Archiv bis und mit 06. Juni, 2006

@annsophie(sonja)

sorry,hab mich vertippt; sollte natürlich " Nonnen " heissen …
Wir Freier leben ja in einer Märchenwelt

sonja

Alleine schon das Wort „Freier“ ist eine Beleidigung für jeden Gast, und dass Du es in den Mund nimmst, klassiert Dich.

Oder gefällt Dir der Begriff „Dirne“ besser?

Die Bezeichnung Nutte hat einen negativen und abwertenden Charakter.
Ich würde sie nie verwenden.
Ich haben den Girls viele schöne Momente zu verdanken.
Es ist eine Gemeinheit, wie negativ die verlogene Gesellschaft auf dieses Gewerbe blickt, das für unsere Gesellschaft unendlich wichtig ist.

@ all
Ist schon interessant, was für eine Diskusion man mit einer so einfachen Frage auslösen Kann!
@ ann-sophie
Solltest du einmal erwägen dein Pseudonym zu ändern, wie wärs mit Fettnäpfchen?
Gruss Herbi

Nur mal so der Vollständigkeit halber:

Knabe (zu Knebel), Bengel, Stift und Nutte (zu Nut) sind offenbar wirklich alle vom jeweiligen unterscheidenden Körperteil abgeleitet. Dirne ist die alte Bezeichnung für eine junge, unverheiratete Frau und als solche in einigen Dialekten durchaus noch wertfrei gebräuchlich. Frau ist die alte Bezeichnung für Herrin, entsprechend lat. domina, frz. dame etc., zu germanisch fro „Herr“, noch erhalten in Fron-dienst, Fron-Leichnam (kommt bald) u. dgl. (Hingegen Mann = Knecht, Dienstbarer, Vasall) Hure zu lat. cara zu stellen, eigentlich „Geliebte“. Die alte Bezeichnung für Frau, Weib, gilt heute als abwertend, wird aber in gewissen Dialekten noch wertfrei verwendet. Magd heute = Dienerin, aber Mädchen aus Mägd-chen = Kosewort! Luder = Jägersprache: Lockstoff, Lockmittel, Köder.
Tja, damit hätten wir wohl mal die meisten einschlägigen Begriffe beisammen. In Anlehnung an ein berühmtes Wort bei der Überreichung einer Bannbulle liesse sich nun sagen: „Gott mag sehen und richten!“ bzw.: „Jeder mag selbst sehen und richten!“
Im übrigen gilt ja immer noch suum cuique!

@ all:

Meiner unmassgeblichen Ansicht nach ist die Frage falsch gestellt. Es geht ja nicht darum, ob wir Freier in einer Märchenwelt leben – so weltfremd sind wir nicht. Wir – oder die allermeisten von uns – können durchaus unterscheiden zwischen der alltäglichen Wirklichkeit und der kleinen Fantasieerfüllung zwischendurch.

Es vielmehr darum, ob wir uns bewusst sind, dass das, was wir im Puff oder im Club oder wo auch immer uns sonst noch Frauen ihre Körper anbieten, eine bezahlte Illusion ist.

Nur könnte man dann genauso gut jeden in diesem einfältigen Oberlehrerinnentonfall abputzen, der sich hin und wieder in ein (gekauftes) Buch versinken lässt, ab und zu im Kino (für Geld) in eine Fantasiewelt abtaucht oder in einer ruhigen Stunde mit dem Kopfhörer über den Ohren auf einem (käuflich erworbenen) Musikteppich in seine ganz persönlichen fremden Sphären reist.

So what?

Ueli

@Ueli Meier

Der Vergleich mit dem Buch hinkt doch sehr. Analog wäre vielleicht, wenn sich der Leser die Illusion machen würde, der Autor habe dieses Buch allein für ihn, nur für diesen einen Leser geschrieben. Dass das Lesen selber Imagination und Phantasie anregt ist etwas anderes. Es ist dem Buch und dem Lesen selber angemessen.

So gilt im Puff, dass die Lust, die Befriedigung angemessen ist. Die hier häufig geschilderte Beobachtung aber, die Frau hätte dabei auch Lust empfunden und sei gekommen, dagegen nicht mehr. Wer das glaubt, ist wohl auch fähig im Kino aufzustehen, vor die Leinwand zu treten und Jennifer Lopez die Hände in den Hosentaschen und breit lächelnd zum ONS einzuladen.

Simon Sommer

Die Diskussion hier kann endlos geführt werden. Natürlich sind heute viel mehr Girls mit Freude, oder einer gewissen Selbsverständlichkeit, an der „Arbeit“, weil sich die Gesellschaft geändert hat. Die Linie zwischen „bravem Girl“, „halbbravem Girl“ und einem WG ist nicht mehr so klar zu ziehen wie einst. Wie viele Girls lachen sich einen netten Freund an, wissend ihn bald zu verlassen, nur weil es um Geld, Schulden und eine neue Gucci-Tasche geht. Wie viele Girls schauen auf die Automarke und die Designer-Kleidung eines Bekannten, wenn es darum geht, einen neuen Freund zu finden… Die Gesellschaft ist - glücklicherweise - tabuloser geworden und kann auch ein WG wieder ganz gut einordnen, wenn der Job mal vorbei ist… In diesem neuen Umfeld gibt es eben alles: Girls, die den Job lieben und sich auch in einen Gast verlieben. Und es gibt Girls, die eine lesbische Freundin haben oder nur mit Koks zugedröhnt arbeiten können. Es gibt nicht das WG, es gibt nicht den Gast. Es gibt Menschen, die so verschieden sind, wie überall. Dass die Edel-Dirne von einst dem trendigen Working Girl gewichen ist, gehört ebenso zu unserer Gesellschaft. Die neckischen Kleidchen von einst wurden mit Sexy-Jeans und tollen Tops ersetzt - so wären unsere Mütter nicht in Nobellokale gegangen. Und die Damen von einst waren auch ganz anders motiviert: Chinchilla und Merceds Coupé, oder die Story vom ungeliebten Waisenkind das mit 5 vergewaltigt wurde. Heute ist es normal, oder normaler. So sind auch die Gefühle der WGs und der Gäste.

Chomi, ich bezweifle doch sehr, dass es Frauen gibt, die diesen Job wirklich mit Freude ausüben. Wenn sie mit einer anderen, angenehmeren Tätigkeit genau so viel Geld verdienen könnten, dann wären alle Bordelle leergefegt. Das Geld ist und bleibt die einzige Motivation. Klar, es gibt solche, denen es leichter fällt und die zwischendurch mal auf einen Kunden treffen, mit dem sich die Sache angenehm gestaltet. Aber vergesst nicht: Hier werden in erster Linie Illusionen und Träume verkauft. Und viele Frauen haben das Method Acting perfektioniert. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich in Berichten Statements wie „Sie macht es bestimmt nicht nur des Geldes wegen…“ oder „Sie scheint naturgeil zu sein…“ lese. Gerade bei Frauen, die man regelmässig besucht, ist es manchmal etwas einfacher hinter die Fassade zu schauen. Und da merkt man dann schnell, dass der Job für die meisten auf die Dauer zur Belastung wird. Das sieht man auch in Clubs wie dem Globe, wo vor allem die populären Damen in immer schnelleren Zyklen wieder verschwinden. Als Gast muss man sich das einfach bewusst sein und dementsprechend versuchen, den Frauen mit dem nötigen Respekt zu begegnen, sich gleichzeitig aber auch nichts vormachen lassen. Hier gehts nur ums Geschäft, period. Und wenn sich beide an die Spielregeln halten, dann profitieren auch beide davon.

Wenn wir schon mal bei Freier, Hu**, Nu**e,…sind…Wörter, die ich nicht mag sind: working girl (ist mir bis jetzt ein Rätsel geblieben, warum sich dieses im st derart etabliert hat) und „girl“. Welche junge Frau wird gerne „girl“ genannt. hey, bisch e netts „girl“.

@sara
Und was ist Dein Vorschlag? Madame? Schnuggiputzi oder wie?
Stuner

@chris: Doch, Chris. Das gibt es. Natürlich ist das Geld wesentlich, aber gerade die Kombination von Job und Geld machen den Job für einige WGs sehr attraktiv. Besonders natürlich für Girls, die aus Ländern kommen, wo ein Tageseinkommen mehr als ein Monatseinkommen ist. Stell Dir vor: Du bist ein hübsches Girl, kommst aus Thailand, Brasilien oder Russland und würdes in der Heimat 300 Franken im Monat verdienen. Alle Männer baggern dich auch dort an… Ich kenne einige WGs, die es geniessen, Macht über Männer zu haben - können sich aber auch in einen netten Gast verlieben.

@sera: das ist Stuss. Die meisten Girls hier sind Girls. Und zu den Damen über 30 sind wir doch charmant und können ja nicht WW (Working Women) oder gar WO (Working Omas) schreiben.

ahh jetzt weiss ich auch was WHO heisst:
Working Hot Oma

*Supergrins
Oh Chomi!

Dir einen tattterigen und feuchten Kuss für WO!

Working Grandma Cannelle

Sagt doch bitte mal, was sollen die Sterne in sera’s Beitrag?

Es kann doch nicht sein, dass diese durch den Administrator eingesetzt wurden?
Ist es vielleicht so das diese groben Worte das sensible Gemüt des Durchschnittslesers dieses Forums allzusehr belasten könnte?

Sera, das ist kein Stuss. Ich finde auch, „Working Girl“ ist ein lächerliches Wort.

Und nun zu Chomi. Du schreibst von trendigen Working Girls, und vergisst dabei, dass eine grosse Mehrheit der Prostituierten aus dem Ausland kommen, mehrheitlich aus armen Ländern. Diese Frauen sind nicht in unsere Gesellschaft integriert und profitieren nur als Anbieterinnen von Sexdienstleistungen von diesem Wertewandel. Ein Wertewandel der bestimmt nicht soweit geht, dass Prostitutierte nicht mehr stigmatisiert würden.

Ich will mich aber durchaus nicht der Meinung von Chris anschliessen und sagen, Prostituierte würden diesen Job bloss aus Armut oder Geldmangel ausüben. Eines aber kann in meinen Augen als sicher gelten: Es gibt keine Frau die sich Prostituiert, weil sie Lust auf Sex hat. Aber es ist nicht auszuschliessen, dass die Arbeit Befriedigung verschaffen kann. Und zwar weil die Prostituierte Macht über die Männer hat. Diese Macht sollte man nicht unterschätzen und wer sie gering schätzt, dem kann ich nur das Lesen in diesem Forum empfehlen.

Die Aussage von Chris, die Frauen würden bloss wegen des Geldes in Bordellen arbeiten greift zu kurz. Man muss doch davon ausgehen das diese Arbeit sehr anspruchsvoll ist, das man seine körperliche Integrietät aufs Spiel setzt, sich preisgibt, sich an den Rand der Gesellschaft begibt. Und das für ein Einkommen, dass, wie ich zu behaupten wage, nicht sehr weit über einem Schweizer Durchschnittslohn liegt. Im Durchschnitt meine ich. Es gibt also bestimmmt noch andere Motive ausser Geld oder gar sexuelles Verlangen um diesen Job auszuüben.

Simon Sommer

@redsky: Viele Küsse an ein Traumgirl (siehe Dein Foto im Link von Dir) und zwar überall hin…

chomi, wie alt bist Du? Wenn ein junger Mann „girl“ sagt, passt das noch. Aber wenn ältere männer von „girls“ reden, und zwar innerhalb eines Abschnittes 10 Mal tönt das gekünstelt cool.
Ich, chomi, würde das doch eher Geschmackssache als Stuss nennen.
Von Freiern rede ich auch nicht als den „visiting men“.
stuner: einfach Pros oder Mädchen. (das tönt sympathisch, leicht, sind ja auch leichte Mädchen, und es wird nicht fortwährend dem Trend hin zum Englischen gefrönt).
Aber jedem das Seine.

Passend zum Thread müsste es ja eigentlich Fairytaleseller heissen.

Es stimmt ja schon, Diskriminierung spiegelt sich in der Sprache wieder. Doch empfinde ich WG nicht als negativ. An der Uni spricht man ja auch von „Working Students“. Ok, der Trend zum Englischen ist nicht grad der Hit, da bin ich mit Dir, Sera, einig. Doch „leichte Mädchen“ klingt jetzt für meinen Geschmack nur auf den ersten Blick sympathisch. Was bedeutet er eigentlich? Leichte Mädchen- sind leichtsinnig, ev. dumm, naiv, labil, flatterhaft, leicht zu haben. Das sind ja im Grunde alles schlechte Attribute für ein Mädchen, oder?
Aber wie man uns sonst nennen könnte, weiss ich jetzt auch nicht. Irgendwann hat Delphi (glaube ich) in einem Thread (ui, bin wirklich eine Oma, aber es fällt mir partout nicht ein, wo das sein könnte), schon nach einem passenden Ausdruck gesucht.
Gibt also noch einiges zu tun in der Märchenwelt…:wink:

Sommer, ich habe nicht gesagt, dass Frauen den Job nur aus Armut oder Geldmangel ausüben. Fakt ist jedoch, man kann in keinem anderen Job so schnell und so einfach so viel Geld verdienen wie in diesem Gewerbe. Ein gutes WG kann im Jahr etwa gleich viel wie ein Arzt oder Anwalt verdienen - und das ohne mehrjähriges Studium, etc. Wenn Frauen in Clubs gleich viel wie eine Sachbearbeiterin verdienen würden, dann wären sie wohl kaum in diesem Gewerbe anzutreffen. Natürlich gibts auch Frauen, die es semi-professionell neben dem Hauptjob ausüben. Und vielleicht gibts auch die eine oder andere Ausnhame, die sich so den nötigen Kick holt. Aber hinter der Kohle, sei es für den eigenen Kosmetiksalon oder das neue Gucci-Täschen, sind alle her. Und das ist auch ganz okay so und überhaut nicht zu verurteilen. Im Gegenteil, wir Männer profitieren ja schliesslich auch davon und können so viele tolle Erlebnisse geniessen.

Chomi, gerade Frauen aus Asien landen wohl hauptsächlich aus finanziellen Gründen in dieses Gewerbe. Ähnliches gilt für die Osteurpäerinnen. Die können hier in ein paar Monaten das gleich Gehalt verdienen wie in ein paar Jahren in ihren Ländern. Im Globe und Life haben mir schon einige von ihrem Sparplänen erzählt. Die meisten kommen hierher, arbeiten 1-2 Jahre und bauen sich dann in ihrer Heimat eine solide Existenz auf. Der Spass am Sex tritt da eher in den Hintergrund. Und wie gesagt, natürlich ist es nicht immer unangenehm. Es gibt ja schliesslich auch angenehme Gäste, die sie anständig behandeln. Aber aus reiner Freude am Beruf machen sie es mit 100%iger Sicherheit nicht. Auch wenn hier aus verständlichen Gründen von einigen das Gegenteil behauptet wird.

Dazu müsste man noch sagen, dass „Girl“ im Englischen nicht einfach so mit Mädchen übersetzt werden kann. Girl ist in der englischen Sprache eher kumpelhaft gemeint, so wie auch „Boy“ für Männer gebraucht wird und „Guy“ für beide Geschlechter verwendet wird (vor allem über dem grossen Teich). Mit Diskriminierung hat das nichts, aber gar nichts zu tun.
Der Ausdruck Working Girl ist im englischen Sprachgebrauch ein ziemlich positiver Ausdruck, der eben das audrückt, was die WGs machen. Arbeiten… ob es jetzt mit oder ohne Spass ist, es ist Arbeit. Fraglich ob es in unseren Sprachgebrauch passt. Aber ich denke mangels guter deutscher Ausdrücke ist WG gar nicht so schlecht. Liebesdienerinnen vielleicht… wohl kaum. Nutten, Huren sicher nicht. Prostituierte… nö. Pros könnte man noch nehmen aus dem Angelsächsischen. Da weiss man nicht so genau ob „Prostituierte“ oder „Profesionelle“ damit gemeint ist. Wohl beides! Aber das ist so oder so auch kaum DIE Alternative.
Also mir gefällt WG und ich bleibe dabei, bis mir jemand etwas Besseres einflüstert.