Archiv bis und mit 05. März, 2004

zwei studien kommen zu dem schluss,
dass 4% aller katholischen priester
in den USA in den letzten 50 Jahren
kinder sexuell missbraucht haben.

quelle: 27.02.2004 |APA/dpa |hp


quote:

Washington - Vier Prozent aller katholischen Priester in den USA haben angeblich im Zeitraum von rund 50 Jahren Kinder sexuell missbraucht. Das geht nach US-Medienberichten vom Freitag aus zwei Studien hervor, die von der amerikanischen Katholischen Bischofskonferenz im Jahr 2002 in Auftrag gegeben wurden.

Tatsächliche Zahlen wahrscheinlich noch höher

Die Autoren - Experten für Kriminaljustiz und eine Gruppe von Juristen - weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich noch höher liegen dürften, da sich ihre Untersuchungen auf Fälle stützen, die von Bischöfen selbst gemeldet wurden. Außerdem sei davon auszugehen, dass viele Opfer aus Scham geschwiegen hätten.

Höhepunkt 1970

Den Studien zufolge wurden zwischen 1950 und 2002 rund 10.667 Kinder mutmaßlich von 4392 Priestern sexuell missbraucht. Der Höhepunkt sei 1970 erreicht worden: Jeder zehnte der in jenem Jahr geweihten Priester wurde zu irgendeinem Zeitpunkt sexueller Angriffe beschuldigt.

Aus einer der Studien geht zudem hervor, dass die Kirche über 572 Millionen Dollar (461 Mio. Euro) für Anwälte, Beilegung von gerichtlichen Verfahren und Therapien für Opfer und Priester ausgab. Es wird jedoch zugleich darauf hingewiesen, dass diese Zahl wahrscheinlich bei weitem zu niedrig sei, da außergerichtliche Vergleiche der letzten Jahre nicht erfasst seien. Vor diesem Hintergrund sei eine Zahl von 750 Millionen Dollar weitaus wahrscheinlicher.<!-/quote-!>


jetzt wissen wir für was die kirchensteuer
verwendet wird! zum glück bin ich längstens
aus der kirche ausgetreten.

@webfly

mindestens so schlimm wie der körperliche missbrauch von kindern ist der geistige missbrauch des gewissens aller kirchenbesucher, nicht nur der kinder. der schaden den die kirche in den letzten jahrhunderten der menschheit im zusammenhang mit aufbauen von schlechtem gewissen, eintrichtern von falschen moralverstellungen, indoktrinationen, unterdrückung der triebe, unterdrückung der frauen usw. angetan hat ist nachhaltiger als alle kriege zusammen.

apron-mal-in-einem-wespennest-stochert

@apron

Harte Worte, die Du da brauchst. Erwachsene Kirchenbesucher können sich gegen das, was Du geistigen Missbrauch nennst, viel besser wehren als Kinder gegen den körperlichen Missbrauch. Und bedenke, dass körperlicher Kindsmissbrauch eine massive seelische Komponente hat. Insofern halte ich Deine Aussage, der geistige Missbrauch des Gewissens aller Kirchenbesucher sei mindestens so schlimm wie der körperliche Missbrauch von Kindern für eine massive Verharmlosung von Kindsmissbrauch.

Dass man als liberal denkender Mensch in der Kirche in der Minderheit ist, weiss ich selbst sehr gut. Dein Stochern im Wespennest empfinde ich trotzdem als reichlich billige Propaganda. Sie ist eines aprons, der sich stets gegen Propagandapostings - vor allem gegen billige solche - wehrt, nicht würdig.

Charlie
(der kirchlich aktiv ist, kein schlechtes Gewissen und hoffentlich auch keine falschen Moralvorstellungen hat, nicht indoktriniert ist, weder seine Triebe noch Frauen unterdrückt, mithin keinem einzigen von aprons Vorurteilen entspricht)

@charlie

danke für deine antwort. ich bin mir natürlich bewusst, dass ich einen ziemlich grossen spagat vollziehe und vor allem möchte ich unter keinen umständen den missbrauch von kindern verharmlosen, das habe ich an anderer stelle schon deutlich gemacht. aber ich stehe zu meiner meinung, dass eben die kirche kinder in ihrer dogmatischen weise auch „misshandelt“ und gerade dies in der späteren entwicklung dieser kinder zu „schrägen“ weltbildern führt. diese kinder wiederum übertragen ihre „schrägen“ weltbilder dann auf ihre eigenen kinder usw. ich will damit nicht sagen, dass die kirche für jeden einzelnen fall einer kindsmisshandlung direkt verantwortlich ist. aber die kirche trägt meiner meinung nach eine art „kollektivschuld“ für das moralische versagen in der heutigen zeit. übrigens habe ich dir in keinster weise unterstellt, irgendjemand zu unterdrücken. auch wenn du in der kirche deinen frieden findest, bist du nicht DIE kirche, selbst wenn du ein offizieller repräsentant davon sein solltest.

bitte erklär mir noch was mein statement mit propaganda zu tun hat und allenfalls wofür, denn ich habe bisher deine aussagen hier immer ernst genommen.

apron-diesmal-ohne-kommentar-da-mir-das-thema-zu-ernst-ist-um-noch-einen-zynischen-spruch-anhängen-zu-müssen

@apron
deine these mag durchaus einen funken wahrheit beinhalten, allerdings muss dann die gegenfrage erlaubt sein: wo würden wir heute ohne kirche stehen? wäre die welt tatsächlich eine bessere? eine philosophische frage, welche man - speziell an dieser stelle - kaum beantworten kann…

@apron

Eine Bemerkung vorweg: obwohl ich mich nicht gerade als Experten für Kirchengeschichte betrachte, weiss ich, was in den vergangenen 2000 Jahren so alles schief gelaufen ist. Da ich mich neben anderen Kreisen auch in kirchlichen Kreisen bewege, weiss ich auch aus erster Hand, was heute noch so alles schief läuft. Dies nur, damit Du nicht meinst, ich würde da etwas idealisieren.

Ich war auch schon mehrfach in der Situation, dass ich die Aufgabe hatte, einen jungen Menschen zu betreuen, bei dem irgendwelche neurotischen Kirchenheinis ziemlich viel verbockt hatten. Das ist nie eine leichte Aufgabe, und der Erfolg, mit dem ich sie jeweils gemeistert habe, war unterschiedlich.

Meine Erfahrung und meine These ist aber, dass das, was da so schief läuft, nicht Ursache, sondern Ausdruck des Problems ist. Will sagen: nicht, weil die Kirche so ist, haben wir ein Problem, sondern wir haben ein Problem, das unter anderem dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Kirche so ist. Oder mit einer medizinischen Metapher: die von Dir (zu recht) angeprangerten Missstände in der Kirche sind nicht Erreger, sondern Symptom einer Krankheit.

Denn bedenke, dass Kirche und Religion ganz gewaltige Projektionsflächen sind. Probleme und psychische Knörze, die die Menschen haben, bilden sich (unter anderem) auf die Kirche ab und werden (unter anderem) in ihr sichtbar. Und solche Projektionsflächen lassen sich auch ausnutzen, sie wurden und werden immer wieder ausgenutzt. Von den Kreuzzügen bis zur Situation auf dem Balkan immer wieder das gleiche Bild: skrupellose Machthaber merken, bewusst oder unbewusst, dass man die Menschen besonders gut zu den eigenen Zwecken mobilisieren und missbrauchen kann, wenn man sie bei ihren religiösen Gefühlen packt. Und leider finden sich dann immer wieder machtgeile Religionsführer, die dieses Spiel fröhlich mitspielen. Ja, Macht korrumpiert.

Du fragst, warum ich Dein Posting als billige Propaganda bezeichnet habe. Ganz einfach: Du rechnest Negatives gegeneinander auf, um dadurch einen Akteur - die Kirche - als besonders schlimm darzustellen. Und Du tust dies auf sehr pauschale Weise, ohne z.B. die Frage nach der Unterscheidung zwischen Ursache und Symptom zu stellen, die ich oben dargelegt habe. Oder auch ohne Dir klar zu machen, dass dieser Akteur oft genug Spielball ist in einem Spiel, in dem sie Regeln, die keineswegs gerecht sind, nicht selbst bestimmt hat.

Propaganda muss sich übrigens nicht unbedingt FÜR etwas einsetzen, sie kann auch GEGEN etwas gerichtet sein. Propaganda kann nicht nur dazu dienen, etwas in ein gutes Licht zu rücken, sondern auch dazu, etwas schlecht zu machen.

Ich hoffe, ich konnte einigermassen klären, worum es mir geht. Es geht mir NICHT darum, dass man die Kirche nicht kritisieren dürfte, Gott bewahre. Kritisiere sie bitte weiterhin, sie hat es durchaus nötig. Ich mag einfach solche pauschalisierenden Rundumschläge mit monokausalen Begründungen nicht.

Charlie

@charlie

danke

apron

ein wirklich guter Artikel Charlie, wenn wir hier nicht im ST währen, würde ich gerne über das Spannungsfeld Kirche-Sex und „tägliches Leben“ diskutieren, denn davon sind ziemlich viele von uns betroffen.

Gruss Gogo

@gogo

deine meinung ist interessant, gib sie uns preis. der ST ist ja nicht nur da um postings über das servicegebahren von ladies zu berichten.

apron-der- gogo-gerne-zu-einer-stellungnahme-ermuntern-möchte

@ aporon

deine Aufforderung gibt mir schon einiges an Knacknüssen. Es gibt in diesem Problemkreis allgemeine Fragen, aber sehr oft gehts in ganz persönliche Gebiete, und da bin ich einfach noch nicht bereit in so einem offenen Rahmen über persönliches zu sprechen.
Es ist auch eine Frage welcher Religionsgemeinschaft man angehört (Ich bin röm. Kath.). Obwohl ich gewaltigen Missmut auf den Papst habe, finde ich es zum Beispiel nicht in Ordnung, dass Herr Jedermann oder die stärkste Tageszeitung der Schweiz besser weiss was der Papst zu tun oder sagen hat. Wenn ich Sie auch nicht verstehe, so enthalte ich mich doch den Äusserungen über andere Religionsführer. Ich will nicht sagen, dass ich keine Meinung habe, aber wenn ich mich auch mit diesen Religionen beschäftigte, es fehlt der genau Hintergrund und das genügende Wissen, und dies obwohl ich viele dieser Länder bezw. diese Religionen bereist habe.

Beim Sex bezw. sexuellen Verhalten spielt ganz stark die Familie und da wieder die Religionsgemeinschaft der man angehört oder angehörte hinein.
Trotz Austritt, die Denkweise wird immer davon beeinflusst sein (Kinderstube). Die veränderte Medienwelt (Internet) kratzt allerdings massiv an solchem Verhalten, ebenso die soziale Verarmung, die ethnische Durchmischung und nicht zuletzt die mediale Aufbereitung von sexuellen Missständen in der Kirche (aber das ist Voyeurismus sh. Artikel von Charlie), und wenn dann die katholische Kirche so rigide Vorgaben im sexuellen Bereich auferlegt, entsteht ein Spannungsfeld, dass auch im Spagat kaum zu überwinden ist.

Meine Kirche erlaubt kein vorehelichen Verkehr?
Die Ehe dauert bis der Tod Euch scheidet?
Was geschiet mit (sündigen) Geschiedenen?
Wie sollen unverheiratete sich verhalten?
Wie stehts mit der Vorbildfunktion des Klerus?
Ich verstehe der Sinn des Zölibats im Klerus bis heute nicht.

Der Ausweg mit Beichte und guten Vorsätzen ist zwar gegeben, finde ich allerdings zu billig, da suche ich einfach nach handgreiflicheren Lösungen. die etwas mehr Fleisch am Knochen haben.

Eigentlich wollte ich meinen 100 Beitrag zu etwas ST Spezifischerem verfassen, aber auch hier wachse ich nun aus dem Junior-Alter hinaus, vielleicht muss ich mich mit einem neuen Nickname verjüngen!!

Gruss Gogo

@gogo

danke auch dir, ich bin der ansicht dass dein posting einer nummer 100 mehr als würdig ist.

apron

Hallo,

ein stiller Mitleser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass in diesem Forum eine Diskussion läuft, die mich interessieren könnte. Wenn ich mich kurz vorstellen darf: Ich bin Theologe und Pfarrer, daher mein Pseudonym „Amadeus“, ich interessiere mich sehr für sexualethische Fragen. Ich arbeite auch bei einem Projekt mit, wo es um die Prävention von sexueller Belästigung und Missbrauch im Arbeitsfeld Kirche geht.

Ich bin mit meinen Vorrednern einig, dass die Kirche oft ein verkrampftes Verhältnis zur Sexualität hat, was ungesund ist. Andererseits muss ich sagen, dass ich auch die Über-Sexualisierung, die man z.B. in der Werbung beobachten kann, nicht sehr gesund finde. Ich befürchte, dass es genau diese Über-Sexualisierung ist, die dazu beiträgt, dass auch Kinder als Objekte sexueller Begierden gesehen werden (und zwar nicht nur von Pädophilen: die meisten sexuellen Übergriffe auf Kinder werden von Männern begangen, die nicht pädophil sind).

Um auf ein paar Einzelpunkte des Threads einzugehen:

Wenn die amerikanischen Studien sagen, dass 4% aller katholischen Priester Kinder sexuell missbraucht haben, dann sind das ganz klar 4% zu viel. Man sollte aber deswegen keine „Sippenhaft“ einführen und diejenigen 96%, die keine Kinder missbraucht haben, gleich mitverurteilen.

Wenn apron vom Schaden schreibt, den die Kirche mit dem „aufbauen von schlechtem gewissen, eintrichtern von falschen moralverstellungen, indoktrinationen, unterdrückung der triebe, unterdrückung der frauen“ angerichtet hat, möchte ich ihn fragen, wann er zum letzten Mal in der Kirche war. Wenn ich predige, ist das kein Aufbauen von schlechtem Gewissen, wenn ich Religionsunterricht erteile, ist dies keine Indoktrination. Die Kirche, oder wenigstens die Landeskirchen in unseren Breitengraden, haben sich von dem verabschiedet, was apron kritisiert. Zugegeben: Leider gibt es bis heute in der Kirche Leute, auf die das von apron gesagte zutritt, und leider trifft man sie auch weit oben in der Hierarchie.

Man sollte aber auch vor positiven Entwicklungen in der Kirche nicht die Augen verschliessen. Das verkrampfte Verhältnis zur Sexualität, von dem ich am Anfang geschrieben habe, existiert zwar immer noch, aber es wird zunehmend besser.

Einige der von gogo angesprochenen Punkte sind ein gutes Beispiel dafür: Vorehelicher Verkehr, Scheidung, Wiederverheiratung Geschiedener, Sex unter Unverheirateten u.a.m. werden in der Kirche heute (wiederum bezogen auf die Landeskirchen unserer Breitengrade) de facto akzeptiert. Sogar die vor einigen Jahrzehnten noch felsenfeste Überzeugung, dass Homosexualität Sünde sei, kommt zunehmend ins Schlingern. Was (noch) fehlt, ist eine überzeugende theologische Aufarbeitung dieser de-facto-Akzeptanz. In den theologischen Handbüchern ist diese Entwicklung zu einem unverkrampften Verhältnis zur Sexualität noch nicht vollzogen.

Die theologischen Handbücher widerspiegeln aber auch eine andere gesellschaftliche Situation. Ich bin mit Charlie einer Meinung, dass die Kirche und ihre Haltung oft einfach das widerspiegelt, was in der Gesellschaft allgemein im Argen liegt. Wenn die Gesellschaft ein verkrampftes Verhältnis zur Sexualität hat, ist es nicht verwunderlich, dass dies auch für die Kirche gilt. Ich versuche aber, dies an Charlies Adresse, kein „neurotischer Kirchenheini“ zu sein und hoffe, im Umgang mit Jugendlichen nicht zu viel zu verbocken.

Was die beiden letzten Punkte von gogo angeht: Die Vorbildfunktion des Klerus ist tatsächlich ein Problem, gerade wenn man die Studien zu sexuellen Übergriffen durch Priester, die in der Diskussion genannt worden sind, bedenkt. Es liegt aber auch ein Problem darin, vom Klerus zu viel zu erwarten. Ich als Pfarrer erlebe oft, dass die Leute (unausgesprochen, oft auch unbewusst) von mir erwarten, ich müsse stellvertretend für sie fromm sein. Sie dürften schon sündigen, aber ich müsse ein Heiliger sein. Charlie hat geschrieben, die Kirche sei eine Projektionsfläche. Ich kann ergänzen: Auch die Person des Pfarrers ist eine Projektionsfläche.

Der Zölibat hat einen seiner Gründe auch in dieser Vorbildfunktion des Klerus: Wenn Sex als etwas Schmutziges angesehen wird, dann sollen doch wenigstens die Priester mit diesem Schmutzigen nicht in Berührung kommen. Dazu kam im Mittelalter ein ganz praktischer Grund: Als die Kirche immer mehr weltliche Macht gewann, wollte man verhindern, dass Priester- und Bischofsdynastien entstehen. Geistliche sollten keine Erben haben, die ihre Position oder ihren Besitz nach dem Tod übernehmen konnten.

Heutige Begründungen für den Zölibat sind vor allem: Der Priester soll ganz für die Kirche da sein, gewissermassen mit ihr „verheiratet“ sein. Ich habe auch schon gehört: Eheleute sollen keine Geheimnisse voreinander haben, aber der Priester muss das Beichtgeheimis wahren, also kann er nicht verheiratet sein. Ich persönlich halte nicht viel von solchen Argumenten. Sie sind theologische Überhöhungen eines veralteten Sexualverständnisses (eben der Sicht, dass Sex grundsätzlich etwas Schmutziges sei).

So, jetzt ist mein erster Artikel hier sehr lang geworden. Danke, wenn Ihr bis hier durchgehalten habt.

Ich werde mich noch weiter umsehen, ob ich noch andere für mich interessante Diskussionen finde. Postings über das Servicegebahren von Ladies, wie apron es ausdrückt, dürft Ihr von mir mangels Erfahrung aber nicht erwarten.

Pax vobiscum,
Amadeus

Audiatur et altera pars!

sei willkommen im kreise der sexy-tipp mitgliedern. wenn du etwas früher eingeloggt hättest, wärest du gar das 10’000ste mitglied geworden, das wär doch ein echter hit gewesen, ein theologe, ein katholischer nehme ich an, als jubiläumsmitglied und als preis eine sexy-tipp unterhose grins.

aber, scherz beiseite, ich freue mich, dass du mitliest, mitdenkst und dich auch äusserst.

Duo cum faciunt idem, non est idem.

Das habe ich früher von der Kirche gelernt:

zB.:
ex kathedra wurde homosexualität, ja selbst selbstbefriedigung verteufelt,
in dormitorio wurde aber deutlich anders gehandelt grins.

Nihil humani a me alienum puto.

Salam aleikum
fuck

@Amadeus

Die christliche Kirche, insbesondere die reformierte, hat keine Existenzberechtigung mehr. Sie ist einem weltanschaulichen Optimismus verfallen, dem Grundirrtum jeder wahrhaftigen Philosophie und Theologie.

Du scheinst mir ein typischer Vertreter dieser Kirche zu sein, kümmerst Dich um „sexuellen Missbrauch“ etc. Jeder Priester, der einen sogenannten „sexuellen Missbrauch“ begeht, ist dadurch wahrhaftiger als jeder, der sich für besser hält.

Sex ist schmutzig, so wie die Existenz an sich. Das ist keine verschrobene Meinung eines Puffgängers, sondern die auch im Christentum angelegte Wahrheit, wenn man es tief empfinden will. Aber eben, Ausdrücke wie Erbsünde, Eschatologie etc. sind für die meisten Theologen inhaltsleere Worte geworden. Sie können jetzt mühelos mitschwimmen im Strom der öffentlichen Moralisiererei. Ich würde fast wetten, dass es mittlerweile, zumindest in der reformierten Kirche, Reglemente gegen „sexuelle Belästigung“ gibt.

Pamlover,
vitam impendere vero