Dabei meint es die oberste Lehrerin der Stadt nur gut mit uns armen Sündern: Mit ihren Aktionen will sie uns auf den Pfad der Tugend führen.
here we go. ungekürzt…
quote:Erlaubt ist, was nicht betört
Ein Bordell ist etwa so illegal wie eine Arztpraxis, sagt selbst das Bundesgericht. Dennoch treibt die Stadt Zürich mit Gangstermethoden dem Langstrassenviertel das aus, worum es dort naturgemäss geht: das Vergnügen. Der Letzte löscht das Rotlicht.
Jedes Kondom ein Corpus Delicti: Restaurant «Sonne», Langstrasse, Zürich. Oliver Lang (Bild)
Die philippinische Lady-Band brachte eben die Herzen und Tränendrüsen mit «My Heart Will Go On» in Wallung, als gegen Mitternacht drei Dutzend Stadtpolizisten das Restaurant «Sonne» in der Nähe der Zürcher Langstrasse stürmten. «Musik aus, Lichter an, alle auf ihren Plätzen bleiben!», befahl der Einsatzleiter, derweil seine Leute Stellung bezogen und die Ausgänge blockierten. Die Gäste wurden aufgefordert, ihre Rechnung zu begleichen, sich auszuweisen und den Inhalt ihrer Taschen auf die Tische zu kippen.
Die meist knapp bekleideten Damen an der Bar vorne liessen die Razzia teilnahmslos über sich ergehen – für sie war es Routine. Im hinteren Teil der «Sonne», den eine Firma für ein Bankett gebucht hatte, sassen die Gäste verdattert vor ihren Tellern. Erst als Uniformierte die Begleiterin eines amerikanischen Touristen abführen wollten, wurde Protest laut. In der Handtasche der Frau hatten die Fahnder ein Kondom entdeckt, womit sie aus polizeilicher Sicht als Prostituierte überführt war.
«Die Razzia vom 15. Juli 2005 war eine von Hunderten, die ich überlebt habe», sagt Ricky, der altgediente Kellner. Seit über einem Jahr wurde das mitten im Zürcher Rotlichtviertel gelegene Lokal regelmässig polizeilich heimgesucht, in Spitzenzeiten bis zu achtmal an einem Tag. Ricky weiss, dass viele der Polizisten längst nur noch widerwillig Befehle ausführen, deren Sinn sie selber nicht einsehen. Denn das Resultat war auch diesmal ernüchternd: nichts Illegales. Ricky räumte die erkalteten Speisen ab, der Abend war versaut.
Amtl. bew. Nadelstiche
Die Razzia in der «Sonne» war Teil der geheimen «Aktion Nadel». Eine Sonderkommission, die rund hundert Beamte mobilisieren kann und die sich fast nur um das Langstrassengebiet kümmert, führt praktisch täglich Einsätze in Szenelokalen und Bordellen durch. Wie aus Polizeikreisen zu erfahren ist, soll die kriminalistische Ausbeute der Kampagne geradezu penibel sein. Offiziell mag die Stadtpolizei dazu keine Stellung nehmen.
Kriminalistische Erfolge stehen bei der «Aktion Nadel», die ein Teil des Massnahmeplans «Langstrasse Plus» ist, auch nicht im Vordergrund. Das erklärte Ziel der Aktion ist es, allen Leuten aus dem Umfeld von Sex- und Drogenmilieu «mit Nadelstichen» die Freude am Quartier zu verderben – unabhängig davon, ob sie sich etwas zuschulden kommen liessen oder nicht. Das Restaurant «Sonne», ein multikultureller Treffpunkt, wo auch viele Prostituierte ihre Freier aufgabeln, war bislang ein Schwerpunkt dieser Strategie.
Die Kollateralschäden der Razzien – die «Sonne» rechnet dieses Jahr mit einer Umsatzeinbusse von über dreissig Prozent – werden nicht nur in Kauf genommen, sie sind das Ziel der Aktion. Rolf Vieli, der Leiter von Langstrasse Plus, macht keinen Hehl daraus, dass unliebsamen Beizern und Puffbetreibern das Geschäft vermiest werden soll, auch wenn sie völlig legal arbeiten. Damit bewegt sich die Stadtregierung selber an den Grenzen der Illegalität. Denn im Grunde wird hier eine Methode angewendet, die bisher Gangstern vorbehalten war: Racketeering – ein Unternehmer wird so lange schikaniert, bis er in Konkurs geht oder klein beigibt.
Die Erfolge der rabiaten Politik gegen das Rotlichtmilieu lassen freilich auf sich warten. Zwar haben einzelne Wirte, etwa die Betreiber des «Sans-Souci» an der Sihlhallenstrasse oder der «Lugano-Bar», ihre Betriebe geschlossen. Die Prostitution floriert trotzdem. Die Vertriebenen haben einfach ein paar Strassen weiter gleich mehrere neue Szenelokale eröffnet. Und in der stilvoll aufgemotzten «Lugano-Bar» wird längst wieder angeschafft wie eh und je.
Andere, wie etwa Stefan Breu und Abbas Sin, die Betreiber der «Lambada-Bar» und der dazugehörigen Pension an der Dienerstrasse, haben Personal reduziert und kämpfen weiter. Die Aktion Nadel soll ihnen einen Umsatzeinbruch von bis zu sechzig Prozent beschert haben. Stefan Breu: «Manchmal stellt die Polizei stundenlang einen Kastenwagen vors Lokal – dann gehen die Gäste in die nächste Kneipe.» Und die Frauen im «Lambada» drehen Däumchen.
Stefan Breu räumt ein, dass es in seinen Appartements Ausländerinnen gibt, die mutmasslich illegal anschaffen. Wenn eine Touristin länger als ein paar Tage bleibt, muss sie sich daher bei der Stadt anmelden. Und das tun die Frauen auch. Doch er sei nicht bereit, den Polizisten zu spielen und seine Gäste auszuspionieren. Ob eine Frau aus Liebe oder fürs Geld einen Typen aufs Zimmer nimmt, sei ihm egal. Wichtig sei für ihn, versichert Breu, Drogenhändler und Zuhälter fern zu halten – denn sie bringen nur Probleme und wenig Umsatz.
Seit Mitte der 1990er Jahre versucht die rotgrüne Stadtregierung, sekundiert vom Tages-Anzeiger (Motto: «Den Sumpf trocken legen!»), dem lüsternen Treiben im Zürcher Rotlichtviertel Einhalt zu gebieten. Und weil man von einem Misserfolg in den andern schlitterte, erhöhte man die Dosis der untauglichen Strategie stetig. Mit fatalen Folgen: Das legale Sexgewerbe zieht sich aufs Land zurück, Illegale füllen das Vakuum.
Ganz am Anfang war die «Aktion Pranger»: Freier sollten öffentlich vorgeführt und abgeschreckt, Banken und Unternehmen, die Milieuliegenschaften finanzieren, denunziert werden. So zogen sich viele seriöse Geschäftsleute aus dem Langstrassenviertel zurück, weniger seriöse mit zweifelhaften Geldquellen rückten nach. Die Schandaktion, die an mittelalterliche Traditionen erinnert, war ein totales Fiasko. Also nahmen die Zürcher Sittenvögte wieder, wie eh und je, die Frauen ins Visier. Über einen Strichplan und die Bauordnung entzog die Stadt dem ältesten Gewerbe in der Langstrassengegend die legale Basis.
Ideelle Immissionen
Offiziell ging es immer nur um das Wohl der Frauen, die es vor bösen Zuhältern und anderen Profiteuren zu bewahren gelte. Weil sich die sogenannten Sexarbeiterinnen von Vater Staat aber partout nicht helfen lassen wollen, will man sie zu ihrem Glück zwingen. Man wolle die Prostitution nicht verbieten, betont etwa Rolf Vieli von Langstrasse Plus immer wieder, bloss auf ein «erträgliches Mass» reduzieren. Sprich: Die Dirnen sollen sich gefälligst verstecken.
Doch Vieli kann die Prostitution gar nicht verbieten, sie ist grundsätzlich legal, steht sogar unter dem Schutz der Gewerbefreiheit und ist an sich ein recht stilles Gewerbe, das nicht mehr Emissionen verursacht als etwa eine Arztpraxis. Also erfand man den «Freierverkehr» (mangels anderer Merkmale erkennbar am Aargauer oder Innerschweizer Nummernschild) oder die famosen «ideellen Immissionen». Gemeint sind damit die Gedanken an das unsittliche Treiben, die den Normalverbraucher beim Anblick eines Bordells heimsuchen und ihn womöglich bei seinen alltäglichen Verrichtungen stören. Auf diesem Konstrukt baut der Kreuzzug der Stadt Zürich gegen einen prinzipiell legalen Wirtschaftszweig.
Vorweg machte das Bundesgericht den Zwinglianern einen Strich durch die Rechnung, indem es alteingesessenen Etablissements eine «Bestandesgarantie» einräumte. Auch die Prostitution im Schaufenster mochte die Justiz nicht verbieten, sofern sich die Dirnen in der Vitrine tot stellen und nur passiv mit ihrem Körper werben, so wie es sich für eine Dame geziemt. Doch gescheitert ist die stadträtliche Vertreibungspolitik vor allem an sich selber.
Das sogenannte Bermuda-Dreieck mit dem Restaurant «Sonne» im Zentrum ist ein Schulbeispiel. Das Geviert sondert ideelle Immissionen seit 1977 ab, als Gody Müller hier den «Stützli-Sex» eröffnete und damit landesweit Erregung provozierte. Schon damals verbrämte eine unheilige Allianz von rechtskonservativen und linksfeministischen Moralisten ihren Kampf gegen das Sexgewerbe mit höheren Beweggründen: Frauen sollten vor der «Versklavung» und das Quartier vor einer «Verslumung» bewahrt werden.
Tatsächlich verlagerte sich der Fokus des Sexgewerbes erst in den späten 1970er Jahren vom Niederdorf ins Umfeld der Langstrasse. Die Gründe waren vielfältig. Gastarbeiter und Rekruten aus der nahen Kaserne hatten schon immer für eine Nachfrage im Zürcher «Büezer-Quartier» gesorgt. Als im Zuge der Rezession viele Ausländer abwanderten, wurden ihre Absteigen und Altwohnungen, die den Ansprüchen der Schweizer Familien schon lange nicht mehr genügten, zusehends von Dirnen übernommen.
In den 1980er Jahren sorgte Stadträtin Ursula Koch mit ihrer Bau- und Zonenordnung dafür, dass sich daran nichts änderte: Um billigen Wohnraum zu erhalten, wurden die Baulinien so gelegt, dass sich Neubauten nicht lohnen sollten. Die Kochsche Null-Wachstums-Diät hatte zur Folge, dass im Quartier kaum noch investiert wurde und damit viel Platz fürs schnelllebige Sexgewerbe frei wurde.
Am Ende der Halbwelt
Mit spektakulären Verhaftungsaktionen gegen die Hells Angels, die das Sexmilieu angeblich kontrollierten, wandte die Stadt Ende der 1980er Jahre erstmals massive Repression an. Das Resultat: Ein paar einheimische Zuhälter kamen vorübergehend hinter Gitter, an ihre Stelle traten schwere Jungs aus dem Balkan, die für die Polizei kaum noch zu greifen waren.
Das änderte sich erst 1992, als mit dem neuen Sexualstrafrecht das Zuhälter- und Kuppeleiverbot abgeschafft wurde. Was auf den ersten Blick paradox anmutet, hat durchaus seine Logik. Das neue Gesetz schaffte endlich einen gewissen Rechtsschutz für die Prostituierten. Die Frauen konnten nun eher die Hilfe von Polizei und Justiz anfordern – und ihre zwielichtigen «Beschützer» wurden zusehends überflüssig. Das Sexgewerbe verabschiedete sich damit sukzessive von der Halbwelt, siedelte von schummrigen Hinterhöfen in offizielle Salons über und wurde zu einem sichtbaren Teil der Wirtschaft.
Just in jenem Jahr übernahm Hans-Peter Brunner das Restaurant «Sonne» sowie das benachbarte Hotel «Regina». Das war kein Zufall. Brunner, ein tadellos beleumdeter Banker, hatte im Edelmetallhandel Millionen verdient. «Er war ein kauziger Typ mit einer Affinität zu schrägen Milieufiguren», erzählt ein ehemaliger Mitarbeiter, «doch er selber gehörte nie wirklich dazu.» Brunners Geschichte ist aber auch die eines gewieften Unternehmers, der die Entwicklung des Sexgewerbes hin zur geordneten Normalität früh erkannt hatte – und am Ende an der bigotten Doppelmoral scheitern sollte, die in manchen Köpfen weiterlebte.
Bis 1992 wurden «Sonne» und «Regina» vom konkursiten Charly Hug kontrolliert, den man getrost dem Milieu zurechnen durfte. Und das galt erst recht für seine Kundschaft. Die «Oberkrainer», die in der «Sonne» aufspielten – tatsächlich stammten sie fast ausschliesslich aus Slowenien –, trafen offenbar den Geschmack der Halbwelt. In einem Nebenraum der «Sonne» eröffnete Hug eine der ersten Kebab-Buden in Zürich, die prompt zum Treffpunkt türkischer und albanischer Heroin-Dealer verkam. Das völlig heruntergekommene Hotel «Regina» befand sich derweil fest in der Hand von libanesischen und baltischen Autoschiebern.
Ein geiler Sündenbock
Als Hans-Peter Brunner Hugs Erbe antrat, liess er als Erstes das Hotel «Regina» für über 7,5 Millionen Franken restaurieren und die Kebab-Bude bei der «Sonne» durch eine Thai-Küche ersetzen. Den Durchbruch brachte die philippinische Lady-Band Cinderella, die fortan jeden Abend in der «Sonne» aufspielte. Die asiatischen Schlagersängerinnen lockten die Männer in Scharen an – und damit auch die leichten Girls aus den umliegenden Appartements. Für die Unterwelt war hier kein Platz mehr. Brunner kaufte derweil ein Restaurant nach dem andern im Zürcher Rotlichtbezirk auf und kontrollierte bald 16 Betriebe mit 178 Angestellten, worauf ihn der Tages-Anzeiger zum «Milieu-König» adelte – ein Ruf, den er nie mehr loswerden sollte, auch als sein kleines Imperium längst zerschlagen war.
Der Niedergang von Brunners Reich begann 1995, als die jahrelang tolerierte Drogenszene am Letten aus allen Fugen geriet und geschlossen werden musste. Das Elend breitete sich mit einem Schlag über die ganze Langstrassengegend aus. Die Stadt unterstützte diese Entwicklung aktiv durch Anlaufstellen und Sozialwohnungen für Drögeler im Quartier, in denen sich die neupropagierte «verdeckte Szene» breit machte.
Wohl sind die meisten Immissionen, die von der Drogenszene ausgehen, ebenfalls bloss «ideeller» Natur. Denn die meisten Junkies weichen – genau wie die Prostituierten – Konflikten aus und sind heilfroh, wenn sie nur in Ruhe gelassen werden. Doch eine Minderheit von verwahrlosten Schwerstsüchtigen wurde zur echten Belastung fürs Quartier.
Die rotgrüne Stadtregierung geriet damit in ein Dilemma. Auf Druck ihrer treusten Klientel, der traditionell linken Wählerschaft in den Langstrassenquartieren, musste sie gegen die Drögeler vorgehen – und das ging nur mit harter polizeilicher Repression, die man während Jahrzehnten verdammt hatte. Das Rotlichtmilieu anerbot sich als Sündenbock. Also weitete man die Hatz auf Junkies flugs auf die Prostituierten aus und überhöhte das Ganze als Kampf gegen «organisierte Kriminalität» und «Menschenhandel». In Tat und Wahrheit aber ist Zürich immer noch zu übersichtlich, als dass sich hier mafiöse Organisationen, die diesen Namen auch wirklich verdienen, auf die Dauer festsetzen könnten.
Hans-Peter Brunner gehörte zu den ersten Opfern dieser kriminalistischen Chimäre. Anfang 1995 eröffnete die Zürcher Bezirksanwaltschaft im Rahmen der Aktion «Eviva» ein Verfahren gegen ihn. Die Vorwürfe: Bildung einer kriminellen Organisation, Waffen- und Drogenhandel sowie Geldwäscherei. Während 18 Monaten wurden Brunners Telefone abgehört, im Oktober 1996 kam er für ein Jahr in Untersuchungshaft. Acht Jahre später wurden die Verfahren sang- und klanglos eingestellt. Die schweren Anschuldigungen liessen sich nicht im Ansatz erhärten.
Der König ist tot
Doch die umfangreichen Untersuchungen brachten zutage, dass zwei Belgier an Brunners Gesellschaften beteiligt waren. Weil Ausländer aber nicht im Schweizer Immobilienmarkt investieren dürfen, wurde Brunners Beizen-Imperium zwangsversteigert. Brunner blieben nur noch langjährige Pachtverträge für die «Sonne» und einige weitere Lokale.
Darüber hinaus stellten die Ermittler fest, dass Brunner Firmenkredite über 23 Millionen Franken von der Kreditanstalt Grabs (KAG) erhalten hatte. Die kleine Bank hatte damit womöglich ein Klumpenrisiko auf sich genommen. Das heisst: Wäre Brunner in Konkurs gegangen, hätte er die KAG durchaus mit in den Ruin reissen können.
Hätte und wenn – tatsächlich bezahlte Hans-Peter Brunner alle Kredite bis auf den letzten Rappen zurück. Abgesehen davon lag das Klumpenrisiko allein in der Verantwortung der Bank. Doch nach Ansicht der Zürcher Staatsanwaltschaft hatte Brunner die KAG nicht über die tatsächlichen Besitzverhältnisse seiner Firmen informiert, weshalb sie Anklage wegen Betrugs erhob. Brunner hat diesen Vorwurf stets bestritten, und der Verdacht liegt nahe, dass die reichlich spitzfindige Anklage vor allem verschleiern sollte, dass zehn Jahre lang mit gigantischem Aufwand erfolglos gegen ihn ermittelt wurde. Ein Urteil wird es nie geben – der angebliche Zürcher Milieu-König nahm sich im vergangenen Mai am Tag der Prozesseröffnung das Leben.
Tatsache ist, dass Hans-Peter Brunner weder Schulden noch Geschädigte hinterlassen hat. Dabei grenzt es an ein Wunder, dass er das jahrelang verschleppte Strafverfahren finanziell überstanden hat.
Wer es sauber will, hat den Dreck
Doch was die Justiz nicht schaffte, das erledigt nun womöglich die Stadtpolizei mit ihrer Aktion Nadel. Albert Mosberger, der zusammen mit seinem Bruder Alain Pasche Brunners Pachtverträge im letzten Jahr übernommen hatte, fuhr im ersten Halbjahr 2005 einen sechsstelligen Verlust ein. Freiwillig verzichte die Belegschaft nun auf 15 Prozent ihres Lohns, damit die «Sonne», welche die Stadt aufkaufen will, überlebt. Denn noch verfügt Mosberger über einen langjährigen Mietvertrag und denkt nicht ans Aufgeben.
Die Situation ist grotesk. Bei keiner Razzia wurden in der «Sonne» je nennenswerte Mengen von Drogen, Waffen oder anderem verbotenem Gut gefunden. Mehr als ein paar illegale Prostituierte und zahllose Parkbussen waren vor der «Sonne» nie zu verzeichnen. Denn wie alle anderen Gewerbler im Quartier – die wenigen verbliebenen legalen Bordellbesitzer mit eingeschlossen – hat Mosberger ein vitales Interesse daran, dass die Gegend um sein Lokal sauber bleibt. Dreckige Strassen, versiffte Hauseingänge und heruntergekommene Junkies schaden dem Geschäft.
Getto-Stimmung herrscht denn heute auch vor allem in der Gegend von Militär- und Sihlhallenstrasse – just im Umfeld einer Liegenschaft, welche die Stadt zur Aufwertung des Quartiers gekauft und in ein Jugendwohnheim umfunktioniert hat. Damit stösst die stadträtliche Säuberungspolitik denn auch zusehends auf Widerstände im Quartier. Als neulich im Zuge der Aktion Langstrasse Plus ein grösseres Puff an der Hellmutstrasse geräumt und mit Sozialwohnungen abgefüllt werden sollte, probten Anwohner den Aufstand. Das Projekt musste abgeblasen werden.
Vergnügen in Prozenten
Mittlerweile steht der Stadtrat zusehends unter Beschuss von linker Seite. So bezeichnet etwa Niklaus Scherr, Gemeinderat für die Alternative Liste und Geschäftsleiter des Stadtzürcher Mieterverbands, den «Säuberungsfuror» und die «Einschüchterungsmethoden» des Unternehmens Langstrasse Plus als konzeptionslos und missbräuchlich. Wenn man ein funktionierendes «Biotop» wie die «Sonne» zerstöre, riskiere man, dass das Milieu verstärkt in heute noch intakte Wohnstrukturen des Quartiers vordringe. Im Übrigen sei das Rotlichtmilieu ein Teil dieser Stadt, und auch Prostituierte hätten ein Recht auf ein soziales Netz.
Und selbst Rolf Vieli von Langstrasse Plus schlägt mittlerweile sanftere Töne an, ideologisiert weniger von «männlich machistischem Gehabe» als auch schon und preist nun die Tugenden von «miteinander statt gegeneinander». Dank einer Initiative von Rechtsanwalt Valentin Landmann, der sich seit Jahren für eine Legalisierung der Prostitution in einem geordneten Rahmen engagiert, haben sich die Unternehmer Mosberger und Pasche nach der Razzia vom Juli an den runden Tisch gesetzt. Und plötzlich will man entdeckt haben, dass beide Parteien eigentlich dasselbe wollen.
Seither bleibt die «Sonne» von den täglichen «Nadelstichen» verschont, die sich jetzt nur noch gegen die Konkurrenz richten. Denn Rolf Vieli träumt weiterhin von einem «Wohnquartier mit Vergnügungsanteil», in dem er, möglichst ohne legale Schranken, bestimmen kann, wer was wo tun darf – und wer nicht.<!-/quote-!>
danke fuer den Bericht. Komischerweise wurde ich noch nie im Langstrassegebiet kontrolliert… waer mir auch egal. Auch ein Polizeiauto vor einer Bar schreckt mich nicht ab. Wenn es wirklich die Junkies und Mafiosis vertreibt ists mir recht. Was mir mehr auf den Nerv geht, ist wenn die Polizei ehrliche Buerger zu Verbrechern macht, nur damit das budgetierte Busseneinkommen eingehalten werden kann. Oder Methoden, wie oben beschrieben (Verhaftung weil eine Frau ein Kondom dabei hat, oder mit mafaiaehnlichen Methoden Geschaefte kaputt machen).
Um aber beim Thema zu bleiben: habe am Sonntag in der Sonne eine kleine junge Schwarze (von Ghana glaube ich) abgeschleppt. War zuerst misstrauisch, da ich noch selten gute Erlebnisse mit Blackies aus der Sonne hatte, konnte dann der Versuchung aber nicht widerstehen. Beim rausgehen ging sie 5Meter vor mir, und ich dachte schon, das wird ein Reinfall. Etwas spaeter nahm sie dann aber meine Hand… hat wohl mit den oben beschriebenen Polizeimethoden zu tun.
Das Zimmer war nicht gerade der Hit, habe aber schon schlimmeres erlebt. Sie war dann aber wirklich suess und hatte einen geilen Koerper. Alles in allem fuer 150.- eine halbe Stunde. Sex war gut, aber nicht sensationell. War dann trotzdem sehr zufrieden, vielleicht auch, weil meine Befuerchtungen (z.B. Geldverhandlungen waehrend dem Sex, oder das „komm schon“ nach 5 Minuten) nicht eintrafen.
Wiederholungsgefahr: mittel… hatte sie ein besseres Zimmer, und koennte man zusammen Duschen, dann waer der Fall klar
Danke Cumshot für den Post.
Ausser Kopfschütteln und dazu „Schwachsinn“ brummeln kann man da nicht mehr tun.
Diese von uns gewählten „Strippenzieher“ sind in etwa soweit von der Bevölkerung/Realität entfernt wie die Sonne von der Venus. Nicht nur was jetzt tel quel die Sonne oder den RLD in Zürich betrifft, sondern generell.
Es gibt anscheinend für viele Minderheitsanliegen jeweils eine extrem potente Lobby. Mir scheint das die gemachte Politik je länger je mehr an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung diametral „vorbei“ geht.
Gescheiter würde es mir scheinen die Bedürfnisse der Bevölkerung aufzunehnem, sie zu kanalisieren und dann dafür Freiräume zu schaffen. DAS wäre ja eigentlich der Auftrag denn wir unserer Exekutive mitgegeben haben. Verzichte jetzt, aus populistischen und ethischen Gründen, hier Beispiele anzufügen.
Frage mich manchmal ganz ernsthaft was dann von unserer geliebten, jahrhunderte lang verteitigten und kultivierten Freiheit noch übgriggeblieben ist. Warscheinlich hat das Paradies seine Unschuldigkeit verloren. Für einen Oekofundi der sich irgendwo im letzten Jahrhundert verloren hat ist es sicher immer noch ein Paradies hier, aber…
Viele arbeiten hier je länger je härter. Der Druck wird grösser, auf den einzelnen und auf die Familie. Umso wichtiger ist doch das es Zonen gibt die es uns erlauben für Momente und Augenblicke aus den Alltag zu entschwinden. Und ich meine damit nicht nur Milieubetriebe. Denn auch ganz andere Bereiche die uns ebenso Spass machen werden länger je mehr extensiviert.
Aber auch hier erreichen wir mit klönen und ausweinen an der Schulter des anderen nichts. Wir müssen wieder lernen dass wir für das kämpfen müssen was uns lieb ist. Die Zeiten wo man uns die Dinge nachgetragen hat sind defintiv vorbei, aber wir sind immer noch die faulen couchpotatoes.
Fragt mich jetzt aber nicht nach irgend einer Lösung den ich bin kein macht- und mediengeiles Exekutivmitglied sondern nur ein kleiner Schreiberling der von einer anderen Gesellschaft träumt.
Kürzlich traf ich eines meiner Stamm-WG´s von früher wieder, nannte sich jeweils Jacqueline. Brasil Girl, unter diesem Thread gab es schon verschiedene Postings zu ihr. Aus privaten Gründen konnte ich sie beinahe ein Jahr nicht mehr besuchen. Früher hatte sie eine Zimmer im Regina, nun hat sie eine kleine eigene Wohnung an der Brauerstrasse (Eingang im Durchgang zw. Müller- + Brauerstr.). Früher hatte ich jeweils total guten Sex mit ihr, absolut ohne Zeitbeschränkung. Ein Date für 200.-- war eigentlich immer ein Std.Vergnügen, oft noch länger. Sie bot guten geilen Sex, war sehr gepflegt und gut gelaunt. So freute ich mich, wieder einmal etwas mit ihr abzumachen. Diesmal wurde ich aber enttäuscht. Ich weiss nicht ob sie einfach einen schlechten Tag hatte oder einfach zu lange im Job ist. Das ganze Date war im Gegensatz zu früher sehr „professionell“, d.h. schon nahe an dr Schnellabfertigung. Kurzes Duschen, anlasen mit, Nummer ohne die gewohnte Zärtlichkeit und Hingabe etc. habe sie dann im Doggy genommen um zum Ende zu kommen, denn sie hat nun mal imer noch einen traumhaften Arsch. Das sie anfangs noch immer das Handy abgenommen und gequatscht hat als es langsam zur Sache ging, habe ich beinahe vergessen zu erwähnen. Für mich eine absolute Sünde. Werde dieses Date mit ihr mal besprechen um zu sehen ob es ein Aurutscher war, aber mein gefühl sagte mir beim Date, dass sie innerlich ausgebrannt ist un „es einfach nicht mehr bringt“ wie man so schön sagt.
Bezahlt habe ich 200.–, aber das erste Mal hat mich die Kohle gereut.
Bravo Cumshot
Ich habe bis Dato noch nie einen Bericht gelesen, der die Situation besser beschreibt. Was mich im speziellen ärgert ist die Tatsache, dass auch nicht mit gleichen Masstäben gemessen wird. So wurde zum Beispiel meine Kollegin aus ihrer Wohnung getrieben ( mit einem Gerichtsbeschluss / Langstrasse Plus ) weil sie in der Wohnung wo sie tatsächöich lebte, in 1 Zimmer auch noch massiert hat. In den Wohnungen über und unter ihr befanden sich je ein Studio. Eines davon existiert immer noch !!! Auch im Umfeld sind einige Studios in Betrieb.
Meine Frage ist :
Wieso werden einige Studios geduldet und andere nicht, obwohl sich alle in einer Zone mit Wohnanteil > 50% befinden ? Wird hier geschmiert ? Oder verdienen gewisse Leute da mit ??
Für mich ist klar, dass sich mit diesen Massnahmen der Stadt das Gewerbe immer mehr in Privatwohnungen verlagert und das nicht gerade im Sinne der Langstrassen Plus-Leute sein kann.
Das paradoxe ist auch noch, dass man zB. an der Bahnhofstrasse mit einem Wohnanteil < 30% ganz legal ein Mega-Puff eröffnen und betreiben könnte. Ist das noch normal ?
Wann endlich kann man miteinander sprechen und Lösungen finden, die sowol die Stadt als auch die WG’s zufriedenstellen und einander dann respektieren.
@ cumshot woher hast du denn solche infos`?
hallo hova
der bericht war in der letzten weltwoche-ausgabe (15.09.05). als abonnent habe ich im internet zugriff auf den ganzen bericht, d.h. ich musste den text nicht selber rausschreiben
gruss
cumshot
ähm cumshot hat den bericht nur aus der weltwoche kopiert. so also info, damit keine missverständnisse entstehen
@James Nice (niceman)
ich habe bei jacqueline eine ähnliche entwicklung festgestellt. vor einigen jahren gehörte sie zu meinen favoritinnen, weil ich bei ihr wirklich immer den eindruck hatte, dass sie fantasievollen und heissen sex ebenso nötig hatte odere liebte wie ich. speziell an ihr war, wie sie dies kundtat, was und wie sie es am liebsten hatte. und sie wusste auch genau, wie sie mich mit fantasie auf volle touren bringen konnte. ihren immer lachenden und leuchtenden augen, ihren sanft-fordernden lippen, ihren vollen natürlichen brüsten (c), ihrer heissen und wirklich nassen saftmuschi und ihrem knackpo war ich eine zeit lang richtiggehend verfallen und ich träume ab und zu immer noch von ihr.
vor mehr als einem jahr, als ich sie nach längerer abwesenheit wieder einmal wie gewohnt vernaschen wollte, gab sie sich sehr geschäfttüchtig und wenig mehr leidenschaftlich und fantasievoll. ich frage mich auch, ob das vorübergehend ist, oder ob sie tatsächlich ausgebrannt ist.
schade, denn wgs wie sie findet man in zürich nicht so oft.
@gig
ich denke sie ist ausgebrannt Ich kenne/kannte sie auch privat.
niceman
@ cumshot danke für die infos;-) hälst uns auf dem laufenden!! das ist gut
@nicema und @gig
Danke für Euren Bericht zu Jaqueline. Da ich eine Jaqueline schon seit längere Zeit suche, frage ich mich ob es vielleicht die ist, welche ich seit gut einem halben Jahr suche. Sie hat eine Tätowierung auf dem Bauch (Delphin) und eine auf der rechten Pobacke. Ich war immer sehr zufrieden mit Ihrem Service und sie hatte wirklich eine ganz besondere Ausstrahlung. Möchte sie unbedingt wieder einmal sehen. Wann habt Ihr sie dann getroffen und wo? Danke für Eure Infos
Sonnenman
ja das ist sie. Wenn Du sie wirklich schon besucht hast, dann hast Du ja auch ihre TelNr, ist nämlich schon seit Jahren dieselbe. Ruf sie doch einfach an und mach was ab. Komischer Beitrag von Dir…einerseits suchst Du …eine…Jacqueline, andererseits kennst Du ja ihre private parts genau. Was soll ich den davon halten ?
@niceman
Sorry, aber ihre Tel.Nr. habe ich leider nicht mehr, denn sonst hätte ich sie schon lange angerufen um wieder etwas abzumachen. Ich habe sie schon vor längerer Zeit gesucht, aber niemand konnte mir genaue angaben zu ihr machen. Es hiess nur, das es wahrscheinlich eine andere Jaqueline ist. Darum frage ich so genau, weil ich keinen Bock darauf habe sie in der Nacht mehere Stunden zu suchen. schreibe mir doch ein Mail mir Ihrer Nummer.
Danke trotzdem.
Ich war gestern Donnerstag wieder einmal in der Sonne. Ich muss sagen, es hat doch wieder ein paar hübsche neue Girls. Dabei ist mir ein junge mit langen schwarzen Haaren, relativ gross und einem grossen Busen, der einem sofort ins Auge sticht aufgefallen. Sie hatte einen roten Pullover an. Meistens sitzt sie an der ersten Bar mit Blick zur Türe.
Leider konnte ich sie nicht ansprechen, es hat einfach nicht geklappt!
Hat jedoch jemand Erfahrung mit ihr??
ich weiss natürlich nicht, ob es dasselbe mädchen ist, das du im auge hast, kobra - deine beschreibung trifft allerdings auf laura zu: dunkle haut, brasil, wunderschöner body, einfach ein muss! aber dann die enttäuschung auf dem zimmer: abzocke, schnell schnell… jedes weitere wort dazu wäre verschwendung.
Letzthin eine 27-jährige, braungeradhaarige Brunette mitgegangen, den Namen habe ich total vergessen. hat ein Tatoo auf der linken Brust, halbdunkle Haut, aber helleres Gesicht, wirkt etwas „spanisch“ angehaucht. Sie spricht auch sehr gut Englisch.
Für 90.- stützli war ich eine gute dreiviertel stunde bei ihr, oberhalb vom bigredmachine, in der selben wohnung, wo auch das junge, sehr schlanke „Rehlein“ mit dem Streetparade-T-Shirt (hat die sonst nix zum anziehen??), ist.
Es war schlicht und einfach GENIAL! Die 90.- haben sich mehr als gelohnt, es war genial gut, mit FO am Anfang, dann in allen möglichen Stellungen, mit ZK, dann der Abschuss nach guten 45min, noch geplaudert und die NUmmern ausgetauscht (sorry kann sie nicht weitergeben, sie möchte das nicht, respektiere ich absolut).
die andere, mit den schwarzen langen haaren und sehr grossbusig, mit meist sehr stark glänzendgeschminkten lippen, ist mir auch aufgefallen, der körper ist genial irgendwie, so reizend…, aber ob da auch wirklich was dahintersteckt? sie trägt meistens was, wo man ihre oberweite deutlich erkennt… aber sooo jung ist die nicht mehr… wer hat da erfahrungen? sie ist meistens mit einer anderen, relativ grossbusigen blondine unterwegs, die sieht fast nach einem Umbi aus
gruss prses
„und die NUmmern ausgetauscht (sorry kann sie nicht weitergeben, sie möchte das nicht, respektiere ich absolut).“
und deshalb auch unnötig zu erwähnen…
Na, wenn du die Nummern ausgetauscht hast, musst du sie sicher ja mit Namen gespeichert haben, oder hast du sie mit „90.-Girl“ gespeichert?
Sorry für meine Spitzfindigkeit
Morpheus, der wieder einmal in die Sonne geht.