@ malin
unter sexsucht verstehe ich den nicht mehr berrschbaren drang, mich täglich während eines grossteils der zeit mit dem thema sex beschäftigen zu müssen (fantasien, suche von kicks, konsumieren von sexangeboten aller art). dazu gehört das zwanghafte, d.h. ich habe gar keine wahl mehr ob ich das will oder nicht. dazu gehört auch das dauernde gefühl, noch nicht den „richtigen sex“ gefunden zu haben. es gehört auch dazu, dass ich mich schwer noch auf anderes konzentrieren kann und mich in einem dauernden wiederholungszwang befinde.
genau wie alle anderen süchtigen, merke ich es selber nicht oder will es nicht wahr haben und belüge mich und andere.
die sexsucht ist eine konsum- oder leistungssucht wie jede andere (kaufsucht, spitzensport) und kann psychisch und körperlich abhängig machen. Wie im spitzensport kann ich dopen, sogar legal.
Nicht nur menschen mit schwacher persönlichkeit können ihr verfallen, auch sogenannt starke figuren können sex als dauernd gebrauchte (zusätzliche) selbstbestätigung (ich bin ein guter rammler, ich bin eine heiss begehrte frau) benutzen.
wie jede andere sucht, wird die sexsucht in unserer durchökonomisierten gesellschaft auch marktgerecht gefördert und verkauft.
Sucht = garantierte Geldmaschine. Punkt.
doch doch malin. Lass es mich mit den Worten von Nina Hagen sagen; „Alles so schön bunt hier…“
Obwohl, die Farben varieren je nach dem was ich vorher reingezogen habe
Aber im Ernst. Eine klassische Sucht ist immer mit massiven Einschränkungen verbunden denn du verlierst über kurz oder lang die Kontrolle über dein Tun und das finde ich eigentlich nicht wirklich „schön“.
Solange es du dein Triebe, welche es auch immer sein sollen, geniessen kannst hast du diese auch unter Kontrolle. Also handelt es sich im klassischen Sinne nicht um eine Sucht. Verlierst du aber die Kontrolle darüber und reagierst zwangsgesteuert so bist du süchtig und ein Sklave von dir selber. Und das ist alles ander als „schön“.
@ malin
jede sucht (wenn es eine richtige sucht ist) ist nicht schön. sie stumpft deine empfindungen ab, schränkt deine handlungsfreiheit ein, lässt eine leere zurück, die zwanghaft nach neuem schreit.
die sucht sagt dir, was du zu tun hast, nicht mehr du selber wählst, sondern sie wählt für dich.
das ist alles andere als schön.
ich glaube, bei der sexsucht steckt viel „sucht nach selbstbestätigung drin“: ich rammle also bin ich - ich werde begehrt, also bin ich.
ich kannte eine frau, die sexsüchtig war. sie ging mit (fast) jedem in die heia. mit 36 hat sie sich aufgehängt. sie fühlte sich nicht mehr attraktiv genug im vergleich mit jüngeren frauen, d.h. die jüngeren waren in ihren augen „erfolgreicher“, da bekam sie panik im wahrsten sinne des wortes und löschte sich aus. alles andere als schön.
@Liebe Malin
ich finde es interessant, was Du schreibst. Das Gefühl, anders zu ticken als andere Frauen. Geht mir auch oft so. Wenn ich lese, Frauen wollen weniger oft beispielsweise. Ich frage mich dann auch, warum sind sie anders?
Einer von vielen Gründen ist wahrscheinlich schon auch die Erziehung. Wenn man sich frei fühlt, offen ist, sich mit Sex beschäftigt, sich nicht um bestimmte Verhaltensmuster kümmert, sich nicht einengen lässt, sondern sucht, was man selbst möchte (und entsprechend dann auch weiss, was man möchte, wen man möchte, wer einen befriedigt, auch über längere Zeit), wird man wahrscheinlich einfach ein sexuell freieres Wesen. Und Menschen, ob Frau oder Mann, sind sexuelle Wesen.
Das hat wenig mit Sucht zu tun.
Auch Suchen und Erfahrungen sammeln und Neugierig sein hat wenig mit Sucht zu tun. Mit Suchen schon ja.
Ich habe auch lange „gesucht“ und „gesammelt“. Auch Männer gesammelt. Sexsucht wurde mir auch schon vorgeworfen. War es aber nie. Denn bei der Sucht, wie schon mehrfach erwähnt, überwiegt das Negative, vor allem im Laufe der Zeit. Ich hätte auch nie erwartet, mal Sex zu haben, bei dem ich nicht mehr suchen muss, sondern ankommen kann.
Kann nur sagen, wow, dass es sowas gibt.
Hier wird jegliche Art von Sucht immer als negativ bewertet, doch ich finde es relativ schwierig hier zu bewerten, was als Sucht gilt und was nicht.
Habt ihr gewusst: Wer jeden Tag länger als 30 Minuten im Internet surft, gilt auch als süchtig. Und würde man diesen Massstab nehmen, wären wohl einige von uns hier im ST brutal süchtig Damit will ich nur sagen, dass einfach ein Massstab festgelegt wird, und wir müssen uns alle danach richten.
@wagenheber
Sind wir einmal ehrlich: Die Frau, die du kanntest hatte sicher auch noch tiefgründigere Probleme wie Depressionen oder so, dass sie sich umbrachte. Denn ich glaube vor dem Selbstmord kommt noch die Depression. Ich finde es auf jeden Fall schade um die Frau, denn ich kenne eine Menge über 30-jährige Frauen, die viel attraktiver sind, als manche 20jährige.
@ malin
ich halte jede art von sucht für mich persönlich für negativ, weil sie meine wahlfreiheit und damit meine vielfältigen möglichkeiten, als mensch erlebnisse zu haben, einschränkt. ich bin dann zu sehr auf eine „sache“ fixiert. ich mag mein leben nicht mit einer sucht einengen. mit anderen worten: ich möchte meine vielfältigen möglichkeiten, das leben zu geniessen nicht auf zwanghafte „frauenjagd mit sexgenuss“ reduzieren lassen.
ich denke auch, es ist nicht unbedingt ein massstab von aussen, der sucht definiert (natürlich wird das gemacht) - für mich fängt sucht dort an, wo entzugserscheinungen anfangen, wenn „die sucht“ nicht befriedigt werden kann. Und da hat wohl jeder mensch auch einen eigenen massstab. man kann sehr gut ein selbstexperiment machen: was passiert mit mir, wenn ich gewisse dinge über eine gewisse zeit hinweg nicht mehr tue/zur verfügung habe? Welche entzugserscheinungen hab ich? man kann da überraschende entdeckungen machen …
Was die frau betrifft: sie war mit 36 sehr attraktiv, hat sich aber in kreisen bewegt, wo halt „schönes frischfleisch zum poppen“ von den männern vorgezogen wird und irgendwann fällt man dort aus der alterskategorie raus. sie hat das realisiert und weil ihr selbstwert eben gerade aus ihrer begehrtheit heraus mit jedem sexpartner immer und immer wieder bestätigt werden musste, fiel dieser selbstwert bei nachlassender „markttauglichkeit“ in ihren kreisen gegen null. Folge: depression, gefühl von " das leben ist vorbei, niemand liebt mich wirklich, ich bin nichts mehr wert". Das ende kam für alle, die sie kannten, überraschend schnell. war aber irgendwie folgerichtig und konsequent im nachhinein betrachtet.
@Sheila
Echt stark, Dein erster Beitrag im ST-Forum. Du machst mich neugierig. Wie wäre es, wenn Du Näheres über Dich im Thread „Mitglieder stellen sich vor“ schreiben würdest? Mein Dank sei Dir im voraus gewiss.
Ich wollte euch mal fragen, ob’s den einen oder anderen von euch auch machmal so geht:
Ich gehe nun seit 10 Jahren regelmässig in Bordelle; im durchschnitt alle 2-6 Wochen. Ich frage mich in letzter Zeit, wo das ganze wohl enden wird. Will ich mein ganzes Leben irgend welchen Phantasien nachrennen? Einem Hormon-Druck, für welchen es niemals eine wirkliche Befriedigung geben wird? Bin ich Sex-Süchtig? Bin ich ein Sklave meiner selbst?
Wenn ich es bei diesen Besuchen wenigstens noch geniessen könnte, aber ich habe in der Regel nur meine Phantasien aus irgendwelchen Filmen oder Bildern im Kopf. Ich kann mich mehrere Stunden vor dem PC mit Porno’s vergnügen, um dann anschliessend in’s Puff zu gehen. Nach dem abspritzen (konkret ca. 15 Minuten später) fühle ich mich aber fast immer schlecht und will so schnell wie möglich wieder raus und nach Hause. Danach ist Sex für ein paar Tage abslout nicht mehr interessant für mich. Nach einer Woche ist dann aber alles wieder beim alten.
Schon einige mal sagte ich mir, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich kriegs aber einfach nicht auf die Reihe, mit diesem Druck fertig zu werden oder aber anders damit umzugehen. Die ganze Sache kostet mich enorm viel Energie
Wie steht’s mit euch? Würde mich interessieren, wie ihr mit diesem Thema umgeht oder welche Überlegungen ihr schon angestellt habt, wenn es darum geht, sein eigenes Leben wieder einmal zu hinterfragen
Danke euch für lesen…
® posting verschoben - thread bereits vorhanden, admin sexy-tipp ¬
Hi Alfi,
so wie du es schreibst, bist du in gewisser Weise schon süchtig - süchtig nach Fantasien, die du nicht erfüllt bekommst. Vielleicht solltest du dir eine Geliebte zulegen, eine Frau, die deinem Ideal als Sexpartner entspricht - mit ihr zusammen kannst du dann deine Sehnsüchte, Fantasien ausleben - denke, dass du dich dann nicht mehr so schlecht fühlst u.eher geniessen kannst.
ich finds toll, dass du das gepostet hast. Nun, eigentlich hast du Meinungen von Männern erbeten. Aber vielleicht bringen dir meine Überlegungen auch etwas.
Wie Bernd schon geschrieben hast, du hast Fantasien die du dir nicht erfüllen kannst. Eine Geliebte ist sicher grundsätzlich wohl die beste Idee. Falls du das aber nicht willst, hier mein „Ratschlag“.
Du sagst, dass deine Besuche so ca 15 Min dauern, bis die „Erlösung“ kommt. Warum nimmst du dir nicht mehr Zeit? Du nährst deine Fantasien ja auch wesentlich länger. Such dir doch ein WG, die sich deiner Fantasien annimmt.Ich weiss ja nicht, was für Bilder in deinem Kopf rumschwirren, aber wenn du z. B. auf weisse Spitzenunterwäsche oder eine Latexcorsage stehst, wünsch sie dir doch einfach. Ich bin sicher, ein liebes WG wird dir das(und anderes) erfüllen. Inszeniere deine Besuche, rep. den Ablauf. Gib deiner Fantasie und Lust mehr Raum und Zeit.
Ich will jetzt wirklich nicht Werbung für mich machen. Aber ich frage meine Gäste jeweils auch, ob sie spezielle Wünsche haben. Wenn es irgendwie geht, versuche ich dann darauf einzugehen. Das macht dann den Besuch für beide gleich viel schöner.
Und dann schaltet sich diese Leere, die du beschreibst auch nicht ein.
Oder zumindest weniger.
Hmmm, es ist doch wie beim Kochen und Essen. Wenn du viel Zeit in die Vorbereitung eines Gerichtes investierst und es dann in 3 Min vor dem TV runterschlingst, bist du frustriert. Hast du aber einige Gäste, die das Essen geniessen und loben, bist du befriedigt. Auch wenns dann längst vorbei ist. Dann freust du dich auch auf das nächste Mal.Hast aber nicht diesen (von dir beschriebenen) Druck, der dir ja nur schadet und Energie kostet.
Vielleicht kannst du ja den Teufelskreis, in dem du bist (Fantasie-Lust-Befriedigung-Frustration-Abwendung-Fantasie) durchbrechen, indem du dir mehr Zeit gibst. Aber ich weiss es natürlich nicht…
Ich möchte nicht sagen dass Du sexsüchtig bist, aber es kann sich immer weiter entwickeln. Solange Du noch Deinem Beruf nachgehst und mehr oder weniger regelmässige WG-Besuche machst ist es noch im Rahmen des „normalen“. Aber wenn Dich Dein Pornokonsum vor dem PC immer mehr in den Bann zieht, dann spricht man von Sexsucht. Ich hatte schon Fälle, wo die Betroffenen sich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren konnten und mit einer gefährlichen Gleichgültigkeit die Kündigung des Arbeitgebers in Kauf nahmen. Damit nicht genug, sie verliessen die Wohnung nur noch um das nötigste einzukaufen. Nun es muss ja nicht gleich so weit kommen, aber es ist eine gefährliche Gratwanderung. Aber mit viel Geduld konnte ich helfen. Wie sagt man doch: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Wenn Du viel Zeit vor dem PC mit Pornos & Co verbringst, wird natürlich die Lust schon extrem angeheizt. Somit ist dann ein Besuch bei einem WG wirklich nur noch ein „Dampfablassen“. Ich würde versuchen, den Pornokonsum ein bisschen zu reduzieren. Damit regst Du wohl Deine Fantasie an, kannst aber den „Hauptgang“ für den Besuch bei der Frau sparen. Versuch doch ein WG zu finden, die Deine Fantasien mitmacht. Es gibt welche, aber leider nicht viele. Es wäre ein Ansatz zu einer angenehmen „Therapie“, das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden. Sie würde verhindern, dass das Verhältnis zur Sexualität auf die negative Seite kippt.
Gratuliere zu deiner Offenheit, ich kann dir nachfühlen.
Gratuliere auch Cannelle und Rita: Ihr habt sehr freundlich reagiert und weise Tipps gegeben. Alfi, versuche doch, in die von den beiden vorgeschlagene Richtiung zu gehen, das wird dir helfen.
Danke euch für eure postings. Ich werde über das eine- oder andere gesagte in nächster Zeit sicher nachdenken.
@channelle
Im Gegenteil, Meinungen von Frauen sind mir sehr willkommen.
@rita
Im Job habe ich absolut keine Probleme, obwohl ich auch regelmässig bei der Arbeit „komsumiere“. Als erfolgreicher Geschäftsführer [nicht als Eigenlob zu verstehen] bin ich diesbezüglich nicht gefährdet, dass etwas aus dem Ruder laufen könnte. Ich bin auch weit davon entfernt, dass ich an dieser Sache zerbrechen könnte. Wie gesagt, habe ich nach einer „Erlösung“ - wenn ich es mal so ausdrücken will - jeweils eine Woche Ruhe. Immerhin bin ich jetzt mal dazu übergegangen, meine Situation zu überdenken (was ich früher nie gemacht hatte).
Packen wir’s an und kriegen’s in den Griff!
ich stimme da rita und cannelle zu, und würde dir aus meiner sicht den rat geben eher weniger oft aber besser zu „konsumieren“. mit dem billigsex ist etwa mit dem mac donalds, es ist schnell und günstig, aber es stellt sich bald ein gefühl der unzufriedenheit ein …
also: den quicky von hand, das gourmet-menü auswärts mit stil und klasse …
saludos y pesetas y tiempo para gastar las chicas …