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Die legalen Prostituierten verdrängen die illegalen
In Zürich werden weniger illegale Prostituierte aufgegriffen. Die ausländischen Frauen spüren den Druck der Polizei.
Die Stadtpolizei hat letztes Jahr 224 illegale Prostituierte verhaftet und ausgewiesen. Illegal bedeutet, dass die ausnahmslos ausländischen Frauen ohne Niederlassungsund Arbeitsbewilligung in Zürich arbeiteten. Die so genannten Sextouristinnen stammten hauptsächlich aus Brasilien ( 99) sowie aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei ( total 46), wie Bruno Probst, Chef der Abteilung Milieu-/ Sexualdelikte, am Mittwoch sagte. Daneben griff die Polizei 2003 auffallend viele Asyl Suchende auf, die illegal anschafften, nämlich deren 21. Diese können ihres Status wegen allerdings nicht ausgeschafft werden. Die Zahl sämtlicher verhafteter und ausgewiesener Prostituierten sank letztes Jahr gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent. 2002 betrug sie 314.
« Ich denke, wir bekommen das Problem der Prostituierten ohne Niederlassungsund Arbeitsbewilligung langsam in den Griff » , sagte Bruno Probst. Die anhaltenden Polizeikontrollen im Milieu würden Wirkung zeigen. Vor allem in den Sexsalons seien « ganz klar weniger » illegale Frauen aufgegriffen worden. Vermutlich hat die Entwicklung aber auch eine andere Ursache. Seit In- Kraft- Treten der Personenfreizügigkeit im Juni 2002 strömen mehr und mehr Frauen aus EU- Ländern legal zum Anschaffen in die Schweiz – und verdrängen in hiesigen Sexsalons die bisherigen illegalen Prostituierten. 124 Frauen aus der EU waren es letztes Jahr: 74 aus Deutschland, 19 aus Spanien, 12 aus Frankreich, die übrigen aus Österreich, Belgien, Grossbritannien und Finnland.
180 Zweckehen – 320 Bordelle
Weiterhin hoch ist die Zahl derjenigen ausländischen Prostituierten, die in Zürich anschaffen und durch eine Heirat mit einem Schweizer zu einer gültigen Niederlassungs- und Arbeitsbewilligung gelangen. 182 derartige Zweckehen hat die Stadtpolizei letztes Jahr registriert; 218 waren es im Jahr 2002 gewesen. Probst: « Vielleicht gibt es immer weniger heiratswillige Schweizer. » Alles in allem arbeiten in Zürich immer mehr Prostituierte. Auf gut 3000 schätzt Probst mittlerweile ihre Zahl. Allein letztes Jahr kamen 499 dazu; viel weniger seien aus dem Milieu ausgestiegen. Die Frauen schafften mehrheitlich auf der Strasse sowie in Sexsalons und Bordellen an. 2003 gab es auf Stadtgebiet 318 Etablissements, im Vorjahr waren es noch 311 gewesen. Von diesen befinden sich immer weniger im Kreis 4 ( 88), immer mehr hingegen in den übrigen Stadtgebieten. ( luh)
Gruss Kevin