Ich habe mich früher wg. der Salon-Besuche auch geschämt, und da ich längere Phasen ohne Beziehungen hatte, kam dann bei neuen Freundinnen natürlich auch die Frage, was da bei mir in dieser Zeit sexuell abgegangen sei. Habe dann bei den letzten drei Freundinnen gesagt, dass ich zwischendurch Prostituierte besucht habe, das war aber kein Problem für sie, sie haben aber auch nicht konkret nachgefragt, auch nicht, ob ich das gegenwärtig weiterführe. Ich glaube, sie ahnten es, wollten es vielleicht gar nicht so genau wissen. In der momentanen Beziehung ist es so, dass sie genauer nachfragt hat, wie denn das so gewesen sei. Im Gegensatz zu Sigmund Freud oben glaube ich aber, dass sie den Salonbesuch als sehr neutral sieht, und mir ist lieber, sie weiss nicht, wie es genau ist (z.B. die schmuddligen Thai-Absteigen, FT, Strassenstrich, was ich zwischendurch eben gerade wg. des dirty-Aspekts geniesse). Ich glaube, im allgemeinen Frauenverständnis herrschen oft noch die alten Vorstellungen vor, wie man sie in Zeitungen liest, wenn wieder mal ein Prostituierten-Projekt beschrieben wird: Da kommen dann die Frauen zu Wort, deren Service längst passé ist (keine Küsse, kein FO, keine Zärtlichkeit, Zeitdruck, so wie’s halt früher gang und gäbe war). Dass heute tatsächlich GF6 geboten wird, ist noch nicht überall durchgedrungen (ich glaube, den Frauen ist die Vorstellung lieber, dass der Mann wegen „Triebüberdruck“ zu einem freudlosen Koitus zu einer abgelöschten Hure geht als dass er schönen, zärtlichen GF6 hat).
Dieselben Überlegungen (wegen Ehrlichkeit) gelten übrigens auch für den Pornokonsum. Ich finde, auch das darf man ruhig zugeben (nichts ist so lächerlich, wie wenn ein Mann sagt, ich habe auch schon davon gehört, aber habe es nicht nötig. Am lächerlichsten ist es, wenn es tatsächlich stimmt). Es ergaben sich dann in der Beziehung auch interessante Gespräche . Wie John oben sagt, Frauen sind in dieser Beziehung offener als man denkt, und es kamen auch schon Fragen auf: ich möchte auch mal eine Porno-DVD schauen (das gilt für um die 40jährige, ich denke, die jüngere Generation hat mit den Internet sowieso eine grössere Erfahrung), oder Andeutungen von Swingerclub-Besuchen (wobei dann ich derjenige war, der zögerte, dieses Thema weiter zu besprechen).
Aber auch ich würde empfehlen, allgemein tiefzustapeln (was Quantität und auch was den Spass daran ausmacht)!
Und ich lebe alleine, da sind die Freiräume natürlich grösser, als wenn man zusammen lebt. Und eine böse Trennung, wo einem die Salon-Besuche vorgehalten werden (Du kriegst nur bei einer 18jährigen Schlampe einen hoch!), habe ich noch nicht erlebt, offenbar haben da andere Männer andere Erfahrungen.
John Dick