Archiv bis und mit 07. Februar, 2005

@ Simon Sommer

Kriminelle Aktivitäten sind selbstverständlich zu bekämpfen. Aber ins Puff gehen oder sich ein Callgirl bestellen ist nicht kriminell. Nur gesellschaftlich geächtet. Der Branchenumsatz und die Anzahl der im Business tätigen Frauen zeigen klar und deutlich, dass es sich nicht nur um eine kleine Randgruppe handelt. Ebenso klar dürfte sein, dass es a) möglich ist, das Gewerbe völlig legal zu betreiben und b) dies in der Mehrheit der Clubs auch der Fall ist. Die meisten kriminellen Fälle dürften wohl die Thematik Ausländerrecht betreffen. Die wirklich schweren Fälle sind auch hier in der Minderheit. Sollen deswegen nun alle Puffgänger kriminalisiert werden?

Gruss
Gandalf

@ Robert
Weisst Du was das heisst? Nimmt man Deine Aussage genau, ist unsere Gesetzgebung schuld, dass die Preise nicht mehr unter Druck kommen. Die Aussage bedeutet doch, dass unser Staat eine indirekte Subvention an die Pros macht, indem der Markt nicht für alle Teilnehmer offen ist. Würden nämlich die Grenzen für alle freiwilligen Damen aufgemacht, käme es zu einer Welle neuer Damen. Durch das vergrösserte Angebot entsteht ein Preisdruck (Angebot und Nachfrage) Oder bist Du der Meinung, dass es mehr Freier gibt die plötzlich auch wieder einmal poppen möchten? Irgendwie ein lustiger Gedankengang findest Du nicht, wir sollten Ed Fagen einfliegen und eine Sammelklage machen.

Kinderprostitution sind wir sicher alle der gleichen Meinung. Braucht es nicht und soll strengstens verfolgt und bestraft werden.

Bravo Gandalf,
Es liegt aber auch hier wieder in der Hand des Gesetzgebers. Wenn Du heute ein Bodrdell eröffnen möchtest, fragst Du nicht nach der Lizenz für ein Bordell (was es ist) sondern für die Bewilligung eines Massagesalons. Interessanterweis ist das in vielen Liegenschaften (zumindest in Zürich) kein Problem.

Würden wir (sprich die Gesellschaft) endlich einmal dazu stehen, dass das älteste Gewerbe der Welt nicht nur ein Randerscheinung ist, würden alle davon profitieren.

@ Simon Sommer
Selbstverständlich gibt es viele verschiedene Schattierungen. Es ist jede(r) mit den nötigen Werkzeug ausgerüstet und kann ohne grossen Widerstand mit der Arbeit beginnen. Weder der Konsum noch das Anbieten hat etwas seiner sozialen Herkunft zu tun.

@simon sommer
sorry, simon, dein mix aus idealistischem frauenbild und politisch/ideologischen vorurteilen geht einfach an der realität vorbei, die seit jahrtausenden gelebt wird, in unzähligen kulturen, weltweit.

kennst du sie nicht? die clevere frau, schön, begehrt, intelligent, ehrgeizig, lustvoll, die ganz genau weiss, wen sie sich zwischendurch aussucht. nicht einmal abhängig vom hohen entgelt. weil sie das spiel liebt und die unterhaltung schätzt, die sich ergibt, wenn mann und frau den kick suchen, um sich für momente etwas aussergewöhnlichem hinzugeben. wenn es nicht um banalen sex geht, sondern um fantasien, exstase, neuland? witz, schlagfertigkeit und überraschung gehören ebenso dazu.

schade nur, dass die rechtssprechung in der regel von vorurteilen ausgeht und der freiheit nicht ihren raum gibt.

sorry, das muss doch auch einmal festgestellt werden in dieser unseren gesellschaft, die immer mehr reguliert wird von moralisierenden und ideologisieten, politisierenden besserwissern. G.W.B. und seine fangemeinde lässt grüssen. was für ein heuchlerischer mix!,

@blume
Durch das vergrösserte Angebot entsteht ein Preisdruck (Angebot und Nachfrage)

Recht hast du; aber auf eine weitere Grenzöffnung brauchen wir gar nicht erst zu warten, die Preise fallen auch so!

dass es mehr Freier gibt
ja eben nicht, dass hat mittlerweile auch die boomende Kontaktbar-Szene in der ganzen Schweiz feststellen müssen. Man bekommt für einen Hunderten schon eine ½ Std. und wie schon gehabt die ganze Nacht schon ab 200.-!

0,5 Promille sei dank (oder eben nicht) das die ganze Gastroszene plötzlich unter einem Überangebot leidet! Konkret für unser Hobby heisst das, wer nicht leicht alkoholisiert ist überwindet auch nicht so schnell die Hemmschwelle ein WG zu nutzen oder generell etwas mehr Geld als sonst aus zugeben! Ganz bitter musste dies zuerst die Cabaret-Szene erleiden. Ins Puff fährt man meistens alleine, ohne Chauffeur(Zeuge) der abstinent bleiben muss, verständlicherweise meist ewas weiter weg vom Wohnort!

Expert-der-den-„Brief“-noch-nie-abgeben-musste

Kompliment meine Herren. Ihre scheint ja alle wunderbar und einfühlsame Liebhaber zu sein. Denn die Phantasie die einige der Schreiber an den Tag legen um die Fakten so zurechtzulegen dass sie in das eigene Weltbild passen, sind schlichtweg genial. Und diese überschwängliche Phantasie unterscheidet ja den guten vom schlechten Liebhaber.

Aber die Doppelmoral ist mindestens so alt wie das „Gewerbe“. Deshalb ist es gang und gäbe abends im Ausgang einen geehrten Kollega zu treffen. Fron(t)arbeit nennt sich sowas.

Als kleiner Junge lernte man mich das Ehrlichkeit am längsten währt. Nun hoffe ich auf ein 2. Leben damit ich noch erleben darf das sich diese Lebensweisheit bewahrheitet. Denn sonst hätte ich ja in meinem Leben etwas grundsätzliches falsch gemacht.

BTW:
Vor Jahren sang mal ein Herr „Ist der Ruf einmal ruiniert lebt’s sich ungeniert…“

@ Kurt Blume Du hast natürlich recht, das kann man so sehen. Ich habe das aber aus einer anderen Warte angesehen. Da sieht man, dass jede Sache zwei Seiten hat. Ob das eine indirekte Subvention ist …? (was ist eine indirekte Subvention?) Im Prinzip ist das „Heimatschutz“. Das sehen wir bei den Bauarbeitern ja auch, nur haben die Frauen keine Gewerkschaft die dafür sorgt, dass arbeitsvertraglich abgeachte Löhne bezahlt werden müssen… .
Aber wie Du ja weisst, sinken die Preise auch so, denn aus denn die Ueberschwemmung mit Damen aus dem Osten hat längst begonnen. Wobei zu sagen wäre, dass sich die Preise hierzulande langsam dem Ausland angleichen, dem europäischen jedenfalls. Wenigstens hier müssen wir nicht mehr die höchsten Preise zahlen Die Frauen aus Südamerika kommen natürlich hieher, weil sie hier mehr verdienen wollen als zu Hause, wo sie für 100.-- Fr. eine ganze Nacht poppen müssen. Ob sich das dann mit den Reise- und Wohnkosten auszahlt ist eine andere Fragen. Wie andernorts erwähnt zuweilen ja, aber nicht die Mehrheit. Eine Brasilianerin die gut ist braucht sich um sinkende Preise keine Sorgen zu machen; sie hat hier sehr viel weniger Konkurrzenz als zu Hause.

Mein erstes Posting hier zum Fall HELP ist ja wieder verschwunden, habe keine Lust es nochmal zu schreiben.
Kann Robert hier nur in allen Punkten beipflichten.
Und mich wundern (bzw. eigentlich nicht) was hier wieder alles aus der Theoretiker-Warte abgesondert wird.
Menschenhandel tönt halt gut, der uninformierte Durchschnitts-Schweizer glaubt es gehe um Zwangsprostitution. Dies war im HELP nicht der Fall. Doch schon die Vermittlung kann unter Menschenhandel laufen nach CH-Gesetz, das Ganze ist ein wenig schwammig.
Also wer sich hier aufregt, dem kann ich den Rat geben nie in einen Salon (oder gar eine Kontaktbar) zu gehen wo (auch) Ausländerinnen arbeiten.
Nehme den HELP-Betreiber aber nicht in Schutz, diese Connection sind nicht meine Freunde. War eh kein kundenfreundlicher Laden, zu hohe Drink-Preise etc. Als statt der Bar noch der Spielsalon existierte, war die Szene im Haus eh viel besser!
Die HELP-Girls mussten für das Zimmer 3000 pro Monat abdrücken (offiziell 1500). Und durften die Kunden nicht direkt im Zimmer empfangen damit die Bar genug Umsatz macht.

Das mit dem Pass-Abnehmen ist eben auch so ne Sache.
Viele Girls kommen hierher und lassen sich die Reise vorfinanzieren. Dann versuchen sie sich nach der Einreise sofort abzusetzen und der Einschleuser hat das Nachsehen.
Die Girls in diesem Business sind (in Wirklichkeit) nicht so lieb und naiv wie manche hier im Forum glauben (wollen).

Die Verhältnisse im CH-Redlight-Milieu sind für ausländische Girls nach wie vor finanziell (hoch-)attraktiv und human wie nur in ganz wenigen Ländern. Im weltweiten Vergleich ist die Schweiz mit eine der Traum-Adressen. Für Ausländerinnen sind die Verhältnisse und Arbeitsbedingungen eher besser geworden seit der Gesetzes-Änderung 1992.
Würde gewissen Leuten hier mal eine Weltreise empfehlen um ein wenig den Horizont zu erweitern.

Bin gespannt welchen Laden bzw. welche Connection im 4i es als nächste verjagt. Es dauert ja meist einige Jahre.

und mich nimmt wunder, wann das help wieder öffnet. wundern würd’s mich nicht…

Jetzt könnten wir ja Wetten auf’s Help abschliessen! Ich denke, diesmal dürfte der Besitzer kaum mehr so glimpflich wegkommen und das Help wird bleiben wie es ist: geschlossen. so müssen wir uns eben mit dem Original „Help“ in Rio de Janeiro begnügen…!

Ganz so zufällig wurde der Name vermutlich nicht gewählt. Ob die Zürcher Cop’s die Help-Disco in rio auch kennen?

Ja, Tomcat, das mit dem Pass abnehmen ist so eine Sache. Wieviel viel bezahlt eine Frau für dieses Einschleusen? 20’000, 30’000? Das ist Menschenhandel. Man kann nun diesen Missbrauch gewiss nicht damit entschuldigen, dass es andern Orts noch schlimmer ist. Wer das tut wendet eben zweierlei Rechtsmassstäbe an.
Oder soll man dich nach deinem Bordellbesuch unter Arrest stellen, mit dem Hinweis das Freier in anderen Ländern zum Tod verurteilt werden?

Dass mein Frauenbild idealistisch sein soll, weil ich Menschenhandel ablehne, kann ich im übrigen nicht nachvollziehen. Was eine ausgebeutete Frau mit einer cleveren Frau zu tun haben soll auch nicht.

Es geht auch nicht darum Prostutuierte oder Freier zu kriminalisieren oder auch nur zu moralisieren. Menschenhandel in der Prostitution ist nicht verwerflicher als in anderen Bereichen, zum Beispiel dem Gastgewerbe oder bei Hausangestellten.

„lach“
@robert
ich denke auch, dass diesmal der laden ein weilchen geschlossen bleibt, aber wenn wir ehrlich sind, lieber das original in rio, oder?

irgendwie schade, ich bin zwar seit fast zwei jahren nicht mehr im bar-help gewesen, weil die langstrasse überhaupt gar nicht mein revier ist, doch für ein bierchen, war der help okay und die jungen hübschen garotas waren auch nicht von schlechten eltern.

Mein Tipp gebe ich ab auf die Sonne, die als nächstes hoch gehen wird und ich sage in spätestens zwei Monaten ist das Help wieder offen.

zappo

@simon was für eine Fantasiezahl, die Frauen mussten sicherlich nicht diesen Betrag bezahlen. Es ist doch eher so, dass die Frauen hier arbeiten wollten und dieser ihnen den Flug vorgeschossen hat. Als Sicherheit hat er halt den Pass behalten (hätte ich auch gemacht). Von Menschenhandel kann wohl nicht die Rede sein.

Da es nicht das erste Mal ist dass dieses Lokal geschlossen wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass er dieses Lokal wieder eröffnet. Das zweite Lokal musste er ja auch verkaufen.

Gruss

Jerry

Glaube nicht das der Laden lange Zeit geschlossen bleibt. Es werden neue Käufer geben. Wenn die Polizei „Dräck am Stäckä“ findet wird der richtige Strafrechtlich bestraft. Der Laden kann trotzdem weiter existieren.
Nur weil ein verückter Autofahrer auf der Langstrasse einen Unfall und dabei Leute vorsetzlich tötet, bedeutet das nicht das die Langstrasse gesperrt bleibt, höchstens für kurze Zeit dann dürfte der Verkehr weiterhin rollen.

Gruss
blue

@Simon

Du outest dich nun endgültig als vollkommen ahnungsloser Theoretiker der das Milieu wohl vor allem aus Berichten im Tages-Anzeiger o.ä. kennt. Also von Leuten die selbst keine Ahnung haben und alles nur vom Hörensagen kennen. Du verwechselst auch noch den Betrag für eine Scheinheirat mit anderem. Ein Girl das den Schweizerpass besitzt, wird kaum in einem HELP arbeiten, warum auch. Es gab dort eine (auch hier im Forum bekannte) Ausnahme, doch dies war ein Spezialfall.
Es wäre nicht übel, wenn die Herren Prediger hier mal einen Monat einen Milieu-Betrieb führen müssten… Da käme wohl der eine oder andere gehörig auf die Welt…

Kann mir auch gut vorstellen, dass das HELP wieder aufgeht.
So wie nach der letzten Schliessung, einfach proforma mit neuem „Geschäftsführer“. Girls wird man immer mehr als genug finden.

Bei der Sonne kann es auch dieses oder nächstes Jahr eine Änderung geben. Der Prozess gegen B. soll ja dieses Jahr auch noch anstehen.

Im 10vor10 kam vor kurzem ein Bericht ueber afrikanische Fussballspieler. In Afrika traeumt jeder von einer Karriere in Europa, und hier angekommen, werden sie gnadenlos ausgenommen. Das ist Menschenhandel, und er wird noch offen betrieben. Der Spieler wird von Klub zu Klub verkauft, und erhaelt kaum genug Lohn zum Leben. Die 2 oder 3 ausnahmen, die es wirklich geschafft haben, kann man vergessen. Der Unterschied zur Prostitution? Im Fussball regt sich keiner auf, es ist normal.

Menschenhandel, Frauenhandel, Drogenhandel, Waffenhandel, es wird das gehandelt nach dem ein Bedürfnis besteht. Was soll dieses scheinheilige getue? Ihr verlangt den Absoluten, ultimativsten, tabulosesten und geilsten Sex. Aber wenn ihr dann dafür die Rechnung präsentiert bekommt heult ihr los wie eine Haufen kleiner Mädchen denen man die Puppe zum spielen weggenommen hat.

Jeder der sich hier so aufregt und entsetzt soll doch mal sein persönliches Handlungsschema überdenken ob nicht eventuell genau da die wahren Täter zu finden sind.

Denn wenn man in den Regen steht wird man Nass. So einfach ist das mein Herren.

@ dandy
endlich einer, der es auf den punkt bringt!

die nachfrage bestimmt das angebot, und es finden sich immer genug schlaumeier, gemeinhin geschäftsleute genannt, die diese nachfrage zu bedienen wissen. das einzige, was dagegen hilft, ist die nachfrage zu verknapppen, etwas kommuner ausgedrückt, den geldhahn zuzudrehen. wer nicht handelt, macht sich mitschuldig!

für alle, die es noch immer nicht geschnallt haben: gebe nie geld aus in einem puff, wo du die besitzerin nicht persönlich kennst. und wenn mehr als 2-3 frauen dort arbeiten, sind zweifel an den redlichen absichten mehr als angebracht. halte ich seit mehr als 20 jahren so.

ja, meine herren, verantwortung tragen heisst auch, auf einige annehmlichkeiten zu verzichten. aber das ist ja nichts neues für die, welche über die schwanzspitze hinaus zu denken vermögen.
gruss chuengeli

die nachfrage bestimmt das angebot

So ein Quatsch; natürlich besteht Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen aber offenbar besteht ein Ueberangebot, sonst würden die Preise nicht sinken. Der Spruch, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt ist nur teilweise richtig, denn es lässt sich auch umdrehen: es wird konsumiert was angeboten wird! Bekanntlich kann man jeden Blödsinn verkaufen wenn man weiss wie, oder hat jemand auf Moshammer gewartet? Dasselbe sieht man im Lebensmittelhandel: da wird auch ein haufen unnötiges und fragwürdiges Zeug verkauft wonach nie jemand gefragt hat, aber M und C wissen eben WIE (Kunde soll die Wahlfreiheit haben…), aber das ist ein anderes Thema.

für alle, die es noch immer nicht geschnallt haben: gebe nie geld aus in einem puff, wo du die besitzerin nicht persönlich kennst. und wenn mehr als 2-3 frauen dort arbeiten, sind zweifel an den redlichen absichten mehr als angebracht. halte ich seit mehr als 20 jahren so.
Wenn das alle so halten würden müssten ja sämtliche Puff’s schliessen… . Gibts im Puff redliche Absichten?

In dem Fall kaufe nie mehr einen Kaffee, von dem Du den Plantagenbesitzer nicht kennst und weisst, dass er seinen Pflückern faire Löhne bezahlt.