Archiv bis und mit 07. Juni, 2005

Yes Cautus, wirklich sehr gepflegt dein Text, dafür ein Küsschen und Ehrbietung von mir.

@sheila
Dua auch?
Das ist es ja genau, im Norden sind wir so aufgeschlossen und offen untereinanden

@ sheila:

Deine Ferndiagnose sei, soweit ich sie mit meinen Deiner werten Einschätzung zufolge eher nicht offenen Augen differenziert zu würdigen imstande war, wärmstens verdankt.

Bevor ich mich „extrem frustriert“ aus dem Fenster meiner Parterrewohnung werfe (ich habe die Fallhöhe meiner Behausung längst der Weite meines sexuellen Horizonts angepasst), möchte ich Dich doch wissen lassen, dass ich nicht der einfallslose Rammler bin, als den Du mich allem Anschein zu sehen und taxieren beliebst.

Ich liege nämlich durchaus nicht nur drauf und spritze ab; sondern liege nicht selten auch unten.

Falls Dir nun danach sein sollte, Dein, mit Verlaub gesagt, mich doch eher leicht befremdend anmutendes Oberlehrerinnensyndrom auch aktiv mittels einer Nur-ein-Herzchen-Vergabe auszuleben: tu Dir keinen Zwang an.

Ueli

The ultimate trick muss ich the ultimate Geständnis machen, dass mich der Gedanke daran, dass gewisse Prostituierte ihrem Beruf tatsächlich auch wegen des Geldes nachgehen könnten, zumindest nicht wahnsinnig irritieren würde.

@ onlinereader:

Du hast es erfasst und richtig benannt: Es geht um diese kaum verholene Arroganz, die mich nervt und die mir den Glauben an guten, spontanen und unkomplizierten Sex mit aufgeschlossenen Nicht-Professionellen langsam zu nehmen droht. Und unter aufgeschlossen verstehe ich, soviel @ malin und sheila, nicht nur, dass frau weiss, was ein ordentlicher Blowjob ist, dass sie sich von einem ihr völlig Fremden morgens um 8 Uhr in der Zürcher Hauptpost anal f…lässt oder jeweils am Mittwoch über Mittag Gangbang-Parties auf der Landebahn in Kloten veranstaltet.
„Aufgeschlossen“ heisst für mich in erster Linie, offen für neue Menschen zu sein.

Unser Problem ist: Wir können dagegen nichts machen, weil auch hier (und hier ganz besonders) das Gesetz von Angebot und Nachfrage spielt. Es bringt wenig, eine Zicke schnöde stehen zu lassen und sich einer anderen Frau zu zu wenden, wenn der gerade danach ist, genau gleich wie Miss Rührmichnichtan im Club an der andern Strassenecke zu ticken.

Dazu kommt ein Aspekt, der in dieser Diskussion noch zu wenig berücksichtigt wurde: Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Du Deine Fühler (und, man darf kaum noch daran denken, im Erfolgsfall auch mehr) in der Stadt oder auf dem Land ausstreckst. Malin und die von mir überaus geschätzte sheila leben, nehme ich jetzt einfach mal an, in der relativen Anonymität von Zürich oder Bern oder wenigstens knapp daneben.

In Hintertupfigen aber (um bei einem aktuellen Beispiel zu bleiben), denkt sich eine Frau doch gleich weiss Gott was, wenn sie einmal von einem Unbekannten angesprochen wird und fürchtet gleich um ihren guten Ruf, den sie sich in den letzten elf Jahren hinter dem Schalter der örtlichen Raiffeisenkasse er-standen hat.

Da kannst Du selbst als Zwillingsbruder von Brad Pittt noch so weltgewandt-locker plaudernd und halbwegs up-to-date gestylt daher kommen und einen noch so langen Schwanz haben (gell, sheila, das mit dem „Auf die Länge kommts doch nicht an“, den jahrelang beschworenen „inneren Werten“ und dem „Hauptsache, er bringt mich einmal pro Tag zum Lachen“ stimmt halt doch nicht so ganz…): Du wirst grandios scheitern, sobald Du durchblicken lässt, dass Dir hier drin (oder draussen) und heute mehr als nur die Weinauswahl und das Wetter gefällt.

Das alles, liebe Malins und sheilas, hat doch rein gar nichts mit unserem Auftreten, unserer Einstellung, unserer Erfahrung oder unserer Wirkung zu tun. Sondern nur damit, dass ihr naturgemäss die grössere Auswahl habt als wir und Ihr Euch folglich auch weniger Mühe geben müsst, um dem Menschen Eures (temporären) Begehrens näher zu kommen.
Er kommt ja eher früher als später von selber, und zwar so oder so.

Ich mag Euch diesen Vorteil von Herzen gönnen (ob von einem oder fünf, spielt, teuerste sheila, eine untergeordnete Rolle). Aber spielt ihn um Himmelswillen nicht dermassen penetrant hochnäsig aus, dass wir uns regelmässig als die hinterwäldlerischsten Idioten fühlen müssen.

Wir wissen auch so, was wir an Euch haben.
Könnten.

Ueli

@malin: ich bin 32 jahre alt, sehe relativ attraktiv aus und arbeite ebenfalls mit jüngeren leuten. ausserdem sind diese in-lokale und clubs für mich ebenso keine unbekannten orte. wohnen tue ich in zürich city.

meine erfahrungen zeichnen ganz einfach ein anderes bild als du weiter oben von deiner generation zeichnest.

@Ueli

Ich weiss nicht, wie viel es bringt, hier drin den Damen der Schöpfung vom Lande ins Gewissen zu reden. Aber trotzdem gut, dass du es machst.

Ich finde dann halt einfach, dass wie du selber schreibst, eben Angebot und Nachfrage auch das Flirten - und gegebenenfalls mehr - in freier Wildbahn regeln.
Und vor diesem Hintergrund kann ich dir nur raten, deine Netze halt in einer grösseren Stadt oder im nahen Ausland auszuwerfen.
Ich kann in meiner Erfahrung auch bestätigen, dass Deutschschweizerinnen oft eine arrogant ablehnende Haltung an den Tag legen. Doch habe ich den Eindruck, dass die jüngere Generation dies schon weniger tut als die Frauen meiner Generation (zumindest in den Städten). Über Gründe lässt sich spekulieren. Ich habe da so meine Theorien.

Aber das Problem ist ja wirklich nicht gerade ein grosses, wenn du dich nicht in deinem Dorf vergräbst und dort vergraulst. Du musst nicht weit fahren. Schon die Frauen aus der Romandie sind ganz anders! Tessinerinnen kenne ich viel zu wenige, um eine Aussage machen zu können.
Aber dann triffst du heute vor allem in grösseren Städten viele durchaus zugängliche und interessierte Ausländerinnen der geilsten Sorte. Und dann soll mir noch einer kommen mit irgendwelchen abstrusen Argumenten gegen Schengen! Zumindest für uns Männer wäre Schengen ein Segen…

Cautus

Hallo Ueli

Weisst du, es gibt durchaus auch Männer, denen die Frauenwelt zu Füssen liegt. Sie müssen nicht unbedingt gut aussehen, viel Geld haben oder den längsten Schwanz - wichtig ist einfach, dass sie einen Stil haben-einen eigenen Stil!

Du aber fühlst dich gerade in eine Ecke gedrängt, wenn das ganze Thema hier mal aus anderer Sicht gesehen wird. Sheila und mich stellst du als, weiss ich was für Emanzen, dar ein anderer ist gleich schwul, wenn er nicht derselben Meinung ist wie du…Weisst du, genau das meine ich: Du hast ganz recht, wir Frauen haben in Hinsicht „nehmen was und wann wir wollen“ sicher einen Vorteil, aber gleichzeitig gelten wir als hochnässig, wenn wir diesen Vorteil, der euch ja zu Gute käme, in Anspruch nehmen. Du widersprichtst dir!

Ich finde es einfach nicht sehr fair von dir, sheila einen Stempel auf die Stirne zu drücken („Oberlehrerin“), weil sie es wagt, deine x-Herzchen Vergabe anzuzweifeln. Du hältst hier ein Plädoyer für Offenheit, du aber reagierst kontraproduktiv auf diese Offenheit, da du sehr intolerant gegenüber Meinungen bist, die deine Ansicht in Frage stellen.

Ich habe hier drinnen sehr oft niveauvolle Beiträge von Männern gelesen und denke auch, dass hinter diesen Beiträgen gepflegte Erscheinungen- in jedem Bereich-stecken. Aber diese Beiträge werden manchmal einfach als „schwul“ abgestempelt, was ich sehr schade finde. Ausserdem, ich würde das „schwul“ als Kompliment aufnehmen, schwule Männer sind teilweise nämlich sehr männlich und sehen oftmals auch gut aus…aber sie sind halt eben schwul

Und zudem, achtung jetzt kommt FRau Lehrerin, spricht man die Leute immer direkt an und redet nicht in der 3. Person Singular von ihnen.

malin, die als Oberlehrerin, im kurzen Zweiteiler ihren männlichen Schülern gerne sexuelle Strafen erteilt

@ malin:

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden: Es soll also UNSER Vorteil sein, wenn IHR Euch nehmen könnt, wen ihr wollt?

In eine Ecke fühle ich mich, sonfern das hier überhaupt eine Rolle spielt, absolut nicht gedrängt. Sondern im Gegenteil sehr frei, meine Meinung zu sagen, auch wenn oder gerade weil ich dann bei (interessanterweise immer den selben) zwei weiblichen Diskussonsteilehmerinnen mit einer bemerkenswerten Regelmässigkeit den in akuten Argumentionsnotständen scheints recht hilfreichen „Der-Typ-ist-doch-einfach-intolerant“-Reflex auslöse.

Ob ich die Leute in diesem Forum direkt anspreche und in der ersten oder dritten oder siebenundzwanzigsten Person Singular von ihnen rede, kannst Du ruhig mir überlassen.

Soviel Toleranz, liebe malin, muss sein.

Ueli

@ cautus: J’ai vécu à Lausanne pour quelques années et je sais bien qu’il ne serait absolument pas neçessaire de discuter le problème actuellement dominant ce thread dans celle partie du Röstigraben.

Ueli

Nachtrag @ malin:

Wenn Du mich, wie angetö(r)nt, im kurzen „Zweier“ und von mir aus zusammen mit sheila (= „Dreier“ ) für mein ungehobeltes Auftreten gehörig bestrafen würdest , gelänge es uns zweifellos, diese ganze langsam doch ziemlich ausufernde und sich im Kreis drehende Debatte in ein echtes Happy-End münden zu lassen .

Ueli

@sheila
Bin nicht sicher ob ich Dich richtig verstehe. Mir scheint aber, dass in diesem Threat zwei Sachen vermischt werden. Sex als Ausdruck einer Beziehung, von zwei Menschen die sich kennen und Sex als Triebbefriedigung. Das auseinander zu halten ist natürlich nicht immer einfach, weil sich zwei Mensch oft auf Anhieb gut verstehen, und da kann Sex sehr toll sein. Das passiert immer wieder bei WG.

Wenn ich mit einer Frau nicht klar kommen, kann ich nicht auf alle Frauen schliessen. Es kann an mir liegen, oder einfach, weil ich mit diesem Menschen (der Frau ist…) nicht auskomme.

Im ST wird vorwiegend über Triebbefriedigung geschrieben und nicht über eigentlichen Sex oder Erotik, was Du ansprichts.

Hatte kürzlich in einem Hotel im Ausland ein Erlebnis mit einer Frau, das sehr erotisch war. War „giggerig“ wie selten, aber aus gewissen Gründen blieben wir bis zum Schluss angezogen und wir waren beide traurig, dass wir nicht im Bett enden konnten… Ein platonischer ONS oder wie ich das bezeichnen soll, aber besser als jede Triebbefriedigung.

Ist schwierig auszudrücken, aber vielleicht verstehts Du was ich mein.

Peter

@ Peter: Die Frage ist nicht, ob good old sheila verstehen kann, was Du meinst.
Wenn Du verstehst, was ich meine.

Ueli

liebe kollegen in geist und bett

bin seit einiger zeit leser hier und habe es noch nie gewagt, mich in eine diskussion zu mischen. denke aber, dass jetzt der zeitpunkt gekommen ist, ein paar dinge zu sagen. vielleicht gebe ich damit neue anstösse.
gebe zu, das mich beim sex in erster linie nicht die „spezielle praktik“ oder der „ultimative kick“ interessiert, sondern die begegnung mit dem ganz speziellen menschen, der frau, die mit mir zusammen ist.
nach der trennung vor mehreren jahren suchte ich wgs auf, wenn ich lust auf sex hatte. die auswahl traf ich und treffe ich immer noch nach rein energetischen gesichtspunkten: spüre ich im bauch ok, sehe ich in den augen des wg leben und interesse, fühlt es sich gut an, wenn ich ihre haut berühre, dann lass ich mich auf eine gemeinsame zeit ein. das hat bis jetzt jedesmal bestens funktioniert.
ich habe einmal als experiment eine super schöne wg gebucht, bei der ich nichts so wie oben geschildert spürte. trotz spitzenkörper und wahnsinnsgetue ihrerseits blieb es für mich ein frustrierendes weil unbefriedigendes erlebnis.
sex ist nicht bloss praktik, schönheit, grosser schwanz, grosse titten, - sex hat auch was mit echtheit von menschen zu tun. für mich wenigstens. leider gibt es unter frauen und männern sehr viele „unechte“ spieler. sex wird für mich dann langweilig, wenn bloss vorgespielt wird. Ich meine ausdrücklich nicht „spielen wie kinder“ - das wäre nämlich wieder kreativ.
warum gehe ich zu wgs und suche mir nicht wieder eine frau? ich kann mich den vorpostern nur anschliessen: entweder wollen sie dich sofort heiraten, um versorgt zu werden, oder sie machen ein riesentheater bis sie sich mal auf echte berührungen einlassen, obwohl energetisch eigentlich schon alles klar ist. das theater langweilt mich. da geh ich lieber zu einem wg, das diese energie zulässt, das ich ehrlich dafür bezahle und mit dem ich mit allem menschlichen respekt eine sehr schöne zeit verlebe.
in meiner erfahrung (schon länger dabei!) zeigte sich, dass die schönsten und erfüllendsten momente dann enstehen, wenn beide fähig sind, die sexuellen energien im körper zuzulassen, auf einem niveau länger zu halten und sich dabei ihre herzen öffnen. dann sind „titten- und schwanzgrösse“ absolute nebensache. habe das sowohl mit wgs als auch mit „privaten“ frauen erlebt.
anton tirol

Da schliesse ich mich der Meinung von „wagenheber“ an.

Wenn ich in die Bars gehe, schaue ich kurz herum und sehe in Sekunden, ob ein WG in Frage kommt oder nicht. Der Bauch entscheidet und der Rest kommt von selbst. Meistens wenn ich nur auf die Titten oder den Arsch geschaut habe, war die Nummer nachher ne Kacke… Darum mein Tip bzw. meine Vorgehensweise:

  1. Kurzer „Scan“ von 1-3 Sekunden jedes WG (Obiwan-Profile-Scanning)
  2. Gespräch mit ihr (kichert sie nur doof oder kann sie sich auch artikulieren?)
  3. Körper-Check (nicht zu dick oder zu dünn, ich bin da grosszügig)

Wenn da alles mehr oder weniger passt, „kommt“ es gut :wink:

Auch darum bin in „Freier geblieben“, weil ich mich auf mich verlassen kann und so der Alltag höchst abwechslungsreich bleibt :slight_smile:

Greez
Obiwan, der kürzlich wieder ne Perle aus Kolumbien gefunden hat. Que muchacha!! Ich sags ja, GFS vom feinsten, was ich je erlebt habe. Darum überleg ich mir, ob ich das überhaupt posten soll…

@ wagenheber:

Willkommen im Anti-Zicken-Verein!
Machst Du gleich den Ehrenpräsidenten?

onlinereader, peter3, cautus, Luke Skywalker und ich als weitere Vorstands-mit-glieder greifen dir bei Bedarf gern unter die Arme (aber sonst garantiert nirgendwohin).

Deine Arbeit besteht primär im speditiven und möglichst widerspruchsfreien Erledigen der Korrespondenz mit malin und sheila.
Als Entschädigung gibts regelmässig erstaunliche Einblicke in das (geistige) Innenleben zweier Wahnsinns-Chicks aus der grossen, grossen Stadt - und ab und zu eine verbale Abreibung, falls du das brauchst.

Ueli, der Aktuar

Hi Ueli

würde gerne bei dem Verein auch mitmachen.

Gross_und_Stark, der bisher nur stumm die ‚Diskussion‘ verfolgt hat…

Mir gefällt die differenzierte Art von Wagenheber, die Sache zu sehen und muss sagen, ich empfinde ganz ähnlich. Tatsache ist, dass wir uns hier in einem gesellschaftlichen Graubereich bewegen. Wo spricht man offen über seine Erfahrungen mit WG’s. In meinen Kreisen jedenfalls nicht auch wenn wir unter Männern gelegentlich durchblicken lassen, dass wir uns da etwas auskennen…im Lauf der vielen Jahre habe ich genau diese Erfahrung gemacht, die Wagenheber beschreibt - es gibt Frauen, bei denen stimmen die Energien und es entsteht, wenn auch nur für eine beschränkte Zeit, etwas Neues - Wärme, Vertrauen, Bereitschaft zur unkontrollierten Lust… Manchmal macht es mich etwas melancholisch, wenn ich ein besonders gutes Erlebnis hatte. Umgekehrt weiss ich haber, dass viele Frauen und wohl auch Männer (mich selber inkl.) sich niemals so könnten gehen lassen, wenn sie nicht wüssten, dass es keine Folgen hat…

Was mir auch aufgefallen ist: Frauen, die ich besuche, machen diese Arbeit oft richtig gerne. Allerdings, und auch das ist wichtig, nicht jeden Tag. Viele WG’s, die ich kenne arbeiten an 1-2 Tagen so. Kann das gut nachvollziehen - es würde mir in ihrer Lage auch so gehen…oder stellt Euch mal ein Puff mit umgekehrten Vorzeichen vor: Männer bieten diese und jene Spezialitäten an - Frauen besuchen und zahlen… Ich glaube, es bräuchte da für mich schon sehr viel Liebe und wohl auch Ueberwindung, jede glücklich zu machen (wie auch immer, mit Händen, Mund und…)…

@ueli
danke für den ehrenpräsidenten … ich weiss nicht ob ich der ehre und dem amt gewachsen bin … abreibungen, naja, brauch ich nicht mehr … freundliche unterstützung von männern und frauen, die ihre sexualität ehrlich und respektvoll leben, ist immer willkommen …

@ sigi freud(i)
das mit der melancholie kenne ich gut … man bedauert dann, dass es nicht öfter so sein kann, dass man manchmal einfach warten muss, bis man es wieder erleben darf … wie du richtig schreibst: nicht jeden tag sind solche begegnungen möglich, weil frauen und männer nicht jeden tag bereit sind, sich so einzulassen … und für wgs ist das ja noch viel schwerer, nehme ich mal an. wenn ich aber bereit bin zu warten und auszuwählen, fällt mein Erlebnis qualitativ nie unter ein bestimmtes niveau.

@all inklusive damenwelt vetreten durch sheila und malin
was mir halt schon auffällt, ist die immer grösser werdende egomanie bezogen aufs eigene aussehen von frauen. diese fingerschnipp-und-wir-haben-dich-mentalität ist für mich eher abtörnend. ich sehe oft (ich kann nur aus meiner erfahrung in städten sprechen), wie frauen an ganz gewöhnlichen bars mit männern herumspielen, rein um des herumspielens willen, um zu zeigen, wen sie alles haben könnten, wenn sie wollten … reiner egoaufbau, keine wirkliche begegnung … dazu passen dann die blauäugigen männersimpel, die einen hunderter nach dem andern rüberschieben, in der hoffnung, die zu kriegen, die sich geschworen hat, sich nicht kriegen zu lassen …
manchmal abend für abend das gleiche spiel …
genau in dem moment finde ich es dann jedesmal ehrlicher einfach zu einer wg meiner wahl zu gehen, meine hunderter hinzublättern und sich gemeinsam sexuelle freude zu verschaffen. ehe, trennung und beziehungsschwerstarbeit hab ich hinter mir so what …
ich gestehe auch, dass ich mich am anfang meiner wg-besuche beinahe schuldig vorkam, dass ich da etwas gegen geld eintauschte, was in meiner vorstellung mit liebe verbunden war. ich machte dann die erstaunliche entdeckung, dass es möglich ist, auch mit einer wg diesen augenblick der wärme, des vertrauens, wie sigi freud schreibt, zu erleben und vor allem auch wirklich zu bekommen.
Ich höre jetzt schon wieder: wgs spielen eh alles. sorry, hab da einfach ganz andere erfahrungen gemacht. wurde schon mit ganz überraschenden liebkosungen beglückt, nicht weil ich jetzt ein besonders guter „stecher“ gewesen wäre, sondern weil die atmosphäre, die wir gemeinsam aufgebaut haben, die nötige wärme und offenheit enthielt, die es dafür braucht.
tja, und jetzt kommt sie wieder, die melancholie … gell sigi …

anton wagenheber tirol

@wagenheber

schön, hast du zu schreiben begonnen! ich hoffe, du hörst nicht so früh wieder damit auf…

cautus

@ Gross und stark:

Der (sich ständig erweiternde) Vorstand hat dein Anliegen zur Kenntnis genommen. Stirnrunzelnd fragen wir uns jetzt, woher wir wissen sollen, dass dich nicht die andere Seite schickt, um unsere hehre AAA-Gesinnung (Anschauen, Ansprechen, Abschleppen) als infiltrierter AdA (Agent der Arroganten) zu untergraben?

Wir haben uns, da wir dich noch nicht kennen, auf folgendes Prozedere geeinigt: Du schreibst bis heute abend, 22 Uhr, ein möglichst aussagekräftiges und knackiges Posting zum Thema;
damit dus dir per Copy/Paste nicht zu einfach machen kannst, dürfen in deinem Beitrag die Begriffe „Offenheit“, „Ehrlichkeit“, „Stimmung“, „Lust“, „Liebe“ und „Ego“ nicht vorkommen.

Anschliessend setzt sich der Vorstand zu einer weiteren Beratung zusammen und entscheidet bis Mitternacht über dein Dabeisein oder Nichtdabeisein.

Ueli

@ wagenheber

Super ehrlicher Bericht, vorallem der Abschnitt mit dem „schuldig“ fühlen und dann die „Entdeckungen“ - Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe ihm laufe der Zeit ebenfalls immer wieder gehört, dass WG’s immer nur etwas vorspielen und eigentlich gar keine Lust auf Sex haben; na ja all den Unsinn eben.

Ich hatte jedoch auch das Glück, dass ich ebenfalls öfters in Genuss dieser Wärme, des Vertrauens, der Offenheit usw. gekommen bin, was dem ganzen Akt der Sexualität natürlich noch die Krone aufgesetzt hat. Als hochsensibler WG Besucher waren diese Erkenntnisse wie in Deinem Fall natürlich sehr wichtig und ich bin froh, dass ich ab und zu ein solche Begegnung wieder machen kann.

Eumar