Archiv bis und mit 02. August, 2005

Ich bin ein junges Girl, das sich seit nun ca. 4 Jahren das tägliche Brot in dieser Branche verdient. Mit kleinen oder grösseren Unterbrüchen arbeite ich so ca. 4-5 Tage in der Woche in einem Club in Zürich. Die Unterbrüche wurden hervorgerufen, 1x mein Freund herausgefunden hat was ich arbeite, 2x einfach eine Krise da war, 2x weil ich es wieder mal in einem „Normalen“ Job probieren wollte, was nicht so ganz geklappt hat.

Im grossen und ganzen Gefällt mir meine Arbeit sehr gut. Ich habe viele Kunden, die ich schon länger kenne. Das Arbeitsklima, der Verdienst und auch das Team stimmt. Nur eben manchmal überkommt mich die grosse Krise. Ist das alles richtig was ich tue, was wenn meine Eltern davon erfahren, was wenn ich alt bin und mich nicht mehr in das normale Berufsleben integrieren kann. Was wenn die Grenzen aufgehen und viele junge, hübsche Girls auf den Markt drängen…
Doch dann gibt es wieder Tage, wo mir einfach alles nur Spass macht. Wo ich nette Kunden habe, mit denen ich einfach den „Plausch“ habe. Wo meinen Kolleginen gutgelaunt zur Arbeit kommen, wo der Ablauf stimmt, es keinen Streit und Neid gibt und wo ich mit vollem Geldbeutel nach Hause gehe.

@Engel
Wenn Du eine coole Frau bist, wirst Du auch nach Deinem Abgang einen guten Typ finden mit dem Du was aufbauen kannst, wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert.
Tue das was Dir Deine innere Stimme sagt, dann kommt es gut.
Jeder Mensch der offen durchs Leben geht, fragt sich oft ob alles O.k. ist was er macht (ja sogar ich), dies ist auch gut so. Gefährlich sind nur immer die sehr dummen Leute, die nie irgendwelche Zweifel haben, die nicht mal auf die Idee kommen dass sie vielleicht einen falschen Weg gehen…
Es gibt Girls die ich schon seit Jahren kenne und immer noch so gut mag wie am ersten Tag, es ist mir wurscht wieviele neue und jüngere Girls noch kommen, sie sind für mich „gesetzt“. Mach Dir da keine grossen Sorgen, wenn Du o.k. bist, wird dies sicher auch belohnt.
Live your life to the fullest and enjoy it!

Deekay

Tomcat

Warum Du jetzt zweimal einen Stern bekommen hast ist mir ein Rätsel!

Ich zumindest stimme 5 Stern mit Dir überein !

Hebt den Durchschnitt substantiell!

Engel: Ich arbeite nicht in Deiner Branche. Mit meinem Job passiert mir ähnliches: Selbstzweifel - Motivation - und wegen langer und längster Arbeitszeiten auch Schwierigkeiten im Privaten und im Freundeskreis !

Meine Kunden stellen mich auch immer wieder auf … ach ja: Ich bin Verkäufer ! Also doch ein ähnlicher Beruf !

@sweetangel: ich schliesse mich dem k@ter an und möchte nur naoch anfügen: auch in meinem beruf gehts mir nicht anders: es gibt tage, da überkommt mich die grosse krise, es gibt tage wo mir einfach alles spass macht: so ist das leben …

machs gut und hab spass dabei …

Das klingt ja nach eitel Sonne, Freude und Eierkuchen.

Wir leben nicht mehr im 19.Jarhundert, klar, hat aber auch nicht viel mit dem zu tun. Im Kern der Aussagen stimme ich mit Tomcat überein. Der Rest dünkt mich dann schon zu oberflächlich.

Wenn alles so einfach wäre frage ich mich warum so viel Pros Probleme haben.

Es ist halt doch ein Unterschied ob man in einem „etablierten“ Beruf arbeitet oder im Milieu. Ich persönlich habe absolut keine Probleme mit solchen Frauen aber ich in keiner weise der Massstab.

Ich würde es mir als Frau ein paarmal überlegen ob ich das tun würde oder nicht. Da gibt es einiges zu Ueberlegen und zu entscheiden

Denn am schlimmsten sind diese neoliberalen Typen die alles geil und lässig finden aber dann, wenn sie Farbe bekennen müssen, den Schwanz einziehen wie ein begossener Pudel davonzotteln. Die Gesellschaft hat 2 Gesichter; Ein nettes, freundliches, verstädnisvolles und eine Fratze, gezeichnet von Hass, Missgunst, Vorurteilen und Verachtung.

Wers nicht glaubt kann ja mal über den Teich schauen. Da empört sich eine Nation wegen einer entblösten Brust, oder brandmarkt einen Mann der einen blowjob im Auto bekommen hat. Anderseit laufen Pornos der übelsten Sorte auf fast allen Kanälen und das Internet ist verstopft von Pornos der noch übleren Sorte.

Nein nein, du bist schon richtig sweetangel wenn du dir Gedanken darüber machst. Welchen Weg du einschlägst musst du selber wissen. Du musst einfach das was du tust gegenüber der hybriden Gesellschaft verantworten können. Solange diese von dir profitiert wird sie dich auch irgendwie dulden. Nur was machst du wenn du ihr nichts mehr zum geben hast?

Das ist nur als Gedankenanstoss gemeint und nicht als „Ja, alles super gut was du machst! Mach weiter so“ oder „Nein, wirf den Bettel sofort hin, das kommt nicht gut!“

Du brauchst Freunde im Leben. Was ich darunter verstehe habe ich auch schon mal geäussert. Besprich mit diesen deine Sorgen. Diese Menschen sind die, die dich tragen wenn es dir auch mal nicht so gut geht. Vertraue ihnen und höre ihnen zu was sie dir zu sagen haben.

Sweetangel,

Dandy hat recht. Ich könnte jetzt alles wiederholen, was er geschrieben hat, weil es wirklich sehr gut ist, aber ich lass es bleiben.

Ich habe Dir über das von ihm Gesagte hinaus einen Ratschlag: wenn Du Dir Gedanken über die Zukunft machst, dann bereite Deinen Ausstieg vor, solange Dir Dein Beruf Spass macht und es gut läuft. Ich würde so weit gehen zu sagen: organisiere Dein Leben so, dass Du von einem Tag auf den anderen aussteigen kannst, wenn Du willst.

Das heisst konkret:

  • Geld auf die hohe Kante legen;
  • Dich weiterbilden;
  • Freunde und Vertrauenspersonen ausserhalb Deiner Berufswelt haben.

Wenn Dir Dein Job, so wie jetzt, Spass macht, dann musst Du natürlich keineswegs aussteigen. Aber glaub mir: allein das Wissen, dass Du von diesem Job nicht abhängig bist, dass Du jederzeit aussteigen kannst, wenn Du nur willst, hat eine enorm befreiende Wirkung.

Charlie

@Tomcat
Ich verkneife es mir nicht und das würde ich auch dir raten. Wäre nämlich schade drum. Einige dieser „philosophischen“ Postings liessen mich über das eine oder andere Nachdenken. Denn die Welt besteht nicht nur aus der meinen und ich empfinde es als Bereicherung in die intime Welt eines anderen reinschauen zu können.

Ich will jetzt nicht in einen tiefenpsychologischen Essay übergehen. Aber hier wo wir Leben sind wir gewissen Zwängen ausgesetzt denen wir uns zu beugen haben. Einer davon ist Vorsorge und Planung. Es gilt dafür zu Sorgen dass das Leben in den schmalen Bahnen verläuft die die Gesellschaft vorgegeben hat. Verlässt man diesen schmalen Pfad kann es sehr unangenehm werden. Denn die Welt besteht nicht nur aus Menschen wie du einer zu sein scheinst.

Viel zu sehr sind wir Abhäging von dritten die uns „füttern“. Gelobt sei der der wirklich unabhängig ist. Erst dann ist es vielleicht möglich das Leben zu Leben das man dann gerne Leben möchte. Bis dahin geht es doch darum einfach den besten Kompromiss zu finden. Denn das dümste was man tun könnte ist die Hand abzuhacken die einem füttert.

Ich für meinen Teil glaube deine Philosophie verstanden zu haben und kann damit gut Leben. Nur bist du nicht der der den Massen Arbeit und Brot gibt. Erdreiste ich mir jedenfalls mal zu behaupten. Denn diese Elite hat eine andere Denkstruktur, oder muss sie haben. Denn auch diese ist Zwängen unterworfen. So schliesst sich der Kreis wieder.

@sweetangel
Da du weder hier im Forum noch in der Szene neu bist so tausche dich doch mal mit Berufsgenossinen aus. Ich glaube du wirst nicht die einzige sein die sich diese Fragen stellt. Ich denke nicht das es unmöglich ist in diesem Gewerbe in dieser oder jener Form „alt“ zu werden. Nur bringen die allerwenigsten die Voraussetzungen dazu mit oder gehen dabei sprichwörtlich vor die Hunde.

Wenn du die mentale Stärke hast dann kannst du auch sehr viel von diesem Job profitieren. Kaum ein anderer Job lässt dich so tief blicken wie den den du jetzt ausübst.

Die Männer sind an der Macht und du an den Männern. Deshalb Spiele ihr Spiel und lerne die Regeln. Am Schluss wirst DU gewinnen.

Ich wünsche dir Viel Glück und viel gute Leute auf deinem weiteren Weg. Verletze dich nicht, denn es macht nämlich unheimlich Schmerzen. Und es gibt Wunden die heilen nur sehr schwer wieder.

@Sweetangel

Ich denke, die beiden Ansichten von Charlie Brown und Frank Miller sind tatsächlich entscheidend für das Verhalten im und später aus dem Gewerbe!

Eine Frau kann zwar durchaus aus den Erfahrungen im Gewerbe profitieren, da bin ich mir ganz sicher, allerdings bewegt sie sich auf einem Drahtseil und wenn sie aus der Balance kommt, kann sie halt auch sehr schnell abstürzen. Sie ist gewissermassen eine Highrisk-Playerin! Sie riskiert in erster Linie mal, ihren Ruf bei Freunden und der Familie zu verlieren! Ihr Einsatz steht dabei einem überdurchschnittlichen Verdienst und dem Nutzen aus den persönlichen Erfahrungen gegenüber.

Entscheidend dabei so scheint mir auch ist das, was Chalie in seinem Posting sagte. Solange sie „unabhängig“ bleibt, läuft sie nicht gefahr, in den Fluten unterzugehen! Ich halte es durchaus für legitim, dass eine Frau in diesem Gerwerbe arbeitet um z.B. Schulden abzubauen, die Familie zu unterstützen oder sich einen anderen Traum wie eine Wohnung, Haus, Studium etc. zu finanzieren! Gefährlich wird es aber dann, wenn entweder irgendein Profiteur damit finanziert wird oder aber ein ausschweiffender Lebenswandel mit Partys Designerklamotten, Drogen etc.! Einmal dort angelangt, ist der Ausstieg äusserst schweirig!!! Und der Grat ist ziemlich schmal zumal der blosse Anblick von Geld die meisten menschlichen Wesen süchtig macht!

zappo der Hobbyphilosoph

@Frank
Bin nicht mehr 18… Du kannst davon ausgehen, dass ich schon weiss wie’s läuft, bin kein Träumer o.ä. Und meine intimen Gedanken breite ich sicher nicht in einem Internet-Forum aus.
Mein Weg ist o.k. für mich und die Finanzen habe ich im Griff.

@Zappo
Agree.

@Tomcat
Hey mate, keep cool, nothing is happen! You’r absolutely fine!

Hallo zusammen

Einmal eine provokative Frage: Warum schreibt nur 1 Dame aus Sicht der Frau? Könnt ihr euch denn so gut einfühlen?

Titus Tester
(Der-die-Frauen-nicht-immer-versteht :wink: und-offensichtlich-die-Männer-auch-nicht.

aus der Sicht einer zweiten Frau: liebs sweetangel, wirf den Bettel hin, nicht von heute auf morgen oder vielleicht doch, aber bau Dir was auf, was Dir selbst guttut. Werde eben gerade nicht abhängig von Männern, wie geschrieben wurde, setze auf Deine Intelligenz, Kraft, whatever und bau Dir was Anständiges auf!!! Du WIRST glücklicher sein!! Es braucht mehr Mut, was anderes aufzubauchen als diesen Job weiterzumachen, wenn Du es schaffst, kannst Du stolz auf Dich sein.

Hallo süsser engel

Aus der Sicht einer dritten Frau :slight_smile: Versuche Dir neben Deinem job unbedingt ein zweites Standtbein aufzubauen. Auch ich war während meines Studiums als Sexworkerin tätig…einerseits weil ich wircklich grossen Spass an der Erotik habe und andererseits um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Mir war es aber immer wichtig auch noch einen Fuss in der „normalen“ Arbeitswelt zu belassen…denn wir alle werden älter und Lücken im Lebenslauf lassen sich nur schwer erklären wenn man nach dem Studium das Kariereleiterchen hochsteigen möchte ( nein…nein nicht über die Besetztundscouch +g)
Inzwischen habe ich mein Studium erfolgreich beendet und auch gleich eine Anstellung gefunden. Es ist zugegebenermassen nicht leicht, mit weniger Geld auszukommen und sich an feste Arbeitszeiten zu halten, doch habe ich mich dazu entschieden diesen Weg zu gehne. Welcher der richtige für Dich ist kannst nur du alleine entscheiden…denke einfach daran , dass auch dich der Alterungsprozess nicht verschont.Ab und zu lese ich noch gerne im ST und pflege auch mit einigen meiner langjährigen Stammgästen noch Kontakt ( dieser ist aber rein freundschaftlicher Natur) da ich mich mit vielen auch ausserhalb der horizontalen Ebene gut verstanden habe und die nicht missen möchte.
Ich wünsche Dir viel Glück

Ps: Baue nicht auf einen Mann als " Versorger" :slight_smile:

@sweetangel

Um in diesem harten Business bestehen zu können, brauchts nicht nur gutes Aussehen, viele Kunden, den Wunsch nach einem dicken Geldbeutel. Nein es braucht auch eine gewisse innere Stärke, Menschlichkeit und nicht zuletzt die Fähigkeit, in jeder Situation mit beiden Beinen auf der Welt zu stehen. Es spielt eine grosse Rolle aus welchen Gründen Du in dieses Geschäft einsteigst. Machst Du das horizontale Gewerbe aus freiem Willen ist ein Ausstieg sicher leichter. Das grosse Geld sollte nicht immer ein Lockvogel sein, da sonst der (negative) Zwang automatisch erfolgt. Daraus resultiert immer die berühmte herzlose Abzocke.

Wenn der eingeschlagene Weg nicht mehr mit den Wertvorstellungen übereinstimmt, dann wäre eine Neuorientierung empfehlenswert.

Ich wünsche Dir viel Glück, welchen Weg Du auch immer wählen wirst.

Ein netter Artikel der zum Thema passt:

weltwoche.ch/artikel/print.a … egoryID=60

…und wenn wir schon bei der Weltwoche sind, hier ein etwas aktuellerer Kommentar zur Zunahme der Pros in Züri:
weltwoche.ch/artikel/?AssetI … egoryID=66

Jaja, die Weltwoche Journalisten… Immer für eine pseudotiefsinnige Niederschrift gut, auch wenn es bedeutet, die tatsächlichen Fakten ein bisschen zu verbiegen…

@strubbeli… was sie in dieser beziehung von allen anderen journalisten in rein gar nichts unterscheidet.

Gut gebrüllt Romeo!!!

zappo

@strubbeli
Welche Fakten von wo nach wo verbiegen?