Artikel aus 20 Minuten vom 18.8.2004
«Der Stadtrat soll prüfen, wie für Prostituierte eine Meldepflicht eingeführt werden kann. Damit wäre sicher nicht jedes Problem gelöst, aber zumindest ein Anfang gegen die Auswüchse im Milieu gemacht» «Es besteht keine Meldepflicht, da es sich um ein freies Gewerbe handelt. Die Polizei hat lediglich den Auftrag, die Auswüchse der Prostitution zu bekämpfen»
Unkontrollierter Zufluss von WG’s aus aller Herren Länder, hat natürlich den Vorteil, dass ein Überangebot die Preise immer mehr Fallen lässt. Angebot/Leistung/Preis bestimmen den Markt und die Nachfrage! Zur Freude von uns Puffgänger.
Jedoch hadelt es sich auch um ein äussert sensibles Gewerbe, über deren weiteren Auswüchse („ohne“-Praktiken, organisierter Zustrom, Menschenhandel, gesundheitliche Aspekte) wir nur spekulieren können. Ich frage mich, weshalb müssen sich WG’s nicht regelmässig, einem gesundheitlichem Check unterziehen?
Es stört mich auch, wenn WG’s ins Land strömen, sich für 100 Stutz den Mund vollspritzen lassen, Spermaresten beim Küssen den nächsten Kunden weitergeben, die grosse Kohle steuerfrei abkassieren, und nach vollendeter „Schwarzarbeit“ womöglich noch auf Staatskosten heimreisen. Nebenbei auf Kosten der Steuerzahler, sich einen Besuch der Zahnklinik und des Unispital gönnen.
Ich staune auch, das die FIZ welche sich stets „hervorhob“, wenns um „ausgenützte“ Frauen in Mischehen, arme gescheiterten „schlechtbehandelte“ Ehefrauen, Frauenhäuser, Cabaret-Tänzerinnen, Ausbeutung der Frau generell, Legalität von Emigrantinen stark macht, hier die Augen verschliesst, und nur hier, blauäugig an die „Freiwilligkeit“ der in die Schweiz strömenden WG’s glaubt.
Blauäugig sind auch die Behörden, welche EU-Bürgerinnen eine 3-monatige Bewilligung als „selbständigerwerbende Masseuse“ erteilen, mit Anrecht auf Daueraufenthalt, falls sie Aufenthalt/AHV/Versicherung/Steuernachweis regeln. Die zahlen in den 3 Monaten gar nix und füllen ihr Sparschweinchen. Manch ausländische „normale“ Arbeitskraft, die Quellensteuer und Sozialabgaben entrichtet muss, wird hier neidisch gucken!
Besteht deshalb kaum Handlungsbedarf, weil alle beteiligten Parteien „profitieren“? Er besteht allemal, wo „Geschäftsleute“ die Illegalität der Frauen zur Ausbeutung nutzen. Die Freier, die dies Situation bewusst vorteilhaft ausnützen! Über die Verwerflichkeit von Kinderprostitution brauchen wir gar nicht zu sprechen! Eine Kontrolle und Meldepflicht aller ausländischen WG’s würde die Probleme sicher nicht lösen, aber einige Auswüchse könnten verringert werden, und würde den WG’s auch einen gewissen Schutz bieten.
Ein eigentliches Lizenzverfahren, mit der Hinterlegung einer Kaution, nur noch „registrierte“ ausländische WG’s in der Lokalität, mit Androhung von hohen Bussen, bis hin zur Lizenzverweigerung oder Schliessung, für Kontaktbars, Studios, Sauna-Clubs u.a. wo Sex gegen Entgelt angeboten wird, würde die Betreiber/innen vermehrt zur Verantwortung ziehen. Amsterdam könnte als Beispiel dienen.
Ich bin mir schon bewusst, dass ausländische WG’s, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, hier fast paradisische Zustände vorfinden. Es zieht nicht nur gute, neue WG’s, welche die bestehende Preisverhältnisse mächtig durchgeschüttelt haben an, sondern auch ein Umfeld, dass nicht wünschenswert ist.