Film auf DVD kaufen, immerhin von Ken Russell…

China Blue bei Tag und Nacht

Erotikthriller, USA 1984, Regie: Ken Russell, Buch: Barry Sandler, Kamera: Richard Bush, Musik: Rick Wakeman, Produzent: Donald P. Borchers. Mit: Kathleen Turner, Anthony Perkins, John Laughlin, Annie Potts, John G. Scanlon, Bruce Davison, Patrick McNamara, Stephen Lee, Patrick J. McNamara, Christina Lange.
Die attraktive Modedesignerin Joanna Crane mimt tagsüber die Kühle und Unnahbare, nachts jedoch frönt sie als zur alles bereiten „China Blue“ ausgiebig ihren sexuellen Vorlieben und erfüllt die abseitigsten Männerphantasien. Doch ihr Doppelleben birgt Gefahren. Denn bald wird sie von dem offensichtlich von ihrem Seelenheil bessenen Prediger Shayne bedroht. Doch es gibt noch einen zweiten Mann: Detektiv Bobby hat sich in Joanna verliebt und beobachtet sie heimlich…

Grelle Visionen von geballter erotischer Wucht: eine Neon-Welt aus Sex, S/M, Wahnsinn und Tod, aber auch Einsamkeit, Sehnsucht und Liebe. Eine Art Achtzigerjahre-Version von Buñuels „Belle de Jour“, unter der Regie von Skandalfilmer Ken Russell („Gothic“, „Tommy“) natürlich bunter, lauter, schmieriger und heftiger. Anthony Perkins liefert hier mit viel Selbstironie erneut eine Paraderolle als irrer Freak.

Chomi ich habe dein Posting nicht verstanden. Was hat der Film mit dem Thema zu tun?

Ach ja, du hast vergessen den Link zu posten:

prisma-online.de/tv/film.htm … _und_nacht

Simon Sommer

„Working girl“ - das Wort hat seine ursprüngliche Bedeutung noch nicht verloren und ist deshalb zweideutig und keineswegs wertneutral. Siehe auch Webster. Brauchbar ist es höchtens als Jargon in einem kleinen Kreis Gleichgesinnter wie diesem Forum.

Die kanadischen Sites verwenden oft den wertfreien Begriff „Provider“, auf Deutsch feminisiert „Dienstleisterin“. Darauf ist man wohl nicht vorbereitet; die Leute brauchen halt noch etwas Verschmitztes.

@Sera
Es geht mit diesen komischen Bezeichnungen mehr darum entwas uliebsames mit einem weissen, sauberen Tuch abzudecken. Gewisse Herren fühlen sich halt extrem Komfortabel wenn sie als „Gast“ bezeichnet werden und somit sie dem Dienstleisterin WG sagen können. Klingt dann alles sehr charmant. So muss man den ganzen Schmutz und das Elend das vielfach dahinter steckt eben gar nicht sehen. Denn man ist ja ein „Gast“ und somit jeglicher Verantwortung entbunden.

Und diese gekünstelte Höflichkeit so a al „seit liebe und nett zu ihr“ ist in etwa der Gipfel der Heuchelei. Denn im allgemeinen wird die Frau als Ware angeschaut die einem gefälligst gefügig zu sein hat. Deshalb ja auch die Wendungen wie „Geht gut mit“ und „ich konnte ihr blablabla…“ usw.

In Tat und Wahrheit interessiert es die meisten Freier herzlich wenig wer die Frau ihnen gegenüber ist solange sie die eigene Lust mindestens zufriedenstellend befriedigt.

Die Verkäuferin hat dann auch allzeit bereit zu sein und gefälligst die Wünsche von Herr Supermacker im Detail zu befriedigen.

Manchmal dünkt es mich einfach das es ein absolutes Scheissspiel ist das nur so von Hinterhältigkeit und Verlogenheit trieft.

Aber auch ich bin nur ein „Triebtäter“ aber ich benenne die Sachen mit den richtigen Namen. Ich muss nichts beschönigen nur damit ich mich am nächsten Morgen noch im Spiegel anschauen kann.

Das einige wirklich eine gewisse Diskretion brauchen dafür habe ich absolut Verständnis. Nur die ewigen Heuchler nerven mich gewaltig. Denn wenn es dann mal wirklich drauf an kommt sie es genau die die dann Zuhause hinter dem warmen Ofen hocken und sich von der Holden Zuhause bemuttern lassen. Sind ja alles so nette und liebe Menschen.

@sera

hallo sera
ich würde dich einfach mit young lady ansprechen. ist doch viel ansprechender als „girl“ oder nicht. ist über diese lady mehr in erfahrung zu bringen?

@dandy
ist WG nicht mehr ein neutraler als beschönigender Ausdruck? Wenn ich Gast sagen würde, so wäre dies für mich neutral.
Working girl ist für mich neutral.
Aber ich würde mich einfach nicht so nennen.
Es beschreibt nicht das, was ich tue. Ich nenne mich so, wenn ich wirklich richtig arbeite.
Ich würde mich selbst schlicht als Hobbyhure bezeichnen, als in den Momenten Prostituierte, als junge Frau mit Freude am Sex, den Männern und Geld.
Ich nenne Freier einfach die Männer. Und wenn es besonders schön war nenne ich sie für mich „meine Männer“. So einfach.
Wenn es um Sex geht sind wir doch alle triebhaft. Die einen mehr, die anderen weniger.
Aber ich würde „meine Männer“ niemals als berechnende Triebtäter bezeichnen, ich würde ihnen damit in keinster Weise gerecht und ich erlebe sie gaaaaanz aber wirklich total anders!!
@lieber seitensprung
young lady ist schön. Zu deiner Frage, mehr in erfahrung zu bringen: nicht mehr, als ich hier äussere. Das sollte reichen.
Und ich achte auch pedantisch genau darauf, ob die Männer, mit denen ich verkehre, den Hang haben, Erlebnisse in Foren zu äussern. Das hatte bisher aber keiner auf meine Bitte hin.

@all
Diese Diskussion bringt nicht sehr viel. Wenn ich Dates für Geld mache dann bin ich eine Nutte, Pros., oder ein WG . Kommt aufs selbe an. Und der Mann der mich besucht und mich fickt für Geld ist ein Freier und das weiss er auch. Es kommt meines Erachten mehr darauf an wer, wann, wie und unter welchen Umständen das entsprechende Wort gebraucht. Wenn einer über mich schreibt sie ist eine geile Nutte stört mich das nicht, ist ja sogar ein Kompliment. das Wörtchen davor ist meist mehr wichtig.

Einzig das Wort Hobbyhure ist meiner Meinung nach falsch, weil ein Hobby macht man ja normalerweise nur aus Spass und ohne damit Geld zu verdienen. Ein Hobby kann aber zu einem Nebenjob werden, das geht, also bin ich dann eine Nebenjobhure.

Frank leidet offensichtlich darunter, dass er befürchtet alle Männer würden so (negativ) über Frauen denken wie er selber. Anders ist sein Posting nicht zu erklären.

Ich kann dich beruhigen. Es ist nicht so. Auch wenn es manchmal beim Sex etwas egoistisch und besitzergreifend zu und hergeht, so muss guter Sex sein und so wird es garantiert auch von Frauenseite hundert mal mehr geschätzt als irgendwelche „einfühlsamen“ Rückfragen ob es denn recht sei so, und ob man ihn nun vielleicht evetuell gelegentlich mal von hinten einführen soll oder eher nicht…

Sind wir doch ehrlich, auch wir Männer geniessen Frauen die sich ohne lange Rückfragen nehmen was sie wollen hundert mal mehr, als solche die es einem immer „recht machen“ wollen…

romeo

Frank, ich habe u.a. auch das Gefühl, dass du Sex als etwas Schmutziges anschaust. Ich schaue das halt schon ganz anders an. Auch wenn es im Rotlichtmillieu sehr schmutzig sein kann, und auch oft viel Elend dahinter steckt.

liebe joy
selbstverständlich kann man mit einem Hobby Geld verdienen. Das eine schliesst das andere nicht aus.
Und mit Hobbyhure sage ich aus, dass ich es in erster Linie der Freude und nicht des Geldes wegen betreibe.
Glaube sogar, dass Prostitution in erster Linie als Hobby und nicht als Nebenjob oder Haupterwerb ausgeübt am meisten Freude macht.
Damit setze ich mich, wie ich erfahren habe, aber von vielen anderen ab. Ich gehe mit den Männern nachher auch mal einen Kaffee oder in einer Bar etwas trinken etc., wenn sie sich das wünschen. Es macht so frei ausgeübt wirklich mehr Freude. (ich kenne alles).

Ja liebe Sera,
Ich glaube Dir das, wenn ich da auch Amona schaue die hüpft mit jedem ins Bett als ob es das normalste der Welt wäre. Ich habe da schon noch meine Probleme. Klar könnte ich ohne Sex nicht leben, nur bis jetzt war das halt bei mir immer mit Liebe verknüpft. Das Kaffee trinken danach ist kein Problem dann kenne ich den Mann ja schon und habe meine Kleider wieder an. Amona sagt mir immer ich müsse mich auf meine Lust und meinen Körper konzentrieren. Ich bewundere solche Frauen wie Du die das können und gebe mir auch Mühe es auch zu schaffen. Bin ja für jeden Tipp dankbar.

@Romeo

Mit den Postings ist es exakt das selbe wie mit den Substantiven die hier für eine Prostituierte gebraucht werden:

Dank der eigenen Phantasie und Interpretation bekommt man dann das Bild dass man gerne haben möchte.

Aber macht nichts und nur so als Nachtrag; Ich begegne JEDEM Menschen mit grossem Respekt und Anstand ohne jegliches Kastendenken. Ein Mensch ist mir erst nach der ersten Kontakt sympatisch oder eben nicht.

Aber zum Schluss; Ich bin einfach nur ein Mensch mit Gefühlen und Emotionen und schreibe hier frei von meiner Leber weg.

A kind message for Mr. Miller (aka endless loop)

Mr. Miller - GET A LIFE - PLEASE

hi Joy
ich möchte Dir eigentlich keine Tips geben. (Ich tu`s wohl dennoch). Jede muss für sich selbst das Richtige finden.
Aber das Ziel ist bestimmt nicht, mit jedem ins Bett zu hüpfen!
In den Studios bekommt man oft den Tip: konzentriere Dich einfach aufs Geld, wenn Dir der Rest phasenweise schwer fällt. Ein blöder Tip.
Ich meide Studios. Mir gefällt es am besten, selbständig zu sein. Auszuwählen mit wem wie lange für wieviel. Da steht Sex und Begegnung im Vordergrund, nicht Geld und Regeln. Mich interessiert immer auch der Mensch hinter dem Mann. Und wenn er noch so wenig sagt, ich finds einfach interessant zu beobachten.
Vielleicht betreibe ich es sogar irgendwie als eine Art „Männerstudie“.
In den Studios sollte man sich an Regeln halten. An die Zeit, ein Programm, man gibt 60% des schwer (lach) verdienten Geldes ab. Dinge, die mir nicht zusagen.
Für mich ist es das A und O mir einen Mann nach Sympathie auszuwählen und niemals mich auf einen einzulassen, der mir nicht gefällt. Ich glaube zudem, dass ich „mich“ unter Wert verkaufe, aber ich möchte, dass Lust und nicht Frust im Vordergrund stehen.
Bleib Dir selbst immer treu. Lass Dir nichts erzählen von den Studiobetreibern, lass Dich nicht einengen, und glaub nicht allen Geschichten der Männer. :wink: Stehe für das ein, was Du willst und Dir guttut, nicht was Du sollst. Und immer safer :wink:
Viel Spass beim Erfahrungen sammeln!
lg

sorry noch eines von mir, aber…simon sommer, ich schätze dich, nur damit
„Eines aber kann in meinen Augen als sicher gelten: Es gibt keine Frau die sich Prostituiert, weil sie Lust auf Sex hat“
schätzt Du die Frauen ziemlich falsch ein.

@sera. So ist es. Und für Joy: ein Hobby darf zum Geldverdienen führen. Wie viele haben Hobbies, die sie zum Beruf machen: Fotografieren, Spitzensport, EDV und wohl vieles, was zum Show-Biz gehört… Nein, ein Hobby ist oft die ideale Basis für einen beruflichen Erfolg. Denn nur was man gern macht, macht man auf die Dauer auch gut.

Hmja, die Sache mit dem Respekt ist manchmal irgendwie schwierig. Grundsätzlich gilt, dass jeder Mensch von jedem Menschen Respekt, wie er einem Menschen als Menschen gebührt, verlangen darf. Diesen Respekt muss (bzw. sollte) jeder jedem erweisen.
Auf Freundschaft, Sympathie, gar auf Liebe kann es keinen Anspruch geben, im Grunde noch nicht einmal auf Wohlwollen oder Grosszügigkeit u. dgl. Auf Respekt hingegen besteht ein solcher Anspruch.
Das muss auch zwischen Anbieterinnen und Nachfragern im hier besprochenen Bereiche gelten. Daraus ergibt sich dann bspw., dass gewisse Anreden und Umgangsformen untereinander zulässig sind und andere ausscheiden. Bspw. lässt es sich mit Respekt schwer vereinbaren, dass ein Salon-Gast Forderungen in rüdem Tonfall stellt und die anwesenden Damen womöglich noch als „dreckige Schlampen“ tituliert.
(Aus einem Leserbrief: „Sehr geehrter Herr Kritiker! Ich sitze gerade am stillsten Ort in meinem Hause. Ihre Kritik habe ich gerade vor mir; bald werde ich sie hinter mir haben. Hochachtungsvoll. N. N.“)

Allerdings kann es in praxi schon Fälle geben, in denen selbst entschiedener Respekt an seine Grenzen stösst.
In einem Salon, über den hier im Forum aus welchen Gründen auch immer eigentlich nicht gesprochen werden darf, stellte man mir unlängst zwei Frauen zur Auswahl, die beide dieselben Spezialitäten, nach denen ich mich erkundigt hatte, anbieten. Die Erste ist eine blonde Schwedin, Körper anatomisch perfekt, zeigefreudig, sehr schöne kleine, straffe Brüste, Jahrhundertpo - aber leider blond (und weil Blondheit nicht eben zu meinen Vorlieben gehört, musste ich hier ja bereits schon mal virtuelle Boxhiebe einstecken!), Gesicht absolut nicht mein Fall, schliesslich auch die Stimme in meinen Ohren unangenehm. Weil die Zweite gerade noch einen Gast bediente und erst ein paar Minuten später erscheinen konnte, dachte die Erste vermutlich, sie hätte mich auf sicher. Ich konnte mich aber nicht für sie entscheiden, was ihr vermutlich ein wenig schlecht begreiflich war.
Die Zweite hingegen ist Spanierin, anatomisch vielleich nicht ganz so perfekt, aber mit einem Puppengesicht, vollem, dunklem Haar und einer angenehmen, erotischen, leiht verhauchten Stimme und im Verhältnis zum Haar einer sehr hellen Haut. Wenn es so etwas wie eine Traumfrauen-Vorstellung gibt, dann kommt die Zeite dieser jedenfalls aus meiner Sicht sehr nahe. Die Erste wusste aber und konnte sehen, dass ich mit der Zweiten verschwand.
Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Erste das alles ein wenig falsch aufnahm. Irgendwie fällt es auch schwer, jemand zu sagen, dass man nun mal eine Kombination aus Blondheit, einem unästhetisch anmutenden Gesichtsschnitt und einer ebenfalls als unangenehm empfundenen Stimme nicht mag. Eine respektvolle Art, dies zu kommunizieren, ist mir nicht bekannt. Es gibt zwar den Rat gewisser Kommunikationspsychologen, zwischen Apell- und Inhaltsebene zu trennen und auf beiden Stufen eindeutige Botschaften zu senden, etwa der Art: „Ich mag dich ja, auch wenn ich dich nicht zum Bahnhof fahren kann. Ich habe nur gerade jetzt nicht die Freiheit, dich zum Bahnhof zu fahren.“ Wer so spricht, hat aber in der Praxis immer verloren, Kommunikationstheoretiker hin oder her.

Normalerweise kann man ja, wenn einem mehrere Damen vorgestellt werden, anzigen, dass man am liebsten jede nehmen würde, oder auch spezifisch anmerken, dass man die eine oder andere gerne bei der nächsen Gelegenheit wählen werde, u. U. sogar konkreter werden oder gleich eine Reservation für einen weiteren Termin vornehmen. Das sind immerhin klare Signale, dass man jede schätzt.

Als Gegenreaktion im geschilderten Fall wäre es also angebracht, die Erste kurzerhand zu buchen und ihr so zu zeigen, dass man nichts gegen sie hat, sondern vielleicht einfach gerade auf die Zweite besser eingestellt war o. dgl. In concreto glaube ich aber nicht, dass ich mich dazu überwinden kann. Die Sache ist ja auch irgendwie tragisch: Ein Traumkörper gepaart mit dem aus meiner Sicht völligen Ablöscher-Gesicht. Wäre die Stimme etwas angenehmer oder das Gesicht eine Spur netter, alles wäre völlig anders.
Doch hier versagen Rat und Tat.
FALLS also jemand einen RESPEKTVOLLEN Ausweg aus dem Dilemma auzeigen könnte, wäre ihm bzw. ihr schon fast ein Nobelpreis sicher.

@chomi
Ja klar da hast Du völlig recht, klar kann ein Hobby zum Beruf werden und ich denke es gibt für sehr viele Frauen, inkl. mir und fast für alle Männer kein schöneres Hobby als Sex. Nur wenn es zum Beruf geworden ist, ist es kein Hobby mehr. Mein Hobby vor meiner Lehre war schon das Frisieren und Stylen. dann habe ich die Lehre gemacht und jetzt ist es mein Beruf und er gefällt mir soweit immer noch. Aber auch da gibt es halt Kundinnen welche ich super mag und solche wo ich froh bin, wenn eine Kollegin sie macht. Als voll aktives WG werde ich mich hier wohl in Zukunft auch anders äussern müssen smile.

@sera
danke für deine Hilfe, keine Angst ein Studio Girl werde ich garantiert nie werden. Sich in diesem Gewerbe selbständig zu behaupten schaffe ich schon und habe ja eine gute Lehrmeisterin. Und bei einem Dreier mit ihr, ist mein Spass eh garantiert.

Leben wir Freier in einer Märchenwelt?

Jetzt, da die überraschend leidenschaftliche Diskussion abgeklungen ist, sei das Geständnis erlaubt: Ja, wir Männer leben in einer Märchenwelt, nur dort leben wir wirklich, wir alle. Für uns gibt es doch immer nur die Eine, in deren Armen wir gerade liegen. Sex ist Liebe, und Liebe ist Sex. Wir stellen uns vor, unser Glück könne ewig dauern, und die Garantie dafür bestünde darin, dass die Frau gleich empfindet wie wir. Erfolgreiche Hetären und Hausfrauen wissen dies und lassen uns im Glauben, unsere Lust zu teilen, ja sie fordern sie geradezu hinaus. Und letztlich sind es die Frauen, die das Heft in der Hand behalten. Ihre Aufgabe ist es ja, unsere Lust in geordnete Bahnen zu lenken, um die Aufzucht der Brut zu sichern.

Die Liebe der Frau ist vielfältiger als die unsere. Sie richtet sich zunächst hin zu den eigenen Kindern, der Mutter und den Schwestern, dann je nachdem eher zu den Freundinnen, den Brüdern, dem Vater. Du aber, der Herrlichste von allen, wie Du meinst, der sie zum Traualtar geführt hat in der Meinung, sie jede Nacht mehrmals zum Jubeln zu bringen, du bist der Letzte, der Unterste in der Hierarchie. Du hast dafür zu sorgen, dass sie und ihre Brut zu Essen haben und gesund bleiben. Den meisten von uns wird es wohl nie vergönnt sein, den weiblichen Orgasmus zu verstehen oder gar zu kontrollieren. Wir können uns glücklich schätzen, ihn gelegentlich zu erleben. Aber letztlich müssen wir uns damit abfinden, dass er unserer Anwesenheit häufig oder gar meistens nicht bedarf.

Hat nicht schon Altmeister Brassens gesungen:
„Quatre-vingt-quinze fois sur cent
la femme s’emmerde en baisant“.
Das tönt grausam und heischt nach einer Umfrage. Sind es wirklich 95% der Frauen, denen Sex nichts oder wenig bedeutet? Sicher stehen die Dienstleisterinnen, für welche der Sex Mittel zum Zweck ist, nicht alleine da. Sie sind vielleicht nur in ihrem Anspruch ehrlicher (und für uns kostengünsiger) als die Heerscharen von Angetrauten und potentiellen Alimentenbezügerinnen, den wirklichen Professionellen des Sexgewerbes.

Wahrlich, wir leben in einer Märchenwelt, und ich verehre die Frauen, denen es gelingt, uns immer wieder hinauf auf die Wolke zu bringen. Ob sie das mit Absicht tun ist nicht so wichtig; meine Gefühle gehören mir allein.

@tino69

Ja vielleicht lebt Ihr Freier wirklich in einer Märchenwelt.

Und das ist auch gut so. Denn wenn diese Märchenwelt, die man übrigens auch mit Fantasiewelt bezeichnen kann, nicht wenigestens zum Teil ausgelebt werden kann, kann’s Probleme geben. Nicht jede Frau ist bereit, mit ihrem Partner bis zu einem gewissen Grad Kompromisse bezgl. Sexualität einzugehen, als dass der Mann seine Fantasie ausleben kann. Die Welt sehr arm ohne unsere Fantasien, Träume und Sehnsüchte. Genau darin schöpfen wir Kraft und Energie. Darum sollte eigentlich jeder vernünftig denkende Mensch die Prostitution akzeptieren. Aber bis dieser Wunschgedanke Realität wird, braucht es wohl nocht einige Kämpfe. Genau diesen Kampf möchte ich aufnehmen. Vielleicht werde ich von dieser „besseren“ Welt nicht’s mehr profitieren können, aber dafür all jene Frauen die ein Leben im Dienste der Erotik gewählt haben.

Nicht nur Ihr Männer habt Fantasien, auch die Frauen haben welche. Einige Frauen können oder wollen aber ihre Fantasien nur ungern preisgeben. Den weiblichen Orgasmus muss man nicht verstehen (das wäre zu kompliziert) sondern geniessen. Eure eigenen sexuellen Probleme (zu rasches oder fehlendes Kommen) wären dann um einiges kleiner.

Rita